Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Posth, ich darf Sie zitieren: "In diesem Forum geht es aber nicht um persönliche Neigungen oder politische Grundsatzprogramme, sondern darum, was dem Wohl des Kindes dient und was spätere Verhaltensauffälligkeiten und psychische Störungen abwenden kann. Dazu gibt es über die vielen Einzelerfahrungen hinaus gute Erfahrungswerte und inzwischen auch solide -sagen wir ruhig- wissenschaftliche Erkenntnisse. Natürlich kann man unter günstigen Voraussetzungen und dazu zählt auch die individuelle Veranlagung eines Kindes ein Kind schon mit 2-3 Jahren in einen Hort mit einer kleinen altersgemischten Gruppe geben." Ich weiß nun, dass Sie den Anspruch, "Anwalt der Kinder zu sein" für sich reklamieren. Ich darf Sie aber auch bitten, in Zukunft deutlicher zu machen, dass Ihre Meinung über einen frühen Kindergartenbesuch IHRE persönliche Meinung ist, und keine unumstößliche Wahrheit. Zum "Gegenbeweis" (ich als Anwältin der Mütter;-)) nur ein paar Quellen, in denen auf Studien verwiesen ist, dass es eben gerade NICHT schadet, wenn Kinder unter drei Jahren liebevoll von jemandem anderen als der Mutter betreut werden und dass es eine überkommene Ansicht ist, dass es - wie Sie meinen - eher, oder schlimmer noch, sehr wahrscheinlich schadet. U.a. ist dort gesagt, dass es eben DOCH die "quality time" ist, die dem Kind zu Gute kommt (wenn die nicht da ist, dann kann remdbetreuuung sicherlich manchmal schaden, dass gebe sogar ich zu;-)) und NICHT ausschließlich nur die ständige Mutteranwesenheit: http://www.uni-bamberg.de/~ba2fp99/html/download/Folien_Institutionen_3.pdf http://www.planet-interkom.de/gerhard.suess/einleitung.htm zur Bindungsfähigkeit: http://www.liga-kind.de/pages/dorn398.htm http://www.smzleuk.ch/Files/Projekt/1/Kinder_UnsereZukunft.pdf http://www1.kas.de/publikationen/2001/frauen/ahnert.html http://www.zeit.de/2002/22/Wissen/200222_b-frauenfoerderu.html http://www.das-parlament.de/2002/18/JugendimDialog/041.html http://elternkompetenz.de/text15.htm http://www.arbeitnehmerkammer.de/Publikation/VondenNachbarinnenlernen.pdf to name but a few... Und Herr Dr. Posth, es ist sehr wohl eine politische Entscheidung;-), von der dann die jeweils passende psychosoziale Begründung geliefert wird. Erstaunlicherweise ist unter den genannten Quellen ein Text der Konrad-Adenauer-Stiftung, aber von christsozialen Studien wird man wohl kaum etwas finden, was meine Ansicht stützt. Entschuldigen Sie meinen langen Text, aber ich als "egoistische" Mutter bin es mittlerweile leid, mich und was wichtiger ist mein KIND gegen teilweise üble "Anfeindungen" (nicht von Ihnen, klar!, aber von Leuten, die sich von Aussagen wie die Ihren leiten lassen) zur Wehr zu setzen, nur weil scheinbar auf dem Gebiete der Mutter-Kind-Bindung nicht differenziert wird. Nichtsdestotrotz würden mich Ihre Quellen interessieren. Mit freundlichen Grüßen Anna.
Liebe Almut, liebe Anna und all die anderen Gegenerinnen und Befürworterinnen meiner Positionen, in einem Punkt gebe ich einer jeden von Ihnen recht. Man könnte Stunden über diese Fragen diskutieren (wahrscheinlich ohne zu einem abschließenden Ergebnis zu kommen). Mein Forum ist dabei aber überfordert. In einem anderen Punkt gebe ich Ihnen überhaupt nicht recht. Nämlich, daß die Tatsache langes Stillen kritisch zu sehen und frühen Kindergartenbesuch ebenso kritisch zu sehen in Widerspruch stünden. Die sog. Bindungstheorie kann nicht für jede Erklärung Pate stehen. Man muß sich schon auf ihre Grundsätze beziehen. Außerdem entspricht das, was ich sage, nicht unbedingt allen Vorstellungen der Bindungstheorie. Ich bin eigentlich nicht gerne Anhänger von irgendetwas. Um auf das Verhältnis Stillen zu Kindergarten zurückzukommen: ich kann ohne polemisch zu sein genauso zurück fragen: "ist es nicht völlig widersprüchlich, sein Kind lange an der Brust zu halten, aber früh in Fremdbetreuung wegzugeben? Ich meine, man darf hier nicht die berühmten Äpfel mit den Birnen mischen. Stillen ist jeder anderen Ernährungsform am Anfang des Lebens überlegen. Das ist längst wieder unumstritten. Aber der Mensch braucht recht bald mehr Nahrung als nur Muttermilch, auch das halte ich für unumstritten. Das sieht auch die WHO nicht anders. Die Loslösung in der Kleinkindphase kann selbstverständlich auch bei fortgesetztem Stillen gelingen, wenn die Mutter die (oft trotzigen) Eigenwilligkeiten des Kindes respektiert und geeignet darauf reagiert. Die Mütter, denen das ohne große Probleme gelingt, wenden sich normalerweise nicht an das Forum, sondern die, denen das nicht gelingt, oder bei denen es sich als problematisch erweist. Denen soll ich ja Erklärungen und Ratschläge geben. Warum die Mütter, die ja mit der Entwicklung ihrer Kinder zufrieden sind, sich jetzt auch an das Forum wenden und anstatt mit weiteren guten Ratschlägen für die besorgten Mütter aufzuwarten, den Gefragten "Fachmann" belehren wollen, verstehe ich nicht so ganz. Warum fühlen diese sich überhaupt angegriffen? Oder fühlen sie Ihre Sache angegriffen? Hier geht es aber nicht um "Sachen", sprich Weltanschauungen oder so etwas, sondern um konkrete Schwierigkeiten in der frühkindlichen Entwicklung. Ich mag andere Meinungen, sie korrigieren mich oder festigen mich in meinen bisherigen Ansichten. Aber die sorgenvollen Mütter, die sich an dieses Forum wenden, verstehen vielleicht die Welt nicht mehr. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
moin anna, ich senf noch was dazu, okay? baby (= kind bis zum ersten geburtstag) gehört idealerweise den ganzen tag zu seiner mama. das ist MEINE persönliche meinung, kennst du ja ;-). ab dann lasse ich mich gerne auf eine diskussion zur fremdbetreuung ein. mit 2 j auf jedenfall ja! die meisten kiddies sind dann kita-reif und die mütter auch ;-) laberlaber ... was ich eigentlich schreiben wollte, dr. posth findet langes stillen über 1 jahr offensichtlich nicht so klasse, nehme an, wegen der oft bemühten - zu starken bindung zwischen mutter&kind - = "schlecht" fürs kind. auf der anderen seite sollen die kids aber nicht vor dem vollendeten 3. lebensjahr in die kita, weil auch das = "schlecht" fürs kind. ich empfinde diese einstellung als ziemlich absurd und oberflächlich, auch, was meine persönliche erfahrung mit unseren kids betrifft und auch, wenn ich mich umschaue bei freunden&bekannten. ich denke, lieber dr. posth, hier sollten sie nochmal mit sich in klausur gehen :-). lg e.
Mitglied inaktiv
..hast doch recht mit den Babies. Ich bin ja auch der Meinung (habe ich ja schließlich auch so gemacht, muß ja richtig sein;-)), dass im ersten Lebensjahr schon die Mama (oder der Papa) Vollzeit für das Kind da sein sollte. Ich sehe es an Paul: Der ist durch das erste Jahr (?) so gefestigt und sich unserer Liebe so sicher, den haut nix mehr um;-). Und Paul ist ja nun auch wesentlich länger als der bundesdeutsche Durchschnitt gestillt worden; von extremer Mama-Anhänglichkeit von Geburt an keine Spur (eher das Gegenteil, erinnerst Du Dich an ein Posting von mir "Mein Kind kuschelt nicht"; Du hattest damals geantwortet:-)) Das mit der Mutter-Kind-Bindung durch mehr als 9 Monate Stillen ist soweit ich weiß ja auch Ansicht der Anthros; dort wird ja auch die Fremdbetreuung unter 3 Jahren abgelehnt. Widersinnig! Lieben Gruß aus-nach HH Anna.
Mitglied inaktiv
So ganz versteh ich das ja nicht... Offenbar ist Dr. Posth einfach anderer Meinung als Ihr...na und? Er ist sicher nicht der Einzige Mensch auf der Welt. Ich gehe doch auch nicht in Biggis Forum und schreibe ihr, dass sie meiner Meinung nach oft Mist schreibt. Ignoriert ihn doch einfach, wenn es Euch nicht passt. LG Katrina
Mitglied inaktiv
ignorier uns doch einfach, wenns dir nicht passt. also, geh schön spielen, ja.
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e
Mitglied inaktiv
Tja, wenn das mit dem Ignorieren so einfach wäre. Manche Menschen können aber mit der Kundgabe ihrer "Meinung" einiges ins Positive oder Negative, je nach Blickwinkel, bewegen. Und darum geht es ja gerade: gegen Meinungen habe ich nüscht, wieso auch. Allerdings sollte eine Meinung dann auch als solche gekennzeichnet sein;-) und nicht als das einzige wahre und richtige dargestellt werden. Gruß Anna.
Mitglied inaktiv
Hallo Astrid! Also ich glaube, so eine Antwort ist hier wirklich nicht notwendig. Wir sind hier alle erwachsen und können uns auch dementsprechend verhalten! Es geht auch anders! Anscheinend kannst du auch keine anderen Meinungen akzeptieren, wenn du so reagierst!? Liebe Grüße aus Graz Petra R.
Mitglied inaktiv
Hallo Anna, während sich Herr Dr. Posth darüber amüsiert, wie er mittlerweile einen Guru-ähnlichen Status genießt und seine Befürworter und Gegner über die korrekte Auslegung seiner "Schriften" streiten, möchte ich Folgendes anmerken: Jede/r liest anders, und aus meiner Sicht lässt sich bei Herrn Dr. Posth - im Ggs. zu manch anderen Beiträgen hier - immer ganz gut unterscheiden, was seine persönliche Meinung und was was anderes ist. Wenn diverse Themen wie z.B. Stillen oder "Fremdbetreuung" nicht so emotional überfrachtet wären, könnte man wesentlich entspannter und sachlicher darüber diskutieren. Dann gäbe es weniger "üble Anfeindungen", unter denen Du offenbar zu leiden hast, und die wenigen, die es noch gäbe, könnte man gelassener parieren oder - noch einfacher - ruhigen Gewissens ignorieren. Es kann ja kein Zufall sein, dass Herr Dr. Posth des öfteren von Gewissensentscheidungen spricht (und war das Gewissen nicht etwas, das bereits in den ersten drei Lebensjahren deutliche Konturen annimmt bzw. annehmen sollte?). Wie relativ die Geschichte der von Dir erwähnten Anfeindungen ist, zeigt dies: Eine Freundin von mir, die "im Osten" lebt und ständig anwesende Mutter ihrer mittlerweile 5-jährigen Zwillinge war/ist, kriegt auch allerhand zu hören - unter umgekehrten Vorzeichen eben ("Wieso arbeitest du nicht?" fragen z.B. die anderen Kinder im KiGa). Wenn man für seine Lebensweise und Überzeugung den Minderheitenstatus in Kauf nimmt und aushält, kann man auch daran wachsen (Eigensinn macht Spaß!). Etwas grob finde ich die Verbindung, die Du zwischen Herrn Dr. Posth und irgendwelchen Leuten herstellst, die sich angeblich von seinen oder ähnlichen Aussagen "leiten lassen". Mal ganz allgemein gesprochen: Man erweist Leuten, die sich lediglich von Aussagen "leiten lassen" und undifferenzierten Firlefanz von sich geben, zuviel der Ehre, wenn man sich von ihnen verunsichern oder gar verletzen lässt. Ein müdes Lächeln, das ist die äußerste Kraftanstrengung, die man in einem solchen Falle zu leisten bereit sein sollte (leichter gesagt als getan, ich weiß). Gruß, Almut.
Mitglied inaktiv
Genau DAS sind die Beiträge, die sowieso keiner braucht, auf die keiner scharf ist, und die eine Streitlawine erst so richtig lostreten! Hast Du es denn nötig, Dich auf so ein niedriges Niveau herabzulassen um solche Beiträge zu posten? Schade.... Ich fände die Diskussion äußerst interessant und sehe keineswegs irgendwelche Anfeindungen gegenüber einzelnen Personen (mal von so unqualifizierten Äußerungen zwischendurch abgesehen)! Gute Besserung und in Hoffnung auf ein allgemeines Ignorieren solcher Oberlehrerinnen! Maxi
Mitglied inaktiv
..kurze Anmerkung. Warum fragt Ihr Dr. Posth nach seiner Meinung, wenn Ihr eigentl. wisst, dass Sie Euch nicht passt? Untereinander könntet Ihr Euch auch im Chat austauschen! LG Susi
Mitglied inaktiv
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Mitglied inaktiv
Hallo, hast eigentlich recht. Ich fand den pampigen Ton von den beiden einfach nervig. LG Katrina