Beffi1980
Guten Morgen Frau Henkes, mein Anliegen dreht sich um die Ernährung / das Essverhalten unseres Kleinkindes (27 Monate). Unser Sohn wurde bis zum 19. LM gestillt und ist langsam aber stetig auf seiner Perzentile „hochgekrabbelt“ - das ist toll, weil wir auf der 3. Perzentile gestartet sind. Insgesamt war das Essen aber schon immer schwierig und er hat noch nie mit wirklich großer Freude gegessen. Nun verweigert er aber seit geraumer Zeit fast alle Mahlzeiten, wacht morgens schon auf und sagt „Ich will nicht frühstücken“. Am Esstisch will er gar nicht Platz nehmen, sondern schreit wie am Spieß. Essen kann / will er nur mit Ablenkung (Bücher, Spielzeug) und will dann gefüttert werden. Voller Sorge sehe ich, dass er innerhalb der letzten 14 Tagen massiv abgenommen hat (10% seines Körpergewichts). Der Arzt am Do hat meine Sorgen bestätigt und eine Gedeihstörung diagnostiziert. Ultraschall aller Organe unauffällig, am Di folgt ein großes Blutbild - auch mit Ausschluss von Allergien etc. Allerdings sollen die Befunde erst in 2 Wochen vorliegen. Um das Gewicht zu halten soll er Trinknahrung erhalten. Nun meine Fragen: Wie soll ich mich am besten verhalten bis die Befunde vorliegen? Essen nur am Tisch oder darf / kann er sich das Essen „nebenbei“ holen? Soll ich ihn füttern, oder mache ich dadurch alles schlimmer, weil er dann gar nicht mehr eigenständig essen will / wird? Wie kann ich ihn bewegen, mit Freude zu essen? Wir leben ihm doch einen schönen Familientisch vor. Andere Tipps oder Ratschläge? --> Ich kann doch mit dem kleinen Mann in diesem Alter nicht schon zum Therapeuten gehen ð Ich danke Ihnen!
Guten Tag, das ist keine leichte Situation für Sie. Vorrangig geht es nun - auch nach Meinung des Kinderarztes - darum, das Gewicht zu halten. Deshalb können Sie ruhig auf Vieles eingehen, was Ihren Sohn zum Essen "verlockt". Hier stehen jetzt nicht Regeln fürs Essen im Vordergrund. Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass Ihr Sohn sich diesbezüglich etwas Falsches angewöhnt. Wenn er in der Entwicklung weiter fortgeschritten ist, können Sie das mit ihm besprechen und er wird sich dann umstellen können. Außerdem wollen Kinder irgendwann sowieso nicht mehr gefüttert werden. Sie wollen sich dann nicht mehr "wie ein Baby" verhalten. Die Freude am Essen kann man niemandem beibringen. Sie leben Ihrem Sohn vor, wie es ist mit Freude zu essen. Aber zurzeit kann er diese Freude noch nicht mit Ihnen teilen. Ich halte es für wichtig, dass in dieser angespannten Situation das Essen nicht zum Machtkampf gerät. Den verlieren Eltern immer! Wenn die Ergebnisse vorliegen, wird der Kinderarzt mit Ihnen besprechen, was zu tun ist. Selbstverständlich können Sie aber auch eine/n Kindertherapeuten/in aufsuchen. Gedeihstörungen werden von diesen behandelt. Sollte es in Ihrer Umgebung eine Säuglings- oder Kleinkindambulanz geben, wäre diese sicher vorrangig geeignet. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Alona13
Vielleicht ist der Ansatz etwas für euch. Hab das in einer Doku gesehen, weiß aber den Namen nicht. Das war eine stationäre Therapie aber das Prinzip was logisch. Die Kinder hatten da keine Spielsachen mehr sondern haben mit Essen gespielt. Obst und Gemüse Türme bauen, malen mit Spinat und Tomatensauce usw. Es war ein Spiel und immer wieder haben sie ganz ohne Druck gegessen. Ist bestimmt eine Sauerei, aber vielleicht hilft es ja.
Beffi1980
Herzlichen Dank an Frau Henkes und Alona für die Rückmeldung!