Alenam
Sehr geehrter Dr. Mallmann, Ich bin Unfallchirurgin und versuche seit 6 Monaten schwanger zu werden. Nun habe ich am 26.2. meinen Eisprung gehabt und gestern, den 8.3. lange im OP gestanden. Ich hatte gedacht, dass es nicht geklappt hätte mir der Schwangerschaft und habe mir deshalb keine Gedanken gemacht bzgl. Der Strahlung und der Gasnarkose. Ich habe ca. 3 Stunden im OP gestanden und wir haben mittels BV sehr viele Röntgenbilder gemacht (insgesamt ca. 5 Minuten Gesamtdurchleuchtungszeit). Ich hatte selbstverständlich eine Rundum Bleischürze mittels Zweiteiler an, sodass der Bauch quasi durch 4 Schichten geschützt war. Zusätzlich ist noch nebenberuflich am gestrigen Tage aufgefallen, dass ich eine latente Hyperthyreose mit unauffälligem Sono und ohne Erhöhung der Antikörper habe. Nun mache ich mir natürlich insgesamt große Sorgen um eine mögliche Schädigung des Embryos vor allem durch die hohe Strahlenbelastung. Vielleicht können sie mich beruhigen oder evtl meine Sorge bestätigen ? 11 Tage nach dem Eisprung gilt wahrscheinlich ja nicht mehr das Alles-oder-Nichts-Prinzip ? Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank im Voraus
Grundsätzlich ist richtig, die Aktion liegt im Bereich der Alles oder Nichts Regel. Aber darauf kann man sich nicht verlassen zumal bei Röntgenstrahlen. Wenn das Szenario so ist, wie ich mir das vorstelle, würde ich bei einer einmaligen Exposition nicht an eine Schädigung des Ungeborenen denken. Aber Sie sollten einen Radiologen bitten, die Strahlenexposition zu berechnen oder abzuschätzen, und dann besprechen Sie das mit dem Strahlenschutzbeauftragten und dem für Ihr Krankenhaus zuständigen Arbeitsmediziner. Die Schilddrüsenwerte sollten gleich zu Beginn der Schwangerschaft kontrolliert werden und danach mit einem entsprechenden Experten (Radiologe oder Endokrinologe) erörtert werden. So wird ein Schuh draus. Alles Gute für die Schwangerschaft !!!! Gruß Dr. Mallmann
