Frage im Expertenforum Entwicklung des Babys in der Schwangerschaft an Dr. med. Helmut Mallmann:

Abstand MMR Impfung-Empfängnis? Strahlenbelastung Langstrecke Frühschwangerschaf

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Abstand MMR Impfung-Empfängnis? Strahlenbelastung Langstrecke Frühschwangerschaf

Nikonia

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Hallo, ich habe zwei Fragen und hoffe auf eine Einschätzung von Ihnen. Eigentlich wollte ich mich im nächsten Monat mit meinem Mann an die Planung für ein weiteres Kind machen. Nun kam mir kurzfristig die Notwendigkeit einer zweiten MMR-Impfung dazwischen, die mein Arbeitgeber fordert. Da ich aktuell noch in China lebe, ist die neue Masernschutzverordnung in Deutschland leider an mir vorübergegangen. Also habe ich mich diese Woche impfen lassen. Mein Arzt vor Ort als auch die Angaben des RKI und Beipackzettels sprechen von einem Abstand von 4 Wochen zwischen Impfung und Empfängnis. Mein deutscher Frauenarzt spricht sich hingegen vehement für 3 Monate aus. Ich bin gerade stark verunsichert und weiß nicht, woran ich mich halten soll. Können Sie sich erklären, woher diese unterschiedlichen Ansichten beruhen und mir Ihre Einschätzung geben? Zwischen Impfung und Eisprung lägen bei Beginn im nächsten Monat 30 Tage. Alternativ kam mir der Gedanke, es erst im Zyklus vor meines Rückfluges zu versuchen. Mein Flug wäre aller Voraussicht nach bei Eisprung+9, sprich in der 4. SSW. Gemäß des Falles, dass eine SS überhaupt eintreten würde, kam mir die Frage auf, ob die Strahlenbelastung im Flugzeug dem Embryo kurz nach der Einnistung schaden könnte. Die Flugroute geht entlang den Polen und beträgt 0,1 ms, was im Vergleich zu anderen Langstrecken recht viel ist. Ich habe mich zu diesem Thema eingelesen und weiß von der empfohlenen Jahresgrenze von 1 ms durch Flüge und somit auch, dass ich deutlich darunter bin. Außerdem war ich eigentlich der Ansicht, dass in der 4. SSW das "Alles oder Nichts Prinzip" greift und der Embryo, sollte er geschädigt werden und sich die Zellen nicht von selbst regenerieren können, mit der nächsten Periode abgeht. Ich habe meinen deutschen Frauenarzt auch hierauf angesprochen, er riet mir allerdings auch von dieser Idee stark ab mit dem Hinweis, dass es sein könnte, dass das Alles oder Nichts Prinzip nicht greifen und der Embryo trotzdem Schaden nehmen könnte und nicht mit der Periode abgeht, sondern bleibt. Ich habe bislang immer viel auf die Meinung meines Gynäkologen gegeben, komme bei diesen beiden Fragen aber einfach nicht weiter, da ich seiner Argumentationsgrundlage nicht folgen kann. Mein Arzt vor Ort hingegen sieht generell kein Problem im Fliegen, zu keiner Zeit in der SS. Auf Strahlenbelastung etc. ist er gar nicht eingegangen. Da ich so stark voneinander abweichende Einschätzungen erhalten habe, bin ich gerade sehr verunsichert und hoffe auf eine fundierte Meinung von Ihnen, um mir eine eigene Meinung bilden zu können.


Dr. med. Helmut Mallmann

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Das RKI schreibt zu versehentlichen Impfungen in der Schwangerschaft: Eine versehentliche Impfung mit MMR-, Röteln- oder Varizellen-Impfstoff in oder kurz vor einer Schwangerschaft stellt jedoch nach nationalen und internationalen Empfehlungen keine Indikation zum Schwanger­schafts­abbruch dar. Bei vielen hundert dokumentierten Impfungen während bzw. kurz vor einer Schwangerschaft wurde kein erhöhtes Risiko für kongenitale Fehlbildungen festgestellt. Zudem wird geraten einen Monat nach dem Impfen mit einer Schwangerschaft abzuwarten. Das sind zunächst beruhigende Informationen. Ähnlich ist es mit den Flügen, generell gibt es keine Einwände der Flüge, es sei denn es wird angestrebt regelmäßig oder häufig zu fliegen. Das sind zunächst beruhigende Informationen. Jetzt zu Ihrem Frauenarzt in Deutschland. Man kann sich fragen, wenn ein Paar schwanger werden will, möglichen Komplikationen, wenn sie auch höchst selten sein mögen, auszuschließen, und Umweltbedingungen oder medizinische Risiken zu umgehen, indem man große Abstände zum auslösenden Moment einhält, das wäre auch nach meiner Ansicht 3 Monate. Die Risiken sind gering, aber wer gibt Ihnen eine Garantie. Zu welcher Art von Frauen gehören Sie, zu denen die, wenn das Kind eine Fehlbildung bekommt, sagt: es ist wie es ist oder gehören Sie zu den Frauen, die viel hinterfragen: hätte ich es verhindern können? Wählen Sie. Gruß Dr. Mallmann


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