Schlafrythmus und schönes Wetter - sorry etwas länger.

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Schlafrythmus und schönes Wetter - sorry etwas länger.

Hallo Katrin, ich hätte ein paar Fragen. 1. Schlafrythmus: Wir schaffen es einfach nicht meinem Sohn (11 Wochen alt, wird voll gestillt) einen Tagesrythmus beizubringen. Er geht Abends nie vor 22:00 Uhr oder 22:30 Uhr ins Bett bzw. wenn ich ihn früher ins Bett lege, liegt er teilweise über eine Stunde nur drin und schaut in der Gegend rum (wenn er gut drauf ist) oder weint. Es gibt Tage, da schläft er tagsüber nur 2 - 3 Stunden und es gibt Tage, da schläft er tagsüber zweimal 3 Stunden. An seiner Schlafenszeit am Abend ändert das nichts. Er schläft auch nachts nicht mehr länger als 3 - 4 Stunden durch und kommt dann alle zwei Stunden. Ein Problem ist auch, dass ich an manchen Tagen schon wieder in die Arbeit gehe und an diesen Tagen dementsprechend früher aufstehe (05:45 Uhr). Das kriegt er anscheinend immer mit und ist ab da wach. Schläft dann aber den ganzen vormittag beim Babysitter. Was kann ich machen, damit er einen Rythmus bekommt? Es ist auf Dauer auch für die Partnerschaft eher belastend, wenn man auch Abends keine Stunde für sich hat. 2. Warmes Wetter: Was ziehe ich meinem Kind bei diesem Wetter optimalerweise an? Langärmlig? Oder bei 25 Grad doch schon mal kurzärmlich? Eine Strumpfhose unter der Jeans oder reichen Socken? Soll man bei diesen Temperaturen einem Stillkind auch schon mal Tee geben? Danke für Deine Antworten!

Mitglied inaktiv - 16.04.2009, 12:36



Antwort auf: Schlafrythmus und schönes Wetter - sorry etwas länger.

Liebe Danini, ja, da ist mir eine Expertin zuvorgekommen und schreibt mir von der Seele :-). Dein Sohnemann ist wirklich noch ein Winzling. Er scheint sich noch ganz viel an Euch zu orientieren und braucht Euch als Eltern sehr intensiv. Trägst Du Dein Kind? Nimm Dein Kind viel an den Körper, diese Nähe gibt Deinem Sohn Halt. Oftmals können die kleinen dann in "Trennungssituationen" besser loslassen, wenn sie vorher ganz viel "Mama aufgesogen" haben. Klar ist, dass eine jetzt vielleicht sehr intensiv geübte Struktur schon dann hinfällig sein könnte, wenn der nächste Wachstumsschub kommt, sich die Zähnchen einfinden, Ihr in den Urlaub fahren solltet etc. Rituale sind aber prima. Denn so, kann sich Euer Kind orientieren. Du wirst sehen, dass sich dann von allein ein Regelmässigkeit einstellt. Und- Ihr müsst Euch entscheiden, was Ihr gerne wollt. Denn alles geht nicht. Möchte damit sagen, dass ein Baby kein Langschläfer und Früh-ins-Bettgeher sein kann.... Denn irgendwann ist das Tagesschlafpensum aufgebraucht. Also: wenn Struktur, dann solche, die Ihr auch leisten könnt. In jedem Rhythmus finden sich Vorteile. Ich finde persönlich das frühe Aufstehen mit Kindern super!!! und liebe stille Abende. Muss dafür aber auch dann am Wochenende immer um 5.30 Uhr ansprechbar sein- wie? ( darüber sprechen wir nicht :-). Denn die Kinder unterscheiden einfach noch nicht. Ein sehr gutes Buch mit vielen Impulsen :"Schlafen und Wachen" der La Leche Liga. Hier wird insb. auf die besondere Situation der Stillkinder eingegangen. Tee ist für ein Stillbaby wirklich erst bei stärkster Sommerhitze nötig- besser noch Wasser. Dein Kind wird sich eh häufiger melden und kurz bei Dir seinen Durst löschen. Achte Du auf Dich und dass Du ausreichend trinkst! Wenn Du Dein Baby im Kinderwagen ohne Decke umherfährst und eben der Umstände halber im Schatten sitzt ( Sonnenschutz), ggf. mit Wind- dann ist eine Strumpfhose noch o.k. Wärmen sich der Boden und die Luft nachhaltig sommerlich auf, dann kannst Du Dein Baby natürlich entkleiden. Der Nacken sollte trocken und lauwarm sein. Ist Dein Baby ein hitziges Temperament, dann gehe darauf ein. Ein Kind welches krabbelt bzw. anfängt im Sand zu spielen... sollte immer etwas wärmer "unten" herum angezogen werden, als Kinder, die umherlaufen. Bis bald und viele Grüße von Katrin P.S. Weitere interessante Infos zu Stillen/Schlafen bei Biggi Welter im Forum

von Katrin Simon am 17.04.2009



Antwort auf: Schlafrythmus und schönes Wetter - sorry etwas länger.

hallo ich bin nicht katrin, aber ich kann dir ein paar tipps bzw. anregungen geben: 1) dein kleines KANN überhaupt keinen rhythmus haben. er ist dafür viel (!!!) zu klein. mit "beibringen" kommt ihr da gar nicht weiter. am besten ist es, ihr verabschiedet euch von dieser idee und nehmt seine schlaf- und wachphasen, wie sie kommen. das wird sich in den kommenden wochen und monaten auch oft ändern... klar solltet ihr auch weiterhin euren rhythmus beibehalten, dann wächst auch euer kind nach und nach da rein. also ruhig einschlafrituale einführen, für eine gleichbleibende struktur im tagesablauf sorgen, nachts alles runterfahren, tags für aktivitäten sorgen usw. aber erwarte nicht, dass dein sohn das in diesem mini-alter irgendwie "lernt". das kommt viel, viel später. das ist sicherlich belastend für die partnerschaft - das kennen wir alle. aber daran wächst man auch zusammen, an den durchwachten nächten oder der müdigkeit. wirklich wahr! unterstützt euch wechselseitig mit auszeiten, es müssen ja nicht beide immer für das kind da sein. sorgt euch gemeinsam darum, dass immer mal eine/r von euch schlafen, in ruhe duschen, ausgehen, an die luft kommen, arbeiten... kann. und kuschelt dann, wenn der kleine es zulässt...vielleicht auch mal mitten am tag? :-) kinder machen erfinderisch, das ist einer der tollen sachen am zusammen leben mit ihnen. :-) 2. ein voll gestilltes kind braucht keinen extra-tee. es muss einfach nach bedarf trinken. wenn dann die temperaturen auf über 40 grad steigen, würde ich evt. drüber nachdenken...:-) achte einfach drauf, dass der nacken deines babies warm ist. ich denke, dass eine strumpfhose + hose zu viel ist bei 25 grad. aber es kommt halt immer drauf an, wo ihr wie unterwegs seid. lg + viel kraft paula

Mitglied inaktiv - 16.04.2009, 14:12



Antwort auf: Schlafrythmus und schönes Wetter - sorry etwas länger.

Danke Euch beiden für Eure Antworten. Dann werden wir einfach noch etwas Geduld haben und weiterhin den Kleinen den "Ton angeben" lassen. Hier ist es wahrscheinlich auch einfach am wichtigsten auf sein Kind und die eigene Intuition zu hören und nicht auf das Umfeld, das mit guten Ratschlägen ja oft nicht spart. ;-)

Mitglied inaktiv - 18.04.2009, 19:43