Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

fraktur

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: fraktur

Mitglied inaktiv

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hallo, meine kleine süße maus 14monate ist gestern (sie ist kurz vor dem laufen) umgeknickt mit ihrem fuß und konnte dann nicht mehr auftreten..hat echt schlimm geweint, sie war anders als sonst. dann sind wir doch ins krankenhaus und was war: sie hat jetzt einen gips,die arme,kann nicht machen mit dem teil..sie tut mir soooooo leid,und ich mach mir so gedanken,obwohl ich es nicht verhindern konnte. die ärzte meinen,in einem slochen alter,macht man einen gips,obwohl man auf der röntgen aufnahme nichts sieht. aber die röntgen werden gering wie möglich gehalten. sie kann halt nicht auftreten,deshalb geht man von ner fraktur aus.. ist es zu empfehlen,danach krankengymnastik zu machen? wieso siht man den bruch nicht richtig? verwächst sowas richtig? es war ein kleiner sturz auf den po,wieso kann sowas passieren. sie wird noch öfters hinfallen,muss ich immer mit einer fraktur rechnen? mach mir viele gedanken. lg


Katrin Simon

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Liebe Mo, hier eine ausführliche Erklärung eines Augsburger Kinderarztes: "Knochenbrüche im Wachstumsalter sollten idealerweise von klinisch tätigen Fachärzten für Kinderchirurgie behandelt werden. Wenn Sie im Akutfall am Wochenende keine Behandlung durch einen spezialisierten Kindertraumatologen bekommen können, sollten Sie sicherheitshalber die Röntgenbilder (vor und nach der Behandlung) einem Facharzt für Kinderchirurgie zur Begutachtung vorlegen. Leider sehe ich gelegentlich fehlbehandelte kindliche Knochenfaktoren durch nicht spezialisierte allgemeinchirurgisch tätige Kollegen. Besonderheiten der Kinderfrakturen Bereits die Röntgendiagnostik kann beim kindlichen Knochenbrüchen eine echte Herausforderung darstellen. Die im Wachstum befindlichen Knochen bilden sich noch nicht vollständig auf dem Röntgenfilm ab. Da der kindliche Knochen noch besonders weich und biegsam ist, findet man hier häufig besondere Knochenbrüche, die im Erwachsenenalter unbekannt sind. Diese Frakturen (z.B. Stauchungsbrüche, Grünholzfrakturen, u.ä.) können von nichtspezialisierten Chirurgen fehlbeurteilt werden. Besonders gefährlich sind Knochenbrüche im Bereich der Wachstumsfuge (Epiphyse). Werden sie nicht erkannt oder falsch behandelt können sie zu schwersten Wachstumsdefiziten der betroffenen Extremität führen. Im Wachstumsalter verfügt das Knochenskelett im Heilungsverlauf über besondere Korrekturmechanismen besonders bei Winkelabweichungen, aber weniger bei Rotationsabweichungen von Knochenfehlstellungen. Daraus ergeben sich auch unterschiedliche Behandlungskonzepte für Frakturen im Kindesalter und für die Knochenbrüche der Erwachsenen. Oberarmfrakturen im Kindesalter Distale (= körperferne) Oberarmfrakturen im Bereich des Ellbogens benötigen besonders viel Erfahrung. Hier ist häufig die Wachstumsfuge (Epiphyse) mitbetroffen, z.B. als suprakondyläre Humerusfraktur. Die Bewertung dieser Knochenbrüche erfordert gute radiologische Kenntnisse, und auch kinderchirurgische Erfahrung und Fingerspitzengefühl. In einem solchen Falle rate ich Ihnen das nächstgelegene kinderchirurgische Zentrum aufzusuchen. Die aktuellen Adressen finden Sie unter www.dgkic.de/inhalt/kliniken.html Eine Grünholzfraktur (auch Grünspanfraktur, nach dem Knickverhalten von grünem, weichen Holz) ist ein unvollständiger Knochenbruch, bei dem die umhüllende elastische Knochenhaut (Periost) erhalten bleibt oder lediglich an der dem Bruch gegenüberliegenden (konvexen) Seite einreißt. Diese Frakturart kommt vor allem bei den langen Röhrenknochen (Arm- und Beinknochen) noch im Wachstum befindlicher Kinder und Jugendlicher vor, da deren Knochensubstanz noch nicht vollständig ausgehärtet ist; ein Teil des Knochens kann dabei der Krafteinwirkung durch elastische Verformung nachgeben, während ein anderer Teil (meistens der knick-außenliegende, siehe Abb.) aufgrund der größeren Dehnungsbelastung bricht, wobei sich der Knochen im Bereich zwischen gedehntem und gebrochenem Teil längs spalten kann. Bleibt die Knochenhaut unversehrt (subperiostale Fraktur) verschieben sich die Bruchteile nicht gegeneinander, was meistens zu einem günstigen Heilungsverlauf führt. In der Regel muss jedoch aus diesem „unvollständigen“ Bruch (weil ja nur eine Corticalis frakturiert ist) ein „vollständiger“ Bruch gemacht werden, damit es im Heilungsverlauf keine Komplikationen (Fehlwachstum) gibt." Ob Krankengymnastik im Anschluß stattfinden muss, kann ich nicht beurteilen. I.d.R. wird den Kindern aber Zeit gelassen, damit sie selbst in die normale Beweglichkeit zurückkommen. Vermutlich gibt es nach dem Entfernen des Gipses ein paar Hinweise, wie man die Aktivität des Armes fördern kann. Wenn sich dann eine Komplikation zeigt, wird KG verschrieben. Gute Besserung der kleinen Maus und viele Grüße von Katrin


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