Tamina83
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. med. Wahn, Mein Sohn ist ein Frühchen aus 29+5 inzwischen ist er 7 1/2 Jahre alt. Er wurde damals ca. 5 Tage beatmet und hatte dann nur noch eine Atemunterstützung. Bislang haben wir die Lunge nicht überprüfen lassen. Als er jünger war musste er nach Anstrengung (z.B. laufen) manchmal Husten, zudem war er bis zu seinem 5/6 Lebensjahr anfällig für Pseudo-Krupp-Husten. Mehr ist uns nicht aufgefallen. Letztes Jahr Ostern sind wir alle an Corona erkrankt, mein Sohn war ein Tag lag krank, er hatte Kopfschmerzen, Schwindel und erhöhte Temperatur, jedoch keinen Husten! In mehreren Artikeln hatte ich gelesen, dass man nach einer Corona Infektion die Lunge usw überprüfen lassen soll... so kam es zu der heutigen Untersuchung... die Untersuchung erfolgte im KH, der Atem-Lugentest ergab 58,6 / 49,6 / 49,7 Prozent nach Anstrengung (6 Min Laufen auf dem Laufband) 59,8 / 56,4 / 55,0 und nach Sultanol Gabe 67,6 / 67,2 / 61,0 Prozent! Laut Arzt müssten bei meinem Sohn ( 7 1/2 Jahre alt, 138 cm groß, 36 Kilo) der Wert bei ca. 80 Prozent liegen, da er jedoch keine Beschwerden hat, wurde lediglich eine erneute Überprüfung in ca. 2 Jahren empfohlen. Denken Sie, die Lunge kann durch Corona geschädigt worden sein, wäre da nicht eine Röntgenaufnahme nötig? Oder ist es eher auf die Frühgeburtlichkeit zurückzuführen? Welche Konsequenzen haben diese Werte für meinen Sohn! Haben wir in der Zukunft deshalb was zu erwarten? Die Sauerstoffsättigung war gut aber ich mache mir Sorgen, was in Zukunft ist, wenn so ein junger Mensch lediglich 50 Prozent der Lunge hat! Was ist wenn sich das verschlechtert? Hat mein Sohn deshalb eine niedrigere Lebenserwartung? Ich mache mir so Sorgen! Kann ich seine Lunge stärken? Wenn ja wie? Bitte entschuldigen Sie meine vielen Fragen aber die kommen erst jetzt alle... ich hatte so ein Ergebnis nicht erwartet...
Es ist wirklich hocherfreulich, dass Ihr Sohn nur milde klinische Symptome durch Corona entwickelt hat. Es ist durchaus häufig zu beobachten, dass ehemalige Frühgeborene Mit Atemnotsyndrom erst nach etlichen Jahren eine Stabilisierung Ihrer Lungenfunktion zeigen. Man sollte Geduld haben, die Werte alle 2 Jahre kontrollieren und mit Medikamenten nicht über-reagieren. Ich wäre hinsichtlich der Prognose eher optimistisch. Sie sollten aber im Kontakt mit einem erfahrenen Kinderpneumologen in Ihrer Region bleiben, der kennt sich aus. Gruß, Ulrich Wahn