Frage: Allergie

Sehr geehrter Herr Dr. Wahn, mein Sohn (knapp 1,5 Jahre) hat eigentlich seit seiner Geburt immer wieder einen Ausschlag im Nacken und rund um den Halskranz herum. Gerade im Nacken selbst ist eine Stelle, die nie richtig weg geht. Sie ist rot, juckt, wird wund und trocken. Wir wurden und werden immer wieder mit Advantan-Creme und einer Basispflege vertröstet. Die Advantancreme hilft auch, aber das kann ja keine Dauerlösung sein, mit Kortison zu cremen. Und ich denke, man sollte ja auch nach der Ursache forschen, da es ihn ja immer wieder extrem juckt und sicherlich auch etwas weh tut. Er hat eine leichte Katzenallergie (Rastklasse 2), festgestellt im Blut mit 8 Monaten. Wir hatten zu dem Zeitpunkt 2 Katzen und haben dann aufgrund der Empfehlung mehrerer Ärzte ein neues, schönes Zuhause für unsere Katzen gesucht und gefunden. Dann war der Ausschlag eine Zeit lang besser bzw teilweise sogar weg. Jetzt ist er allerdings seit Monaten schon wieder da. Wir haben letzte Woche dann endlich erneut Blut abnehmen lassen können, die Rastklasse für Katzen liegt jetzt immer noch bei Rastklasse 2 und zudem wurde nun auch festgestellt, dass er jetzt auch eine leichte Allergie gegen Nüsse (Haselnuss) hat. Rastklasse 1. Kann dieser Ausschlag auch von Nüssen kommen? Er hat so eigentlich noch nie pure Nüsse gegessen, allerdings immer mal Sachen gegessen, wo Nüsse enthalten sein können oder zumindest Spuren davon. Reicht diese Allergie aus, um diesen Ausschlag zu machen? Müssen wir nun alle Produkte mit Nüssen oder Spuren davon komplett und ausnahmslos meiden, um die Allergie nicht noch schlimmer zu machen? Auf welche Deklaration auf Produkten müssen wir noch achten? Nur noch Schalenfrüchte oder gibt es noch mehr Begriffe dafür? Sollten wir uns diese Sofort-Hilfen für Nussallergien besorgen? Kann es auch plötzlich zu Atemproblemen kommen? Davor habe ich wirklich Angst.. Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung! Mit freundlichen Grüßen

von 71835 am 20.03.2024, 09:03



Antwort auf: Allergie

Das, was Sie beschreiben, ist offensichtlich eine Neurodermitis. Unsere frühere Auffassung, dass für das Entstehen des Ekzems eine Nahrungsmittelallergie verantwortlich sei, war leider falsch. Heute wissen wir, dass Hauptursache besondere Gene sind, die für das Austrocknen und die Entzündung der Haut sorgen. Die Sensibilisierung gegen Umwelt- (Katze)und Nahrungsmittelallergene entsteht sekundär wegen der Barrierestörung der Haut. Eine Heilung durch unsere Therapie erfolgt nicht, die Kontrolle der Beschwerden kann aber fast immer erreicht werden.In vielen Fällen klingt das Ekzem im Laufe von wenigen Jahren ab und verschwindet oft vollständig. Die Überbrückung der kritischen Phase kann neben Kortisonsalben auch mit ELIDEL erfolgen, welches ein Kortisonfreier Entzündungshemmer ist und seit kurzem wegen nachgewiesener Unbedenklichkeit auch für Säuglinge ab 3 Monaten zugelassen wurde. Eine konsequente Dauertherapie mit 2mal täglichem Eincremen ist sehr wichtig.

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 20.03.2024