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Wie gehe mit einem Trotz-Tobe-Schrei-Anfall um?

Thema: Wie gehe mit einem Trotz-Tobe-Schrei-Anfall um?

Hallo, ich bin bisher nie in die Situation gekommen, dass mein Kind getobt hat oder dermaßen "ausgerastet" ist... meine Tochter ist bereits 7, sie hat diese Phase nie durchlebt. Mit ihr haben wir dafür jetzt etwas mehr Probleme in ihrer Selbstfindungsphase.... aber das ist ein anderes Thema. Es geht um unseren Jungen, er ist 2. Heute war nun 2x die Situation, wo er sich so hineingesteigert hat, dass er rot anlief, geschrien hat was er will, also nicht geweint oder so. Er hat nur ganz wütend, jähzornig und laut gebrüllt, dass er diesen "däse" (käse) vom Tisch werfen will... ich hatte ihm den weggenommen, da er vorher schon das Brot mit der Hand so beläufig runtergeschoben hat, das gleiche wollte er nun mti dem Käse auch machen. Daraufhin kam es eben zu besagter Reaktion. Er schrie, tobte, war wütend und richtig jähzornig, hat mit dem Fuß aufgestampft und laut geschrien. Was macht man da? Erst dachte ich, ich stell ihn in sein Zimmer, damit er sich abreagieren kann, dann dachte ich, das ist sicher auch nicht das Wahre. Aber was ist das richtitge? Ich erlaube ihm viel, viel insofern, dass er lernen und ausprobieren kann. Er darf viel selbst machen, Brot schmieren usw. Er ist sonst ein liebes Kerlchen, aber in letzter Zeit kommt es häufiger zu unschönen Situationen. Er schlägt mit Spielzeug nach seiner Schwester, er tritt nach ihr oder schlägt einfach so mal hin. Ich bitte Euch herzlichst um Eure Hilfe, vielleicht habt Ihr ein paar gute Tips übrig. melli Jetzt eben auch heute dieser "Anfall".....

von bubumama am 27.12.2010, 18:46



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Ähnliche Anfälle kenne ich von meimen Sohn, inzwischen 5 J.Ich habe damals versucht, ruhig zu bleiben und ihn toben lassen,da in diesem Moment gutes zureden gar nicht bei ihm ankommt.Das Ruhigbleiben ist oft gar nicht so einfach,vor allem.wenn man Zuschauer hat(Supermarkt ;Spielplatz) Ich habe ihm nach seinen Anfällen ganz kurz gesagt,warum er dies jetzt nicht bekommen hat oder Sachen schmeissen darf.Er hat natürlich immer wieder versucht, seinen Willen zu bekommen. Aber diese Methode klappt auch im Kindergarten( bin Erzieherin) .Kinder testen immer wieder uns und ihre Grenzen und dass in jedem Alter, nur ändern sich altersbedingt ihre Arten.

von Vanessa1704 am 27.12.2010, 19:45



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Nicht der bewusste Verstand, an den wir immer hinreden steuert die Lebensfunktionen sondern DAS UNBEWUSSTE. Wir wenden uns für die Erfüllung unserer Wünsche immer an die falsche Stelle. Als ich-kann-Schule-Lehrer untersuche ich seit 35 Jahren die SUGGESTIVE Wirkung auf das UNBEWUSSTE, die uns meist UNBEWUSST bleibt, da wir nur unsere BEWUSSTEN Bemühungen zu verdoppeln aber nicht mit dem UNBEWUSSTEN umzugehen gelernt haben. Mit dem UNBEWUSSTEN und allen unseren dort ruhenden TALENTEN spricht man am besten wie mit jemand, den man als Freund gewinnen möchte: klar, bestimmt, freundlich. Eine besondere Hilfe ist die sog. Schlafsuggestion (Beispiel s. Coué Brief 9). Wenn das Kind schläft, lenkt nicht ab, da finden die guten Worte den direkten Weg in die Seele. Worte der STÄRKUNG und Neuorientierung für das Erwünschte, Ausmalen der guten Entwicklung und ein klarer Auftrag dafür. Das Kind versteht natürlich nicht alle deutschen Worte, aber wenn die Mama DENKT, & FÜHLT was sie SPRICHT, erzeugt das eine Schwingung und diese eine Atmosphäre, über die die Botschaft verstanden und aufgenommen wird. Damit man selbst eine klare Wirkung mit seiner Geisteskraft hat, empfiehlt es sich, zuerst in sich selbst für Klarheit und Harmonie zu sorgen. Coués Autosuggestion ist ggf. eine erprobte praktische Schnellhilfe. Guten Erfolg! Franz Josef Neffe

von Franz Josef Neffe am 28.12.2010, 16:15



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Vielen Dank für die Antwort. Mal sehen, was ich in die Tat umsetzen kann. Aber es klingt mir logisch und ich glaube, dass es funktionieren kann. melli

von bubumama am 28.12.2010, 20:04



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Hallo, ich finde, es hilft immer schon sehr, wenn man sich klar macht, dass ein Kleinkind sich immer so verhalten MUSS, wie es das tut. Das heißt, es entscheidet nicht frei: So, jetzt rege ich mich mal auf. Es passiert ihm einfach. Kleine Kinder haben noch keine Impulskontrolle, weshalb auch "Konsequenzen" oder "Auszeiten" hier nicht helfen, beim nächsten Mal passiert es doch wieder. Wenn meine Kinder in diesem Alter in so einem Wutanfall gefangen waren, habe ich einfach gar nichts gemacht, sondern sie freundlich angeschaut und gewartet, bis der Anfall vorüber war. Mitten im Anfall kann man sie eh nicht bremsen, er muss erst vorbei sein. Danach habe ich z. B. gesagt: Ich kann gut verstehen: Du bist sauer. Aber ich möchte nicht, dass du den Käse herunterwirfst / Deine Schwester schlägst, so etwas machen wir in unserer Familie nicht. Dass er seine Schwester haut, ist zwar einerseits schlimm, andererseits normal. Alle älteren Kinder sind eifersüchtig auf ihre Geschwisterchen, das ist bei meinen Kindern auch so. Leider äußert sich das fast immer auch phasenweise mal körperlich. Man kann es nicht vermeiden oder ganz abstellen. Die jüngeren Kinder lernen mit der Zeit, sich zu wehren. Natürlich brauchen sie trotzdem unseren Schutz, das heißt, wenn Dein Sohn sie zum zweiten Mal geschlagen hat, muss er aus dem Zimmer gehen - einfach, damit Deine Kleine geschützt ist und er weiß, hier gibt es eine Grenze. Im Laufe der Jahre lernen Kinder, wie man "sozial verträglicher" miteinander umgeht, aber dies braucht viel Zeit und Geduld. Strafen oder Konsequenzen ziehen würde ich nicht, denn dies verstärkt die Wut aufs jüngere Geschwisterkind, weil er seinen Frust dann beim nächsten Mal erst recht an ihr abreagiert. Am besten schützt man zwar das jüngere Kind, geht also dazwischen und schlägt Kompromisse vor - verurteilt aber nicht das ältere Kind und schimpft auch nicht (schwer, ich weiß). LG

von Bonnie am 28.12.2010, 19:04



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Er ist aber manches Mal auch eifersüchtig auf sie, obwohl sie ja schon immer da ist und er eigentlich "weiß", dass er mich mit ihr teilen muss. Gelassen bleibe ich meistens, aber was sollte ich auch tun. Aber ich frage mich immer, wie ich am besten reagiere. Vielleicht wie Du meinst, erstmal gar nciht, sondern abwarten und nach dem Anfall deutlich sagen, was Sache ist. Danke. melli

von bubumama am 28.12.2010, 20:02