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Wie Verhalten/Situation entschärfen?

Thema: Wie Verhalten/Situation entschärfen?

Mir passiert es in letzter Zeit oft, dass ich traurig/sauer bin, wie manche Situationen ablaufen, weiß aber nicht, wie ich das ändern soll. Mein Sohn (wird im Sommer 4) hat oft plötzliche Wutausbrüche. Das ist dann meistens so, dass bisher alles toll war und dann passiert etwas (in meinen Augen unbedeutendes) und er wird sofort frech und/oder schreit rum. Z.B. kommen wir von einem schönen Ausflug wieder und müssen eben die Windel machen oder Hände waschen. Dazu hat er dann keine Lust und ich sage ihm ganz ruhig, warum das jetzt sein muss. Dann wird er schon patzig, macht aber immer noch nicht mit. Die nächste Stufe ist, dass ich dann sage, dass ich solange nicht mit ihm spielen möchte oder er so nicht Abendessen kann (je nachdem, was wir gerade vorhatten). Dann wird er böse und je nachdem schreit er rum, beschimpft mich oder haut mich, wenn ich ihn dann zum Windel machen, Hände waschen etc. mitnehme. Ein anderes, häufiges Beispiel ist, dass er frech wird, wenn ich ihm etwas erkläre. Entweder, weil er etwas nicht ganz richtig gesagt hat oder weil ich gedacht habe, dass es ihn interessiert. Ich muss dazu sagen, dass ich in solchen Situationen eigentlich nicht zu viel erkläre (und auch nicht immer) und versuche, es kindgerecht zu erzählen. Aber oft blockt er einfach ab oder wird wieder frech. Im Moment hat er wohl die Phase, das er immer der Beste sein will. Wahrscheinlich meint er, dass ich ihn mit den Erklärungen kritisieren will oder ihm zeigen will, dass er noch so klein ist. Es ist aber so, dass sein Verhalten mich dann plötzlich so überfällt und ich oft merke, wie mir das an die Nieren geht, wie er mich dann beschimpft oder frech wird. Ich finde es immer schwerer, damit fertig zu werden, weil die Formulierungen und das Verhalten auch immer gezielter werden. Und zur Erklärung: frech heißt hier: blöde Mama, Pupser, ich spiele nicht mehr mit dir, das erzähle ich dem Papa, ich bin nicht mehr dein Freund, oder auch hauen, treten. Und wie gesagt, ich weiß nicht, wie ich das alles an mir abprallen lassen soll, ohne dass es mich stört oder verletzt und auch immer dann, wenn mein Sohn mit dem Thema abgeschlossen hat, wieder gut drauf zu sein (das geht bei ihm meist so schnell, wie es angefangen hat). Und wenn ich ihm dann erkkläre, warum ich traurig oder sauer bin, wird er oft wieder patzig; ein Teufelkreislauf :-(( Ich merke in letzter Zeit nämlich, dass ich selber nicht mehr entspannt bin und weniger lache oder Spaß habe!

Mitglied inaktiv - 13.04.2010, 13:26



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du SOLLST es auch nicht abprallen lassen. Na hört mal also das les ich immer öfter..,ist das denn lustig wenn Kinder beschimpfen und ausknallen dürfen wies ihnen passt??? Ich als Mutter sage dann in sehr (sehr) ggg...lautem Ton dass (meine Tochter) sofort damit aufhören soll weil mich das verletzt. Und wenn sie nicht sofort aufhört damit Worte zu sagen die ich zuhause nie nie wieder hören will dann gibts Konsequenzen fertig. Und mit 4 würde ich die Windel wegtun. Wenn er dich haut wenn du wickeln willst dann soll er aufs Klo gehen....

Mitglied inaktiv - 13.04.2010, 13:29



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Ich kann verstehen, dass so eine Phase belastet. Suche erstmal die Punkte wo du sagst: Damit kann ich leben, die ändere erstmal nicht und dann Punkte, die du geändert haben willst. Packe sie nach und nach an. Er wird groß und möchte dann auch größer behandelt werden. Vielleicht versucht er sich etwas abzukapseln von der Mutti. Zur Windel: Lass sie weg, wenn er nicht irgendwie erkrankt ist und sie deswegen braucht. Vielleicht mag er groß sein und sie stört ihn? Lass ihm auch mal Grammatik oder ein paar falsche Worte sagen. Nicht immer Kritik, das belastet beide. Frag ihn, ob er das wissen will, was du ihm erklären möchtest. Wenn nicht, dann einfach gut sein lassen. Grundlegende Dinge wie Besteck richtig halten oder ähnliches nur kurz anreißen, nicht viel diskutieren. Klar ist lernen wichtig aber meinen hat es in dem Alter genervt und er hat dann auf Durchzug geschaltet. Ist also nichts hängen geblieben. Verlorene Mühe. Wichtige Sachen auch wie Straßenverkehr wurden kurz auf Augenhöhe erklärt. Auf Augenhöhe wusste er: Das ist wichtig. Wegen der Beleidigungen: Wenn er wieder normal ist und den Fernseher anhaben will: Doofe Mamas können das nicht. Was meinst wie das zieht. Wenn er das kapiert hat, dann erinnere ihn gleich bei der nächsten Beleidigung dran und fordere ein Entschuldigung. Nach einiger Zeit wird er drüber nachdenken und im Wort bremsen. Er merkt dadurch erst, was er sagt. Und dann nimms mit Humor, kitzel ihn und sag: Was wolltest du sagen? Er wird zu Anfang sauer sein aber er muss lernen, dass Beleidigungen weh tun und Konsequenzen haben.

Mitglied inaktiv - 13.04.2010, 13:55



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Hi, als erstes würde ich überlegen, ob es wirklich nötig ist, jeden Kampf auszustehen. Beispiel: Windel. Mit 4 Jahren ist es meines Erachtens bei einem normal entwickeltem Kind zwar nachts völlig in Ordnung, aber tagsüber nicht mehr. Will er sich also nicht wickeln lassen, dann lass es und sage ihm, er soll auf Toilette gehen, falls ihm die Windel selbst ecklig wird. Sag das aber nicht "trotzig" oder vorwurfsvoll, sondern einfach sachlich und ruhig. Wenn er dann irgendwann kommt, wiederholst Du das einfach wie eine kaputte Schallplatte, es sei denn, er bittet Dich von alleine aus ganz lieb. Wenn Dein Kind Dich schlägt, dann solltest Du auf keinen Fall ihn anschreien oder zurückschlagen. Ein 4-jähriger steckt schon mal in einem Gefühls-Chaos und schlägt dann schon mal hilflos um sich rum. Was machst du da? Sage ihm einfach ganz ruhig, dass er gerne mit Dir reden kann, wenn er wieder lieb ist - und dann bringe ihn einfach zur Auszeit in sein Zimmer. Manchmal muss Wut eben auch raus, deshalb lass ihn auch mal Dampf ablassen - aber wie gesagt, dann muss er es in seinem Zimmer tun. Und wenn dann auch mal Sachen gegen die Tür fliegen. Wichtig ist, dann einfach ruhig zu bleiben und es NICHT persönlich zu nehmen. Auszeiten helfen, zur Ruhe zu kommen - für Dich und auch für Dein Kind. Oft ist man auch im Trott der "Self-fulfilling prophecy". Die Eltern sagen dann ständig sowas wie "Du darfst nicht schlagen!" "Du darfst nicht schreien" "Wenn Du böse bist, dann darfst Du nicht..." Problem: Kinder denken in Bildern. Jedes Wort projeziert bei den Kids im Kopf ein Bild - nur abstrakte Worte erzeugen kein Bild, weil es dafür einfach keines gibt. Was projezierst Du also, wenn Du sagst: "Du darfst nicht schlagen"? Du erzeugst das Bild vom schlagenden Kind, denn das Wort NICHT erzeugt kein Bild. Damit ist vorprogrammiert, dass Dein Kind so handeln könnte. Verstehst Du? Also versuche, positive Bilder im Kopf Deines Kindes zu erzeugen. Anstelle von "Du darfst nicht schlagen", könntest Du ja auch sagen "Wir sind lieb zueinander" oder "sei lieb". etc. Vielleicht hilft Dir auch der Film "Wege aus der Brüllfalle", den man sich ausliehen kann.

Mitglied inaktiv - 13.04.2010, 13:56



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Meiner ist manchmal genau so, nur erst 2,5 Jahre alt, und beschimpfen tut er mich auch (noch?) nicht. Aber ich habe gemerkt, bei ihm hilft es oft (auch nicht immer), wenn ich ihm ZEIT lasse, darüber nachzudenken oder es einsacken zu lassen. Klar habe ich die Zeit nicht immer, und wirklich geduldig bin leider auch nicht... Beispiel: Windel ist voll, ich will sie ihm wechseln. Er will nicht. Dann sage ich ihm, dass er einen roten Po bekommen kann, lass ihn aber erst mal in Ruhe. Gelegentlich frage ich dann noch mal, ob wir wechseln gehen können. Irgendwann - mal nach 5 Minuten, mal nach einer Stunde kommt er dann oft von alleine und sagt: Mama, Windeln wechseln. Dann klappt es ohne Geschrei und Getrete. Beispiel: Hände waschen. Will er NIE, außer wenn ich es gerade nicht gebrauchen kann (zeitlich ;-). Na ja, dann sage ich ihm, das und das (Essen, Kekse, Apfel, was auch immer) gibt es erst nach dem Händewaschen. Sonst wird doch das Essen ganz schmutzig / sandig ... Das sage ich dann hin und wieder, oder ich frage: magst du was Essen? Wenn dann "ja" kommt, sage ich: aber erst Hände waschen. Meist hilft es. (Man gebe mir GEDULD, um das immer durchzuziehen, dann wäre mein Leben auch einfacher ). Bei Wutausbrüchen bzw. Rumgeschrei muss er mittlerweile in den Flur, Tür wird zugemacht. Ich sage ihm, er darf wiederkommen, wenn er fertig geschrieen hat (was meist nach 5 Sekunden der Fall ist). DAS allerdings hilft meist nur sehr kurz :-( Aber na ja. LG, Mari

Mitglied inaktiv - 13.04.2010, 16:00



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Der Tipp mit der WIndel zieht leider nicht, genau das Gegenteil ist der Fall: im Moment spreche ich das nicht an, weil er total zu macht. Wenn ich die Windel mal weglasse, geht es zu 80% daneben, da er einfach nicht daran denkt. Wenn ich wegen des großen Geschäfts mit ihm zur Toilette gehen will, hält er es ein. Abgesehen davon, dass ich es auch nicht so toll finde, ist er aber mit seinen 3 3/4 Jahren noch immer in der "normalen Zeitspanne" für das Windeltragen. Erst mit 5 Jahren soll man sich Sorgen machen. Da er mit allem spät dran war, dafür richtig, hoffe ich, dass das beim sauber werden genauso klappt...

Mitglied inaktiv - 13.04.2010, 20:45



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Dass er nicht dran denkt ist ja normal. Der soll das ja auch lernen. Und wann willst du das denn machen? Ich weiß, dass meiner das kann, wenn er will. Dann geht halt zu 80 % was daneben. Dann muss er sich aber selbst ausziehen und wieder trockene Sachen anziehen. Gut dann geht das große Geschäft auch daneben. Früher gabs überhaupt keine Windeln und es war ja auch so. Die müssen da durch und das lernen. Irgendwann wird es ihm nicht passen und er geht aufs Klo. Und du kannst nicht warten, bis er von alleine sagt, weg mit der Windel. Das machen die doch nie. Habe ich aus eigener Erfahrung mit sehr vielen Kindern gelernt, bei denen ich Babysitten war. LG Lena

Mitglied inaktiv - 13.04.2010, 21:46



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Kinder sagen durchaus von sich aus ganz allein, daß sie die Windel nicht mehr wollen. Ich hab hier zwei Exemplare davon Mein Sohn wollte mit 2,5 Jahren keine Windel mehr tagsüber und nachts wollte er sie mit 3,5 Jahren nicht mehr. Und beide Male hab ich ihn nicht dazu gedrängt, sondern einfach abgewartet. Es hat auch ohne größere "Unfälle" geklappt. Meine Tochter war mit 2 Jahren tagsüber komplett trocken, auch sie hat von sich aus Theater gemacht, als ich ihr eine Windel ummachen wollte. Also haben wir sie weggelassen und siehe da, auch hier ohne größere Unfälle. Wir waren somit sehr zuversichtlich, daß sie auch nachts bald trocken sein würde. Kannten es ja so von ihrem großen Bruder. ABER weit gefehlt. Erst mit 3 Jahren und 8 Monaten war sie soweit, daß sie nachts keine Windel mehr brauchte. Natürlich haben wir es vorher schon mal probiert, aber es ging mehr als schief. Und warum sollte ich meinem Kind einem nassen Bett und Scham aussetzen??? Kein Kind, was ich kenne, ist mit Windeln eingeschult worden. ALLE wollen irgendwann die Windel nicht mehr. Ich bin der Meinung, man sollte jedem Kind sein eigenes Tempo lassen. LG Jacquie

Mitglied inaktiv - 14.04.2010, 17:38