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Wickelstreik/"Trotzphase"-wie kommen wir da durch?

Thema: Wickelstreik/"Trotzphase"-wie kommen wir da durch?

Hallo zusammen, meine Tochter (fast 20Monate) ist nun scheinbar in die sogenannte Trotzphase eingestiegen - aber heftigst! Sie war von Anfang an eine sehr starke Persönlichkeit die immer zu wissen schien, was sie will und das auch SEHR lautstark kundtuen konnte/kann. Und jetzt muß sie durch diese schrecklich verwirrende Zeit durch und es ist ganz schön schwierig für uns. Vor allem das Wickeln und Anziehen macht arge Probleme. Wir haben z.T. auch schon Stunden im Bad verbracht, weil an wickeln und anziehen nicht zu denken war. Es hat weder Ablenkung noch Alleine-machen noch die Aussicht auf Dinge oder Besuche/Unternehmungen auf die sie ansonsten wirklich scharf war,was genützt. Ich finde es einfach schrecklich sie zu vergewaltigen! Aber manchmal ging es nicht anders, wenn wir wirklich dringend irgenwohin mussten. Ich könnte dann immer heulen! Eine Freundin äußerte Bedenken, meine Tochter könne mir später auf der Nase rum tanzen, nur weil ich sie nur dann einschränke wenn's gar nicht anders geht, bzw halt mal zwei Stunden mit ihr im Bad sitze, weil sie sich nicht anziehen lässt und ich sage, nackt herumflitzen ist zu kalt. O.Ä Ich möchte sie liebevoll durch diese Zeit begleiten, aber manchmal weiss ich einfach nicht weiter und sind meine Nerven auch echt am Ende. Wer kann mir bißchen zur Seite stehen??? Danke mermaid

Mitglied inaktiv - 20.03.2008, 14:22



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Hallo, vergiss die Kommentare Deiner Freundin. Allerdings brauchst Du auch nicht 2 Stunden im Bad zu sitzen - vertrau der Kleinen. Die Kinder merken wirklich sehr gut, wann ihnen kalt ist und kommen dann von ganz allein an und wollen Kleider. Ist bei uns so. Solltest Dir aber ein: "Hab ich doch gesagt..." o.ä. ersparen. Auch nicht dann mit den Kleidern warten. Sondern einfach bei Wunsch in die Kleider helfen. Empfehlen kann ich übrigens das schon etwas alte Buch - Inhalt paßt aber immer noch bestens: Zeit für Kinder von Ekkehard von Braunmühl.... Machs gut Maja

Mitglied inaktiv - 20.03.2008, 14:28



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hallo, sorry, aber dinge die sein müssen, müssen nunmal sein. wenn gewickelt wird, wird gewickelt. da sitze ich nicht ewig und rede und rede. will das kind sich mal alleine anziehen, ok, will es alleine essen ok, aber auch später können sie nicht immer diskutieren und somachen wie sie wollen. im kiga MÜSSEN sie so wie alle anderen und in der schule erstrecht. also wenn zeit und gelegenheit ist ok, aber wickeln gehört meienr meinung nach nicht dazu. meine jungs habenm bei mir zweimal versucht sich wegzudrehen, dann nicht mehr. und auch meine tageskinder machen hier kein theater, zu hause aber oft schon. wie macht man das? tonfall ändern, nicht nur lieb säuseln, in die augen gucken und klare ansagen machen. wickeln, zur not festhalten. danach liebevoll loben wie toll sie das gemacht haben. umarmen, erklären das man nun was schönes macht. eine woche und es geht wie von alleine. wichtig ist durchhalten. lg

Mitglied inaktiv - 20.03.2008, 14:39



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Hi! .. sorry, aber dinge die sein müssen, müssen nunmal sein. .. genau so sieht es vermutlich das Kind auch, nämlich in dem Sinne, dass das halt nicht sein muss - schon mal darüber nachgedacht?!? Warum stehst Du dann drüber und hast da mehr Rechte?? Eigentlich bist Du ihm zur Hilfe verpflichtet, da Du es ja wolltest. nun ist es da und hilflos und braucht Hilfe - nicht mehr und nicht weniger... Natürlich kann man mit entsprechender Körpersprache u.a. Kinder zum gehorsam zwingen, sollte man aber nicht. Wird aber leider fast überall gemacht. Arme Welt. Maja

Mitglied inaktiv - 20.03.2008, 14:51



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Ich sehe das ähnlich wie jannimami. Ich habe meiner Tochter 2J erklärt, dass wir die Windel erst dann weglassen können, wenn sie zuverlässig aufs Töpfchen geht. Bis dahin gibt es eine Windel. Meistens ist dann gut. Manchmal meint sie aber dann beim Wickeln turnen zu müssen. Ich verwarne mehrmals und wenn das nichts fruchtet, wird der Sicherheitsgurt am Wickeltisch in Betrieb genommen und die Sache schnell hinter uns gebracht.

Mitglied inaktiv - 20.03.2008, 20:47



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wat mutt dat mutt, und ich sitze ganz bestimmt nicht Stunden am Wickeltisch und warte bis sich mein Sprößling bereit erklärt die volle Pampers auszuziehen. Es gibt Sachen, da bestimme ich, wann und ob sie gemacht werden, und wickeln gehört ganz bestimmt dazu. Wenn ich im Auto losfahren will, wird ja auch angeschnallt, ohne iss nicht. Wenn meine Kinder nach dem wickeln nackt rumflitzen wollen, von mir aus, wenn wir nicht weg müssen, dürfen sie das. Bei anderen Sachen viel Zeit einplanen ist viel sinnvoller und "bringt" das Kind auch sicher weiter: Brot mit Butter schmieren lassen, spülen helfen, Wäsche aufhängen lassen , Einkaufswagen füllen etc. Da habe ich alle Zeit der Welt, aber nicht beim wickeln! Da gabs und gibt es bei meinen kein Pardon und das haben sie sehr schnell geschnallt! Genauso mit dem Zähneputzen - es muß eben einfach sein! Gruß Silli (die zwei Kinder mit einem posttraumatischen Wickelsyndrom hat ;-))

Mitglied inaktiv - 20.03.2008, 20:50



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Hi, Ja, arme Welt, in der so grundsätzliche Dinge wie das Wickeln und Anziehen, die die meisten Kinder nicht gern über sich ergehen lassen und die aber nun mal selten zu vermeiden sind, als Zwangsmaßnahme zum Gehorsam dargestellt werden. Mir scheint, Du hast da etwas falsch verstanden! Gruß, Malefiz

Mitglied inaktiv - 21.03.2008, 17:54



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hallo, heissa, das sind ja aufregende zeiten bei euch. wie spannend. :) wir haben zwei kinder, fast fünf und eineinhalb. die kleine ist auch gerade in der zeit des ersten willens angekommen, ich finde es großartig ihr dabei zuzusehen. wir machen es so: anziehen muss einfach nicht sein, das streichen wir komplett, wenn die kinder nicht wollen. in der wohnung ist es nicht kalt und erstaunlicherweise ist meiner tochter auch nicht kalt, selbst wenn ich schon beim dicken pullover bin. ist ihr doch kalt, gibt es decken oder kann sie´s sagen (ohne vorhaltungen meinerseits, wie es schon maja-stina geschrieben hat) oder so. wollen wir raus, geht sie manchmal auch so vor die tür und lässt sich dann anziehen. ja, wir haben sie in den letzten wochen oft im garten angezogen, mitten im deutschen kalten winter, inklusive der socken und schuhe. ;) sie hatte keinen einzigen schnupfen. mittlerweile hat sie eine verbindung gezogen zwischen rausgehen und kälte und lässt sich vorher anziehen (nicht immer, weil es ja nach ihrer empfindung auch nicht nötig ist). viele kinder haben ein problem damit, sich schon im warmen dick anzuziehen, weil sie im alter deiner und meiner tochter noch gar nicht so weit voraussehen können, als dass sie den sinn des anziehens erfassen würden. meine kinder haben sich angewöhnt, kurz auf den balkon zu flitzen und mit allein sinnen zu fühlen wie kalt es wirklich ist. ich merke immer wieder, dass kinder ein ganz anderes kälteemfpinden haben als erwachsene. denen ist so schnell nicht kalt, ich seh´s ja meinen kindern an, die frieren nicht in unterwäsche in der wohnung. und da ist es aus sicht der kinder natürlich schwierig einzusehen, warum man diese langweilige prozedur des anziehens über sich ergehen lassen muss, gerade wenn der eigene wille so wunderbar und neu und noch so unflexibel ist. wickeln ist schon etwas schwieriger. ich hatte das gleiche theater mit meinem sohn, der allerdings auch als kleinkind ein relativ ausgeglichenes gemüt hatte, und wir haben es mit ablenkung probiert. wir haben teilweise stehend (im stehen ist sowieso gut, mein sohn mochte nicht mehr auf dem rücken liegen) gewickelt, in der badewanne, er hat währenddessen mit wasser gepütschert. und schnell sein! und faxen machen, wir haben manchmal getanzt, gesungen, manchmal ein buch vorgelesen, ich hab geschichten erfunden, oder mein sohn hat mitgeholfen. aber er war ein relativ kooperatives kleinkind, ich weiss nicht ob das so einfach bei temeperamentvolleren kindern funktioniert. meiner tochter könnte ich mit so etwas kaum kommen, gottseidank habe ich bei ihr nie mit der wickelei angefangen. ;) zwei stunden reden würde ich auf jeden fall versuchen zu vermeiden, das ist sicher belastend für euch beide. eher das kind ohne windel laufen lassen und beobachten. oder, bekannte haben das gemacht, dass ihre tochter sich binden eingeklebt hat, das hat sie bei ihrer mutter gesehen, die vorbildfunktion hat gegriffen und sie konnte es allein. das hat gut funktioniert. ich hoffe, es sind tipps für euch dabei. habt spaß und versucht die zeit zu genießen, lg miebop

Mitglied inaktiv - 21.03.2008, 11:25



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hallo, klar helfe ich meinen kindern, aber eben nur da wo es geht. und wenn sie nicht so weit sind, das sie aufs klo können, dann geht das eben nicht. hilfe heißt für mich hilfe zur selbsthilfe, alles andere ist abnehmen von dingen die sie selber können und verringert das selbstwertgefühl. und wo helfe ich dem kind, wenn ich ewig warte bis es bereit ist das unabdingbare zu tun? was willst du da helfen? dennd ann verstehe ich dein problem nicht. kenne einige kids die sehr viel betimmen durften. ich möchte jetzt nicht darüber schreiben, wo diese eltern heute stehen und welche probleme sie mit ihren kind mittlerweile haben. lg

Mitglied inaktiv - 21.03.2008, 11:55



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Hallo, in der aktuellen ELTERN-Zeitschrift ist gerade ein Artikel genau zu diesem Thema, vielleicht besorgst Du sie Dir mal. Die ratsuchenden Eltern hatten fast exakt dieselben Probleme wie Ihr. Sie nahmen sogar eine Erziehungsberatung in Anspruch, die auch gut half. Hier die Tipps des Beraters: - Eltern müssen aus solchen Situationen IMMER als Sieger hervorgehen, und zwar möglichst rasch, nicht nach Stunden. Sonst lernt das Kind, dass es die ganze Familie in Atem halten kann mit seiner Verweigerung. Diese Erfahrung bestärkt das negative Verhalten, irgendwann wird das Zusammenleben im Alltag dann immer unerträglicher und unmöglicher. - Lässt ein Kind sich nicht freiwillig anziehen, bittet, überredet, labert und leiert man als Eltern nicht stundenlang auf das Kind ein. Das kann ein Kind nicht ernst nehmen. Sondern man hält es sofort ganz ruhig fest und zieht es an. Dabei ist man nicht grob und schimpft auch nicht, gibt aber nicht nach. Das ist keine "Vergewaltigung", sondern das Signal ans Kind, dass es Dinge gibt, die sein müssen (und dazu gehört das Anziehen) und bei denen die Eltern sich durchsetzen werden. Wenn das Kind protestiert (und das tut es natürlich), bleibt man gelassen und sagt, dass man es loslässt, sobald es sich freiwillig anziehen lässt. Wenn Ihr zwei Stunden zum Baden und Anziehen braucht, ist die Situation natürlich schon sehr aus dem Ruder gelaufen. Ihr könnt aber lernen, dass es einem Kind nicht schadet, wenn man seine Launen nicht bis zum bitteren Ende mitmacht. Im Gegenteil: ein Kind WILL Grenzen, denn die geben ihm Halt und Sicherheit. Dazu gehört, dass Ihr Eure Rolle als Eltern erkennt, annehmt und ausübt. IHR bestimmt, wo es im Alltag langgeht. Zu große Nachgiebigkeit ist nicht Liebe. Sie kann dazu führen, dass sich das Kind sehr negativ entwickelt, und dabei auch noch todunglücklich ist. Ein Kind WILL gar nicht der Boss sein in der Familie, denn damit ist es schwer überfordert. Es möchte, dass seine Eltern souverän und stark sind (nicht aggressiv). Ein Kind zu lieben heißt, das zu tun, was ihm bei seiner Entwicklung hilft und ihm guttut. Sein Kleinkind den Familien-Alltag boykottieren zu lassen, ist KEINE Liebe. Meine ältere Tochter hatte auch eine Phase, wo sie sich nicht anziehen lassen wollte. Um es ihr leichter zu machen, habe ich ihr immer einige Klamotten zur Auswahl angeboten. Wer sich entscheiden darf, vergisst ganz, dass er eigentlich bocken wollte ;-). Falls es mal gar nicht ging, habe ich sie festgehalten und angezogen. Sie lernte, dass man ums Anziehen nicht herumkommt, die Bockigkeit ging recht bald vorüber. Als Mutter muss ICH im Alltag der Chef sein, das erwarten meine Kinder von mir, und darauf haben sie sogar ein Recht. Beide Kinder wissen, dass ich sie sehr liebe und nur bei wirklich grundlegenden Dingen durchgreife. Möglichst viele Dinge dürfen die Kinder immer auch mitentscheiden. Grüßle, Mimi

Mitglied inaktiv - 21.03.2008, 13:13



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Huhu! "Festhalten" und anziehen ist für mich ganz klar Gewalt und hat im respektvollen Umgang mit Kindern nichts zu suchen. Wenn mein Kind "Nein" sagt zum Anziehen, dann tue ich gut daran seine gesteckte Grenze zu wahren,v.a. wenn es sich um eine körperliche handelt. Vielleicht möchte mein Kind ja auch nicht angefasst werden in den Moment? Ich möchte, dass meine Süße weiß, dass, wenn sie nicht angefasst werden möchte, ein "Nein" auch Nein heißt und zum Erfolg führt! lg - roma

Mitglied inaktiv - 22.03.2008, 11:45



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Schade, dass bei manchen Erziehungsratgeber zum Ausschalten des gesunden Menschenverstandes führen. LG

Mitglied inaktiv - 22.03.2008, 12:15



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Also zum Beispiel, wenn ich einen dringenden Termin habe, zur Arbeit muß, noch ein oder fünf andere Kinder habe? Die Frage geht an die "auf keinen Fall mit noch so sanfter Gewalt"-Anzieher. Immer sagen, wie man es NICHT machen soll, ist einfach. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 22.03.2008, 12:29



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Hi, bei "freien" (in diesem Sinne unerzogenen) Kindern erklärt man kurz, dass das jetzt wichtig ist, weil man pünktlich da und dort sein muss und diese verstehen das dann tatsächlich und es gibt kein Problem. .. Noch Fragen? Maja

Mitglied inaktiv - 22.03.2008, 14:34



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hey echt. es gibt doch nicht nur schwarz und weiß. ob konventionell oder frei - es muss doch für alle passen. wichtig ist doch, dass man das eigene kind als ebenbürtige person wahrnimmt und das ist bei den "freien" einfach schon vorraussetzung. sicher freuen sich kinder über strukturen (die es bei nichterziehern übrigens auch gibt), aber doch über keine künstlichen, sondern über die, die wir erwachsenen selbst einhalten. da haben wir mit dem wickeln natürlich ein kleines problem... und mein sohn mag wickeln auch gar nicht. was mach ich? ich beschränke es auf ein mindestmaß, wickel ihn im sthen, im wohnzimmer, lass ihn stundenlang versuchen sich seine windel selbst anzuziehen. und wenn wir es eilig haben, hat er wie durch ein wunder auch kein problem mit dem wickeln. kinder bekommen mehr mit als wir denken, aber dafür müssen wir sie auch zulassen. übrigens finde ich es sehr schwierig, bei einer familienordnung von "boss" zu sprechen. macht geht meines erachtens im privatleben immer schief. letztens sagte auf dem spielplatz eine mutter zu ihrem kind "du bist der krümel - ich bin der keks! merk dir das!" erschreckend. grüße, fred-et-ricke

Mitglied inaktiv - 22.03.2008, 17:54



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Tatsächlich? Warum hat dann mermaid, die ihre Frage zum Wickelstreik hier gepostet hat, eine unendliche Geduld mitbringt und darüberhinaus übrigens auch "Gewalt" ablehnt, dann diese Probleme? Wenn´s doch sooo einfach ist und man lediglich die Wichtigkeit eines Termins erklären muss etc. etc... Scheint wohl doch nicht bei allen Kindern so einfach, um nicht zu sagen vorhersehbar zu sein, aller "freien" Erziehung zum Trotz... Gruß, Malefiz

Mitglied inaktiv - 22.03.2008, 18:49



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LOL Die Diskussion erinnert mich an eine Situatin mit meinem Neffen als er ungefähr 2 Jahre alt war. Er weigerte sich, eine Jacke im Februar anzuziehen und wickeln lassen wollte er sich auch nicht. Daher chauffierte ihn die Oma vollgepisst und in eine Wolldecke gewickelt durch den Park. Ich konnte mich nur wundern. Ob es das war, was der Kleine wirklich wollte? Er sah nicht glücklich aus. Ich habe damals beschlossen, dass es je nach Alter Entscheidungen gibt, die zu treffen das Kind nicht in der Lage ist. Und dass ich mein Kind nicht mit solchen "Entscheidungen" überfordern werde. Übrigens wird mir immer wieder gesagt (u.a. von Profis in der Frühförderung), dass mein Kind (2J) ein ungewöhnlich glückliches, freundliches und zufriedenes Kind ist. Trotz der Kindesmißhandlung = Windelwechsel = Anziehen der sie tagtäglich ausgesetzt ist. Friede!

Mitglied inaktiv - 22.03.2008, 20:40



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Heißt das, wenn ein Kind auch bei wichtigen Terminen einen Trotzanfall allererster Güte hinlegt, habe ich als Mutter was falsch gemacht? Wobei mir immer noch nicht ganz klar ist, WAS? Okay, wenn ich es einmal mit sanfter Gewalt angezogen habe, habe ich wohl verschissen, oder? Aber manche Kinder machen das auch, wenn sie noch nie mit sanfter Gewalt angezogen worden sind. Und dann gibt es ja auch noch die Fälle, wo man das eigentlich nicht nochmal machen möchte, aber einmal "versagt" hat und das Kind daher auf freundliches Bitten und Erklären nicht mehr reagiert. Ist das dann so eine "einmal Kind versehentlich erzogen, für den Rest des Lebens versaut"-Geschichte? Ich lese gerade ein Buch von Lotte Kühn "Supermuttis". Grundtenor des Buches ist, daß Mütter NICHT an allem schuld sind, daß Kinder mit einer gewissen genetischen Grundaustattung geboren werden. Und die kann halt mehr oder weniger "kooperativ" sein. Tatsache ist ja, daß die "Nature vs. Nurture"-Debatte derzeit deutlich in Richtung "Nature" ausschlägt. Ich persönlich bin kein Fan von 100% Nature, aber bei 0% Nature liegt die Wahrheit sicher auch nicht. Und wenn ich einfach mal davon ausgehe, daß der "Nature-Anteil" bei über 5% liegt, dann muß ich damit leben, daß ein noch so wunderbar unerzogener oder wie auch immer Erziehungsstil nicht immer und in absolut jedem Fall das erwünschte Ergebis erzielt. Ach so, beim Nicht-Erziehen gibt es ja kein erwünschtes Ergebnis. Aber wenn ich doch eines habe, weil ich mein Kind ankitteln muß, um einen wichtigen Termin wahrzunehmen? Ich kann doch mein Wunschergebnis - ich gehe mit angezogenem und mit Windel versehenem Kind rechtzeitig aus dem Haus und tauche pünktlich zum Termin auf - nicht wegwünschen, weil zielgerichtetes Erziehen bäh ist. Vielleicht bin ich zu blöd, aber das geht mir irgendwie theoretisch und praktisch an der Realität vorbei. Gruß, Elisabeth. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 22.03.2008, 20:44



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Emfut, deine Frage zeigt doch dass das alles theoretisches Gewäsch ist. Wollen und Bedürfnisse sind nicht immer dasselbe. Wir müssen dafür sorgen, dass es den Kindern gut geht und dazu gehört dass sie nicht z.B. einen nässenden Ausschlag haben der von längerfristig vollgeschissenen Windeln kommt. Meine Kleine sagte heute, sie wolle nackt rumlaufen und ich habe ihr zugesagt, dass sie das machen kann sobald es wärmer wird. Nicht heute bei 15°.

Mitglied inaktiv - 22.03.2008, 20:47



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wenn eine mutter - warum auch immer - mal nicht so auf ihr kind eingehen kann, dann ist das nur menschlich und situationsbedingt. wenn sie aber schon im vorfeld in situationen, die völlig entspannt sein könnten, denkt bestimmte regeln einführen zu müssen, die nicht nachvollziehbar sind und nur auf die ausnahme (stress etc) ausgerichtet ist, dann ist es eine künstlich geschaffene situation. jedes kind kann da differenzieren. mehr wollte ich damit nicht sagen. sinnvolle regeln sind toll, familienstrukturen sind toll und alle mütter, die sich hier so echauffieren sind schon aufgrunddessen toll und das meine ich ehrlich und ganz ohne ironie. grüße, fred-et-ricke

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 09:28



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Nein, ich kann das so nicht stehen lassen. Was Maja-Stina und indirekt auch Du durchklingen laßt ist, daß "unangenehme" Situationen immer daran liegen, daß man als Mutter was falsch macht. Die Tatsache, daß das entschuldbar ist, macht es nicht besser. Der Tenor ist trotzdem der: "Wenn Du immer ideal und vorschriftsmäßig reagieren würdest, wäre Dein Kind jederzeit wenn es drauf ankommt kooperativ und brav!" Plomp! Mama ist schuld. Mal wieder. Gut, es wird freundlich akzeptiert, daß Menschen nicht perfekt sind (obwohl Maja-Stina es ja zu sein scheint), aber man sollte zumindest danach streben und bekommt die Strafe für seine Imperfektionen halt sozusagen vom Kind vor die Füße geknallt. Das ist meines Erachtens weder realistisch noch mütterfreundlich noch überhaupt wahr. Eben wegen den Nature-Anteil. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 11:14



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Hallo Elisabeth, mit Sicherheit bin ich nicht perfekt, habe ich auch nicht erwähnt. Ich lasse einzig und allein meinem Kind sein Recht Mensch zu sein und behandel ihn würdevoll und mit Respekt - was bei jeglicher Form von Erziehung nun mal nicht der Fall ist. Da ist immer ein Erwachsener der bestimmt und etwas vorschreibt. Du hattest eine konkrete Frage und ich habe Dir geschrieben, wie das dann funktioniert. Wenn Kinder ein Problem haben (später beispielsweise Drogen zum Betäuben o.ä.) liegt das nun einmal an den Eltern (Gene kommen übrigens auch von den Eltern...). Kann man übrigens zum Beispiel sehr schön in den Büchern von Alice Miller nachlesen. Ist eine Frage, ob man dies wahrhaben kann und will und sich mit seiner eigenen Vergangenheit (man ist ja auch ein Kind seiner Eltern) auseinandersetzt. Maja

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 11:30



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Hallo, weil sie auch versucht,ihren Willen durchzusetzen.... Aber ich dachte, vielleicht mag sie sich mehr mit anderen Möglichkeiten, wie man auch mit Kindern leben kann, auseinandersetzen und habe deshalb gewagt zu antworten. Normalerweise verkneife ich mir das ja, weil es anscheinend nicht so üblich ist, ein Kind als gleichberechtigtes Lebewesen zu sehen. Maja

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 11:33



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Heißt das: die Kinder von "Erzieher-Eltern" nehmen später Drogen und die von "Nicht-Erzieher-Eltern" nicht? Wenn das Leben so einfach wäre....... Obwohl ich meinem Kind auseinandersetze, was für unser aller Zusammenleben wichtig und richtig sind, respektiere ich es als eigenständigen Menschen und es darf in Dingen entscheiden, in denen es kompetent ist. Das ist mit 2 Jahren ganz bestimmt nicht die Entscheidung sich die verkäckerte Pampers entfernen zu lassen oder eben nicht. Sehr wohl aber die, ob es Orangensaft oder Apfelsaft trinken möchte. Ich würde da nicht von "Erziehung" sprechen, auch Grenzen setzen hört sich sehr imperialistisch an, es ist doch eher ein tägliches Auseinandersetzen von Meinungen und aufgrund meiner Lebenserfahrung weiß ich daß eine vollgeschissene Windel in den Müll gehört und nicht am Po bleiben soll. Silli

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 11:42



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Hi, ..respektiere ich es als eigenständigen Menschen und es darf in Dingen entscheiden, in denen es kompetent ist.... und wer entscheidet darüber?? maja

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 11:47



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Ich behandle meine Kinder sehr wohl mit Respekt. Diese Unterstellung muß ich mir verbitten. Die Frage ist halt manchmal, wer das "letzte Wort" hat. Wenn ich einen Lebenspartner habe, dann kann der zum einen die meisten Dinge einfach einschätzen, und ist zum anderen komplett von mir unabhängig. Wenn ich also einen wichtigen Termin habe, der ihn genau gar nicht interessiert, bleibt er einfach zu Hause und alle sind glücklich. Bei einem Kind ist das doch anders. Zum einen versteht ein zweijähriges Kind noch nicht, warum es doch ziemlich wichtig ist, daß ich morgens pünktlich im Büro aufschlage. Wie auch? Geld kommt aus dem Automaten und ist ansonsten bedrucktes Papier. Wenn ich mein zweijähriges Kind darüber entscheiden lasse, ob und wann ich arbeiten gehe, gebe ich ihm eine Verantwortung, der es noch gar nicht gewachsen ist. Andererseits kann ich das Kind nicht einfach zu Hause lassen. Es ist zu klein, um 8 Stunden zu Hause für sich selber zu sorgen. Also muß ich wohl oder übel für das Kind die Entscheidung treffen, daß es um eine gewisse Uhrzeit angekittelt und frisch gewindelt abfahrbereit für den Kindergarten zu sein hat. Die Tragweite dessen, was passiert, wenn es das nicht tut, kann es nicht begreifen - und braucht es auch nicht. Ich respektiere mein Kind, indem ich bereit bin, ihm diesen Zustand so angenehm wie möglich zu machen. Ich bin bereit zu helfen, wo es Hilfe braucht und will, und es selber machen zu lassen, wo es selber machen kann und will. Aber das Ergebnis steht fest. Und es ist MEIN Wunschergebnis, nicht das des Kindes. Das ist die Realität, meine Lebensrealität. Aus Gründen, die sicher auch Du einsiehst, kann ich an der Stelle ein zweijähriges Kind nicht so behandeln, wie ich einen Ehemann behandeln würde. (Bei einem größeren Kind geht das dann schon eher. Fumi ist 11, und wenn sie sich morgens vertrödelt und ihren Bus nicht erwischt, trägt sie die Konsequenzen selber und alleine. Und wenn sie zu einem Termin nicht mitgehen will, darf sie zu Hause bleiben.) Außerdem finde ich Deinen 100% Nurture-Ansatz ganz schön heftig. Und wenn ich dann mit 20 von Drogen kaputt bin, kann ich mich selbstzufrieden zurücklehnen und sagen: "Mama ist schuld!" Das exkulpiert ja alles! Nöö! Mir fällt da ein toller Spruch von meiner Oma ein: "Mama, Du bist selber schuld, daß ich friere, warum hast Du mir keinen Pulli angezogen?" Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 12:04



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Hallo, ich lebe mit meinen Kindern auch gewaltfrei. Trotzdem haben beide phasenweise beim Anziehen den Total-Streik ausgerufen, weil sie einfach keine Lust hatten. Das Problem ist aber, dass es tatsächlich äußere, gesellschaftliche Zwänge gibt, die auf "keine Lust" nicht ausgerichtet sind. Wenn ich die Ältere pünktlich zur Schule fahren muss, muss der Kleine angezogen werden, zumindest soweit, dass er bei 0 Grad Außenteperatur nicht krank wird. Gleiches gilt für Mütter, die arbeiten gehen müssen. Ein zweijähriges Kind sieht leider keineswegs ein, dass es für die Mama schlecht ist, wenn der Chef sauer ist. Dazu fehlt einem so kleinen Kind noch die Einsicht, Majas Rat ist hier also total weltfremd (vielleicht gilt er in irgendeinem Parallel-Universum ;-)). Man fragt sich, ob Maja überhaupt selbst ein Kleinkind hat... Ich denke, dass es ein paar Familienregeln geben muss, die auch für die Kinder verbindlich sind. Sind sie nur für die Eltern verbindlich ("Grenzen des Kindes um jeden Preis wahren"), entsteht ein Ungleichgewicht. Nicht nur Eltern müssen die Kinder respektieren, sondern natürlich auch umgekehrt. Wenn "mermaid" in ihrem Ausgangsposting beschreibt, dass sie zum Baden des Kindes zwei geschlagene Stunden braucht und total entnervt ist, dann ist so ein Ungleichgewicht entstanden, das auf Dauer nicht funktioniert. Wie Mijou glaube ich, dass bei aller kindlichen Freiheit dennoch die Eltern die Aufgabe haben, den groben Kurs des Alltags zu bestimmen. Der Laissez-fair-Stil gilt doch längst als total überholt und alltags-untauglich. Auch produziert er seltsamerweise gar keine zufriedenen Kinder, sondern ganz im Gegenteil. Es ist immer schade, wenn die Ideologie die Wirklichkeit ignoriert (wie es bei allen Ideologien der Fall ist, weshalb sie im konkreten Leben auch ausnahmslos alle scheitern). Astrid

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 12:04



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Das hast du gut erklärt! Das Gleichgewicht muß stimmen. Wenn immer und permanent bei allen Fragen des täglichen Lebens nur auf die Kinder gehorcht wird, wie sollen sie dann verstehen, daß auch Ihre Eltern Bedürfnisse haben? Für mich ist es natürlich auch selbstverständlich, daß ich mit meinen Kindern gewaltfrei umgehe. @ Maja-Stina: es entscheidet derjenige, der kompetent ist in dieser speziellen Frage! Ganz einfach. Das ist beim Saft das Kind, beim Wickeln ich. Da wären wir wieder beim Gleichgewicht.....

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 12:23



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Hallo, ich gebe Astrid, Mijou und silliehase völlig Recht. Maja hat Alice Miller ("Das Drama des begabten Kindes") ja auch nicht wirklich verstanden. Miller warnt vor allem davor, dass Eltern ihre eigenen Bedürfnisse durchs Kind befriedigen wollen (Narzissmus), also vom Kind Selbstbestätigung haben möchten und seine Autonomiebestrebungen und Loslösungstendenzen deshalb behindern. Eltern, die nicht nur die Kinder respektieren, sondern selbst auch Anspruch auf mitmenschliche Rücksichtnahme erheben, sind deshalb noch keinesfalls narzisstisch veranlagt. Hier geht es nur um Extreme: Natürlich dürfen Eltern ihr Kind nicht zu sehr einschränken, sondern müssen soviel wie möglich erlauben. Einige wenige Regeln dürfen aber gelten, sie geben Kindern Orientierung und Halt in einer für sie kaum überschaubaren Welt. Übrigens haben drogenabhängige Jugendliche oft keinesfalls überstrenge Eltern gehabt. Sondern im Gegenteil, zu nachgiebige und konturlose. Kinderpsychlogen betonen, dass Teenies die Möglichkeit haben müssen, sich energisch an den Eltern und deren Wertvorstellungen zu reiben. Diese Konflikte sind wichtig. Sind Eltern zu wischiwaschi, brauchen Jugendliche stärkere Reibungsflächen und Auslöser. Viele wählen dann die Drogen, weil normale Provokationen bei den weichgespülten Eltern keine befriedigende Reaktion ausgelöst haben. (Dies ist natürlich nicht die einzige Ursache für Drogenkonsum, ganz klar, sondern nur EIN Erklärungsmodell). Und: Es stimmt keinesfalls, dass Kinder durch die Erziehung ihrer Eltern determiniert werden. Auch die Kinder der idealsten Eltern (und Eltern müssen keinesfalls ideal sein!) können drogenabhängige oder magersüchtig oder depressiv und sonstwie psychisch krank werden. Davor ist niemand gefeit. Es gibt hier lediglich begünstigende und weniger begünstigende Faktoren bei der Erziehung - einen völligen Schutz gibt es nicht. Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Gene, und erst recht mehr als das pure Ergebnis seiner Erziehung. Es gibt Menschen, die aus unglücksichsten Umständen heil hervorgehen, und Menschen, die trotz liebevoller Eltern entgleisen. Grüße, Bonnie

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 12:58



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wie haben wir denn diesen themenspagat hinbekommen? @emfut: ich kann dein ärgernis verstehen, aber mir ging es lediglich um die erkenntnis (wie man es bei bonnie auch gut rausliest), dass die wichtigste voraussetzung für eine gute beziehung zum kind ist, dass man authentisch ist und auch das kind authentisch sein lassen kann. regeln, die ich für mich abstecke, übertragen sich durch das vorleben und durch meine reaktionen auf das kind (und geben ausreichend reibungspunkte). regeln, die ich irgendwo gelesen habe, oder schon bei meinen eigenen eltern nicht verstanden habe, sorgen - und so beobachte ich es manchmal bei anderen - für konflikte. die frage nach der schuld stellt sich für mich schwierig dar, da ich nicht genau weiß, ob du von der schuld im gesellschaftlichen (im extremfall rechtlichen) sinn oder unserer empfundenen schuld sprichst. aber wahrscheinlich ginge das an diesem punkt zu weit. wie es jetzt zum drogenmissbrauch kommt, kann ich nicht sagen. ich kenne mich bisher nur beim wickeln aus ;-) jetzt mal ganz grundsätzlich: ich weiß nicht, wieviele kinder die mitstreiterinnen hier so haben. ich habe "nur" eins und zwar ein total unproblematisches kind. kindererziehung ist wahrscheinlich eines der wenigen themen, zu dem wirklich alle eine meinung haben (mich eingeschlossen) und bestenfalls auf die erfahrungen mit 1-5 kindern zurückschauen können. eine allgemeine "gebrauchsanleitung" werden wir in den besten büchern nicht finden. da müssen wir schon unseren eigenen weg finden. (indem wir uns hier im forum auch mal ein wenig reiben?) grüße, fred-et-ricke

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 13:46



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Huhu! "Ich denke, dass es ein paar Familienregeln geben muss, die auch für die Kinder verbindlich sind. Sind sie nur für die Eltern verbindlich ("Grenzen des Kindes um jeden Preis wahren"), entsteht ein Ungleichgewicht." Aber denke nicht, dass es Regln geben muss um der Regeln Willen. Ich denke auch, dass Regeln von beiden Seiten umgestoßen werden dürfen, wenn Menschen, ob alt oder jung, so entscheiden. Und ich wahre die Grenzen meiner Kinder nicht um jeden Preis, das machen sie selber, und ich wahre meine - und wenn die kollidieren, dann versuche ich das aufgrund meiner Lebenserfahrung, die ich dem Kind voraus habe, so zu managen, dass beide Seiten möglichst wenig "Schaden" nehmen. Wenn ich zur Arbeit muss, geht das vor - dann versuche ich im Vorfeld aber genügend Zeit einzuplanen um mögliche Reibereien in beiderseitigem Einverständnis auflösen zu können. "Nicht nur Eltern müssen die Kinder respektieren, sondern natürlich auch umgekehrt." Ich MUSS meine Kinder nicht respektieren - ich WILL es. Andersrum erwarte ich keinen Respekt von meinen Kindern, sondern ich freue mich, wenn sie ihn mir erweisen. lg - roma

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 14:18



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Ich kann Dir nur sagen, daß mein heute 6jähriges Kind in diesem Alter auch zeitweise sehr zickig bei diesen Sachen reagiert hat. Notfalls wurde dann eben mit "sanfter Gewalt" gewickelt/angezogen. Deiner Freundin gebe ich völlig recht. Ich würde mich keine 2 Stunden zum Affen machen, Kinder brauchen Regeln und dazu gehört auch anziehen lassen etc., vor allem, wenn man zur Arbeit muß oder Ähnliches. Ich bezweifle stark, daß 2stündiges Bequatschen bei einem Kleinkind hilft-es kann die Tragweite von Zuspätkommen noch gar nicht erfassen und sieht das Ganze als Spiel, bei dem Du immer der Verlierer sein wirst-auch später. Mein Kind ist nicht "unerzogen" und VERSTEHT mittlerweilen übrigens trotzdem, wenn man ihm Dinge erklärt.Das liegt wohl eher an der allmählich einsetzenden Vernunft und dem zunehmenden Verständnis für bestimmte Abläufe im Schulalter, als an einer Nicht-Erziehung (schon allein das Wort bringt mich etwas zum Schmunzeln..). Gravierende Auswirkung auf seine Persönlichkeit hatten diese Vorfälle nicht. Es handelte sich lediglich um eine Phase, in der man sein Kind liebevoll, aber bestimmt in seine Grenzen weisen kann. Ich gehe davon aus, daß Du Ablenken, selbst anziehen lassen usw. schon versucht hast. Also mußt Du halt ein wenig konsequenter handeln, sonst tanzt Dir Junior irgendwann vielleicht (das ist ja u.a. auch Charaktersache!) wirklich auf dem Kopf herum. Dabei mußt Du Dich nicht schlecht fühlen, das haben alle normalen Mütter mit normalen Kindern durch, bei den einen ist das weniger ausgeprägt und die anderen haben richtige, kleine "Terroristen". Völlig normal, gehört zum Großwerden dazu. Das ist meine Meinung zu dieser Sache und auf eine abgehobene Nichterzieher-Diskussion lege ich persönlich null Wert und werde mich dazu auch nicht äußern :-) Stella

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 22:51



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Ich kann mir vorstellen, dass das Thema Wickeln und Anziehen eine große Spannung bei und zwischen Euch erzeugt und eine Tragweite erlangt, die nicht mehr angemessen ist. Das ist natürlich verständlich, doch jetzt geht es darum, diese Spannung wieder zu lösen. Es wäre wirklich einen Versuch wert, das Anziehen eben mal zu unterlassen, wenn sie sich total sträubt und Ihr nicht aus dem Haus müsst. Allerdings würde ich darauf schauen, wenigstens dicke Socken anzuziehen. Windelhosen werden oft besser akzeptiert, da man sie wie eine Unterhose anziehen kann. Und wenn Ihr aus dem Haus müßt, dann muss sie da eben durch, notfalls auch mit sanfter "Gewalt". Mit zunehmendem Alter wird sie, wie stella bereits gesagt hat, bestimmte Abläufe rational erfassen können und Verständnis dafür entwickeln. Alles Gute, Malefiz

Mitglied inaktiv - 24.03.2008, 00:03