Tochter, 20 Mt. grosse Durchschlafprobleme. War immer sehr, sehr gute Schläferin, seit Wiederannäherungskrise (2,5 Mt.) nicht mehr. Ab ca. 2 Uhr morgens: Weinen, Rumdrehen, Stöhnen u.s.w. Beruhigt s. mit Milchflasche: ca. 1/2 Stunde u. dann geht es wieder los. Ebenso im selben Zeitraum angewöhnt, mir in Haaren zu wuscheln. Zum Einschlafen u. tagsüber f. mich OK, nachts nicht. Damit Beruhigung nachts ebenso nur mit Haare drehen möglich. Besser, das Haare Wuscheln ganz verbieten od. versteht sie es, wenn es nur nachts verboten wird? Problem: reisst nachts an meinen Haaren, ich schrecke dann hoch, werde wütend, habe sie in meinem Halbschlaf oft schon harsch angefahren/weggelegt. Kann das Bindung schaden? Sie versteht ja wohl kaum mein Verhalten nachts. Bin sonst sehr geduldig, sehr kinderzentriert. (Forumsgemäss und Familienbett.) Was tun? Mit was sollen wir beginnen? Flasche abgewöhnen? Haare? Haare wird schlimm, da schon als Baby tagsüber so beruhigt. Wird sie das wegstecken können?
von
Baumgi
am 11.08.2014, 07:52
Antwort auf:
Unruhige Nächte
Hallo, ja beides wäre nötig. Eine Flasche braucht ein gut genährtes Kindes dieses Alters in der Nacht sicherlich nicht mehr. Die Milch heizt nur den Stoffwechsel an, und der wiederum führt zum unruhigen Schlaf und Wiedererwachen. Wasser oder Tee müssten genügen, und das am besten auch nur in der Zeit des Abgewöhnens. Die hartnäckigen Habituationen, zu denen auch das Haarezwirbeln bei der Mutter oder dem Vater gehört, sollte, falls nicht bewusst ertragen, auf jeden Fall abgewöhnt werden. Aber dafür müsste auch erst einmal Ersatz geschaffen werden in Form von Stofftieren mit längerem Fell oder Puppe mit Haaren oder Schnuffeltuch usw. Vorher aber sollte das Schlafen im eigene Bett an der Seite des Elternbetts engeübt werden. Dabei wird man anfangs sicher über die Hand den Körperkontakt immer wieder herstellen müssen. Mit der Zeit sollte der aber durch die Alternativen zum Haaredrehen überflüssig werden. Das Ziel muss sein, dass das Kind in der Nacht weitgehend autonom wird, was die Selbstberuhigung angeht. Jetzt, da das 2. Lebensjahr langsam zu Ende geht, sollten Sie diese Schritte unbedingt einleiten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.08.2014