Guten Tag!
Ich beziehe mich auf: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Verhalten-normal-oder-schon-krankhaft-Sehr-dringend_45285.htm
Mein Sohn kam LEIDER per sek. KS zur Welt. Er war die ersten 5,5 Mt. ein Schreibaby. Täglich wurde abends mind. von 20-24 Uhr durchgeschrien - egal was man machte. Tagsüber hinlegen kaum möglich. Leider viel zu spät zur Osteopathin gegangen, wo Blockaden in der Wirbelsäule entdeckt wurden, wodurch er ansch. starke Schmerzen hatte. Danach leichte Besserung!
Er wurde 9,5 Wo. Vollgestillt, 5,5 Wo. gestillt + zugefüttert und weitere 7 Wo. mind. 1x/Tag abgepumpte MuMi bekommen (er wollte plötzlich nicht mehr an die Brust). Hat die ersten 7 Monate bei uns im Zimmer mitgeschlafen, aber im eigenen Bettchen. Nachts war immer nur ich zuständig, da Papa arbeiten musste.
Laut meiner Fam. war ich sehr "bessesen" von dem Kleinen. Lies nie jemand anderes füttern, etc. Mir selbst ist es nicht so bewusst!
Brauchen Sie noch mehr angaben? Lg MaiNeu
von
MaiNeu
am 14.06.2011, 12:33
Antwort auf:
Beschleunigte Loslösung oder doch nicht?
Hallo, die Schilderung der Geburtsumstände und des 1. Lebensjahres erklären jetzt nahezu alles. Ihren Angaben zufolge kann Ihr Sohn keine sichere Bindung aufgebaut haben. 5,5 Monate jeden Abend 4 Stunden Schreien hält kein Baby schadlos aus. Es tut mir leid Ihnen das so sagen zu müssen, und ich bin mir sicher, dass Sie persönlich keine Schuld tragen. Aber es geht ja auch gar nicht um Schuldfragen, sondern um Erklärungen für ein bestimmtes Verhalten. Osteopathin hin oder her, hier hätte eine fundierte Betreuung im medizinisch-psychologischen Bereich hin gehört. Die baldige Verweigerung der Brust zeigt, in welchem Zwiespalt sich Ihr Sohn befunden haben muss. Kam eigentlich genug Milch? Warum haben Sie überhaupt zugefüttert? Wie war denn das Gewichtsverhalten? War das Verdauungssystem so nicht stark überlastet? Und waren Sie nicht bald so verunsichert und getresst, dass Sie ihrem Sohn gar kein Ruhe mehr geben konnten.
Jetzt in der Phase der Loslösung erscheint Ihr Mann Ihrem Sohn wie der neue Versorger, so haben Sie ihn in Ihrem letzten posting geschildert. Ihr Sohn holt sich also von seinem Vater im Moment viel von dem zurück, was ihm im ersten Lebensjahr zu bekommen nicht vergönnt gewesen war. Das ist auch für Sie ein entlastender Vorgang, denn dadurch stabilisiert sich Ihr Sohn und findet in Ihnen nachher eine wieder zufriedene Mutter. Denn Sie dürfen den Anfang Ihrer Bindung nicht als ein Versagen sehen, sondern als Folge unglücklicher Umstände. Je zufriedener Ihr Sohn jetzt wird, desto entspannter und freudiger können auch Sie wieder mit ihm umgehen. So kommt letztlich doch noch ein sehr gute Bindung zwischen ihnen zustande. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 17.06.2011