Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Sind schreibabys typisch deutsch?

Thema: Sind schreibabys typisch deutsch?

Hallo zusammen, es wird immer von diesen 3 Monatskoliken geredet und dass sich der Darm erst an die Nahrung usw. gewöhnen muss. Also ich sag mal so: unser Baby ist echt toll und es schreit wirklich nicht viel ABER seien wir doch mal ehrlich. Wenn das Baby schreit sticht es in unserem Herzen, zumindest in meinem... Anyway... wir haben mittlerweile alles durch. Antikolikschnuller, Windsalbe, Sab Simplex sogar Kümmelzäpfchen aber besser wirds irgendwie nicht. Sind das also alles nur plazebos damit uns die Pharmaindustrie Geld aus der Tasche leiern kann? Wie machen das Mütter in anderen Ländern? Ich meine wir haben mittlerweile auch alle Foren durch und dabei kam raus dass es sowas wie Schreihbabys in Afrika oder Asien gar nicht gibt... Ist also zufällig eine Asiatin oder Afrikanerin hier die uns rat geben kann?

von Trickler am 06.04.2013, 21:03



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Bei den Schreibabys hat es eigentlich nichts mit den 3 Monatskoliken zu tun, sondern Babys die mit dem "neuen" Leben ausserhalb des Mutterleibs nicht gut zurecht kommen, so war unser 1. Kind, sie brauchen mehr Bestätigung, feste Zeiten und das sehr, sehr lange usw. mehr wie manch andere Babys! Bei den Blähungen kann man nicht viel machen, es hat etwas mit der Darmreife des Babys zu tun. Unser 2. Kind hatte die ersten 4 Monate Blähungen er wurde viel im Tragetuch getragen, was ihm sehr gut getan hat, in Afrika und Asien ist es das die Babys überwiegend getragen werden und das ein Baby mal schreit gerade zu Beginn ist normal. Unsere Tochter 1. Kind hat am Tag ca. 3-4 Std. geschrien, beim tragen egal wie, konnte schlecht schlafen, max.10 Min. am Stück geschlafen, Stuhlang Probleme usw. LG

von Verena1979 am 07.04.2013, 08:34



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Babys schreien die ersten drei bis vier Monate viel, weil sie erst einmal "Anpassungsprobleme" haben - so wie wenn wir monatelang in einer völlig anderen Welt und Atmosphäre gelebt hätten und dann sind wir plötzlich auf der Erde, mit Schwerkraft, abgekoppelt von der Nahrungsquelle Nabelschnur - plötzlich kommt was durch Mund, Magen, Darm; es ist irgendwie kalt, die Klamotten kratzig, nicht mehr warm und weich im Blubberwasser der Fruchtblase, die Geräusche sind anders, ständig wird man auf kalte harte Unterlagen abgelegt etcpp Mir hat die Ausarbeitung von Dr. Posth (http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/ Das emotionale Bewusstsein) unheimlich geholfen mich in mein Kind zu versetzen und genau nur das zu tun, was für meine Maus scheinbar das Beste war - und bis heute hat sich geszeigt, dass es der einzig richtige Weg ist. In anderen Ländern schreien die Babys genauso - aber da wird nicht soviel darüber nachgedacht - es gehört halt dazu, sie werden ins Tragetuch gepackt, dort geht es ihnen gut, weinen sie bekommen sie Nahrung ... Also kannst Du eigentlich auch getrost alle Zäpfchen und Kram wegpacken, Dein Baby ins Tragetuch packen bis es von allein wieder raus will, weil die Welt dann doch seeeeehr interessant wird. Viel Spaß beim Lesen (auch wenn es an manchen Stellen für "Laien" manchmal etwas(!) schwierig zu lesen sein mag). LG

von Zafon am 07.04.2013, 12:12



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Ein Schreibaby ist was anderes als Babys mit 3mon-koliken. Andere Länder, andere Sitten. Hier greift man schnell auf Windsalbe etc zurück, in Afrika befinden sich die Babys in den ersten 3mon überwiegend auf dem rücken der Mutter, was beruhigend wirkt. Das würde hier kaum einer tun. Weiter kennen sich die afrikanischen und asiatischen Menschen viel besser mit natürlicher Heilkunst und Kräutern aus. Homöopathie ist hier zu Lande alld. auch weit im kommen.

von miasMama am 07.04.2013, 15:12



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... bitte nicht in einen Topf werfen: Pflanzenheilkunde = wirksam Homöopathie = nicht wirksam

von chartinael am 09.04.2013, 22:50



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Homöopathie ist wirksam. Darauf verlassen wir uns seit Jahren. Es gibt viele die davon nicht überzeugt sind, aber die Wirksamkeit ist mittlerweile schon erweisen ;)

von miasMama am 10.04.2013, 12:58



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...

von chartinael am 10.04.2013, 14:02



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Also ich bin auch noch nie nem Globuli begegnet, das geholfen hat. Aber hey, wem's hilft, super! Wobei ich ja ehrlich gestehen muss, der Gedanke, dass Wasser ein Gedächtnis hat ist doch eher erschreckend... Wenn es sich nun an die Kläranlage oder das Atomkraftwerk erinnert...hm...

von Charly0815 am 12.04.2013, 13:08



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Ganz ehrlich ich bin überzeugt davon das Schreibabys einen Grund zum schreien haben. Entweder sie haben irgendwas organisches (z. B. Koliken, Lebensmittelunverträglichkeiten) oder körperliches (z. B. Blockaden). Mein Kleiner hat anfangs fast nur geschrieen. Meist fing es kurze Zeit nach dem Essen an und hörte oft bis zur nächsten Mahlzeit nicht mehr auf. An eine Regelmäßigkeit war gar nicht erst zu denken. Wir haben auch alles versucht. Wir waren sogar bei einer Heilpraktikerin, die uns von einer Mutter mit Schreibaby empfohlen wurde, aber seitdem bin ich von denen nicht mehr so überzeugt. Laut ihrer Aussage ist unser Kleiner ein typisches Puckkind und ich sollte alle Lebensmittel, die ich esse (zu der Zeit habe ich noch gestillt) mitbringen, damit sie testen kann, ob er darauf reagiert. Ich kenne einen Zahnarzt, der das kann, aber die konnte das definitiv nicht, denn laut ihrer Aussage verträgt der Kleine alles. Zu Hause haben wir dann ihre Tipps ausprobiert. Als wir den Kleinen gepuckt haben hat er geschrieen wie am Spieß, weil er sich nicht mehr bewegen konnte wie er wollte und auch einige Tipps um seine Bauchschmerzen zu lindern haben nicht geholfen. Zwei Wochen später stellte sich heraus, dass der Kleine eine Kuhmilcheiweißallergie hat (auf Milch hat er laut Heilpraktikerin aber nicht reagiert). Seit dann seine Nahrung umgestellt wurde hat er nur noch geschrieen wenn er auf der Seite oder dem Bauch lag. Wir sind dann mit ihm zum Chiropraktiker und der hat ihm Blockaden im Hals- und Lendenwirbelbereich gelöst und seit dem weint der Kleine AUSSCHLIEßLICH dann wenn er Hunger hat oder er sich allein fühlt (z. B. wenn er eine halbe Stunde allein auf der Krabbeldecke gespielt hat). Jeder der ihn sieht sagt schon nach wenigen Minuten was er für ein freundliches Kerlchen ist. Nimm nicht einfach hin wenn die Ärzte sagen es sind Koliken. Das haben sie bei meinem Kleinen auch, weil man ja nicht immer gleich an Zebras denkt, wenn man Hufgetrappel hört. Achte darauf in welchen Situationen er/sie weint. Z. B. wenn (ich schreib jetzt mal der Einfachheit halber) er in einer bestimmten Position liegt oder getragen wird oder wann er anfängt zu weinen. Kurze Zeit nach dem Essen? Wenn du noch stillst führe mal Buch darüber was du den Tag über so isst und versuche nach und nach alles auszuschließen. Z. B. für ein paar Tage auf Milchprodukte (egal ob laktosefrei oder normal - das ist unerheblich, falls das Kind auf das Eiweiß reagiert, dass übrigens die Hauptlebensmittelallergie bei Babys ist). Wenn du merkst, dass sich nichts ändert baust du die Milchprodukte wieder in deinen Speiseplan ein und verzichtest z. B. auf Gluten. Wenn du dann merkst, dass es nach Ausschluss eines Lebensmittels besser wird, kannst du davon ausgehen, dass dein Baby darauf reagiert. Das ist sicher anstrengend, aber hätte ich damals geahnt, dass der Kleine auf ein Lebensmittel reagiert, hätte ich lieber versucht darauf zu verzichten als das ich nicht mehr stillen kann. Falls dein Kind die Flasche bekommt, versuch es mal mit laktosefreier Nahrung. Milcheiweißfreie Nahrung wirst du wohl leider - glaube ich - nicht frei verkäuflich bekommen (jedenfalls bekommen wir die verschrieben und müssen die in der Apotheke holen). Achte auf sonstige Symptome (Hautausschlag, Durchfall, Verstopfung, Atemwegsprobleme usw.). Versuch halt einfach mal diverse Allergene von ihm fern zu halten. Und ich habe damals, als es mit unserem Kleinen so schlimm war auch mal etwas interessantes gelesen: Viele Schreibabys sind wohl später hochbegabt und es wird vermutet, dass sie einfach deshalb so viel weinen, weil sie unterfordert sind und beschäftigt werden wollen. Dass sie sich einfach schnell langweilen und neues brauchen. Das könntest du ja auch mal versuchen. Ich glaube einfach nicht, dass Schreibabys einfach nur Monate brauchen um sich an das Leben außerhalb des Bauches zu gewöhnen. Ich denke irgendwas ist da nicht in Ordnung.

von Isa1005 am 10.04.2013, 02:05



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Hallo Es ist überhaupt nicht belegt dass es in Afrika keine schreibabys gibt. Bin mir sicher dass sich das mal ein tragetuchfanatiker ausgedacht hat. In afrika schreien die babys genauso wie hier nur gibt es darüber keine Statistiken oder Studien weil sich da eben keiner ne Platte drum macht. Babys schreien nun mal, das eine mehr, das andere weniger. Lg ina die auch einen kleinen schreihals hat ( selbst im tragetuch)

von inakaina am 11.04.2013, 19:36



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Meine Kinder sind zwar schon groß, aber ich schleich mich mal hier ein. Meine Tochter war ein richtiges Schreibaby, anfangs wurde es auch die Blähungen geschoben. Doch mit der Zeit hat sich herraus gestellt das sie gar keine Blähungen hat, sondern einfach nur schreit weil ihr die ganze Welt zu viel ist. Und wir haben wirklich alles ausprobiert. Wir haben sie auf Lebensmittelunverträglichkeit getestet, wir waren beim Osteopathen, wir waren bei der Akkupressur und das einzige was ein bisschen half war eine Schreibaby Ambulanz, die uns kleine Tricks zeigt um das Kind zu beruhigen. Wichtig war auch den Alltag eine strenge Struktur zu geben und das Kind so viel wie möglich am Körper zu tragen. Es hat zwar nicht viel geholfen, doch es war dadurch erträglicher. Und als meine Große krabbeln konnte und sich in ihrer Welt selber vorbewegen konnte, wurde es mit mal zu mal besser. Mit zehn Monaten war sie dann ein etwas unzufriedenes, aber nicht mehr schreiendes Baby und heute ist sie fast zehn und reagiert bei Stress oder sonstigen Situationen immer noch anders als gleichaltrige. Mein Sohn hingegen der hatte Kolliken der schrie nach dem Essn und vor dem Stuhlgang und sonst war er sehr zufrieden. Also die beiden Dinge muss man absolut von einander trennen. Die sind wirklich nicht vergleichbar. Die meisten Babys schreien in den ersten Monaten sehr viel, aber sie sind nicht automatisch ein Schreikind oder haben Kolliken. Ich wünsch dir alles Gute und die ersten MOnate gehen auch vorbei. Wieder ausschleich.

von Gabi1981 am 12.04.2013, 07:05



Antwort auf Beitrag von Gabi1981

Meine Kleine ( Fruehchen) hat anfangs auch oft geschrien, wir haben auch immer auf Koliken getippt. Manchmal waren diese tatsaechlich das Problem, aber richtig geholfen haben ein Tragetuch tagsueber ( ich hatte den Mobywrap, sehr zu empfehlen ) und nachts haben wir sie gepuckt. Ich fand das zuerst sehr gewoehnungsbeduerftig, aber von da an hat sie gut geschlafen, war zufrieden und ausgeruht. Gepuckt haben wir sie bis ca. 4 Monate, das Tragetuch kam etwas laenger zum Einsatz. Achja, und wie eben schon jemand sagte, Regelmaessigkeit ist auch sehr wichtig. Babymassage ist auch herrlich und beruhigt Kinderkoerper und -seele. Was ich empfehlen kann ist das Buch: Das gluecklichste Baby der Welt - mir haben die Tipps darin geholfen. Ich habe aber auch den Eindruck, dass der Begriff "Schreibaby" eine deutsch Erfindung ist. Ich lebe in den Niederlanden, hier habe ich den Begriff noch nie gehoert.

von NinnyM am 16.04.2013, 16:52