Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geht es euch auch so schrecklich?

Thema: Geht es euch auch so schrecklich?

Hallo, ich habe vor ca. 3 Wochen meinen kleinen Sohn bekommen und mein Mann und ich hatten uns sehr auf das Baby gefreut. Ich habe mir eigentlich schon immer Kinder gewünscht und mit 16 schon meine kleinen Schwestern, die da gerade erst geboren wurden, mit aufgezogen. Nachmittags musste meine Mutter arbeiten und ich passte auf die beiden Babies auf und empfand das Ganze nie als Belastung. Im Gegenteil, es hat mir großen Spaß gemacht. Deshalb dachte ich, ich kenne mich mit allem aus und bin für ein eigenes Baby bereit (es sind nochmal 14 Jahre seitdem vergangen ;) ). Wie zuvor geschrieben, haben wir uns dann sehr gefreut, als "wir" schwanger waren. Alles lief prima und dann kam die Geburt, die ich - obwohl es keine Komplikationen gab - als ziemlich schrecklich empfand. Am ersten Tag danach habe ich nur geweint, ich musste ständig an die Geburt denken und konnte mich garnicht so richtig mit meinem Kleinen befassen. Nun, drei Wochen später, geht es mir noch schlechter als vorher. Ich habe das Gefühl, das Baby einer anderen Person zu sitten, ein fremdes Kind, das nicht mein eigenes ist. Wenn es weint, dann könnte ich mich gleich daneben legen und mitweinen, so hilflos fühle ich mich dann. Alle sagen, man lernt die Schreie des Babies zu deuten, aber ich erkenne keinen Unterschied. Ich weiß nicht, was er hat, aber ich denke, er hat ständig Hunger. Ich habe noch nicht soviel Milch und soll ihn daher mindestens 10 bis 12 mal am Tag anlegen. Ab und zu füttere ich ein Fläschchen zu (ca. 1mal am Tag), damit er mal richtig satt wird. Mein Baby ist aber immer am weinen, mein Mann behauptet zwar, daß er garnicht viel weint, aber selbst einmal Weinen am Tag geht mir tierisch unter die Haut. Ich hab das gefühl, mit dem ganzen Stress und dem Baby garnicht fertig zu werden. Ich hatte mich so darauf gefreut und nun? Manchmal denke ich sogar darüber nach, ob es nicht besser in einer Pflegefamilie aufgehoben wäre, aber mein Mann würde den Kleinen sowieso nicht hergeben und ich natürlich auch nicht wirklich. Es ist einfach so ein Gedanke aus Verzweiflung. Was kann ich dagegen tun? Habt ihr das auch so erlebt? Ich weine den ganzen Tag und weiß einfach nicht mehr weiter. Ich versuche immer, mich zusammenzureissen, aber es klappt nicht. Ich habe keine Ahnung, was ich mit meinem Baby machen soll. Vermutlich könnte ich meine Schwestern nocheinmal großziehen, aber mein eigenes Kind nicht. Danke fürs Zuhören. Mandana

Mitglied inaktiv - 09.02.2006, 21:58



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Ach Mensch, das kling ja gar nicht gut! Meinst Du nicht, daß Du vielleicht so eine Wochenbett-Depression hast? Ich kenn mich da zwar nicht aus, aber wenn man sowas hat, kann einem geholfen werden. Wende Dich doch an Deinen Frauenarzt, der kennt sich bestimmt mit sowas aus. Dir kommt das bestimmt alles so schrecklich vor, weil Du so traurig bist. Kein Wunder, daß da dann kein Platz für Freude ist. Hast Du denn Freundinnen, denen Du DIch anvertrauen kannst? Ist Dein Mann zu Hause im Moment, oder arbeitet er?

Mitglied inaktiv - 09.02.2006, 22:04



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Hallo, das klingt mir nach einer klassischen Wochenbettdrepression, sagen wir mal überdurchschnittlich ausgeprägte Heultage. Die Sorge, dem Kind nciht gerecht zu werden, ständiges Weinen, traumatisches Geburtserlebnis - passt alles. Die gute Nachricht - dagegen kann man was tun. Rede mit deiner Nachsorgehebamme, sie kann dir vielleicht was Homöopathisches geben, falls das nicht hilft, geh zum Arzt. Schlimmstenfalls musst du wegen der Medikamente abstillen, aber das muss wahrscheinlich gar nicht sein. Dein Problem ist nicht psychologisch sondern höchst wahrscheinlich chemisch !!! Grüße Jutta

Mitglied inaktiv - 09.02.2006, 22:04



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Danke für die schnellen Antworten. Mein Mann arbeitet zwar, ist aber schon früh zuhause (16h) und ohne ihn wäre ich bestimmt schon aus dem Fenster gesprungen. Er ist toll und hält mich und meine Heulphasen wunderbar aus und versucht, mich zu trösten. Ich bewundere ganz ehrlich all diejenigen, die das ganz alleine machen müssen. Ich hatte auch schon an Wochenbettdepressionen gedacht, aber mir sagen immer alle (falls ich überhaupt davon erzähle), daß das normal ist, daß man sich so fühlt, und alles von selbst besser wird. Vielleicht sollte ich es wirklich meiner Hebamme mal so schildern. Ich bin nämlich leider so, daß immer, wenn sie da ist, ich so tue als sei alles in völliger Ordnung :(

Mitglied inaktiv - 09.02.2006, 22:14



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Hi, mir ist, als hätte ich selber Deinen obigen Beitrag geschrieben! Mir ging es sehr (!) ähnlich. Ich bin allerdings ehrlich zu meiner Hebamme gewesen, die mir mehrere Tips gab. ZUm einen Bachblüten und zwar die "Rescue-Tropfen" die habe ich eingenommen. dann at sie mir das BUch "Oje, ich wachse" ans Herz gelegt. Damit habe ich schnell kapiert-ich bin nicht alleine und das hat schon gut geholfen und einfach auch gut getan! Und alleine bist Du wirklich nicht-nur die miesten geben es nicht zu.... Viele denen ich mich anvertraut habe, gaben zu ähnliche Gedanken zu haben. Die Gute Nachricht zum Schluss: Bei mir hat es schlagartig mit der Wochenbettzeit aufgehört (etwa in der 7. Woche). Die Hormone fahren nämlich ganz schön Achterbahn und denen ist man hilflos ausgeliefert. Ein Tipp noch: Wenn Du merkst Du kannst nicht alleine sein (mit oder ohne Baby) dann geh bitte zum Gyn oder zum Neurologen! Dann solltest Du Dir Medikamente geben lassen!! LG, Steffi p.s. Meld Dich einfach,(auch per Mail wenn Du magst) wenn Dir "quatschen" hilft. Ich kann mich noch sehr gut an die fiese Zeit erinnern-ist noch nicht lange her-und ich war mega froh, wenn ich "nur" wen hatte, den ich voll quatschen konnte :-)

Mitglied inaktiv - 09.02.2006, 22:23



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da können die anderen dir ja viel erzählen, daß das normal ist. du hast doch das gefühl, daß da was nicht stimmt, also musst du das einfach mal ein paar "fachleuten" erzählen, die können ja dann immer noch sagen, daß das normal ist. vielleicht gibt es sich ja auch von allein, aber solange du so unglücklich bist, kann das mit der kleinen familie ja nicht richtig fluppen. also ganz schnell mal professionellen rat einholen. glaub mir, wenn es dir wieder besser geht, dann siehst du die kleine maus auch mit anderen augen. jetzt werden mich zwar sicherlich einige hauen wollen, aber wenn das mit dem stillen nicht so klappt würde ich mir diesen zusätzlichen stress ersparen und es einfach lassen. bis vor ein paar jahren, war stillen nicht so in und man hat seinen kindern ohne schlechtes gewissen die flasche gegeben und aus allen ist was geworden. denk an dich! und laß es dir gutgehen. und das mit der pflegefamilie würde ich ganz schnell vergessen. oder zumindest nicht übers knie brechen. liebe grüße, nadine

Mitglied inaktiv - 09.02.2006, 22:25



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Hallo, ich hatte selber auch eine Wochenbettdepression. Ohne Hilfe wird das nur schlimmer, also sprich bitte mit deiner Hebamme darüber! Mir haben auch immer alle gesagt, das sei normal -blabla- die konnten sich gar nicht vorstellen, wie es IN mir aussah... Also: Such dir Hilfe! Alles Gute, Silke http://www.schatten-und-licht.de/

Mitglied inaktiv - 10.02.2006, 00:48



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bitte hol dir hilfe (hebamme, frauenarzt/ärztin, stillberaterin,...). und sei dir gewiss: jede mama braucht eine gewisse zeit, sich an die neue situation zu gewöhnen, egal, wieviel erfahrung frau vorher mit babys hatte. wenn´s das eigene ist, ist alles nochmal ganz anders. du brauchst unterstützung, damit du zu dir und deinem kind finden kannst. die hormone spielen verrückt. lass mal die fläschchen weg, könnte sehr gut sein, dass es dein kind verwirrt. gerade sehr kleine babys reagieren oft mit einer saugverwirrung auf den wechsel zwischen brust und flasche, was zu ziemlichem streß beim stillen führen kann. versuch, viel mit dem baby zu kuscheln, viel nähe zuzulassen, vor allem mit hautkontakt. magst du erzählen, was du an der geburt als so schrecklich empfunden hast? hast du schon mit jemandem darüber gesprochen? ich wünsche dir, dass du deinen inneren frieden findest und dich bald über dein baby und das mamasein freuen kannst.

Mitglied inaktiv - 09.02.2006, 22:21



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Hallo, mir ging es eine Woche nach der Geburt (9. Januar) ganz genauso. Dazu kamen schreckliche Alpträume, weil meine Geburt auch alles andere als komplikationslos war. Der Kleine hat nur geschrien, ich nur geweint und an Schlaf war nicht zu denken... Als erstes hat meine Hebamme mir zum abstillen geraten, da das einfach nicht geklappt hat (zu wenig Milch und viel zu oft). Es ging uns beiden schlagartig besser und den Rest habe ich dann auch mit Bachblüten hinbekommen. Kann nur sagen, seit dem ist unsere Welt wieder in Ordnung. Alles Gute und vlG Nicky

Mitglied inaktiv - 10.02.2006, 08:46



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Hallo Nicky, was Du beschreibst ist tatsächlich ganz eindeutig eine Wochenbett-Depression. Die geht nicht von selbst weg, sondern man braucht Hilfe! Sie ist keine Befindlichkeitsstörung, sondern eine echte und ernsthafte Erkrankung. Eine unbehandelte Depression wird schlimmer. Irgendwann steckt man da so tief drin, dass man nicht mal mehr in der Lage ist, sich Hilfe zu suchen. So ging es meiner besten Freundin. Sie hatte auch so komische Gefühle gegenüber ihrem Baby. Andere Menschen wollen nicht wirklich wahrnehmen, wenn jemand in Not ist. Sondern sind immer ruckzuck bei der Hand mit Aussagen wie "Das wird schon wieder, das ist normal etc." Das ist war bei meiner Freundin auch so, was für sie aber natürlich keinerlei Hilfe war. Erst, als sie eine vorübergehende Psychotherapie machte und auch zeitweise ein stimmungsaufhellendes Medikament bekam, wurde sie die Depressionen los. Leider hat sie insgesamt fast ein Jahr gebraucht, bis sie Hilfe bekam. Beim zweiten Kind suchte sie sich rechtzeitig Hilfe, und die Depris blieben dieses Mal nur ganz schwach. Sie war nach der Behandlung wieder genauso fröhlich wie früher. Eine Wochenbett-Depression ist nichts Seltenes. Sie ist gut behandelbar und man wird wieder völlig gesund. Bitte zögere nicht länger und suche Dir sofort Hilfe! Frage Deinen Gynäkologen oder Hausarzt nach einem guten Psychotherapeuten, denn hier ist eine Empfehlung wichtig, damit man wirklich einen kompetenten erwischt. Je schneller Du Dir helfen lässt, desto schneller bist Du die Depri los und kannst Dich wieder richtig unbeschwert an Deinem Kind freuen. Warten bringt rein gar nix außer einer Verschlimmerung! Rufe am besten noch heute Vormittag bei Deinem Gyn oder Hausarzt an und mach einen Termin aus. Oder lass Dich mit dem Arzt verbinden und frag gleich nach einem guten Therapeuten. Die Therapie ist ja nur kurz nötig, da brauchst Du keine Scheu zu haben! Grüßle, Bonnie-B

Mitglied inaktiv - 10.02.2006, 09:36



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Hallo, ich kann mich den anderen nur anschließen: Sei ehrlich und öffne dich einem Arzt oder zumindest deiner Hebamme. Sie wird dir dann sicher auch etwas raten. Unser Kleiner ist vor 10 Wochen zur Welt gekommen und ich habe auch ca. 5 - 6 Wochen jeden TAg geweint. V. a., wenn ich ihn zum Stillen angelegt habe, da hab ich mich immer beesonders traurig gefühlt. Habe mir auch manchmal gewünscht, das Kind einfach wieder "zurück zu geben", es war mir irgendwie fremd. Bei mir ging diese Zeit dann von selber vorbei, inzwischen fühle ich mich wieder gut. Aber vielleicht war es bei mir auch wirklich nicht so schlimm wie bei dir, kann cih schlecht beurteilen. JEdenfalls habe ich es meiner Hebamme erzählt und auch 2 guten Freundinnen. Vertraue dich bitte jemandem an, der dir hilft (Arzt, Hebamme,...). Und melde dich mal wieder! ALles Gute! Liese

Mitglied inaktiv - 10.02.2006, 10:20



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Danke nochmals an alle. Ich werde euren Rat beherzigen und die Hebamme mal sprechen. Den Arzt kann ich danach ja immernoch anrufen, wenn es nichts bringt. Eine Freundin erzählte mir auch schon von Bachblüten und ich werde mich danach erkundigen. Eigentlich hätte ich das heute schon tun sollen... naja, sogar das kostet mich Überwindung.

Mitglied inaktiv - 10.02.2006, 22:16



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Versuch es mal mit abpumpen und mach die Milch in die Flasche.Habe auch alles abpumpen müssen und er war dann auch richtig satt. Ich habe alle 4 Stunden abgepumt. MfG Diana

Mitglied inaktiv - 12.02.2006, 12:40