Muss hier mal meinen Geburtsbericht loswerden, weil ich jetzt erst so langsam über die Tage vor der Geburt hinweg komme und das schreiben darüber mir dabei hilft. Ich hatte die letzten zwei Monate meiner Schwangerschaft einen zu hohen Blutdruck, der immer höher stieg als besser zu werden. Am 5.11. hatte ich Termin bei meinem Frauenarzt (einen Tag nach Geburtstermin) und es hatte sich immer noch nichts getan. Der Kleinen gings gut, sie wurde immer noch gut versorgt, nur mein Blutdruck der war auf 170/107. Das war dann der Ausschlag für meinen Frauenarzt mich in die Klinik zu schicken. Er meldete mich gleich telefonisch auf den Mittag in der Klinik zur Geburtseinleitung an und gab mir die Einweisung mit. Ich war erstmal schockiert :-( Das ging mir wirklich zu schnell. Also packte ich dann zu Hause meine Tasche noch fertig und versuchte mich seelisch auf die Einleitung vorzubereiten (hatte ja keine Ahnung was da auf mich zukommt). Thommy und ich sind dann um ca. 14.00 Uhr in die Klinik. Dort war eine ganz nette Hebamme die erstmal nach der Kleinen schaute, CTG usw. und mein Blutdruck wurde im 10-min. Takt kontrolliert. Von einer Ärztin wurde ich auch noch untersucht und für alle war klar, dass wir sofort mit der Einleitung beginnen. Ich bekam dann also erstmal den Wehencocktail. Ich also den Wehencocktail runtergewürgt *spei* und dann sind Thommy und ich eine Stunde spazieren gelaufen. Während dem Spaziergang merkte ich schon das ich Wehen bekomme. Also sind wir dann zurück in die Klinik. Schmerzhaft waren die Wehen noch nicht wirklich. Laut CTG hatte ich dann aber Dauerwehen und die wurden dann mit einer Tablette wieder geblockt. So heftig sollte ich wohl nicht reagieren :-) Das Problem war dass mein Muttermund sich noch so gar nicht geöffnet hatte und dann ja auch alle Wehen nichts bringen. Zur Nacht hin hatte ich dann keine Wehen und konnte durchschlafen. Am 6.11. wurde die Einleitung fortgesetzt mit Gel. Auch darauf habe ich mit Wehen reagiert, die noch nicht so schlimm waren. Nachdem sich bis Mittags am Muttermund nichts getan hatte, ich sag nur "fingerdurchlässig" bekam ich wieder Gel. Der Nachmittag war dann schon etwas heftiger von den Wehen her. Abends wurde der Muttermund wieder kontrolliert und was soll ich sagen, "fingerdurchlässig". Die Wehen ließen dann wieder nach und ich habe abends noch ein Bad genommen. Die Nacht war wieder ganz okay. Am 7.11. ging es morgens wieder los, Muttermund wurde kontrolliert: "fingerdurchlässig", also wieder Gel. Jetzt wurden die Wehen heftig. Thommy war da und ich kann von diesem Tag nicht viel erzählen (ich will mich wohl auch nicht mehr so genau erinnern). Ich habe auf jeden Fall nichts essen können vor lauter Schmerzen. Thommy war die ganze Zeit bei mir, konnte mir ja aber nicht wirklich helfen. Mittags kam eine sehr nette Hebamme, die mich dann gefragt hat, ob ich ein Schmerzmittel möchte und ich habe natürlich gleich ja gesagt. Durch das Schmerzmittel konnte ich mich dann wenigstens wieder etwas entspannen zwischen den Wehen und abends hab ich dann immerhin einen Schnitz Apfel gegessen. Zur Nacht hin hab ich dann wieder Tabletten bekommen, die die "unechten Wehen" stoppen. Der Muttermund war nach wie vor "fingerdurchlässig". So konnte ich dann die Nacht wenigstens schlafen. Dann kam der absolute Horrortag, der 8.11. Morgens ging es los mit Gel :-( Ich bekam sehr schnell sehr heftige Wehen, die absolut alles vorangegangene übertroffen haben. Thommy war bei mir! Ich habe fast geschrien vor Schmerzen und mit der Faust gegen die Wand geschlagen. Ich kann es gar nicht beschreiben. Dann hatte ich auch noch eine total üble Hebamme, die ich mehr oder weniger um ein Schmerzmittel anbetteln musste. Ich habe dann auch noch gespuckt vor lauter Schmerz. Es war schrecklich! Irgendwann hat die doofe Hebamme endlich ein Einsehen gehabt und mir ein Schmerzmittel gegeben. Mittags kam dann wieder meine nette Hebamme und die Wehen wurden wieder erträglicher. Irgendwann konnte ich dann sogar aufstehen und Thommy und ich sind ein bißchen spazieren gegangen. Wir haben dann zum ersten Mal über die Möglichkeit eines Kaiserschnitts gesprochen, weil ich war echt am Ende. Das haben wir dann auch noch mit der Hebamme besprochen und sie wollte noch einen Versuch mit einer Vaginaltablette starten. Sie hat mir versprochen, dass die Wehen nicht so schlimm sind wie durch das Gel und ich zur Not dann auch ein Schmerzmittel bekomme. Also hab ich diesem Versuch zugestimmt. Muttermund war nach wie vor: "fingerdurchlässig". Ich bekam dann die Tablette und die Wehen kamen zwar regelmäßig, waren aber ertragbar. Ich hatte auch in der Nacht dann immer wieder Wehen, konnte aber einigermaßen schlafen. Am 9.11. hat dann keiner mehr meinen Muttermund kontrolliert, sondern es haben mir alle (Hebammen und die Ärztin) nur noch zu einem Kaiserschnitt geraten und die Hebamme meinte, dafür hätten mittlerweile alle absolutes Verständnis. Ich hätte ein bewundernswertes Durchhaltevermögen. Thommy war da auch schon da und wir waren einverstanden. Also liefen dann alle Vorbereitungen für den Kaiserschnitt. Der wurde mit einer spinalen Betäubung gemacht. Thommy war dabei und als dann um 11.54 Uhr der erste Schrei unserer Tochter erklang, der mitten ins Herz ging, war ein Teil des Erlebten schon vergessen. Im nachhinein betrachtet, waren die beiden Tage vor der Geburt schon traumatisch und ich bin mir sicher, dass ich nie mehr einer Geburtseinleitung zustimmen werde, dann lieber gleich einen Kaiserschnitt. Unsere kleine Jasmin ist so ein Sonnenschein und zeigt mir jeden Tag das sich alle Mühen gelohnt haben und sie macht uns sehr sehr glücklich, ich könnte ständig weinen vor Glück! Das ist jetzt sehr lang geworden, aber es hilft mir einfach mir das Erlebte von der Seele zu schreiben. Danke fürs lesen! Lieben Gruß an alle und eine wunderschöne Kuschel- und Kennenlernzeit mit euren Mäusen! Sonja
Mitglied inaktiv - 03.12.2007, 10:25