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Erfahrung mit Stoffwindeln?

Thema: Erfahrung mit Stoffwindeln?

Hallo, da ich viele Allergien habe und mein Freund eine sehr empfindliche Haut hat, überlegen wir, ob wir bei unserem ersten Kind (es wird ein Junge) vielleicht Stoffwindeln nutzen sollten. Die sind ja zum einen auf Dauer preiswerter als Pampers, dann eben atmungsaktiver und es entsteht auch weniger Plastikabfall... Hat jemand Erfahrung damit? Uns interessieren vor allem die Pop-in Windeln Bamboo von Close, die mit Einlageflies genutzt werden und mitwachsen... Kennt die jemand? Oder kann von seinen Erfahrungen mit Wegwerfwindeln und mit Stoffwindeln berichten? Liebe Grüße und danke im Voraus, Sessaja mit Bauchzwerg 33+4

von Sessaja am 05.02.2014, 08:22



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Meine Schwägerin hatte Stoffwindeln bei meinem Neffen. Nach einem Monat hatte sie die Nase voll. Das Wickeln ist sehr umständlich, da die Einlage nicht ganz saugfähig war. Der Po wurde immer mit einem Fön getrocknet (keine Handtücher, schäuern auf der Haut und man kommt nicht so gut in die Hautfalten). Die Wäsche wurde immer mehr und mehr.... zwischen dem Stillen war es sehr anstrengend für sie. Sie nimmt jetzt von Rossmann Bio-Windeln. Die können in den Bio-Müll und sollen auch Hautschonend sein. Ich selber nehme Pampers Baby-Dry. Die fühlen sich für mich schön weich von innen an. Mein Kleiner hat meine empfindliche Haut geerbt und kommt mit Baby-Dry sehr gut klar.

Mitglied inaktiv - 05.02.2014, 11:50



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Danke für die Info... die Wäscheberge machen mich eben auch skeptisch. Wusste gar nicht, dass es auch Bio Windeln von Rossmann gibt, vielleicht sind die ja eine Alternative. Hoffe ja auch, dass unser Kleiner, wenn er dann auf der Welt ist, vielleicht auch die Pampers verträgt. Bin da nur unsicher, da ich z.B. Latex- und Pflasterallergie habe und mein Freund auch ständig eine trockene und gereizte Haut.

von Sessaja am 05.02.2014, 13:53



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ich habe mal einen bericht gesehen, wo stoffwindeln mit wegwerfwindeln verglichen wurde und e kam raus, dass der "Müll" gleich ist. bei den wegwerfdingern sieht man den müll, bei den stoffwindeln ist es die wasserverschmutzung durchs waschmittel. daher nimmt sich das nichts. wir haben auch pampers und empfindlichen haut, daher haben wir keinelei creme sondern unguentum molle aus er apotheke. das ist eine mischung aus wollwachs und vaseline. das hilft besser alls alles andre zusammen, ist günstiger und ohne zusatzstoffe. dick auftragen, dann heilt die haut von innen ab.

von mellomania am 05.02.2014, 14:28



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Schau mal ob es bei euch in der Nähe evtl einen Stoffwindel-Service gibt. Bei unserem wird einmal die Woche die Wäsche abgeholt und gleichzeitig neue Einlagen geliefert. Es gibt verschiedene Systeme von Stoffwindeln und wenn man das für sich passende gefunden hat, kann das schon eine gute Option sein. Selbst waschen wäre für mich nichts... Ok, die Überhosen mussten wir auch waschen aber das halt auch sehr selten und wenn, dann fix in dem Waschbecken. Gib mal im Eltern-Stillforum "Stoffwindeln" in der Suchfunktion ein. Da findest du gute Berichte.

von Marmeladendame am 05.02.2014, 14:33



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Ich wickel jetzt das vierte Kind mit Stoffwindeln (wobei wir bei den anderen nur teilweise stoffgewindelt haben, da zum Teil kein Platz, um die Wäsche aufzuhängen). Mich überzeugt das total, ich finde es viel schöner als luftundurchlässige Plastikwindeln. Nun ist Stoffwindel ja nicht Stoffwindel ... zwischen traditionellen italienischen Bindewindeln und modernen Pocket- oder All-in-One-Windeln bestehen gigantische Unterschiede in Optik, Handhabung und "Auslaufsicherheit". Ich persönlich nutze viele verschiedene Systeme: Höschenwindel (Totsbots Bamboozle) mit Wollhose drüber für nachts (weil besonders bequem und atmungsaktiv), AIOs wie die Pop-In oder GroVia für unterwegs (weil auch bei Druck auf den Po oder längerem Wickelintervall keine Nässe durchgedrückt werden kann). Die Pop-Ins finde ich super, meinem Baby (groß und kräftig) haben sie mit drei Wochen bereits gut gepasst, sie zählen zu meinen Lieblingswindeln. Zur Ökobilanz: Es geistern immer noch Infos durch Netz, dass sich Stoff- und Wegwerfwindeln nichts tun. Das sind allerdings uralte Studien aus den 80ern. Damals war weniger Chemie in den Wegwerfwindeln & die Waschmaschinen verbrauchten mehr Wasser. Wenn man außerdem ein Öko-Waschmittel oder ein Windelwaschmittel nimmt, niedrig dosiert (1/4 von dem, was der Hersteller empfielt) und nur bei Bedarf heißer als 40C wäscht - und das reicht! -, kann man weiter Einfluss nehmen. Allerdings muss man sich etwas einlesen: Was gibt es - was wollen wir - was nicht und man muss sich einer Gefahr bewusst sein: Stoffwindeln können süchtig machen und dann wird man zum Sammler ;-)

von Rattenpack am 05.02.2014, 17:00



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Hier findest du einen guten ersten Überblick zu den modernen Stoffys: http://www.hug-and-grow.de/shop/downloads/Stoffwindeln-eBook-HugAndGrow.pdf Und hier eine umfangreiche Seite, die den Schwerpunkt eher auf die Traditionellen legt (meine Kinder sagen liebevoll "die freaky Retro-Windeln"): http://www.naturwindeln.de/index.php

von Rattenpack am 05.02.2014, 20:14



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Da kann man ja fast auf den Geschmack kommen. Ich überlege grad ernsthaft, ob ich bei Kind 2 nicht doch mal Stoffwindeln ausprobiere. Mir ist aber grad noch die Frage gekommen, was die Kinder dann eigentlich obenrum tragen? Zieht man dann auch einen Body einfach über die Überhose, oder würde man eher nur ein Hemdchen als Unterhemd anziehen?

von Küstenkind12 am 07.02.2014, 09:36



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Wie man möchte. Im Sommer: passendes T-Shirt drüber - fertig :-) Ansonsten kann man Hemdchen benutzen oder auch Bodys. Bei Windelpaketen mit Wollhose sollte man keine zu engen Baumwollbodys oder Hosen anziehen, weil das die Feuchtigkeit durch die Wolle drücken kann. Entweder eine Nummer größer oder Kleidung aus Wolle benutzen. Bio-Babykleidung ist meist großzügig geschnitten, sodass auch ein dickeres Paket drunter passt. Es gibt auch bunte Woll-Longies - das ist Überhose und Hose in einem, da muss keine zusätzliche Hose mehr drüber. Bei Pocketwindeln oder AIOs ist es komplett egal, die sind nicht dicker als Wegwerfwindeln.

von Rattenpack am 07.02.2014, 12:32



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Hallo Sessaja, ich habe beide Kinder mit italienischen Bindewindeln mit Schafwollüberhose gewickelt (beim Kleinen habe ich zusätzlich noch "Topffit-light" gemacht). Meine Hauptmotivation war eigentlich, dass ich die Windeln vom Geruch her viel angenehmer finde als die Werfis. Letztere haben wir gelegentlich genommen, insbesondere unterwegs. Dann habe ich aber noch weitere Vorteile festgestellt, nämlich zum einen, dass die Stoffis bei meinen Kindern (erstaunlicherweise bei beiden) deutlich auslaufsicherer waren als die Werfis, insbesondere bei dem flüssigen MuMi-Stuhl. Ich hatte mir zum Ausprobieren auch gelegentlich hier und da mal verschiedene Werfismarken ausgeliehen - und keine gefunden, die bei den beiden *nicht* am Rücken auslief. Und da wasche ich echt 1000 mal lieber Stoffwindeln, als bei jedem Schiss das Kind komplett umziehen und baden zu müssen, weil die Pampe bis in die Haare läuft. Das ist wohl eine Anatomiesache, es gibt wohl auch viele Babys ohne dieses Problem. Aber bei meinen war ich dann glücklich, dass die Stoffis alle Jubeljahre mal ein bisschen am Bein durchgelassen haben, und sonst dicht waren. Und dass der Kleine so etwa zwischen 1 und 8 Monaten sein großes Geschäft fast immer ins Klo gemacht hat. Dann noch die niedrigen Kosten. Die meisten meiner Windeln hatte ich günstig von Freunden gebraucht bekommen, noch 1-2 Überhosen selbst gestrickt und ein paar abgenutzte ersetzt. Werfis mussten wir ja nicht oft kaufen, aber wenn doch, hat mich der Preis immer umgehauen. 5-8 Werfis täglich - das würde ja echt ins Geld gehen. Und zuguterletzt die Ökobilanz. Natürlich gibt es Gruppierungen, denen daran gelegen ist, wenn bei einem Vergleich herauskommt, dass sich Werfis und Stoffis von der Bilanz her nichts nehmen würden. Und sicherlich gibt es auch Konstellationen, wo das der Fall ist. Wenn man für jedes Kind einen neuen Satz Stoffis kauft, die nach jedem Piesler wechselt, bei 90 Grad wäscht und anschließend im Trockner trocknet, kann es gut sein, dass Stoffis ähnlich schlecht abschneiden wie Werfis. Bei Stoffis hingegen, die bei mehreren Kindern genutzt werden, ähnlich oft gewechselt werden wie Werfis, im Normalfall bei 40-60 Grad gewaschen und auf der Leine getrocknet werden, ist die Idee absurd, dass Werfis da mithalten können. Bei uns traf letzteres zu. Für uns waren die Bindewindeln super, weil sie so schnell auf der Leine trocknen und so gut passen/anpassbar sind. Wir hatten nur 2 Stoff-Höschenwindeln (Popolino), die wir aber nur 1x ausprobiert hatten und schlecht fanden. Aber das ist auch schon 10 Jahre her, inzwischen sind die bestimmt besser. Das einzige, was mich geärgert hat war, dass ich erst im letzten Jahr oder so Snappies entdeckt habe. Damit sind Bindewindeln nochmal viel komfortabler als mit den Bändeln. Liebe Grüße, Sabine

von huehnchen69 am 05.02.2014, 23:59



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... Das so viele stiffwindeln nutzen!!!! Wow!!!! Ich finde das grossartig von euch! Leider gehöre ich zum biowegwerfwindeltyp.... Aber hab derzeit auch nur eine Windel am Tag verbrauch! Habe meine Kinder aber den Sommer über viel ohne Windel laufen lassen! Auch hier zu Hause hatten die Kinder viel Luft am po ohne pampers Aber ich hab mal ne frage: gibt es für Damen (Menstruation) auch waschbare binden????? Wer kann mir das beantworten ?! Wäre dankbar über Infos Viele liebe Grüsse

Mitglied inaktiv - 06.02.2014, 17:22



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...mehr um den "Wiederverwertbar"-.Aspekt geht, kann ich dir eine Menstasse empfehlen, ich habe z.B. einen MoonCup, es gibt aber auch Lunette, und vielleicht auch noch andere Marken. Wenn es dir mehr um das Stoffegefühl geht, hilft dir das aber natürlich überhaupt nicht weiter. Liebe Grüße, Sabine

von huehnchen69 am 06.02.2014, 19:01



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Ne- eher um den Umweltaspekt! Lg Danke für die Antwort

Mitglied inaktiv - 07.02.2014, 10:01



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Ich habe in Stoffwindelshops schon waschbare Binden gesehnen, habe aber auch keine Erfahrung damit (ich mag schon Wegwerfbinden überhaupt nicht). Benutze für die Regel auch eine Mens-Tasse; Lunette heißt meine. Beste Erfindung überhaupt :)

von Rattenpack am 07.02.2014, 12:35



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Ich habe das mir mal angeschaut mit der Tasse! Schon cool!!! Meine Bedenken... Ich habe leider etwas eng gebaut. Geht das eher leicht? So wie ein normales Tampon? Lg

Mitglied inaktiv - 07.02.2014, 16:21



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Meiner Meinung nach ist das Einsetzen mit einem Tampon nicht gut zu vergleichen. Denn einerseits geht es leichter, weil eine Menstasse aus Silikon (oder sowas) ist und deshalb besser flutscht, andererseits muss man sie aber vor dem Einsetzen längs knicken und dann freigeben, so dass es technisch etwas fummliger ist. Aber auch ich finde, es ist eine der besten Erfindungen überhaupt. Liebe Grüße, Sabine

von huehnchen69 am 08.02.2014, 09:15



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Habe mir nun waschbare binden bestellt! Mit nässeschutz! Bin gespannt!!!!! Da ich ja im Kinderwunsch bin, hoffe ich sie nicht brauchen zu müssen. Lach. Aber ich werde mir diese menstasse auf jeden Fall mal anschauen und drüber nachdenken. Evtl wenn mein kiwu abgeschlossen ist ;) im Wochenbett ist es für mich eh besser binden zu tragen! Bin nun schon glücklich keine klebeplastikbinde mehr tragen zu müssen Hihi

Mitglied inaktiv - 09.02.2014, 15:20



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hier ganz interessant: www.schickgewickelt.de/

von 11Friede am 08.02.2014, 21:14



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Die neuesten Studien besagen, dass das Wickeln mit Mehrwegwindeln bis zu 70% günstiger als jenes mit Wegwerfwindeln. Ausserdem verbraucht einziges Baby mehr als 4000 Wegwerfwindeln, was in etwa einen Müllberg von 1000kg verursacht. Der Anteil von Wegwerfwindeln beträgt bis zu 10% des gesamten Restmülles. Waschbare Windeln leisten daher einen entscheidenden Beitrag zur Abfallvermeidung. Desweiteren helfen Stoffwindeln dem Kind, in einem sehr frühen Stadium den Zusammenhang zwischen einnässen und dem nass sein zu erkennen. Daher werden Kinder, die mit Stoffwindeln gewickelt werden, erfahrungsgemäß früher sauber. Meine Freundin hat mir die Windeln von Cotonea und Popolini empfohlen. Die habe ich mir jetzt auch bestellt, weil ich ebenfalls selbst Probleme mit Neurodermitis habe. Solange ich am Körper Baumwolle trage habe ich keinerlei Probleme. Anfangen tut es, wenn ich beispielsweise eine Slipeinlage benutze. Dann fängt es schon zu jucken an.... Ich kann mir also gut vorstellen wie unangenehm es für ein empfindliches Baby sein muss, wenn es eine Windel trägt (ist ja ähnlich wie eine Slipeinlage). Deswegen kommen für mein Zwerglein auch nur Stoffwindeln in Frage. Allerdings habe ich überlegt, auch ab und an eine herkömmliche Windel zu benutzen. Zum Beispiel wenn man weiß, dass man den ganzen Tag unterwegs ist. Ich finde auch noch einen wichtigen Aspekt, dass man die Stoffwindeln auch für 2 Kinder benutzen kann, bevor sie ihre Saugkraft verlieren und man neue braucht. Da hat man dann definitiv was für die Umwelt und für den Geldbeutel getan. :-)

von Kicherl am 17.02.2014, 11:44