Mitglied inaktiv
Angesichts des Geburtstages meiner Kinder, auch wenn es schon wieder fast zwei Wochen her ist, kommen so viele Dinge zurück ins Gedächtnis.
Ich musste in den letzten Tagen oft daran denken, wie lange es her ist, dass die Zwerge zu uns kamen. Insbesondere musste ich an ihren Geburtstag denken. Den Kaiserschnitt und wie er ablief, die Stunden und den Tag danach, wo ich die Kinder gar nicht sehen konnte. Die Zeit auf der Intensiv und die erste Zeit zuhause.
Und dann die vielen Zeiten, wo ich vor Erschöpfung und Schlafmangel kaum noch ein Mensch war. Und die Zeiten, wo doch das Glück dieses Kindersegens zu uns durchdrang.
Ich hab mich an viele Begegenheiten mit diesen Minimenschen erinnert und viel innerlich gelacht oder gelächelt.
Eine von diesen Begebenheiten möchten ich euch erzählen. Ich weiß nicht, ob ich es schon einmal erzählt habe, wenn ja, überlest es einfach.
Ich weiß nicht mehr genau, wie alt die Kinder damals waren, aber sie waren noch Babys. Es war ein Samstag, mein Mann kam morgen von der Nachtschicht heim. Ich hatte an dem morgen spontan entschieden, dass ich mit den Kindern unbedingt zum Kinderarzt muss. Sie haben schon länger gehustet und der Husten wurde schlimmer. Darüber hab ich gar nicht mit meinem müden Mann geredet, denn der musste schlafen. Das war der Anfang der Selbstüberschätzung.
Ich rief also an, erfuhr, welcher Arzt WE-Dienst hatte und machte mich gleich darauf auf den Weg.
Wir erinnern uns..........Schlafmangel.........Erschöpfung. Könnte auch akuter Hirnzellenschwund gewesen sein oder schlicht und ergreifend Blödheit. Jedenfalls hatte ich vergessen, den Kinderwagen ins Auto zu verfrachten.
Kam beim Kinderarzt, einen Ort weiter an, musste ca. 20 Meter von der Praxis parken. Beim Aussteigen fiel mir dann ein, dass der Kinderwagen nicht dabei war. Meiner einer hat sich immer striktweg geweigert, ein Baby allein im Auto zu lassen. Auto verschlossen oder offen spielte dabei keine Rolle. Konnte ich nicht, wollte ich nicht, konnte ich nicht mit leben.
Da stand ich also.........mutterseelend allein, kein Mensch weit und breit zu sehen, der hätte helfen können.
Also rief ich die unwilligen Hirnzellen zusammen und fand eine halbwegs akzeptable Lösung. Ich hatte einige Zeit davor einen dieser zusammenklappbaren Buggys geschenkt bekommen, der lag im Auto. Absolut ungeeignet für einen noch nicht sitzfähigen Säugling. ABer zur Not für 20 Meter für mich akzeptabel. Ein Baby da hineingeschnallt und untergebraucht.
Ich hatte auch einen Baby-Björn im Auto, also Baby Nr. 2 da hineingeschnallt und mir umgehängt. Fehlte also nur noch Baby Nr. 3 und meine Windeltasche. Baby Nr. 3 im Autositz gelassen und diesen so getragen, Umhängetasche um die Schulter.
So, untergebracht waren alle Babys für den Transport. Aber das müsst ihr euch jetzt bildlich vorstellen. Kind mit dem schlaffsten Muskeln lag zusammengestaucht im Buggy, Kind das am zappeligsten war im Björn. Und selbstverständlich das schwerste Kind im Autostitz. Hirnzellenflucht erklärt das ganz gut.
Buggy mit beweglichen Vorderrädern zu fahren, wenn man nur eine freie Hand hat, auf die dann natürlich ständig die blöde Umhängetasche rutschte, war ein Kunststück der besondere Sorte.
Als ich mit dieser Fracht ENDLICH die 20 Meter geschafft hatte, war ich klatschnass geschwitzt und bekam mit den nicht mehr vorhandenen freien Händen die blöde Tür nicht auf. Irgendwie bekam ich das hin und war endlich drinnen.
Da saß dann ein Kinderarzt und zwei seiner Helferinnen hinter der Theke, sahen mir amüsiert bei meinem Unterfangen zu und fragten: "Sie sind sicher die Drillingsmutter, die grade angerufen hatte?"
MORDGEDANKEN!!!!
Nein, es kam keiner auf die Idee, mir zu helfen also verfrachtete ich meine Menge an Kindern mit den wenigen Händen, die ich hatte noch ins Untersuchungszimmer.
Und nein, es half auch keiner dabei, diese Kinder auszuziehen. Egal, ich schaftte das.
Arzt untersuchte nacheinander die Kinder, murmelte irgendwas von Husten und ging raus.
In diesem Moment entlud sich mein angestauter Frust und ich platzte. "Husten? Ist das alles? Das weiß ich selbst. Ich wollte schon wissen, ob es ein Feld-Wald-und-Wiesen-Husten ist, eine Bronchitis, eine Lungenentzündung oder was?" Das folgende Gespräch enthielt Wortfetzen wie "unsensibler Fachidiot" von meiner Seite und "hysterische Mutter" und wurde sehr unerquicklich.
Ich gebe unumwunden zu, dass mich jegliche Selbstbeherrschung an diesem Tag komplett verlassen hat und ich nicht nett war. Er aber auch nicht.
Jedenfalls kam ich irgendwie, weiterhin komplett erschöpft und klatschnass wieder aus der Praxis raus und zuhause an. Übrigens es war eine Bronchitis.
Mein Mann hat nachmittag hemmungslos mit mir geschimpft, er hätte genauso gut eine Stunde später schlafen gehen können und mit fahren. Aber nö, Frau glaubt ja, sie schafft alles allein. Ein klarer Fall von Selbstüberschätzung. Aber diese Lektion war seinerzeit nötig, damit ich das erst mal lernte, dass man unter solchen Bedingungen eben nicht alles allein schaffte. Heute lache ich mich krumm darüber.
Gruß
Silke, die natürlich immer noch alles allein schafft
Hallo Silke, mensch mußte ich grad lachen bei der Vorstellung wie Du mit Deinen 3 Kids beim Kinderarzt angekommen bist. Göttlich... Könnte ich sein... Ich denk auch immer ich schaffe alles alleine und so hief ich auch immer 2 Kindersitze in der Gegend rum (darf mir nur keine Tür in die Quere kommen). Aber die "Hilfsbereitschaft" bei dem Kinderarzt ist echt übel, ist aber bei uns auch so... Bin regelmäßig schweißgebadet danach (vor allem jetzt im Winter). LG und großen Respekt an ne starke Drillings-Mama Sonja
HAllo Unser KA hat nix dagegen, wenn ich schon mit meiner Diagnose komme, mittlerweile hab ich ja schon Erfahrung in Diagnose Mittelohrentzündung ( wir besitzen auch ein Otoskop), da mein jüngster regelm. welche hat und Diagnose MAndelentzündung/Angina krieg ich dank meiner Ältesten auch schon hin. NAja, jedenfalls mag wohl nicht jeder Arzt wenn die MAma mit der Diagnose schon kommt. So war`s jedenfalls mal als ich zu nem älteren Vertretungsarzt mußte. Mein Sohn eindeutig MOE und als ich das dem dortigen Arzt sagte schaute er rein und meinte, "Ne nur`n bisschen gerötet aber da kann man schon Antibiotika geben." Seither geh ich niecht mehr zu dem Vertretungsarzt schick notfalls Männe, mein KA hätte mir nämlich nie im Leben Antibiotika verschrieben wenn es "nur`n bisschen" greötet ist. Aber bei meinem KA mußte ich immer etliche Stufen hoch, die Arzthelferinnen haben mir dann immer das Kind schon ausgezogen während ich wieder zum Auto bin ( Parkplatz gabs immer direkt vorm KA) und die Termine wurden wenn möglich immer so gelegt, das man nicht zu ner U Untersuchung noch ne Grippe oä mitnimmt. LG Drillingsmama
Ich bin doch gar nicht mit vorgefertigter Diagnose dorthin. Die Kinder hatten Husten und der wurde schlimmer. Sie hatten dann Bronchitis, wie er herausfand. Und genau das wollte ich wissen, nämlich was es ist. Und das sagte er mir nicht. Er ging einfach raus und ließ ein Rezept dort. Selbst bei meiner eigentlichen Kinderärztin hatte ich gelegentlich Schwierigkeiten. Parkplätze rar und dann viel weiter weg. Terminabsprachen scheiterten regelmässig an der Schlaftabletten von Ehemann der Ärztin. Sie hat sogar manchmal mit ihm geschimpft, weil er die Termine mit mir besser hätte abklären müssen. Manchmal kam ich dort mit meinem Kindersegen an und er schickte mich wieder weg, weil er die Termine doppelt belegt hatte. Es war ein Krampf bis die Kinder laufen konnten und die Dinge besser wurden. Ich hab mich oft gefragt, ob das bei anderen Kinderärzten anders läuft. Aber wegen Automangel, das mein Mann oft brauchte, bin ich dann ohnehin meist mit dem Kinderwagen gelaufen, wozu ich fast eine Stunde brauchte. Somit fiel dann ein Kinderarztwechsel, der erst im nächsten Ort gewesen wäre, sowieso flach. Gruß Silke
Kannst Du mir bitte erklären, warum grad Frauen immer alles alleine machen wollen? OK, meistens können wir das ja auch. Ich will meistens alles alleine schaffen, auch wenn ich kurz vorm Umfallen bin. Warum ist das so? Sind es die Gene? :-) Aber Deine Geschichte ist der Hammer. Ich hätte es sicher genauso gemacht. *grins* Respekt!! Zwillinge sind ja schon nicht ohne, aber mit Drei spielt man in einer ganz anderen Liga. Hilfsbereitschaft? Nun...die hält sich leider in Grenzen. Und nicht nur beim Arzt. Schade... Ich werde auch immer sentimental rund um den Geburtstag der Mädels. Sie werden bald 6 Jahre alt und wo bitteschön ist die Zeit geblieben? Sie sind doch vor Kurzem erst auf die Welt gekommen. Jedenfalls kommt es uns so vor. Und nun sind sie Schulkinder in spe und brauchen uns immer weniger. *schnief* LG Martina
Kommt Sentimentalität wieder? Oder liegt das am Alter? *duckundweglauf* Ich war nur am ersten Geburtstag sentimental, danach nur noch glücklich, dass die Zwillis älter und selbständiger werden. Die Geschichte ist klasse. Und ich kannte sie noch nicht, so lange bin ich noch nicht hier, unsere Zwillis sind ja doch um einiges jünger als deine 3. Hätte mir auch passieren können, allerdings machen wir in der Regel gute Erfahrung mit Vertretungsärzten (wir kennen inzwischen alle hier weit und breit, Christian sei Dank) Jutta
Die Sentimentalität rund um die Geburtstage des Nachwuchs überkommt vermutlich jede Mutter - mir geht´s jedenfalls auch so, kann ich gut nachvollziehen.
Die Story vom KA ist allerdings wild und der Doc samt seinem Team wirken auf mich nicht wirklich vertrauenerweckend. Aber das Problem hat man ja oft, wenn man nicht beim "Stamm-Doc" ist - Vertretungs- und Notfall-Ärzte sind oft schräge Vögelchen... ich habe da auch schon drollige Dinge erlebt.
Da sind sie in unserer KA Praxis deutlich netter. Die Mädels haben mir sogar schon beim Kinderschleppen vom Auto in die Praxis und wieder zurück geholfen. Der Doc zieht die Kids grundsätzlich selbst aus. Beim Anziehen helfen seine Helferlein oft mit, wenn die Kids es erlauben. Ich hatte irgendwann schlicht keinen Nerv mehr, mit zwei Maxi Cosis durch enge Altbauten zu hampeln. Habe meine Mäuse dann in Bauch- und Rückentrage verfrachtet und damit die gesamte Praxis erheitert. War aber einfach weniger aufwändig und rückenschonender ;-)
LG und "yammas" auf die nächsten sieben Jahre
Astrid
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