Mitglied inaktiv
Hallo Ihr Lieben, ich wollt mal fragen, ob Ihr die Situation kennt und wie Ihr sie löst. Dazu muss ich sagen, ich bin AE, es ist also kein zweiter Erwachsener im Haus - was die Lösungsmöglichkeiten einschränkt. Folgendes beispielhaft: Wir wollen zu dritt Fahrrad fahren. Alles angezogen, Fahrräder stehen vor der Tür alles vorbereitet und Richard fängt an rumzuschreien. Er will nicht mit weil er Bauchweh (glaube, es ist eine Ausrede) hat. OK, alle Leutchen wieder rein, Tür wieder zugesperrt, Schlüssel hochgehängt in den Schlüsselkasten damit der Max mir nicht abhaut... ich bereite etwas vor für sein Bauchweh und er weigert sich, es zu trinken. Max kommt hoch und sagt "Schau mal, ich trink doch auch ein Löffelchen" (war harmlos) Nein, nichts zu machen. Nur Schreierei, eher schon Gebrüll. Daraufhin sage ich dann, dass wir so nicht fahren können. Noch grössere Schreierei. Max und ich bringen die Fahrräder wieder rein - noch grösseres Gebrüll und ich sage, dass, wenn einer von beiden so ein Theater macht, wir keinen Ausflug machen... Punkt Und so geht das immer öfter und es ist fast immer Max der ungerecht mitbestraft wird. Er beklagt sich auch, dass das ungerecht ist und ich kann dazu auch nicht mehr sagen als dass BEIDE kooperieren müssen und es reicht wenn einer Theater macht, damit wir die Unternehmung abblasen müssen. Und ich hab halt nicht die Möglichkeit zu sagen, der der rumschreit bleibt zu Hause und ich fahr mit dem anderen. Hat jemand Ideen, wie man eine gute Lösung findet ohne stundenlanges Weinen und Schreien? LG Yola mit Max und Richard geb. 27.11.2003
Frage: Habt ihr das Fahrradfahren vorab geklärt? Waren alle damit einverstanden? Falls das so war, dann würde ich einfach mal abwägen und so einen Verweigerer im Regen stehen lassen. Diese Art von Bauchweh hatten wir hier auch öfter mal und sie waren meistens eine gute Ausrede für "ne, eigentlich keinen Bock mehr......." Und es kann nicht sein, dass immer einer verzichten muss. Ich bin dann nach Gefühl gegangen. Hatte ich den Eindruck, es war mehr kein Bock auf die Unternehmung, dann hab ich einfach gesagt, das war ausgemacht und wir fahren. Der oder die Verweiger/in hatte dann die Wahl zuhause stehen zu bleiben oder mitzufahren. Bisher sind sie dann doch mitgefahren und nach einer halben Stunde war der Bock dann auch verschwunden. Ich hab das nämlich einfach ignoriert. Der Spaß kam meist von alleine. Lukas ist so ein Kandidat, der gerne mal ein kleiner Faulpelz ist. Da hat er dann schlichtweg Pech. Allerdings geht dem immer ein Gespräch voraus, wo wir im Vorfeld klären, was wir unternehmen. Meist kann ich also solchen Verweigerungen schon im Vorfeld aus dem Weg gehen, indem ich Alternativen anbiete, mit denen dann irgendwann alle drei einverstanden sind. Können sie sich gar nicht einigen, reicht hier eine 2/3 Mehrheit. Demokratie kann so herrlich sein *kichert* LG Silke
Hallo Silke, ja, abgesprochen ist sowas vorher schon bei uns. Normalerweise - wenn ich irgendwo bin, wo den Kindern nichts zustossen kann - handhabe ich das auch so, dass der Verweigerer erstmal dann da stehen bleibt (realistischerweise wahrscheinlich heulenderweise auf seinem Popo sitzt und schreit: "MAAAAAAMAAAAA, Du lässt mich ganz allein. MAAAAAAAMAAAAA, ich habe AAAAANGSt..." (Ich sage immer unser lieber Richard ist reif für die Royal Academy of Dramatic Arts, er muss nur noch ein gepflegtes Oxford-English üben)*zwinker*. Nur ist es bei uns so dass man die Haustür aufmacht und gleich auf einer vielbefahrenen Strasse ist. Und wenn meine Temperamentbrocken einen Wutanfall kriegen, dann geht der Verstand flöten, da würde auch durchaus einer aus reiner Wut auf die Strasse springen. Solche Verweigerunsprobleme werden bei uns auch eigentlich nur dann wirklich zum Problem wenn eben diese Sachzwänge da sind, wo ich einen nicht alleine stehen lassen kann, sprich: befahrene Strasse, voller Supermarkt usw. Da habe ich bis jetzt immer mit Abbruch der jeweiligen Aktivität reagiert, bzw. Aussetzen der vorher abgesprochenen Belohnung (falls es so war) und das ist natürlich ungerecht für den Bruder der brav ist. Zum Thema Belohnung hätt ich auch noch eine Frage: gibt es bei Euch "selektive" Anreize? Ich verspreche meist eine Aktivität als Belohnung und die können wir ja nur gemeinsam machen, aber wenn ich jetzt z.B. sage: "Dann kriegt Ihr neue Seifenblasen." und dann wäre einer brav und der andere nicht, dann müsste ja einer die Seifenblasen kriegen und der andere nicht. Vor solchen Strategien bin ich immer noch zurückgeschreckt, obwohl sie ja an sich gerechter wären, aber ganz ehrlich, ich halte dann das Geschrei von dem zweiten nicht aus, das gebe ich ehrlich zu. Aber ansonst habe ich das Gefühl wir haben die gleichen Bücher gelesen oder Kurse besucht. Oder vielleicht bist Du ja ein Naturtalent in Kindererziehungsstrategien *augenzwinker* Danke für den Tip Yola
Moin Yola, ich vermeide das Wort Belohnung so gut ich es irgendwie kann. Sicher gibts hier auch Belohnungen, aber ich sag es einfach nicht. Ich sags weder vorher noch nachher. Ich hatte das schon mal mit meinen großen Mädels und irgendwann kam mir einfach zu oft: Kriegen wir auch eine Belohnung, wenn.....? Süßes gibts hier nach dem Mittagessen und nach dem Abendessen, somit ist Süßes ohnehin außen vor. Bestechung kommt schon mal vor, wenn ich sehen kann, dass gleich alles aus dem Ruder läuft. Deine Situation mit befahrerner Straße ist ja wirklich nicht so leicht. Und ich stelle fest, dass mir da jede Erfahrung fehlt. Ich hab einfach das Glück, dass meine erst mal laufen können und es kann nix passieren - ist ja Spielstraße. Ich hab diese Erfahrung also gar nicht gemacht. Gruß Silke
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