Elternforum Zwillinge und Drillinge

Depressionen

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Jule087

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Hallo liebe Mütter, meine Zwillinge sind nun 17 Wochen alt und ich leide seit der Geburt der beiden an Depressionen. Ich war deswegen auch schon beim Psychologen und nehme Medikamente die auch einigermaßen helfen. Es gibt allerdings sehr häufig Tage an denen ich kaum das Haus verlassen kann - ich möchte auch keinen Besuch haben bzw. andere Menschen sehen. Ich hab regelrecht Angst davor ! Mich belastet die Situation sehr da ich eigentlich immer ein fröhlicher und aufgeschlossener Mensch war. Ich habe letztens gelesen, dass Zwillingsmütter sehr häufig betroffen sind. Gibt es unter euch Mütter die das gleiche Problem haben bzw. hatten? Vielleicht könnt ihr mir ja einen Tip geben wie ich aus dem Teufelskreis wieder raus komme - ich bin nämlich mitlerweile echt fertig . Über ein paar Antworten würde ich mich sehr freuen. LG Jule


Annisunh

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Antwort auf Beitrag von Jule087

Hallo Jule, ersteinmal herzlichen Glückwunsch nachträglich zu deinen Zwillingen.Ich hatte und habe zwar keine Depression aber vielleicht finde ich doch ein paar tröstende Worte. Also zuersteinmal mach dir kein Stress du befindest dich gerade in der schwierigsten Phase deines Lebens.Die kleinen Zwerge können ganz schön alles auf den Kopf stellen gerade in den ersten Lebenswochen verändert sich alles. Wichtig ist doch das dein Partner dir zur Seite steht und ihr euch einig seit.Ich wollte auch kein Besuch in der ersten Zeit,eine Babyparty haben wir auch nicht gemacht.Das war für die anderen aber auch nicht schlimm.Wo es ruhiger wurde haben wir dann eingeladen.Ich fand sowieso das in der ersten Zeit wo Schlafmangel und Stress an der Tagesordnung ist waren nur die willkommen die geholfen haben, die anderen mußten warten. Ich finde auch das es wichtig ist zu reden am meisten mit dem Partner so das es dir bald besser geht. Und versuche deine Zwerge ein bischen zu genießen denn die Zeit, Eure so intensive Zeit kommt nie nie wieder. Ich hoffe ich konnte ein bischen weiterhelfen... LG Anni


_Liz_

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Antwort auf Beitrag von Jule087

Hallo Jule, meine Zwillinge sind nun 4 1/2 Monate und ich hatte schon 4 Wochen nach der Geburt den Verdacht auf Wochenbettdepression. Darüber hab ich dann aber nur mit meiner Hebamme und meiner Hausärztin gesprochen und bin dann zum Homöopathen. Der hat mir so kleine Kügelchen mitgegeben. Kügelchen sind alle...alles war wieder einigermaßen ok und nun... Nun steht mir das alles bis zum Hals. Ich wache morgens auf und würd am liebsten liegen bleiben, das Schreien der babys macht mich mitleeweile schon aggressiv. Ich hab Haarausfall und dunkle Ringe unter den Augen. Ich schrei meinen Freund an und knall mit den Türen. Mit nichts kann ich zufrieden sein. Meine Gefühle stehen echt kopf und ich weiß gar nciht mehr wohin mit mir. Nun hab ich schon wieder Tränen in den Augen. Ich sehne mich so nach den Tagen, an denen nur ich allein war. Ich und mein Hund, den ich nun auch noch wegen der Zwillinge zu meinen Eltern geben musste. Keine Ahnung wie lange ich noch aushalten soll. Ich hab Angst zum Arzt zu gehen...und hab das Gefühl so allein damit zu sein. Ich bin froh, dass ich deinen Beitrag gerade gelesen habe. Das ist ja doch eher ein Tabu Thema. Auch hier! Ob Zwillingsmamas öfter betroffen sind, weiß ich nihct. Aber ich denk durch den Schlafmangel und die "doppelte" Belastung ist es oft noch schwerer. Meine Hebamme sagte mal "Ich glaub, dass ist dir einfach ein bisschen zu viel Beziehung mit drei Männern". Und das stimmt. Ich hab das Gefühl ausgesaugt zu werden. Bei mir ist es eher so, dass ich am liebsten jeden Tag das Haus verlassen würde...aber allein! Ich will hier immer nur weg und flüchten, weil ich das Gefühl hab sonst noch wahnsinnig zu werden. Aber ich kann hier ja nich weg, die beiden brauchen mich schließlich auch. Ich fühl mich deswegen sooo schlecht...ach man....in meinem Kopf sind so viele Gedanken...ich schreib sie gerad einfach runter. Soll ich wohl auch zum Arzt gehen? Warst du bei einem richtigen Psychologen? Lg, Liz


Zwima

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Antwort auf Beitrag von _Liz_

hallo, ich war/bin eine betroffene. nach der geburt der zwillinge ging es mir von tag zu tag schlechter. alle haben es auf meine zwei schreikinder geschoben, aber ich war psychisch am ende. wenn mein mann nur den raum verlassen wollte, wäre ich am liebsten aus dem fenster gesprungen. mir gings so schlecht. ich habe den tag der befruchtung verflucht. ich hab mir die kinder weggewünscht. ich wollte mein altes leben zurück. die zukunft war für mich nur noch dunkel. nur noch ein tristes, drittrangiges leben- untergeordnet unter zwei schreihälsen... das ging wochenlang so... meine mutter meinte nach zwei wochen, dass ich aufhören soll zu stillen. dann würde es mir schon besser gehen.. nichts war. ich bin mit meinem mann + kinder bei meinen eltern eingezogen für ca. 8 wochen. in dieser zeit hat mir meine familie dann jegliches selbstbewusstsein genommen... sie haben geholfen wo es ging. aber die richtige hilfe habe ich nicht bekommen- niemand hat meine depression erkannt. ich konnte in dieser zeit auch keine liebe den kindern gegenüber empfinden. da war nur leere und selbstmitleid. nach 8 wochen sind wir mehr oder weniger in unser heim geflohen. meine mutter hat die welt nicht mehr verstanden... sie hat es ja nur gut gemeint. zu hause haben wir dann langsam versucht, UNSEREN weg mit den kindern zu gehen... ich habe versucht, mich selbst nicht mehr unter druck zu setzen, die kinder lieben zu müssen... ich hatte null anspruch mehr an mich... ca. 4 monate nach der geburt hatte ich auf einmal muttergefühle.. es war eine total banale situation- wir sind vom einkaufen gekommen- mit dem auto durch einen tunnel gefahren und schwupps waren muttergefühle da- ich habe sie so festgehalten wie ich konnte. und bis heute bin ich glücklich, dass ich diese eigentlich gottgegebenen gefühle empfinden kann. wie kam es dazu? ich weiss es nicht. HEUTE weiss ich, dass ich in einer dicken depression gesteckt bin. ich hab mich da ohne ärztliche hilfe durchgekämpft... völliger blödsinn!!! ich frage mich bis heute warum KEINER in meinem umfeld gemerkt hat, was mit mir los ist. einzig mein mann war eine wirkliche unterstützung. er hat sich immer und immer wieder mein geheule angehört und mich immer und immer wieder bestätigt und getröstet. er hat alles richtig gemacht!!! erst als alles schon rum war, fing ich an, mich näher damit zu beschäftigen und habe folgende TOLLE seite entdeckt: http://www.schatten-und-licht.de/ stöbert ein wenig!!!! lest euch die erfahrungsberichte durch!!!! und holt euch hilfe bei euren arzt. geht zum ganz normalen allgemeinmediziner. der weiss was zu tun ist!!! irgendwelche kügelchen helfen da nicht!!!! ich habe letztes jahr in einer mutter-kind-kur alles aufarbeiten können... inzwischen bin ich dreifache mutter und sehr glücklich!!!! ich hätte das vor 6 jahren NIEMALS für möglich gehalten!!!!!!! und ganz wichtig: ihr seid nicht unnormal!!! die hormonumstellung bei zwillingen ist der wahnsinn. vorallem, wer vor der schwangerschaft sehr aktiv war, erfolgreich im beruf, viel unterwegs war usw. ist anfällig für diese erkrankung!!!! lasst euch helfen!!!! dann wird es vielleicht nicht chronisch!!! lg und von herzen alles gute nadine


2010Zwillingsmama

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Antwort auf Beitrag von Jule087

Ich weiss zwar nicht, ob meine Phase, die ich anfangs mitgemacht habe auch zu dieser Frage passt... Ich habe es immer auf meinen enormen Blutverlust während der Geburt geschoben und der darausfolgenden Schwächung, aber auch ich hábe mich Wochen nach der Geburt nicht wiedererkannt. Eigentlich bringt mich nichts so schnell aus der Ruhe, aber damals bin ich bei jeder Kleinigkeit aus der Haut gefahren, hatte Herzklopfen und Schweißausbrüche bei geringster Belastung (körperlicher aber auch emotionaler Art) und manchmal auch ohne. Glücklicherweise habe ich damals genau den richtigen Heilpraktiker für mich gefunden (Homöopathie und Kinesiologie und und und). Der hat dann bemerkt, das mir so ziemlich alles fehlt, was fehlen kann (Eisen, Magnesium, Vitamin B, Kalzium und so weiter). Das habe ich dann zusätzlich bekommen zu Globuli (war irgendwas gegen Schock und Blutverlust?!?) und anderer (kinesiologischer?) Behandlung. Ich muss sagen, ich war zuvor nie der Heilpraktiker-Fan, aber dieser HP hat mich wirklich wieder auf die Beine gestellt. Vielleicht würde das bei dir auch etwas verbessern? Ich wünsche dir viel Kraft und, dass du für dich das richtige findest. Alles Gute!


Zwima

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Antwort auf Beitrag von 2010Zwillingsmama

lasst eure blutwerte mal durchchecken! oft ist auch die schilddrüse schuld. viele frauen entwickeln nach einer schwangerschaft hashimoto- eine autoimmunkrankheit der schilddrüse, die ebenfalls depressionen zur folge haben kann.


_Liz_

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Antwort auf Beitrag von Zwima

Meine Blutwerte wurden schon durchgecheckt...."leider" alles normal.


2010Zwillingsmama

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Antwort auf Beitrag von Zwima

Ich weiß nicht, ob alle Werte immer schulmedizinisch überprüfbar sind... Eigentlich bezweifle ich das eher...


_Liz_

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Antwort auf Beitrag von 2010Zwillingsmama

Die Blutuntersuchung war nun auch schon 6 Wochen her. In der Zeit, in der es mir schon besser ging. Soll ich die nochmal kontrollieren lassen? Es ist schon so dass ich immer ziemlich müde bin (obwohl meine Jungs schon druchschlafen). Ich geh um 11 ins bett und steh um 6 wieder auf, leg mich dann mit beiden nochmal hin und schlaf bis mindestens 10. Dann der Haarausfall und zugenommen hab ich auch irre. In der Schwangerschaft gar nicht...aber nun? Schon alles komisch


Zwima

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Antwort auf Beitrag von _Liz_

haarausfall ist nach einer schwangerschaft typisch. während der schwangerschaft verliert man kaum haare. das holt man später nach ;-) sprich doch einfach mal mit deinem hausarzt über deine verfassung. dazu sind doch die ärzte da!


Jule087

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Antwort auf Beitrag von Zwima

Mein Problem liegt eher darin, dass ich nicht weiß was mit mir los ist . Ich habe auch keine Schwierigkeiten mit meinen Kindern zurecht zu kommen - die beiden sind zwei echte Engel und ich liebe sie abgöttisch . Sie schreien nicht viel und schlafen nachts auch 10 - 12 Stunden durch. Ich spüre trotz allem so eine innere leere aber unabhängig von Muttergefühlen usw. Mir liegt ein schwerer Stein auf dem Herz der mir nahezu jeden Tag versaut ;-( Ich war sechs Wochen nach der Entbindung bereits beim Psychologen da ich garnichtmehr das Haus verlassen konnte ohne direkt Panik zu haben , Er meine ich hätte eine Angststörung und Panikattacken und verschrieb mir Mirtazapin - das ich auch seitdem jeden Abend einnehme. Am schlimmsten sind für mich immer Familienanlässe wie Geburtstage, Hochzeiten, etc. ich habe schon Wochen im voraus die Angst das mich an dem Tag wieder dieses ungute Angstgefühl überkommt und ich dort in Tränen ausbreche . Angst vor der Angst - klingt doof ist aber wirklich so . Meint ihr es könnten nach 17 Wochen immernoch die Hormone eine große Rolle spielen??? Ich nehme auch schon seit drei Monaten wieder die Pille da mein FA auch den Verdacht hatte das die Hormone an dem ganzen Mist schuld sein könnten. Liz: an deiner Stelle würde ich auf jeden Fall zum Arzt gehen . Du bist ja wirklich verzweifelt - das tut mir so leid für dich :-( ich war bei einem richtigen Psychologen und er konnte mir mit dem o.g. Medikament zum Glück ein wenig helfen ! Globolis hatte ich auch versucht aber das bringt ja alles nichts . LG


Zwima

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Antwort auf Beitrag von Jule087

hallo, aber du beschreibst es doch sehr treffend: angst vor der angst und das ist eine psychische erkrankung... eventuell kommt die aus der nachgeburtlichen depressionserkrankung? auf jeden fall gehört das von einem psychologen abgeklärt... (meine meinung...) lg nadine


Jule087

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Antwort auf Beitrag von Zwima

Ich war ja bereits beim Psychologen ! Und nehme sogar Medikamente gegen die Depression


Zwima

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Antwort auf Beitrag von Jule087

eine mutter im märz2009-bus (meine 3. tochter ist da geboren) ist in eine tagesklinik gekommen. ebenfalls w/angstzuständen, panikattacken und platzangst. dort wurde sie neu mit medis eingestellt. 1. weg: zum psychologen - dort sagen, dass es dir trotz medikamente NICHT besser geht und dann erzählen WIE es dir geht. dann muss er sich gedanken machen...