Bericht 1. Mediationstermin

Hallo Ihr Lieben, ich kopier der Einfachheit (und weil ich in's Bad muss wegen Brechreiz) halber den Beitrag aus dem AE-Forum: Hmm, was soll ich sagen, wenn ich Zweifel gehabt hätte, warum oder ob es richtig war, mich vom Herrn Papa von Richard und Max zu trennen, dann wären sie jetzt ausgeräumt. Weiss aber wenigstens, warum er mich durch sämtliche Instanzen wegen Kindesentführung gezerrt hat - hat er mir selbst beantwortet - mit einem doch recht zufriedenen Grinsen im Gesicht: Rache und Vergeltung und verletzter Stolz. Auf die Frage der Mediatorin, wo denn da die Verantwortung für die Kinder wäre: das hätte ja wohl nichts damit zu tun, schliesslich habe er ja Stress gehabt und dafür müsse ja wohl jeder Verständnis haben. Und wo kämen wir denn hin, wenn er die Kinder nicht sehen könne, wann er wolle, es ginge doch nicht an, dass er mit mir eine ABMACHUNG machen müsse, da würde ich ja über ihn bestimmen, so ginge das ja nun nicht. Und das es für mich vielleicht auch nicht so toll war? Tja, wenn er so darüber nachdenkt, sein Grinsen wird etwas breiter, klar, er habe die ganze Schwangerschaft über jeden Abend gesoffen und auch mal den einen oder anderen Wutanfall gehabt, aber wegen so ein bisschen Anschreien soll man sich doch nicht so aufregen. Klar, ich hatte den Job aufgegeben wegen der SS, war zu ihm in ein anderes Land gezogen, in eine Grossstadt, wo ich keinen Menschen ausser ihm kannte, war ab 6. Monat aufgrund der Zwillingsschwangerschaft und des brütendheissen Sommers weitgehend bewegungsunfähig, bin tagelang nicht vor die Tür gekommen, weil ich die Stockwerke nicht mehr packte, habe auch oft tagelang mit keinem Menschen geredet - aber hey, ER hatte doch schliesslich Stress, er zog ja schliesslich mit der Praxis um, und dann machte ich noch ein langes Gesicht, wenn er nach Hause kam und kein Wort mit mir redete, ist doch klar, dass man da ab und an mal ein bisschen Frust an so 'ner Frau ablassen muss... Keine einzige Frage, wie es Max und Richard geht, keine Frage nach einem Foto von ihnen. Und ach ja, diese medizinischen Notfälle, dass er da nicht zurückruft, wenn es NUR drei Stiche im Gesicht bei einem eineinhalbjährigen Knirps sind, das muss man doch verstehen, schliesslich ist er Arzt, da nimmt man so Kleinigkeiten gar nicht wahr, wie ich mich denn auch so darüber aufregen könne, ich sei ja schon immer ein wenig melodramatisch veranlagt gewesen (ich muss ihm zugute halten, er hat der Lieblingswort männlicher Aerzte "hysterisch" nicht benutzt), dass ihn das nicht interessiert und ach so, ihr musstet das schreiende Kleinkind zu dritt festhalten, damit es genäht werden kann, weil das Beruhigungsmittel nicht angeschlagen ist? Och ja, das ist schon unangenehm, aber das wusste ich ja nicht - Kunststück, er hat mir den Hörer eingeknallt, als ich ihm Bescheid sagen wollte. Ein Herzchen - sass da im zweitbesten Zwirn mit handgenähten hochglanzpolierten Schuhen, als ob wir uns gerade erst vorgestern zum Kaffe getroffen hätten und er mich nicht wegen Kindesentführung durch mehrere Instanzen geschleppt hätte und seit über einem Jahr strikte Kontaktverweigerung betreibt - gab er dann übrigens auch zu, dass er das über ein Jahr lang gemacht habe, um mich zu bestrafen. Jetzt verlangt er, dass ich bei den Treffen mit den Kindern dabei bin und ihm wie früher Händchen halte - sprich auf die Kinder aufpasse. Es sei ja wohl nicht akzeptabel, dass er die Kinder mit einer dritten Person zusammen (z.B. meine Mutter) treffen würde, um die Umgangsanbahnung zu machen, schliesslich müssten wir vor den Kinder ein geeintes Bild als Eltern darlegen, da könne ich doch nicht so egoistisch sein und für mich in Anspruch nehmen, dass ich nach all dem, was vorgefallen ist, den Kontakt mit ihm auf das absolut notwendige Minimum beschränken möchte... Leute, jetzt muss ich in's Bad - mir ist übel und ich habe Durchfall. Was haltet ihr davon? LG Yola