Mitglied inaktiv
Muß meine Erfahrung loswerden, auch wenn ich die Beiträge unten aus Zeitgründen nicht alle durchlesen kann. Stillen WAR bei mir Kopfsache. Leider versuchte meine Schwiegermutter mir das Stillen unschmackhaft zu machen (weil SIE ja gern gefüttert hätte), mit so Sprüchen wie "Ha, Du wirst sehen, Du wirst auch bald keine Milch mehr haben", "Deine Milch ist zu dünn, pump mal ab, dann siehst Du das" "Das ist ja nicht normal, wie der Kleine schreit, der hat Hunger" etc... Mein Mann stellte sich nach paar wenigen Wochen auch gegen mich und das Stillen, und meine Mutter gab mir leider falsche (Flaschen-)Tipps wie "mindestens 4 Stunden Stillpausen" (die ich ja doch nicht einhalten konnte). Nach zweieinhalb Monaten hatten sie mich soweit, und ich gab meinem Sohn "endlich" die Flasche. Eine am Tag, die er widerwillig angenommen hat, aber der Druck wich etwas von mir, dafür hatte ich wieder "Versagensgefühle" (wie nach dem Kaiserschnitt). Dass es für das Verhalten meines Sohnes (wollte ständig an die Brust, trank ein bißchen, schlief ein, wollte wieder, trank augenscheinlich permanent, genoß es in vollen Zügen, wollte nur getragen werden...) einen Namen gab (Cluster-Feeding), wußte ich nicht. Leider kannte ich auch dieses Forum nicht, ich finde es klasse, wie man Müttern wie mir Mut gemacht wird. Meine Hebamme meldete sich einfach nicht mehr zurück!!! (Gibt es sowas?) Ich hatte keine stillende Mutter in der Verwandschaft oder näheren Bekanntschaft gehabt. Keine Vorbilder. Ich war sozusagen die erste, die stillte. Dass man für's Stillen Erfahrung braucht oder jemanden, von dem man's immer wieder mal "abgucken kann", hätte ich nie gedacht. Aber heute ist mir klar, warum fast alle Tiere in der Natur ihre Jungen säugen können, aber in Gefangenschaft selten. Es fehlen ihnen die Vorbilder und die Erfahrung!!! In Gefangenschaft werden die Jungen vom Menschen mit der Flasche aufgezogen, zumindest dort, wo kein artgerechtes Halten erfolgt. Nochmal zur Kopfsache: Da mein Sohn keinen Schnuller nahm, habe ich nach den Breimahlzeiten weitergestillt. Alle Mahlzeiten waren bis auf morgens ersetzt. Der Druck war von mir komplett gewichen. (Ich stillte jetzt, weil ich wollte, nicht mehr weil ich meinen Sohn vom Verhungern bewahren mußte. Und weil mein Sohn eben noch ein Saugbedürfnis hatte.) Da fing mein Sohn plötzlich an, sich zurückzustillen, ließ immer öfters Mahlzeiten aus, bis er mit ca. 9 Monaten sich fast nur noch vom Stillen ernährte. Und uhps, siehe da. Es war wohl genug da! Ich habe ihn nicht mehr gewogen, ich habe nicht abgepumpt, ich habe ihm gegeben, was er wollte, und es reichte ihm wohl bis zu seinem 2. Lebensjahr. Da fing er dann an, mal etwas "ordentlich" zu essen, wobei er bis heute kein besonders guter Esser ist. Aber wir sind zufrieden. Ich finde, eine Frau, die hier in diesem Forum Hilfe sucht, sollte immer Mut gemacht werden. Denn die braucht sie. Mut und Erfahrung. Und sollte sie trotz allem keinen Erfolg haben, weil der Druck zu groß ist, dann sollte sie viel Trost bekommen. Denn nur eine Mutter weiß, wie eine Mutter leiden kann, die stillen will und nicht kann. Ich meine, es geht ja nicht nur um die Ernährung... Die wenigsten Mütter hier sind Besser-Wisser-Mütter, die 'still-fanatisch' und somit 'flaschenmutterdiskriminierend' sind. Es sind Mütter, die einfach versuchen, ihre Erfahrung weiterzugeben. GOTT SEI DANK! Grüße Lucia
Ich kann es mir gar nicht vorstellen, dass vernünftige, halbwegs gebildete Menschen, einem das Stillen vermiesen wollen. Sie sind mir gott sei dank bis her nicht begegnet. Ich finde es aber toll, dass Du Dich dazu entschlossen hast, trotzdem zu stillen. Es stimmt schon, Stillen ist irgendwo vorrangig eine mentale Sache und gerade weil man viel zu viel darüber hört, lässt man sich als junge Mutter schnell einmal verunsichern. Aber ich finde auch, man darf es wirklich nicht pauschalisieren. Hat jemand ein Stillproblem, darf die Antwort nicht gleich heißen: Du hast ein Kopfproblem. Das ist doch ein bißchen zu einfach und sogar ein bißchen unverschämt oder?
Ja, das wäre unverschämt. Genauso unverschämt, als würde ich einem Mann, der im Geschäft stark unter Druck steht, und daher im Bett mal nicht "kann" oder will, sagen, er sei impotent... Stimmt halt genauso wenig, wie wenn ich einer Frau auf den Kopf zusage, "Du kannst nicht stillen" oder "hast zu wenig Milch". Erst mal ist halt "Aufbau" einer Person angesagt, sonst kann das sehr wohl zum Problem führen... Es kommt natürlich immer auf die Umstände an. Und der "Griff zur Flasche" darf auch nicht verteufelt werden, wenn es der Mutter hilft, ihr den Druck zu nehmen. Die Option muß letztendlich bleiben, weil ihr ja sonst noch größerer Druck entsteht. Aber der "Druck" ist meist eine mentale Sache... Wobei ich offengestanden in meinem Umkreis eine der wenigen war, die damit ein Problem hatte. Offengesagt, hat es mir auch diesbezüglich an Selbstbewußtsein gemangelt. Sollte es bei uns ein zweites Kind geben, wird sich herausstellen, ob ich mit meiner Theorie richtig lag (wobei ich offengesagt Angst hätte, dass es wieder passiert...) Bei mir wäre es also eine Kopfsache, das muß aber bei weitem NICHT bei jeder Frau so sein. Natürlich nicht. Gruß Lucia
Liebe Lucia, oh mann, da hast Du ja was hinter Dir. Toll, daß Du in Deiner Familie sozusagen als erste den Weg gehst und gefunden hast. Und Dein Sohn weiß ja anscheinend, was er will und was gut ist. Wie Du sein Verhalten beschreibst, Stillen und Flasche, sieht man ja, daß er gern an der Brust trinkt. Bei Flasche muß man meist einen Saugersatz finden. Viele Stillkinder nehmen keinen Schnuller oder Daumen, meine Kleine auch nicht, nuckelt nur an mir rum. Ich habe immer viel gelesen (schöne Bücher gibt es auch bei der LLL), auch über das Stillen usw., schon in der Schwangerschaft. Wie wichtig das Stillen für meine Süße ist, wieviel es ihr bedeutet, weiß ich aber erst jetzt. Sie ist jetzt 7 Monate alt, ich stille noch, aber leider nicht voll, weil ich arbeiten muß und sie keine abgepumpte Mumi trinkt. Aber wenn ich nach Hause komme, will sie sofort trinken, guckt sich immer die Brust an, spritzt mit der Milch rum, lacht mich an, säuselt, streichelt usw. Mich hat zum Glück keiner wegen Flaschen genervt. Nur meine SchwieMa sagt dauernd, daß meine Tochter zu dick sei und daß sie nie gedacht hätte, daß es bei Muttermilch so sein könnte - egal. Ich mache, was ich will und was meine Süße will. In der gesamten Literatur steht auch dauernd, daß viele Mütter nicht stillen, zu früh zufüttern oder gar abstillen, nur weil von außen so viel Druck gemacht wird. Wird es ja wirklich. Schade. Ich finde: Müttern, die stillen wollen, sollte man immer Mut machen, auch wenn es vielleicht erstmal Probleme gibt. Und weg mit den ganzen dummen Ammenmärchen wie „die Milch ist zu dünn“, "Stillkinder schlafen nicht durch" ! LG Ayshe
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