Elternforum Stillen

Job und LZS

Job und LZS

monne

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Ich finde die Diskussion zum Thema LZS hier gut, habe aber dazu auch Fragen. Wie sieht es aus, wenn Mama wieder arbeiten geht? Ich würde gerne lange stillen, werde aber wieder arbeiten, wenn der Kleine 10 Monate alt ist. Wie macht ihr das in der Zeit? Und gibt es ein Schutzrecht für Stillende? Ich bin Chemikerin und arbeite im Labor. Das dürfte ich nicht, wenn ich noch stillen würde. Da bleibt ja nur abstillen, oder? Gibt es langzeitstillende Chemiker/Pharmazeuten etc hier? Was sagen eure AG?


Nachtwölfin

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Antwort auf Beitrag von monne

Zwar arbeite ich noch nicht wieder und es ist auch fraglich ob ich zu Arbeitsbeginn noch stille. Aber ich kenne eine Frau im Labor (in Kontakt mit Blut), die zu Arbeitsbeginn noch gestillt hat. Das wusste dort aber niemand. D.h. wenn es der Arbeitgeber nicht weiß, muss er sich auch nicht ans Mutterschutzgesetz halten. Ist wie in der Schwangerschaft. Sobald der AG davon weiß, muss er handeln. Die Kollegin war wegen der Betreuung dringend auf Nachtdienste angewiesen. Die hätte sie nicht machen dürfen, wenn bekannt gewesen wäre, dass sie noch stillt. Also quasi auf eigene Verantwortung.


enanita

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Zum ersten Teil deiner Frage: Wenn Mama nicht da ist, wird nicht gestillt, sondern in der Kita "ganz normal" gegessen. Gestillt wird, wenn wir nach Hause kommen - und dann gefühlt die ganze Nacht durch ;-) Am Wochenende auch manchmal zum Mittagsschalf, die Brust wird da wirklich sehr flexibel. Zu Teil 2: Ich würde es nicht verheimlichen, dir steht ein Schutz zu (z.B. darfst du halt nicht mit bestimmten Chemikalien arbeiten). Wie war das denn bei dir während der Schwangerschaft geregelt? Je nachdem, wie dein Verhältnis zum AG ist, würde ich mal vorsichtig anfragen, vielleicht auch über den/die Sicherheitsbeauftragte/n. Vielleicht hilft dir auch dieser Blogeintrag weiter: http://wunschkind-herzkind-nervkind.blogspot.de/2015/02/ultraflexible-teilzeitkrafte.html


monne

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Antwort auf Beitrag von enanita

Zum ersten Teil: hast du denn noch genug Milch, wenn du mit so langer Pause stillst? Oder geht es da nur noch um die Nähe beim Stillen? In der Schwangerschaft dürfte ich nicht ins Labor, hatte einen Schreibtischjob. Aber wie lange stehe ich unter "Stillschutz", wenn ich wieder arbeiten gehe? Ich kann doch nicht 3 Jahre sagen, ich darf nicht ins Labor wegen stillen, oder? Ist der Mutterschutz wegen stillen rechtlich zeitlich begrenzt oder gilt das auch für (ungewöhnlich) lange Stillzeiten? Mein AG rechnet damit, dass ich wieder in allen Bereichen einsetzbar bin, wenn ich wieder komme...


nuria82

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Bin auch nicht in der Branche, fände es aber komisch, wenn du nicht solange stillen dürftest, wie ihr es braucht. Ein Kind ist bis zum Alter von 12 Monaten ein Säugling, wird also größtenteils über Milch ernährt. Warum dein AG damit also rechnet, dich direkt wieder einsetzen zu können, verstehe ich nicht so ganz. Die Brust ist sehr anpassungsfähig. Ich hätte mir das nie träumen lassen, aber meine ist mit 11 Monaten in den Kindergarten gekommen und die Brust hat das sehr gut verkraftet. Der Großteil der Milch wird ja erst produziert, wenn er gebraucht wird. und falls es anfangs schwierig ist, kannst du kurz ausstreichen, aber nicht so viel. Auch wenn am we viel gestillt wird, passt sich die Brust an.


emilie.d.

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Es gibt Urteile, dass über 1 Jahr keine Stillzeiten mehr gewährt werden. Aber darum geht es Dir ja nicht. Soweit ich weiß, gibt es keine Beschränkung nach hinten, da würde ich in Deinem besonderen Fall aber bei Frau Bader und bei der Biggie Welter nachfragen. Bist Du sicher, dass Du in der Stillzeit auf keinen Fall ins Labor kannst? Ich war nur schwanger im Labor (allerdings als Molekularbiologin, das meiste sind da zugegeben ja "Salzlösungen") und da fiel nur Arbeiten mit Ethidiumbromid, Primärmaterial und Radioaktivstoffen weg, alles andere ging. Das hätte in der Stillzeit nicht mehr so streng gegolten. Die Brust passt sich an und später wird ein Gutteil der Milch beim Saugen gebildet. Es ist ziemlich normal, dass viele Kinder die ersten zwei Jahre gestillt werden oder Fläschchen bekommen. Ich persönlich hätte wegen meines AGs nicht abgestillt, dann muss man aber auch mit eventuellem Unmut klarkommen. Allen Recht machen kann man es nie. Aber das musst letztendlich Du entscheiden. Ich würde, falls es mir wichtig wäre, mit WHO argumentieren (die 2 Jahre Stillzeit empfiehlt).


Vampirchen

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Habe bei der Großen nach einem Jahr wieder unterrichtet. Da stillte sie ja nur noch zum Ein- bzw. Weiterschlafen. Wenn ich aber bis 13:00 Uhr Schule hatte oder eine Abendveranstaltung, schlief sie ohne Probleme bei Oma oder Papa ein. Für meine Brust war das nie ein Problem - weder Stau noch zu wenig Milch. Habe letztlich problemlos mit 22 Monaten von einem Tag auf den anderen komplett abgestillt. Ich war froh über unser längeres Stillen, da die Große ja mit einem Jahr in die Krippe kam und mit Außnahme einer verschnupften Nase hin und wieder keinen nennenswerten Infekt hatte und wir so auch das Durchbrechen der letzten Backenzähne halbwegs unproblematisch überstanden haben.


Bubenmama

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Stillen und arbeiten ist nicht wirklich das Problem. Nur würde ich als Chemikerin da vorsichtiger sein. Aber das weißt du ja sicher selber.


monne

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Ich würde im Labor neben den klassischen Dingen wie Lösemitteln auch im Wesentlichen mit Cytostatika arbeiten (Krebsmedikamente). Und wenn ich nicht selbst damit hantiere, tun es die Kollegen um mich herum. Deshalb herrscht eigentlich striktes Laborverbot z.B. Für Schwangere. Es ist halt einiges von den Substanzen nicht vollständig getestet, aber im Verdacht stehend, Krebs zu erregen, weil es in die Zellteilung eingreift. Leider also nix mit Salzlösungen.... Aber ich frag auch mal bei Fr. Bader, ob es eine rechtliche Obergrenze gibt. Danke!


Murmel880

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Ich bin Apothekerin, aber habe kaum Laborarbeit, da ich in der öffentlichen Apotheke arbeite. Ich mache auch nichts mit Cmr-Stoffen oder so. Nacht und Notdienst auch nicht. Das Mutterschutzgesetz gilt ebenso für Stillende. Also dürftest du keine Tätigkeiten mit Gefahrstoffen ausüben. Wenn du in einem großen Betrieb arbeitest, kann evtl. eine Gefährdungsbeurteilung deines Arbeitsplatzes erfolgen. Habt Ihr einen Betriebsarzt? Den würde ich dann mal fragen. Das Mutterschutzgesetz gibt auch keinen Zeitraum vor, wie lange die Stillzeit gehen darf. Liebe Grüße Murmel


Jomol

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Guck mal bei embryotox.net, falls Du das nicht eh kennst. Das ist ein unabhängiges, steuerfinanziertes Projekt an der Charité und die machen auch kostenlose Einzelfallberatung. An sich zu Medikamenten, aber davon sind ja Zytostatika und Lösungsmittel zumindest mitbetroffen. Alternativ kannst Du arbeitsmedizinische Institute der Unis kontaktieren. Grundsätzlich wirst Du ja weder Zytostatika noch Lösungsmittel trinken wollen und was von den Spuren, die Du über Einatmung und im Einzelfall über die Haut aufnimmst, ist möglicherweise vernachlässigbar, je nachdem, ob es überhaupt in die Milch übergeht. Und nicht jede Angestellte auf einer onkologischen Station stillt vor beruflichem Wiedereinstieg ab. Da sind Luftkonzentrationen unschöner Dinge wie z. B. Zytostatika und DMSO teilweise sehr hoch. Grüße, Jomol


monne

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embryotox kenne ich, aber da kann ich ja nur allgemein die Wirkstoffe nachschauen. In wie weit mein tatsächlicher Umgang bzw. der meiner Kollegen zu einer Kontamination führt, ist ja unklar. Ich denke, ich werde den Arbeitsmediziner mal kontaktieren, was der dazu sagt..... Die haben doch auch Schweigepflicht, oder? Mein AG muss ja nicht an allem die Nase haben.