Mitglied inaktiv
hallo! habe zu silvester seit langem mal wieder knoblauch und andere gewürzte sachen gegessen. wie lange brauchen denn die nährstoffe bis sie in die muttermilch kommen? würde mich interessieren weil ich dann auch mal lebensmittel als "reizend" ausschließen könnte (wunder po und so..). und braucht flüssigkeit genau so lang wie essen, in der verarbeitung? letzte frage: ich habe eine erkältung, was kann ich nehmen und was ist tabu? danke im voraus für die infos und ein frohes neues jahr, melanie
Hallo! Es gibt keine allgemeingültige Zeitangabe, wie lange Nahrung braucht, um verdaut zu werden und sich dann eventuelle Auswirkungen auf das gestillte Kind zeigen. Es hängt auch von der Nahrung ab. Alkohol zum Beispiel geht sehr rasch ins Blut und auch in die Muttermilch über. Schweinebraten braucht erheblich länger, bis er verdaut wird. Andererseits kann es mehrere Tage dauern (manchmal noch länger) bis sich ein Erfolg zeigt, wenn man ein Lebensmittel weglässt, von dem man annimmt, dass es sich negativ auf das gestillte Kind auswirkt. Bei Kuhmilch kann dies in Extremfällen bis zu sechs Wochen dauern und so lange brauchen die Kuhmilchprodukte nie, bis sie verdaut sind. Im allgemeinen kann man aber davon ausgehen, dass sich die Auswirkungen eines bestimmten Nahrungsmittels innerhalb von einigen Stunden bis zu etwa einem Tag nach dem Genuss zeigen. Es gibt keine allgemeingültige "Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von "blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei Ihnen Blähungen hervorrufen auch bei Ihrem Kind zu Blähungen führen können. Manche Babys haben Blähungen oder Koliken, ganz gleich, was ihre Mutter isst oder nicht isst. Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist jedenfalls nicht notwendig. Zu deiner Erkältung: Es sind sowohl schulmedizinsche als auch homöopathische Medikamente in der Stillzeit einnehmbar. Am Besten du gehst du einem Arzt und lässt dir vom Arzt die entsprechenden Medikamente verschreiben lässt. Nasentropfen etc. Zitat aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: "Augen-, Nasen- und Ohrentropfen dürfen bei entsprechender Indikation grundsätzlich auch in der Stillzeit angewendet werden. Aus theoretischen Gründen sollte möglichst auf solche Zubereitungen verzichtet werden, die Chloramphenicol oder Streptomycin enthalten." Dein Arzt oder du kann auch bei der der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: o3o 30308111) andrufen. Die Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin bietet einen kostenlosen (es fallen nur die Telefongebühren oder Emailkosten an) Informationsdienst für Ärzte und Apotheker an und verfügt immer über die neuesten Daten. LG und baldige Besserung Susa