Mitglied inaktiv
Hallo! Ich möchte jetzt auch mal meine Meinung äußern. Ich finde es doch sehr irritierend, wenn die Langzeitstillenden sich selber mit Säugetieren (Delfin usw.) vergleichen und dass es "artgerecht" wäre, solange zu stillen. Aber wir sind nunmal Menschen und keine Tiere, und haben somit das Recht, uns zu entscheiden. Und ist es dann auch artgerecht, Fernsehen zu schauen oder Auto zu fahren? Machen Tiere doch auch nicht. Außerdem glaube ich absolut nicht, dass gestillte Kinder glücklicher und gesünder sind. Das ist doch eine ziemlich oberflächliche Meinung. Und zum oft genannten Thema Neid= Ich denke nicht, dass andere Mütter auf Langzeitstíllnde neidisch sind. Denn 1. ist Stillen in Deutschland eben nicht sehr populär und 2. wollen die wenigsten Frauen ein Kleinkind immernoch an der Brust hängen haben. Hoffe, ich habe jetzt keinen sauber gemacht, aber das wollte ich mal loswerden.
Hat doch niemand behauptet, dass man nicht das Recht hat, früher abzustillen? In unserer Gesellschaft gibt es Alternativen, dass sie genutzt werden ist normal. Und ich denke auch, dass ein Flaschenkind genau so glücklich sein kann, wie ein gestilltes. ABER dass Muttermilch nunmal die normale Ernährung für ein Baby ist, lässt sich kaum bestreiten, oder? ;-) Und ich höre sehr wohl immer wieder eine eigenartige Form von Missgunst bei vielen (nicht allen!) Flaschenmamis heraus. Find ich auch schade. LG, felis (die 9mt gestillt hat)
Klar ist das die normale Ernährung für BABIES. Aber wenn ich höre, dass 2- oder 3-jährige noch gestillt werden, finde ich das nicht normal. Kann ja jeder, wie er meint, aber manchmal hab ich schon das Gefühl, dass sich mehr die Mamis nicht vom Stillen trennen können und weniger die Kinder.
Für mich wär's auch nix, aber man darf nicht vergessen, wir sind eine Kultur. In anderen Kulturen wird Langzeitstillen keine Sekunde in Frage gestellt.
Liebe Jonis, kann es nicht sein, dass Du es als "nicht normal" empfindest, weil Du es aus unserem Kulturkreis schlicht und einfach nicht kennst? Es gibt den wissenschaftlichen Beleg dafür, dass die Kinder sich selbst erst im Kleinkindalter abstillen würden, wenn man sie gewähren ließe. Dieses Bild passt nur offenbar nicht in unsere "moderne" Welt... Ich habe mich mal mit einem marokkanischen Arbeitskollegen über die Themen Stillen und Familienbett unterhalten (für ihn ist es völlig normal, dass Kinder und Eltern im selben Zimmer schlafen und auch eine verhältnismäßig lange Stillzeit ist für ihn nichts Außergewöhnliches) und er sagte im Laufe unseres Gesprächs etwas, dass mich sehr zum Nachdenken brachte: "Wenn ihr Europäer euren Kindern statt teuren Kinderzimmern und allerlei Spielzeug einfach mehr Nähe geben würdet, könntet ihr euch so manche Psychotherapie im Erwachsenenalter sparen..."
Aber man darf auch nicht vergessen, dass man in "anderen Kulturen" garkeine Wahl hat. Die Leute aus 3.-Welt-Ländern können halt nicht einfach zum Supermarkt gehen und ne Packung HIPP kaufen.
Würdest du dich von Tütensuppe und 5-Minuten-Terrine ernähren, wenn du (kostenlos!) frisches, gesundes Essen zur Verfügung hättest? Oder sie gar deinen Gästen vorsetzen? Langzeitstillen hin oder her, für mich ist es selbstverständlich, meinem Kind nicht diese künstliche Nahrung zu geben. Was man dann macht, sobald sie am Familientisch mitessen können, ist eine andere Geschichte.
Klar hat man in manchen Kulturen keine andere Wahl. Aber nicht vergessen, DAS ist eigentlich der Normalzustand ;-) Es ist nicht so, dass DORT etwas fehlt, sondern dass WIR den im Grunde überflüssigen Luxus haben, eine Wahl zu haben.
Hallo, Wo ist Dein Problem, wenn Menschen (biologisch richtig) als Saeugetiere bezeichnet werden? Fuehlst Du Dich da irgendwie abgewertet? Warum? Es ist fuer Menschenkinder artgerecht, gestillt zu werden, und das biologische Abstillalter (aus Vergleichen mit anderen Saeugern und Beobachtungen in urspruenglicheren Kulturen) liegt zwischen 3 und 6 Jahren. Es ist in der Tat nicht artgerecht, einem Neugeborenen oder 1-Jaehrigen Kuhmilch zu fuettern. Und Fernsehen und Autofahren ist auch nicht artgerecht. All diese Dinge fuehren auch zu gesundheitlichen Problemen. Die Zivilisationskrankheiten wie Uebergewicht, Typ-2-Diabetes, Gefaesserkrankungen etc. gaebe es alle praktisch nicht, wenn wir uns artgerechter verhalten wuerden und nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren und nach Feierabend vor dem Fernseher abhaengen wuerden. Natuerlich will auch ich nicht zurueck in die Steinzeit, fahre Auto, sehe fern, und nutze den Computer. Jeder muss eben fuer sich entscheiden, welche zivilisatorischen Errungenschaften er in Anspruch nehmen moechte. Aber was _artgerecht_ ist, und was nicht, ist in vielen Faellen sehr einfach zu entscheiden. Saeuglingsernaehrung ist so ein Fall. Fuer mich ist es zwar eine Errungenschaft, dass es heutzutage moeglich ist, Kinder auch ohne Muttermilch normalerweise gesund aufziehen zu koennen - fuer Faelle, wo es nicht anders geht. Dass allerdings in Deutschland die Kehrseite der Medaille so aussieht, dass es immer wieder Leute (so wie Dich?) gibt, die ernsthaft glauben, Kunstmilch sein der MuMi qualitativ vergleichbar, finde ich sehr schade, denn das hat bestimmt zu der mE sehr bedauerlichen Stillmuedigkeit in D beigetragen. Und dass gestillte Kinder gesuender sind als nicht gestillte, ist hinreichend in Studien bewiesen. Dabei geht es um Statistiken und Durchschnittswerte, darum zieht ein "ich wurde nicht gestillt und bin gesund" nicht. Natuerlich gibt es gestillte Kinder mit Allergien, und Flaschenkinder, die gesund sind. Mir persoenlich ist es voellig wurscht, wie lange eine Frau stillt, und auch, was andere darueber denken, dass ich meinen Sohn mit seinen 21 Monaten noch stille. Aber die zwei Argumente "Langzeitstillen ist pervers" und "Kunstmilch ist genauso gut wie Muttermilch" sind eben einfach _falsch_, darum wollte ich das hier nicht unkommentiert stehen lassen. Beste Gruesse, Sabine
Ich hab ja nicht geschrieben, dass Menschen keine Säugetiere sind, sondern, dass hier Menschen mit anderen Säugetieren verglichen werden. Und außerdem säugen die Tiere ihre Jungen ja auch nur solange, bis sie sich von fester Nahrung ernähren können. Oder nicht? Und bestimmt nicht zum Einschlafen, Trösten usw. Und das mit der festen Nahrung ist bei Menschen halt nunmal mit 1 Jahr, alles andere ist in meinen Augen nicht mehr nötig. Ich weiß, dass jetzt alle auf mich einprügeln, wie z.b. auch auf Graf Zahl weiter unten. Aber ist halt meine Meinung.
@joni76 deine aussage: "Und außerdem säugen die Tiere ihre Jungen ja auch nur solange, bis sie sich von fester Nahrung ernähren können." ist klasse, aber ich hab in letzter Zeit keinen Einjährigen im Gemüse- oder Obstbeet "grasen" sehen, der bekommt immer noch von seinen Eltern das Essen (was auch immer!!, ob nun Mumi oder feste Nahrung) vorgesetzt. Einen Zwei- bis Dreijährigen traue ich schon eher zu, das Erbeerbeet, die Himbeeren oder den Obstbaum zu "plündern", sprich sich selbst was zum Essen zu suchen. Also dein Vergleich hinkt doch etwas, oder?? Ach ja, trotz Fernseher und Auto funktioniert es nicht bei Einjährigen mit der eigenen Nahrungsbeschaffung, außer jämmerlich zu schreien, damit Mama oder Papa endlich in die Gänge kommen und das Essen heranschaffen, da sind die kleinen Zwerge Weltmeister..
Das natürliche Alter zum Abstillen Autor: Dr. Katherine Dettwyler PhD Sektion Anthropologie der A und M Universität, Texas, USA Ich begann meine Forschungsarbeit mit den tierischen Primaten. Sie sind unsere engsten Verwandten im Tierreich, was insbesondere auf Schimpansen und Gorillas zutrifft, die 98% ihrer Gene mit dem Menschen teilen. Ich betrachtete zunächst die verschiedenen Variablen der "Lebens-Geschichte" (wie z.B. Tragzeit, Geburtsgewicht, Wachstumsrate, Alter für die Geschlechtsreife, Alter beim Zahnen und Lebenserwartung) und untersuchte dann, wie sich das Verhältnis dieser Variablen zum Alter des Abstillens bei diesen Tieren darstellt. So gelangte ich zu Vermutungen, bei welchem Alter Menschen "natürlicherweise" abstillen würden, wenn es keine kulturbedingten Regelungen dafür gäbe. Mein Interesse an dieser Frage wurde geweckt, als ich zum Thema des Abstillens Beiträge aus verschiedenen Kulturkreisen las. Die Beiträge zeigten, daß es in den verschiedenen Kulturen ganz unterschiedliche Ansichten darüber gibt, bei welchem Alter mit dem Abstillen begonnen werden sollte. Sie reichen von einem sehr frühen Zeitpunkt in den USA bis zu einem sehr späten Zeitpunkt in anderen Gegenden. Oft ist zu hören, daß das Durchschnittsalter zum Abstillen weltweit bei 4,2 Jahren liegt, aber diese Zahl ist weder genau noch aussagekräftig. Eine Untersuchung von 64 "traditionellen" Studien, die vor 1940 durchgeführt wurden, ergab eine durchschnittliche Stilldauer von 2,8 Jahren, wobei in einigen Kulturkreisen deutlich kürzer, in anderen deutlich länger gestillt wurde. Statistisch gesehen läßt sich aus einem weltweiten Durchschnitt für das Alter des Abstillens überhaupt keine Aussage ableiten, da sehr viele Kinder überhaupt nicht gestillt werden bzw. weil die Mütter bereits nach wenigen Tagen oder nach 6 Wochen, wenn sie wieder in ihren Beruf zurückkehren, das Stillen aufgeben. In vielen Ländern der Welt werden Kinder noch heute regelmäßig bis zum Alter von vier oder fünf Jahren oder länger gestillt. Selbst in den USA werden manche Kinder derart lange oder sogar noch länger gestillt. In Kulturkreisen, in denen Kinder solange gestillt werden, "wie sie es selbst wünschen", setzt das Abstillen in der Regel im Alter von 3 bis 4 Jahren von allein ein - ohne Anzeichen von Unzufriedenheit und ohne emotionale Traumata. Mein Interesse an diesen Untersuchungen resultiert auch aus der Feststellung, daß andere Tiere ebenfalls ein "natürliches" Alter zum Abstillen haben, bei Hunden etwa nach 8 Wochen, bei Pferden nach 8 bis 12 Monaten usw. Diese Tiere haben vermutlich keine kulturbedingten Ansichten darüber, zu welchem Zeitpunkt das Abstillen angemessen ist. U.a. fand ich Folgendes heraus: 1. Bei der von Holly Smith durchgeführten Untersuchung von 21 Arten tierischer Primaten (Affen und Halbaffen) wurde festgestellt, daß die Nachkommen zur der Zeit abgestillt wurden, als sie die ersten bleibenden Backenzähne bekamen. Dies entspräche beim Menschen einem Alter von 5,5 bis 6,0 Jahren. 2. Kinderärzte verweisen häufig darauf, daß bei vielen Tierarten die Stilldauer in etwa der Tragzeit entspricht und leiten daraus für den Menschen die Empfehlung ab, daß Mütter nach 9 Monaten abstillen sollten. Es zeigt sich aber, daß dieser Zusammenhang von der Größe der erwachsenen Tiere beeinflußt wird - je größer die erwachsenen Tiere sind, desto länger ist die Stilldauer im Verhältnis zur Tragzeit. Für Schimpansen und Gorillas, also diejenigen Primaten, die der Größe des Menschen am nächsten kommen und ihm auch genetisch am engsten verwandt sind, beträgt das Verhältnis 6:1. Diese Verhältniszahl bedeutet, daß die Nachkommen über eine Dauer gestillt werden, die dem SECHSfachen der Tragzeit entspricht (genauer gesagt, beträgt das Verhältnis für Schimpansen 6,1 und für Gorillas 6,4; der Mensch ordnet sich größenmäßig genau in der Mitte zwischen beiden ein). Für den Menschen würde dies eine Stillzeit von 4,5 Jahren bedeuten (9 Monate Schwangerschaft x 6). 3. Viele Kinderärzte verweisen darauf, daß die meisten Säugetieren das Stillen einstellen, wenn die Nachkommen ihr Geburtsgewicht verdreifacht haben und leiten daraus für den Menschen die Empfehlung ab, daß Mütter nach 1 Jahr abstillen sollten. Aber auch hier zeigt es sich, daß dieser Zusammenhang vom Körpergewicht abhängig ist; große Tiere stillen solange, bis ihre Jungen das Geburtsgewicht vervierfacht haben. Beim Menschen wird das Vierfache des Geburtsgewichts üblicherweise im Alter zwischen 2,5 und 3,5 Jahren erreicht. 4. Bei einer der Studien zu Primaten war es so, daß die Jungen entwöhnt wurden, als sie 1/3 des Gewichts der Eltern erreicht hatten. Dies ist beim Menschen im Alter von etwa 5-7 Jahren der Fall. 5. Ein Vergleich von Entwöhnung und Geschlechtsreife legt für den Menschen nahe, daß die Stillperiode im Alter von 6-7 Jahren endet (etwa die Hälfte der Zeit bis zur vollen Geschlechtsreife). 6. Untersuchungen haben gezeigt, daß das Immunsystem eines Kindes erst im Alter von etwa 6 Jahren voll ausgereift ist. Es ist allgemein bekannt, daß Muttermilch die Entwicklung des Immunsystems fördert und das Kind, solange die Muttermilch produziert wird, Antikörper der Mutter erhält (bis zu zwei Jahren nach der Geburt; über die Zusammensetzung der Muttermilch zu einem darüber hinausgehenden Zeitpunkt gibt es bisher noch keine Untersuchungen). usw. usw. Das natürliche Alter zum Abstillen scheint bei einem Mindestalter von 2,5 Jahren und bei einem Höchstalter von 7,0 Jahren zu liegen. Was die Vorteile einer möglichst langen Stilldauer betrifft, so gibt es vielfältige Untersuchungen, bei denen gestillte Babies mit solchen verglichen werden, die mit der Flasche gefüttert wurden. Dabei untersuchte man die Häufigkeit des Auftretens bestimmter Krankheiten und den erreichten IQ. In jeder der Untersuchungen war bei gestillten Babies das Krankheitsrisiko geringer und der IQ höher als bei Babies, die mit der Flasche ernährt wurden. Bei Untersuchungen, in denen man die gestillten Babies noch danach unterteilte, wie lange sie gestillt wurden, ergaben sich für länger gestillte Babies sowohl in Bezug auf ein niedriges Krankheitsrisiko als auch den IQ bessere Werte als für kürzer gestillte Babies. Mit anderen Worten: Wurden die gestillten Babies entsprechend der Stilldauer in die Kategorien 0-6 Monate, 6-12 Monate, 12-18 Monate und 18-24 Monate und länger aufgeteilt, waren die Ergebnisse der Kategorie 18-24 Monate und länger am besten, gefolgt von den Werten für die Kategorie 12-18 Monate, wiederum gefolgt von der Kategorie 6-12 Monate. Die Kategorie 0-6 Monate schnitt unter den gestillten Babies am schlechtesten ab, erreichte aber immer noch wesentlich bessere Ergebnisse als die Gruppe der mit der Flasche gefütterten Babies. Diese Untersuchungsergebnisse ergaben sich u.a. in Bezug auf Erkrankungen der Verdauungswege und der oberen Luftwege, Multiple Sklerose, Diabetes, und Herzerkrankungen. Ebenso erreichten die am längsten gestillten Babies in IQ-Tests die höchsten Werte. Bemerkenswert ist, daß bei keiner der Untersuchungen Babies betrachtet wurden, die länger als 2 Jahre gestillt worden sind. Diejenigen, die 18-24 Monate und länger gestillt worden waren, bildeten eine große gemeinsame Kategorie. Man kann deshalb nur vermuten, daß die positiven Auswirkungen des Stillens weiter anhalten, denn Ihr Körper "weiß" schließlich nicht, daß Ihr Baby Geburtstag hatte und wird deshalb nicht plötzlich beginnen, nährstofflose und immunologisch wertlose Milch zu produzieren. Beweise für oder gegen das Fortbestehen der positiven Auswirkungen des Stillens nach dem zweiten Lebensjahr gibt es allerdings nicht, da bisher keine entsprechenden Untersuchungen durchgeführt wurden. Der Entwicklungstrend der ersten 2 Jahre legt aber nahe, daß die Auswirkungen um so positiver ausfallen, je länger man stillt. Natürlich sind die Auswirkungen weniger drastisch - für die Ernährung und die immunologische Entwicklung eines Babies ist das Stillen in den ersten sechs Monaten weitaus wichtiger als im Alter von 3,5 bis 4,0 Jahren. Das heißt aber nicht, daß Sie Ihrem Kind, obwohl es mag und es Sie nicht stört, die Milch nun verweigern sollten. Das wäre, als würde man sagen: "Nun, Mabel, diese Ölquelle wirft nicht mehr viel ab. Früher haben wir 56 Dollar im Monat bekommen, jetzt können wir uns schon glücklich schätzen, wenn wir 25 Dollar im Jahr erhalten. Wir sollten der Ölgesellschaft sagen, sie soll das bißchen Geld auch noch behalten." Mabel würde darauf antworten: "Sei doch nicht albern, Clyde. Mit diesem Scheck können wir immerhin noch für 25 Dollar Lebensmittel kaufen. Wo hast du nur deinen Verstand gelassen?" Natürlich sind die Babies in den USA nicht den vielen Krankheiten, Parasiten und Wasserverunreinigungen ausgesetzt, wie die Babies der Dritten Welt. Wir haben eine größere Auswahl an Ergänzungsnahrung und können im Allgemeinen auch darauf vertrauen, daß sie unbedenklich ist. Wir können unsere Kinder immunisieren lassen und ihnen wenn nötig bei Infektionen Antibiotika holen. Die Tatsache, daß wir dies alles "können" bedeutet aber nicht, daß das Stillen nicht mehr wichtig wäre. Gestillte Babies sind mit der Flasche gefütterten Babies immer "einen Tick" voraus, auch in einer blitzblank sauberen Umgebung mit einer wundervollen medizinischen Betreuung. Sie erkranken weniger häufig, sind intelligenter und glücklicher. Ein anderer wichtiger Aspekt für das Kleinkind besteht darin, daß es auf diese Art seinen emotionalen Bezug zu einer Person erhalten kann und nicht gezwungen ist, sich einem leblosen Objekt wie etwa einem Teddybären oder einer Decke zuzuwenden. Ich glaube, daß hier die Grundlagen dafür gelegt werden, daß im späteren Leben der Bezug zu einem Menschen wichtiger ist als materielle Dinge. Und das halte ich für eine gute Sache. Auch kann ich es mir gar nicht vorstellen, die Babyjahre zu erleben, ohne diese enge liebevolle Bindung zu dem Kind zu haben, das enorme Veränderungen durchmacht, von denen einige für das Kind sehr frustrierend sind. Ich könnte hier noch endlos fortfahren, möchte es aber an dieser Stelle damit bewenden lassen. Ich hoffe, daß dieser Beitrag ein wenig hilfreich ist. Eine ausführlichere Darstellung meiner Gedanken zu diesem Thema finden sich im Kapitel "A Time to Wean" ("Zeit der Entwöhnung") in "Breastfeeding: Biocultural Perspectives" (Das Stillen: Biokulturelle Perspektiven"), veröffentlicht von Aldine de Gruyter. Bearbeitet am 03. August 1995, Erschienen am 10. Februar 1997 Copyright © Katherine Dettwyler PhD
Und zum Thema "nächtlichem Stillen" Bei den Affen ist es z.B. ganz normal, daß die Jungen bei der Mutter schlafen und auch nachts gestillt werden! ...und wir Menschen SIND nun einmal Säugetiere! Ansonsten kann ich meinen Vorrednerinnen nur zustimmen. Wir Menschen verhalten uns eben leider nicht immer artgerecht. Fernsehen...Autofahren...alles nicht artgerecht. Aber das wurde ja schon thematisiert. LG Sandra, die seit 1 Jahr ohne Fernseher leben :-)
Ich finde es wirklich schlimm, dass der Mensch sich mit seinem Verstand mal wieder dermaßen über die Natur hinwegsetzt. Das wir mit unserem Verstand glauben beurteilen zu können, was am besten für unsere Babys ist und unsere Instinkte dabei vergessen. In früheren Zeiten wären die Babys einfach gestorben, ohne Stillen und auch LSZ hätten wir als biologische Art nicht überlebt. Das Problem ist halt, dass wir Stillmütter uns gegenüber der Gesellschaft rechtfertigen müssen! Und in den Entwicklungsländern ist die künstliche Säuglingsnahrung einer der Haupttodesursachen im Kleinkindalter. Aus Geldmangel wird die oft gestreckt, mit unsauberen Wasser angerührt, aber die Reklame dafür von nestle ist an den wenigen Straßen, die es da gibt auf riesigen Plakaten zu finden ( ich habe dort gearbeitet, ich habe die Kinder im KH gesehen, wir hatten im KH sogar ein Flaschenverbot für Kinder unter 1/2 jahr!!!) Wir Stillmütter hätten kein Problem, wenn man uns einfach in Ruhe lassen würde. Zum Glück ist es bei uns im Osten offentlich einfacher länger zu stillen. Sogar bei mir im Kollegenkreis (Ärzte) werden immer Stillzeiten um die 1,5 -2 Jahre thematisiert, sogar von Männern, die stolz drauf sind, dass ihre Frauen das gemacht haben. Die Generation unserer Mütter ist heute noch traurig, dass ihnen das Stillen damals im KH regelrecht verdorben wurde. Kaum eine Frau ohne Vorgeschichte einer Brustentzündung nach der Geburt in dieser Generation (sehe ich in meiner Sprechstunde jeden Tag). Laß uns doch einfach so lange stillen wie die Babys es wollen, was kann daran falsch sein? Laß uns doch einfach nur in Ruhe. Ich habe keine Lust mich ständig dafür zu rechtfertigen, dass ich meinem Kleinen das gebe, was ihm im Moment am liebsten ist. Für mich ist die Sache ziemlich klar, wenn ich die baby-nahrungsregale in den Drogerien sehe. Es geht doch da NUR ums Geschäft! Mit mir ist halt da kein Geschäft zu machen, sorry, ich stille und fertig. Ich poste doch auch nicht im Fläschenforum und beschimpfte die dortigen Mamis!
Mein Gott, über was regst du dich so auf? Ich hab doch keinen beschimpft. Mir doch wurscht, wielange du stillst. Und außerdem hab ich meinen Sohn auch gestillt, nur zur Information.
du hast niemanden beschimpft??? du hast offensichtlich derart massive probleme, dass du nicht mehr weisst, was du tust. lass uns mit deinen problemen in ruhe. das sind keine stillprobleme, das sind psychische störungen. die einzige, die sich aufregt bist du, und ich jetzt. alle haben versucht, auf dich wie auf einen sturen esel einzureden, sachliche informationen deiner dummschwätzerei entgegenzusetzen. ist sinnlos bei dir. niemand muß es dir recht machen (wahrscheinlich sprengt dieser satz jetzt deinen horizont total). gruß
Hallo, ist mir auch völlig unklar was der Beitrag hier sollte. Hier lesen und schreiben nun mal Stillmamis und wenn ich das nicht gut finden würde und es mich nicht interessiert würd ich mich gar nicht hier aufhalten. Ich stille seit 10 Monaten und ein Ende ist auch noch nicht in Sicht. Viele Grüße
warum immer wieder solche Diskussionen geführt werden! Ist doch eigentlich egal, ob man sein Kind stillt oder nicht. Ja, ich finde es auch unmöglich, wenn LZS-Mamis "beschimpft" werden und man ihnen einreden will da sei doch nicht natürlich. Aber warum lasst ihr die Leute nicht einfach reden? Damit dass auf sowas reagiert wird, machen wir uns doch nur um so mehr angreifbar. So als ob wir selbst im Unterbewusstsein den Quatsch glauben würden. Ich habe mich noch nie dafür gerechtfertigt, dass ich meinen Sohn auch mit fast drei noch stillen will. Er wills halt so und basta. Ja klar, manchmal muss man Leuten was erklären - aber ich erkläre maximal, wie es bei uns zum LZS bekommen ist und dass ich es mir vorher auch nicht hätte vorstellen können. Welche Flaschenmami kommt denn auf die Frage "Was, Du gibst die Flasche" jedesmal gleich mit wissenschaftlichen Erklärungen daher? Ja sicher ich hab auch schon Leuten hier schon entsprechende Links gegeben, damit sie anderen erklären könne, warum Stillen gut ist. Aber eigentlich ist das doch jedermanns Sache. Also Mädels, lasst euch doch nicht jedesmal so auf den Schlips treten ,-) So, nun habe ich doch was geschrieben, obwohl ich mich da eigentlich raushalten wollte. LG platschi
Ja, herzlichen Glückwunsch!! **