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Blähungen - Ist das Stillen schuld?

Blähungen - Ist das Stillen schuld?

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Hallo zusammen, meine Tochter ist jetzt 14 Wochen alt u. seit der Geburt wird sie furchtbar gequält mit Blähungen. Wir haben schon alles versucht, mittlerweile helfen im akuten Fall Kümmelzäpfchen oder alternativ Viburcol. Aber verschwinden tuts nicht..... Ich stille noch u. ernte im akuten Schmerzfall jedesmal böse Kommentare "Was hast du wieder gegessen? Du bist schuld, dass das Kind sich so quält! Still ab, mit der Flasche gehts besser! So kriegen wir nie einen Rhythmus rein, wenn Sie ständig Blähungen hat! So schläft Sie nie durch!" Und ich stelle mir dann insgeheim jedesmal die Frage: Wird es tatsächlich durch die Flasche besser? Schlafen Flaschenkinder eher durch? Ich bezweifle das immer noch u. wehre mich vehement gegen das Abstillen....... Kennt sich jemand aus u. kann mir helfen? Ich passe beim Essen wirklich auf, aber irgendwie bessert es sich nicht....... Viele Grüße, Tanja


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es ist einfach so, das der darm der babys noch nicht ausgereift ist! im grunde werden babys wohl 3 monate zu früh geboren ;-) es mag sein, das manche babys besser schlafen wenn sie ne flasche bekommen. manche auch nicht! klar man sollte aufs essen achten, aber das stillen ist nicht schuld! DU bist nicht schuld. stillen ist eine tolle sache und wenn du es willst mache es weiter. wenn du unsicher bist, dann hol die eine hebamme (wird bezahlt von der krankenkasse) dazu. die kann dich beraten und mal schauen was du so ändern könntest (ich bezweifel das du das musst) meine kinder haben nie vor 9 monaten durchgeschlafen! und ich denke auch mit der flasche hätte das nicht anders ausgesehen. nur mut und lass dir nicht von leuten reinreden, die vermutlich nie wirklich gestillt haben! glg Jill


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Kenne dieses Problem sehr gut, meine Kleine (jetzt 19Wo.) hatte von Anfang an mit Koliken zu kämpfen, anfangs nur abends aber später auch tagsüber sehr häufig. Bis vor 1 einhalb Wochen habe ich voll gestillt, nun wurde es mir zu viel..Colleen trank seit ein paar Wochen etwas schlechter also testete ich "Flaschennahrung" - mit Erfolg! Sie bekommt nun tagsüber Fläschchen und ich weiß nicht ob es wirklich daran liegt, aber sie hat keine Blähungen und Durchfall mehr. Nachts stille ich allerhöchstens noch 1x und das nach 4-5 stündigem Schläfchen, also kein Vergleich zu vorher!! Wollte eigentl. auch 6 Mon. stillen, aber sogar auf der Milupa-Homepage steht dass 4 Monate stillen genauso ausreichen :) Möchte natürlich keinen vom Stillen abbringen, aber meiner Meinung nach half es bei uns wirklich "umzusteigen". Lg Dany


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> aber sogar auf der Milupa-Homepage steht >dass 4 Monate stillen genauso >ausreichen :) Na klar steht das drauf - die wollen ja ihren Kram auch verkaufen. :-) Alles Liebe Joy


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Hallo, na da hast du dir ja den Rat bei den richtigen geholt. ;-) Klar steht da, dass vier Monate stillen ausreicht. Gläschenhersteller schreiben auch auf ihre Quark-Obst-Gläschen "ab dem 6. Monat" - obwohl man im ersten LJ keine Kuhmilchprodukte geben soll. Ich würde da eher der WHO vertrauen, die schreiben "6 Monate vollstillen". Trau, schau wem... LG, Silke


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"In den ersten 4-6 Monaten ist für Ihr Baby Nahrung ausschließlich in flüssiger Form geeignet. Die einzige flüssige Nahrung ist in dieser Zeit idealerweise die Muttermilch." > Zitat Milupa-HP Steht also nichts davon, dass man NUR 4 Monate stillen bzw. dann auf Flasche umsteigen sollte! Gemeint ist, dass ab FRÜHESTENS 4 Monaten MM allein meist nicht mehr ausreicht. Wie gesagt, ich habe eine positive Erfahrung mit Flaschennahrung gemacht(bzgl. Koliken) und ganz aufgehört zu stillen habe ich ja auch nicht (bei Bedarf in der Nacht). Lg Dany


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Hallo, nein, natürlich ist stillen nicht an allem Schuld - auch Flaschenkinder haben Blähungen (und da haben dann wohl die Kühe das falsche gegessen ;-)) Blähungen haben in den allerseltensten Fällen mit der Ernährung der Mutter zu tun, meist ist es einfach das völlig unausgereifte Darmsystem. Eine der wenigen Möglichkeiten das ein Kind auf die Ernährung der Mutter reagiert ist bei einer Kuhmilchunverträglichkeit. Da können die Kinder sogar auf die Spuren von Kuhmilch aus der Ernährung der Mutter reagieren. Aber stell Dir vor was dann bei der normalen Säuglingsmilch rauskommt - diese Kinder werden dann entweder gestillt und die Mutter ernährt sich Kuhmilchfrei (und die ist in vielen Lebensmitteln versteckt) oder mit Spezialnahrung aus der Apotheke. Eine Möglichkeit die Du noch versuchen kannst ist Flourtabletten wegzulassen (die können auch ganz gemeine Blähungen verursachen) Vitamin D kann man auch als Tropfen ohne Flour geben. Großzügig SabSimplex (oder Lefax) Tropfen geben - und zwar Löffelweise - großzügig zu jeder Mahlzeit. Der Stoff löst die Luftblasen im Darm auf und die Winde gehen leichter ab. Der Stoff geht nicht durch die Darmschleimwand und kann bedenkenlos gegeben werden. Viele kleine Mahlzeiten füttern - dann ist dein Kind nicht so hungrig und vielleicht geduldiger beim Trinken - und schluckt dann auch etwas weniger Luft. Auch auf eine gute Anlegeposition achten. Ansonsten sind die Blähungen leider auch ein Teufelskreis. Durch die Bauchschmerzen schreien die Kinder - schlucken Luft und haben noch mehr Bauchschmerzen. Zum Durchschlafen - vergiss das einfach. Durchschlafen tun die Kinder wenn sie soweit sind - es gibt Stillkinder (genauso wie Flaschenkinder) die das sehr früh tun - und andere tun das erst mit 2-3-4 Jahren. Meinen Großen hab ich 10 Monate gestillt, dann bekam er Flasche und Beikost - aber durchgeschlafen hat er erst mit 4 Jahren. Die anderen beiden haben es trotz Stillen schon mit 2 Jahren geschafft. Aber mal ehrlich - wen geht das (ausser Dir und Deinem Mann) war an ob euer Kind durchschläft?? Manche Kinder haben es einfach am Anfang schon schwerer wie andere (und ziemlich Blähungen) denk einfach auch mit der Beikosteinführung daran wie sensibel das Darmsystem von Deinem Kind ist - also eher später, und ganz langsam mit viel Geduld. Ganz liebe Grüße und eine Portion Selbstbewustsein für Dich und gute Besserung für Deinen Kleine Steffi


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Hallo Steffi, sorry, aber in dem Punkt muss ich dich leider korrigieren. Babys haben kein "unausgereiftes Darmsystem". Das Darmsystem eines Babys ist absolut reif - für Muttermilch! Es wäre doch sehr dumm von der Natur eingerichtet, wenn ein Baby Muttermilch nicht vertragen würde ;-) Mit den Flourtabletten hast du Recht. Sie enthalten Milchzucker und der verursacht gerne mal Bauchschmerzen. War bei meinem Sohn auch so - er bekam davon Bauchweh und grünen Stuhl. LG, Silke


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Leider wird jeder Pups, jedes Unwohlsein des Baby mit dem Stillen bzw. der "doch ganz offensichtlich falschen" Ernährung der Mutter in Verbindung gebracht - das ist fast nie der Fall. Viel eher beruhen die Beschwerden auf allgemeiner Unreife des Darmes, Luftschlucken beim Trinken etc. Oft bringt eine gute Stillberatung Abhilfe. Und so Sätze wie die einer Vorschreiberin: "sogar auf der Milupa-Homepage steht dass 4 Monate stillen genauso ausreichen :)" sind natürlich nicht geeignet, eine Mutter in ihrem Stillwillen zu bestärken, ganz im Gegenteil. "Milupa" ist hochgradig daran interessiert, daß Babys überhaupt nicht gestillt werden, und wenn doch, dann eben so kurz wie möglich - läßt doch jedes nicht gestillte Kind die Kasse klingeln. Wenn es erlaubt wäre würden sie noch ganz andere Sachen auf ihre Packungen schreiben, der Satz mit "Stillen ist das Beste für ihr Kind" wird nur auf gesetzlichen Zwang hin aufgedruckt und geschieht keineswegs freiwillig.


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Hallo Tanja, du hast ja nun schon einige Antworten erhalten - ich möchte dir einen etwas anderen Denkansatz nahebringen. Bauchschmerzen bei Babies wird eigentlich immer zurückgeführt auf die Ernährung und/oder ein unausgereiftes Darmsystem. Ich hatte selber ein Baby, das die ersten 4 Monate viel geweint hat, oft scheinbar grundlos. Klar, da denkt man schnell: Der Bauch. Das ist auch gar nicht so falsch, hat aber oft andere Ursachen als man gerne so annimmt. Das Darmsystem eines Babys ist nicht unausgereift - es ist perfekt eingestellt auf Muttermilch. Was unausgereift ist, und wo Babies entwicklugsmäßig tatsächlich 3 Monate "hinterher hinken" ist das Gehirn. Zwischen dem zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) und dem vegetativen (innere Organe) gibt es eine enge Verbindung. Bei Erwachsenen "filtert" das zentrale Nervensystem die einströmenden Stimuli, bevor es die Impulse ans vegetative Nervensystem weitergibt. Beim Baby ist das noch nicht so. Die Eindrücke, die auf das Baby zwangsläufig einströmen, können vom Gehirn noch nicht ausreichend verarbeitet werden. Die Impulse aus der Außenwelt werden quasi ungefiltert ans vegetative Nervensystem weitergeleitet, vor allem ans Nervengeflecht in der Bauchdecke. Dadurch entstehen Bauchschmerzen, wie wir Erwachsene sie von Aufregung oder Angst (also von einer Überlastung des Gehirns) kennen. Das ist unangenehm und dieses Unwohlsein bringt das Baby durch Schreien zum Ausdruck. Viele Babies pupsen gegen Ende so einer Scheiattacke viel. Die Eltern glauben dann, dass nun endlich die Blähungen abgehen, die es so gequält haben. Untersuchungen ergaben aber, dass erst DURCH das Schreien Luft geschluckt wird, die dann natürlich wieder abgeht. Das geschieht aber in der Regel schmerzlos. Die Blähungen sind also nicht Ursache, sondern Folge der Scheiattacke. Nun, wie kann man so einem Baby also helfen? Wie du schon erkannt hast, helfen Salben, Zäpfchen, Tropfen usw... nur wenig, wenn überhaupt. Klar, denn die Schmerzen haben ja keine organische Ursache, sondern sind -im weitesten Sinne- psychisch. Das hilft Babys, die überreizt sind: - reizarme Umgebung, d.h. zB das Kind beim Rausgehen nicht zu vielen Eindrücken aussetzen. Lieber mal das Verdeck vom Kinderwagen oben lassen - auch wenn die Blätter, Autos, fremden Gesichter noch so interessant scheinen Wenn das Baby weint: Es an einen ruhigen, dämmrigen Ort bringen, ruhig mit ihm sprechen. Nicht versuchen, es durch zusätzliche Stimuli (Spieluhr, Rassel o.ä.) anzulenken. - Tragen, tragen, tragen - dafür eignet sich am besten ein Tragetuch oder ähnliches. Eng am Körper der Mutter oder des Vaters fühlt sich das Baby am wohlsten. Es ist geborgen, hört den Herzschlag - es kann sich "verstecken". NIEMALS das Kind mit dem Gesicht nach vorne tragen! - Körpermassage - das Baby an einem warmen, ruhigen Ort nackt ausziehen und den ganzen Körper mit angewärmtem Öl massieren. Ruhig mit etwas Druck. - Baden - am besten zusammen mit Mama oder Papa. Mit dem Kind in die warme Wanne, Kind auf die eigene Brust legen und mit einem warmen, nassen Handtuch zudecken. Immer wieder Wasser übers Handtuch schütten, damit es nicht kalt wird. - - - Wenn all diese Sachen nicht helfen und das Baby auch nach 4 Monaten immernoch so viel schreit, dann kann man mal schauen, ob evtl. eine andere Ursache vorliegt. Ein Osteopath ist da die richtige Anlaufstelle. Ich wünsche dir bzw euch alles Gute! Silke


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-> da schreibt sie etwas Wahres! Und da diese Krämpfe oft den Ausgang im "Kopf" haben (dort beginnen ja quasi alle Nerven), sollte man versuchen, so empfindlichen Kindern IMMER ein kleines Häubchen aufzusetzen! Zu den Tipps von Silke dazu. Bei meiner Kleinen hat das wirklich geholfen und wenn man genau nachdenkt, ist es logisch - man verliert die Wärme am stärksten über den Kopf - alle Wanderführer sagen daher, dass man immer eine Mütze mitnehmen soll. Wenn die Wärme verloren geht, dann krampft das ganze System und versuche doch, ob es Deinem Kind hilft. Meine hat auch im Sommer und drinnen ein Mützchen aufgehabt. Alles Gute Edith


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Hallo Edith, danke für diesen Tip, das ist wirklich plausibel! Ich werde ihn weitergeben, wenn ich wieder so eine Frage habe, wie die von Tanja - gibts ja nicht selten ;-) LG, Silke


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Hallo Silke, mir hat den Tipp eine Mutter von 2 Kindern gegeben, die Stoffwindeln verkauft, da ich so verzweifelt mit meinem Schreibaby war (meine erste hat nur aus "erkennbaren" Anlässen geschrieen). Ich habe das dann der Osteopathin erzählt, die mir gesagt hat, es könne auch daran liegen, dass es eine Nervenverbindung von oben vom Kopf in den Bauchbereich gibt. Und DESHALB hätten die Kinder Bauchkrämpfe - weil die Nerven auf dem Kopf kalt werden. Sie hat mir das genau erklärt, ich habs natürlich zur Hälfte vergessen, aber sie hat mich auch darin bestärkt, dem Baby sein Mützchen zu lassen. Lieben Gruß Edith