Elternforum Stillen

"Bis in die Puppen" stillen???

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Hallo an alle, "normalerweise" bin ich ja nicht "hier" in diesem Forum "unterwegs"/"zuhause", aber ich hätte ganz gerne mal die Meinung zu einer bestimmten Sache von Euch gelesen. Ich weiß zwar, dass das (auch) ein sog. Reizthema ist und ich EVTL.(?!) in ein Wespennest packe, aber ich "traue" mich dennoch mal: Also eine weitläufig Bekannte hat ihre Tochter bis 3(!!!) Jahre gestillt! Wie findet Ihr das und was haltet Ihr davon? Es geht mich zwar überhaupt nichts an, aber da ja hierzulande bekanntlich Meinungsfreiheit herrscht, kann ich ja wohl meine (SUBJEKTIVE!) Meinung hierzu sagen, auch wenn es mich 100x nichts angeht. Also ich lehne ja das Stillen grundsätzlich nicht ab - im Gegenteil - es ist ja sogar das Allerbeste für das BABY (aber NUR für BABIES und NICHT MEHR für KLEINKINDER!), denn KLEINkinder essen schließlich schon alles - und das auch ALLEINE - und können auch schon sehr gut aus der Tasse/dem Becher trinken und die-/denselben sehr gut (fest)halten und dies können sie mit einem Jahr schon! ICH würde jedenfalls ein KLEINKIND NICHT MEHR stillen - aus den von mir genannten Gründen! Und außerdem wollte ich irgendwann auch mal (wieder) meinen Körper für mich alleine haben, selbst darüber "bestimmen" "dürfen" und möchte ihn "auf Dauer" nicht immer "ganz nach Wunsch zur Verfügung stellen"! Und nicht, dass Ihr jetzt meint, ich würde mich hinter dem Rücken dieser Bekannten mich über sie auskotzen, nein, ist nicht der Fall, ich habe ihr auch selbst gesagt, was ich davon halte und dass ich da NICHT dafür bin, sie es aber letztendlich selbst wissen müsse. Ich möchte eben einfach auch noch andere - ebenfalls subjektive - Meinungen zu diesem Thema lesen. Habe diese meine Bekannte auch gefragt hat, WARUM sie denn sooo laaange gestillt hat und da hat sie mir geantwortet, dass sich ihre Tochter absolut nicht abstillen ließ (Ja, aber hallo, da wäre ich aber so "rigoros"(???), "gemein"(???) und "fies"(???) und würde sagen: "Du bist schon so groß und alt genug, ALLEINE und ALLES zu essen; das gibt es nicht mehr; stillen ist NUR etwas für BABIES!" Schluss. Punkt. Aus. Da müsste sie durch.) Und ein anderer "Grund"(???) fürs ewig lange Stillen, den ich auch völlig absurd finde, war noch der: Ihr Mann kommt aus einem südosteuropäischen (Urlaubs)land und da fuhren und fahren sie jedes Jahr hin und dort gab und gäbe es keine "gescheite" Babynahrung! Ja, nee, ist ganz klar, eine BEREITS 3(!!!)jährige braucht noch Babynahrung *KOPFSCHÜTTEL* *AM KOPF KRATZ* Ich weiß auch, dass für die Stillverfechterinnen das Stillen nicht nur Ernährung allein ist. Aber für größere (Klein)kinder gibt es auch noch sehr viele andere Varianten von Geborgenheit und Zärtlichkeit. Das "musste" ich jetzt einfach mal in den Raum stellen, aber dafür ist es ja ein ÖFFENTLICHES Forum und ich wollte allen Stillverfechterinnen nicht ein bisschen und in keinster Weise zu nahe treten, geschweige denn, über das Stillen ÜBERHAUPT zu wettern und zu schimpfen. LG Schneggle.


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Hey... also bin auch deiner Meinung, mit 3 Jahren noch stillen finde ich schon krass. Ich habe vor 6 Monate zu stillen und dann ganz langsam abstillen. LG,Lisa


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Du wolltest gerne meine subjektive Meinung. Ich finde, es geht Dich überhaupt nichts an, warum und wielange Deine Bekannte ihr Kind stillt. Wichtig ist, dass das Kind glücklich ist und zufrieden heran wächst. Alles andere ist deren Privatsache, und wenn Dir das nicht passt, dann musst Du eben wegbleiben, wegsehen oder was weiss ich. ICH finde es unpassend, wenn 3-jährige noch mit Schnullern rumrennen oder mit Nuckelpulle einschlafen. Du stichst in kein Wespennest. Das sind einfach unterschiedliche Weltanschauungen. Der eine geht liebevoll auf die Bedürfnisse seines Kindes ein. Dazu KANN auch eine längere Stillbeziehung sein. Der nächste denkt eben eher an sich selbst ( "mein Körper soll mir gehören")und weiss, was "man" richtig macht, wann das richtige Abstillalter zu sein hat, wann ein Kind durchzuschlafen hat usw. Sorry, nicht mein Ding... LG, Svenja


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...man kann doch nicht sagen das eine Frau die ihr Kind NICHT bis 3 Jahre stillt nur an sich selbst denkt "mein Körper soll nur mir gehören"... Klar geht es sie nix an und sie hat ihrer bekannten auch nicht reinzureden, aber das ist halt ihre meinung genau wie du deine meinung hast. Sber zu sagen das manche eher an sich selbst denken finde ich doof. Kinder mit 3 gehen schon in den KiGa usw....muss man da noch an Mamas brust hängen?? lg


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Okay, das war vielleicht zu scharf geschrieben. Das liegt daran, dass ich zu genau diesem Thema heute eine Diskussion hatte, und da nur auf Intoleranz gestossen bin. Also, Entschuldigung, natürlich kann jeder sein eigenes Körpergefühl haben und dabei auch nicht nur an sich denken. ich kenne aber auch Frauen, die aus dem Grunde GAR NICHT stillen, weil es die Figur ruiniert und sie dann ja nicht abends ausgehen können. das meine ich dann eher mit Egoismus. Ich bin kein verfechter des Langzeitstillens um jeden Preis. das muss jder selbst wissen. Aber mich nervt es furchtbar, dass man sich zu diesem Thema IMMER erklären muss. Ich verlange ja auch keine Stellungnahmen von bekannten oder anderen, weil das Kind z.B. abneds ohne Milchfläschen mit 3 jahren nicht einschlafen kann. Und das hat noch nicht mal was mit menschlicher Wäreme zu tun.


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Und übrigends stille ich "erst" 1,5 Jahre, durfte mir aber nach 7 Monaten schon anhören, dass Langzeitstillen pervers ist. Ach ja, und ich wollte auch 6 Monate vollstillen, und dann langsam abstillen. Unsere Kinder sind keine Maschinen. Es läuft nicht immer so, wie man es will. Meine Maus hat sich strikt geweigert, Beikost zu essen. Das kam erst ganz spät, und mit dem traditionellen Mahlzeiten-ersetzen wars nichts. FRÜHER fand ich langes Stillen übrigends auch seltsam. Aber beim eigenen Kind, aus welchen Umständen heraus auch immer, kann das ganz anders aussehen. Ich geniesse diese innige Beziehung und finde es sehr schade, dass man deswegen immer als Klammer-Mutter, pervers oder unfähig, Grenzen zu setzen, gilt. Kann man sich nicht um wichtigeres kümmern, z.B. Kinder, die angeschrien, geschlagen oder ignoriert werden? Da sollte man sich selbstverständlich in die Erziehung einmischen. Friedliche Grüsse von Häuptling "Giftige Feder"


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Hallo Svenja, ja, Du HAST scharf "geschossen", ziemlich scharf sogar" Tjaaa... dann waren meine ganzen "Rechtfertigungen"(?)/"Vorab-Verteidungsreden" total für die Füße... Schicksal... als ob ich's nicht gleich geahnt hätte/hätte es eigentlich besser wissen müssen... Schon sehr, sehr schade, dass manche einfach alles in den falschen Hals bekommen müssen... Naja, dann wiederhole ich mich halt zur Not NOCH MAL; ich habe doch klar und deutlich gesagt, dass ich gegen BABY-Stillen nichts habe und deshalb stehe ich weiterhin zu meiner Meinung, dass mein Körper dann "später" doch "wieder" nur mir gehört... und dies hat meines Erachtens mit Egoismus überhaupt nichts zu tun, und es geht mir (hierbei) auch nicht erstrangig um die Figur, sondern nur einzig und allein um das "Für-immer-und-ewig-verfügbar-sein"! Und das mit dem Wegsehen und Wegbleiben bezüglich dieser Bekannten finde ich auch etwas weit hergeholt und ein bisschen Kokolores. Ferner schreibst und betonst Du, dass ich ANGEBLICH(!) nicht in ein Wespennest stechen würde, aber GERADE BEI DIR habe ich da so ganz den Eindruck! Woran das nur liegen mag?! Aber da gebe ich Dir recht; ich finde es ebenfalls "unpassend", wie Du schon sagst, wenn 3jährige den ganzen Tag mit Schnuller und Pulle im Mund rumrennen! Aber sag mal, viel anders als an der Brust ist das doch auch nicht, oder?! Hm?! Naja, nichts für ungut!


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Wenn es für diese Mutter und ihr Kind passt, ist das total o.K. Gesund ist es allemal. Das Kriterium für mich wäre, ob es Mutter und Kind gut dabei geht. Falls einer der beiden darunter leidet, wäre es was anderes. Vor meinem ersten Kind konnte ich mir auch nicht vorstellen, länger als etwa 1 Jahr zu stillen. Inzwischen kenne ich so viele Mütter, die ihr Kind weit darüber hinaus stillen, dass ich das schon ganz normal finde. In anderen Kulturen ist das übrigens auch normal, länger zu stillen. Die WHO empfiehlt sogar, bis ins zweite Lebensjahr oder darüber hinaus zu stillen. Ich denke, wir sind es hier einfach nicht gewohnt, ältere Stillkinder zu sehen, deshalb wirkt es vielleicht schnell so seltsam. Viele Grüße JoMie


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Hallo Svenja, ich schon wieder und noch mal, aber diesmal schon bedeutend friedlicher! Denn Deinem letzten (Ab)satz unterschreibe ich und da muss ich Dir vollkommen beipflichten, denn um misshandelte, geprügelte Kinder muss man sich in allererster Linie kümmern! Und GENAU DAS TÄTE ích nämlich, würde mir mal solch ein hanebüchener Fall zu Ohren kommen und ICH würde da NICHT feige wegsehen! Und, wie gesagt, ich "kümmere" mich nicht um die Langzeit-Stillerei, sondern tue, wie gesagt, nur meine Meinung kund. LG Schneggle.


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Wie Du vielleicht bemerkt hast, habe ich mein statement ja schon abgeschwächt. Noch Mal werde ich mich da nicht wiederholen. Man wird immer für sein Kind verfügbar sein müssen. Auch wenn man abstillt. Du bist jetzt eine Mutter (bist du eine? Hast du nicht geschrieben, aber wirst Du wohl). Mir ging es in meinem Ärgernis nicht darum, wer "Recht" hat, denn hier gibt es kein Richtig oder Flsch. Sondern darum, dass das überhaupt so wichtig sein muss. Lies doch meine Antworten bitte noch mal in Ruhe durch. Das mit dem Wegsehen bei Deiner Bekannten finde ich nicht weit hergeholt. Anscheinend stört es Dich ja, anderenfalls hättest Du Dich nicht mit ihr darüber auseinandergesetzt. Und ob Deiner Bekannten nun ihr Körper gehört oder nicht, das kann Dir doch wirklich egal sein?! Das muss doch sie alleine wissen. Kann es nicht eher sein, dass DU ein Problem hast mit dem Anblick oder Gedanken an ein gestilltes Kleinkind, weil Du es einfach nicht gewohnt bist. Und wie eine Vorrednerin hier schon geschrieben hat, es müssen sich beide wohl fühlen in der Mutter-Kind-Beziehung. Natürlich erfordert das eine gewisse Sensibilität der Mutter auch zu bemerken, wenn das Kind nicht mehr stillen mag. Aber Aussenstehende geht das eben definitiv nichts an. Natürlich darfst Du Deine Meinung haben. Aber niemand würde Dich kritisieren (als fiktives Beispiel), weil Du nur 9 Monate gestillt hast, und dann nicht mehr, da die Babyzeit zu Ende ist. Denn das ist ja gesellschaftlich akzeptabel. Nichts für ungut. Du musst eben auch mit einer SUBJEKTIVEN MEINUNG, wie von Dir erwünscht, fertig werden. LG, Svenja


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achja, die netten bemerkungen wie ihgitt und wäh *g* hatte mal ne diskussion drum warum es in d und anderswo üblicher ist ne milch von ner kuh die in nem dreckigen stall steht zu geben. und bei meiner milch ekelt sich alles. bei mir können doch alle sicher sein, dass ich gesund bin ned voller antibiotika und mich sogar noch dusche *g*. hätte anfangs auch ned gedacht 33 mon zu stillen. in der schwangerscahft hab ich meiner chefin gesagt so 3-4 mon dann komm ich wieder arbeiten, weil dann abgestillt ist. tja, nach der mutterschutzfrist ( 4 mon, wegen frühgeburt)ging ich wieder arbeiten, aber abgestillt hatten wir nicht. ich kam dann immer mit meinem schicken köfferchen mit der milchpumpe. und ab anderthalb hat nils sogar alles gegessen und getrunken. aber eben dazu noch ab und an ein schlückchen mumi getrunken. und uns war es auch wurschd wo und wann. meine persönliche grenze für das stillen hat sich mit unserer entwicklung immer weiter nach hinten geschoebn. zums chluss sagte ich , dass zum 3. gebtag dann mal schluss sein sollte. 3 mon vorher hab ich dann spontan mal versucht ihn abzustillen. zu diesem zeitpunkt schlief er immer noch an der brust ein. und schwupp di wupp, von einem auf den anderen tag war das thema vorbei. für ihn war es also auch der richtige zeitpunkt. ich finde es schön, dass nils noch eine reale erinnerung an das stillen hat. auch seine puppen wurden gestillt von ihm *g*. ausserdem konnte ich so auch sicher sein, dass er wenigstens paar gesunde kalorien intus hatte. da hab ich jetzt eher ein problem, wenn er so nen tag hat wo er wie ein spatz ist. ich persönlich finde kinder mit schnuller im buggy sitzend auch ned toll, erzähle dann aber keinem davon. hacken immer nur andere auf dem rum was für sie ned normal ist. ach und mein körper gehörte mir immer. und für was sollen die teile denn sonst gut sein? auch konnte ich weggehen. man kann sich aus allem ein problem machen wo keins ist. alles nur ne organisationsfrage. ausserdem hört die verantwortung für das kind ja ned mit dem abstillen auf. da könnte ich mich nohc lange jahre darüber beschweren, dass ich ned so kann wie ich manchmal will. naja. LG MEl


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genau das meinte ich grad in meinem post. du bist mama , also kannste dieses ned mit dem abstillen ablegen. auch ohne die brust zu geben wirste wohl immer springen,w enn dein kind irgendwas hat. obs nun getröstet werden will,w eil etwas ned so klappt wie das kind will, oder ob es spielen will, ob es hunger hat, durst. da kannste doch auch ned sagen, du ich will meinen körper für mich haben, mach mal alleine. LG MLE


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Ich habe die weiteren Bemerkungen nicht gelesen, aber ich fand zunächst schon Dein Posting etwas komisch. Du sagst, Du willst niemandem zu nahe treten, schreibst dann aber mit recht rüden Worten, was Du vom langen Stillen hältst. Und die Argumente, die Du dazu anführst sind ziemlich egositische Argumente, es geht nicht um das Wohl des Kindes oder die Beziehung Mutter-Kind, sondern nur um die Mutter allein. Und dabei noch in einer Weise, dass Du es niemandem zugestehst, Spass am Stillen zu haben und sich dabei vielleicht gut zu fühlen. Ich weiss nicht, was Du mit Deinem Posting wolltest, aber da Du ja kein Kontra wolltest, wohl nur Bestätigung durch andere, die nie versucht haben, länger als ein halbes Jahr zu stillen. Denn die können das alle verstehen, wenn jemand länger stillt als gesellschaftlich anerkannt. LG, koesti


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Ich stille noch nicht sehr lange (10 Wochen) und finde es zwar sehr anstrengend (mein Sohn zieht dieses sog. Clusterfeeding durch) aber auch total schön und es macht mich jetzt schon traurig, wenn ich daran denke, dass ich eines Tages nicht mehr stillen werde. Mag sein, dass ich sehr an meinem Kind hänge und klammere... na und?! Nichts desto trotz werde ich ab dem 6ten Monat langsam abstillen- und wenn das ein Jahr dauert, ist es auch OK. Die absolute Schmerzgrenze für MICH PERSÖNLICH ist ein Alter von ca. 1,5 Jahren- länger möchte ich nicht stillen. Aber ich finde, dass das immer die Mutter ganz für sich entscheiden sollte (manchmal wird einem ja auch schon vorher die Entscheidung vom Kind abgenommen, indem es sich alleine abstillt). Ich möchte IRGENDWANN auch loslassen können und meinem Kind trotzdem weiterhin viel Liebe und Nähe geben, dennoch soll es auch selbständig werden. Manchmal habe ich dazu sehr zwiespältige Gedanken- auf der einen Seite möchte man möglichst lange gebraucht werden, auf der anderen Seite wünscht man sich ja für das eigene Kind auch, dass es "groß" wird (sprich: dass es mich irgendwann nicht mehr so sehr braucht, sondern immer mehr alleine kann und reifer wird)


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Hallo! Ich weiß nicht, wie deine Freundin das Stillen praktiziert, aber ich war vor einiger Zeit bei meiner Stillberaterin, die ihre 4 Kinder teils bis 3 Jhr gestillt hat. (Die Kinder sind jetzt zwischen 14 und 22 Jhr alt und sehr selbstständige und rücksichtsvolle Menschen.) Sie hat mir erzählt, sie stillte 6-8 Monate voll, und nach der kompletten Umstellung auf Familienkost nur noch bei Bedarf zB: schwere Entwicklungsphase, Stress, ups baby schreit lg anita


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Ich hab mich richtig gefreut das zu hören. Ihren 6 hat sie 6 Jahre gestillt, die Tochter 2. Das 3. Kind weiß ich jetzt nicht mehr. Ich finde das klasse! Auch wenn 6 Jahre für mich persönlich nie und nimmer in Frage kämen. Aber was ist schlimm daran wenn es beiden nichts aus macht? Ich denke das 1. Jahr werde ich auf jeden Fall stillen. Wenn ich dann nicht mehr mag werde ich schnell abstillen wenn meine Maus das mit macht. Vielleicht stille ich aber auch noch länger. Schauen wir mal. LG Tanja


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6 jahre find ich PERSÖNLICH echt wäh! *würg* natürlich ist das die sache eines jeden selber. ich hab auch gesagt ab der 12 wo will ich eine mahlzeit durch flasche ersetzten, ab den 5. monat dann eine beikost... da aber immer alles anders kommt als man denkt stille ich noch voll, ohnen flasche und hab auch vor bis mind 6 mon voll zu stillen, schauen wir mal. also grundsätzlich sollte es ja wirklich jeder selber wissen, aber 6 jahren kann ich ja gar nix mehr abgewinnen und da geht ganz offen gesagt auch mein verständniss verloren


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Diese ständig wiederkommenden Fragen wegen des Langzeitstillens nerven mich als Ex-langzeitstillende und bald wieder Langzeitstillende total !! Ich würde sagen, Du hast kein Recht Deiner Bekannten mit ständiger Fragerei auf die Nerven zu fallen- auch wenn es Deine persönliche Meinung ist. Dann behalte sie doch für Dich, Deine Bekannte ist Dir wahrscheinlich dafür dankbar, weil sie die persönlichen Meinungen ständig hört! Gegenfrage an die Nicht-Langzeitstillerin: Warum hast Du Dich nicht an die WHO-Richtlinien gehalten, die ein Stillen neben Beikost bis 2 Jahre empfehlen, obwohl sie von renommierten Ärzten empfohlen werden. Warum hast Du Deinem Kind die gesundheitlichen Vorteile vorenthalten? verärgerte Grüße Babsi


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huhu Babsi, reg Dich nicht auf - auf solche provokanten Beiträge antworte ich gar nimmer. Ich weiß was ich will, und das meinem Kind das gut tut - und was Leute die keine Ahnung vom Langzeitstillen darüber denken intressiert mich inzwischen nicht mehr. Aber ich hab inzwischen auch das Glück, das ich im RealLife auch liebe Menschen kennen gelernt haben die selber lange gestillt haben. Dann kann man leichter über solche Kommentare lachen. Steffi


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Hallo! Voriges Wochenende hatte ich einen Vortrag einer Logopädin angehört, sie brauchte den Schnuller noch bis sie 6 Jahre alt war, das fand sie ganz normal. Also, es ist ebenso normal ein Kind bis zum 6 Lebensjahr zu stillen. Das geht nur Mutter und Kind was an. Genau so wie sich niemand in eine paarbeziehung einzumischen hat oder würde jemand von Euch sagen, du darfst mit deinem Partner nur XX Jahre zusammen sein? Wie lange Mutter und Kind stillen ist ihre gemeinsame Sache und niemand sollte das kommentieren. Wenn eine Mutter nach 2 Tagen abstillt oder gar nicht stillt erwartet sie auch keinen "bösen" Kommentar sondern Verständnis. LG Susa


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hihi, hier die worte meiner schwägerin als ich am we nach dem familienkaffee meine 22mon. alte tochter anlegte: "oh, iiiih, jetzt stillt die die auch noch!!!!!" entsetzter seitenblick und schnelles weggucken... "ja, wie sieht das denn aus!!!???" (ich: weiß nicht, hab dabei lang nicht in den spiegel geschaut) sprichs und steckt ihrer 3 1/2 jähigen den nuckel in den mund...


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## sprichs und steckt ihrer 3 1/2 jähigen den nuckel in den mund... ## hihi, dazu sagt meine 2jährige immer "bäh, nuller, nein, nein!" ; ) wenn sie welche mit schnuller sieht, dazu noch soooo große. lg ayshe


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Hallo Schneggle, vom "Langzeitstillen" haben glaube ich viele Leute falsche Vorstellungen. Es ist nämlich was ganz anderes als Vollstillen bei einem Baby. Bei uns z.B. sieht es so aus: Mein Sohn (2,5 Jahre) kommt jeden Morgen zu uns ins Bett und trinkt dann ein paar Schlucke bei mir. Sonst stillen wir überhaupt nicht mehr, er kommt auch nicht und reißt mir plötzlich die Bluse auf, wenn wir beim Kaffee sitzen ;-) Das Morgenstillen ist für Kiran ein wichtiges Ritual. Klar könnte ich es ihm abgewöhnen, aber ich sehe keinen guten Grund dazu! Für ihn ist es schön und gesund, und für mich überhaupt keine Belastung. Mein Körper gehört trotzdem mir. Ich muss nicht immer da sein, ich könnte sogar für eine Woche allein verreisen. Dann würde Kiran problemlos auf die Milch verzichten (und danach wahrscheinlich weiterstillen). Das ist ein Punkt, den wohl viele Leute verkennen, die nichts vom Langzeitstillen wissen: Man kann auch nur einmal am Tag stillen - oder alle 2-3 Tage - und muss somit nicht ständig verfügbar sein. Mein Sohn ist übrigens im Vergleich zu anderen Kindern sehr selten krank - das muss nicht allein vom Stillen kommen, kann aber durchaus auch daran liegen. Und er braucht weder Schnuller noch Nuckelflasche, aus der er eigentlich noch nie getrunken hat. Das sind doch eindeutig Vorteile, oder? LG Henny mit Kiran (2,5 Jahre)


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Ich hatte mir selbst so eine Grenze gesetzt und gesagt, dass ich bis zum dritten Lebensjahr stillen würde. Leider hat mein Grosser sich schon mit 14 Monate und meine Süsse mit 22 Monate allein abgestillt. Wenn ich mir meine Süsse jetzt anschaue, (sie wird in ein paar Tagen 3) dann kann ich mir nicht wirklich vorstellen, sie noch zu stillen. Aber wenn es dazu gekommen wäre, würde ich es sicher tun. Und meiner Kleinen überlasse ich wieder ihr die Entscheidung sich von mir zu lösen. Ich hoff, diesmal geht es nicht all zu schnell. *grins* Ich find, dass ist jedem seine eigene Sache. Ich geh gern auf die Bedürfnisse meines Kindes ein. Egal wie lang es dauert. alukepa


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Hallo Als erstes, wie lange hast du gestillt? Bevor mein sohn auf der welt war, wollte ich 6monate vollstillen, und dann langsam abstillen. Mein plan war eigentlich ganz gut, nur das mein sohn da nicht mitgemacht hat *grins* Dann wollte ich bis zu einem jahr stillen, und am ende bis zum 2lbj. gut wir haben es knapp 19monate geschafft. *Stolzbin* Wenn man selbst nicht die erfahrung macht,dann sollte man uns langzeitstillmamas nicht verurteilen. Konnte mir auch nie vorstellen, meinen sohn so lange zu stillen. Aber man wächst in diese sache rein und ändert dann auch seine Ansicht. Nun Shane hat auch vom tisch gegessen, aus dem Becher getrunken. Aber stillen hat ja nicht nur was mit nahrungsaufnahme zutun, es ist viel mehr. Ich persönlich halte nix von diesen brutalen Abstillmethoden, nur weil die zeit jetzt ran ist (mit 6 monaten?) jetzt abzustillen, obwohl das kind nicht will. In anderen ländern werden die kinder noch länger gestillt und da stört es auch keinen. Das ist auch der hauptgrund, warum viele mütter, die ihre kinder bis zum 12lebensmonat hinaus stillen, es aber dann niemanden sagen. Dabei ist es doch nix verwerfliches. lg, Dani+Shane und Hannah inside, die sicher auch lange gestillt wird


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So viel mal dazu. In den meisten Kulturen der Welt ist es nämlich unüblich, Kuhmilch zu trinken. Die benötigte Milch bekommt der Großteil der Kinder (und nicht nur Babies!!!) eben von der Mama und das ist seit Anbeginn der Menschheit so. Ob und wie lange jemand stillen möchte, bleibt jedem überlassen. Ich finde es nur traurig, dass in unserer angeblich zivilisierten Welt gerade jene Dinge, die eben von der Natur so bestimmt worden sind (wo die ach so normale Kuhmilch als Getränk für den Menschen ja eigentlich nicht dazu gehört) als so abstrus gelten. Jetzt nicht falsch verstehen, wir trinken auch Kuhmilch. Aber man sollte sich mal Gedanken darüber machen, was denn nun "normal" ist und was nicht. LG, Kathi mit Marie (gut 18 Mon. gestillt)


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Hab ich kürzlich bei Biggi Welter kopiert und ausgedruckt. Das kriegt jetzt jeder von mir in die Hand gedrückt, der Bemerkungen macht. Und bevor es nicht gelesen ist, diskutiere ich auch nicht mehr weiter. Hier: "Was Du stillst noch?" Stillen des "älteren" Säuglings Elizabeth Hormann, IBCLC Vortrag, gehalten am Berlin Brandenburgischen Stillseminar, Berlin, 25. Oktober 1997 Wenn wir die Abstillkurven von 64 Gesellschaften (nicht USA und Europa) vergleichen, zu einer Zeit, als wenig kommerzielle und westliche Einflüsse das traditionelle Ernährungsmuster störten, so machen wir interessante Feststellungen: So gut wie keine dieser Gesellschaften hat ihre Kinder vor einem Jahr abgestillt. Bis 2 Jahre war es ein relativ kleiner Prozentsatz der Kinder, der keine Muttermilch mehr bekam. Dies stieg im nächsten halben Jahr rapid an. Bis zum dritten Geburtstag wurden immer noch über ein Viertel der Kleinkinder gestillt; die Restlichen stillten sich zum größten Teil im nächsten Jahr ab; einige wenige haben erst im fünften Lebensjahr die Stillbeziehung ganz beendet. Auch in den USA gab es immer langzeit gestillte Kinder, aber die Proportionen sind ganz anders. Die überwiegende Mehrheit ist in den frühen Lebensmonaten ganz abgestillt worden; bis zum ersten Geburtstag gingen 90% nicht mehr an die Mutterbrust. Die Beantwortung der Frage, wie es dazu gekommen ist, dass Kinder in Industrieländern im Vergleich zu denen in anderen Länder auf der Welt und im Vergleich zu den meisten Kindern im Laufe der Geschichte der Menschheit so früh abgestillt werden, würde den Rahmen dieses Referats sprengen. Sie besteht aus einer Kombination von geschichtlichen, kulturellen und kommerziellen Faktoren. Was ich hier darlegen möchte, sind die wissenschaftlichen Begründungen für die Fortsetzung des Stillens nach den ersten Lebensmonaten, in denen die Vorteile des Stillens mehr oder weniger unbestritten sind. Die ersten 6 Monate Muttermilch hat alles, was ein Baby braucht, um sich optimal körperlich und geistig zu entwickeln. Es geht vor allem um die Entwicklung des Gehirns und nicht darum, das möglichst größte Baby in kürzester Zeit zu produzieren. Der niedrige Eiweissgehalt der Muttermilch ist unter anderem dafür ein Vorteil. Aus der Erfahrung mit künstlicher Babynahrung mit hohem Eiweissgehalt wurde festgestellt, dass solche Nahrung nicht nur zum schnellen Körperwachstum das erstrebte Ziel führte, sondern auch zu hohen Aminosäurewerten im Blut, die eine permanent negative Auswirkung auf das Zentralnervensystem haben könnten (Cunningham 253). DHA (Docosa Hexanoic Acid), eine langkettige Aminosäure, einzigartig in der Muttermilch, sammelt sich im Gehirn (und in der Retina) und ist für deren strukturelle Entwicklung wichtig (Cunningham 254). Diese und sämtliche anderen wissenschaftlichen Entdeckungen sind die Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus? Stillende Mütter haben immer geglaubt, dass ihre Kinder deswegen klüger seien als die Nachbarskinder, die künstliche Babynahrung bekamen. Jetzt gibt es Forschungen, die diese Behauptung zu bestätigen scheinen. Frühgeborene, die in den ersten Lebenswochen die Milch der eigenen Mutter durch Sonde bekommen hatten, hatten nach 8 Jahren durchschnittlich 10 Punkte mehr auf der 10 Skala als die Kinder die künstlich ernährt worden waren (Cunningham 254). Weil diese Studie nur die Muttermilchernährung ohne das Stillen an der Brust erfasst hat, hat sie effektiv die Interaktionen zwischen Mutter und Kind als Faktor in der intellektuellen Entwicklung ausgeklammert und dabei die Vermutung bestätigt, dass Muttermilch per se das Wachstum des Gehirns und Zentralnervensystems positiv beeinflusst. Das gestillte Kind hat nicht nur ein ganz anderes Gehirn und Zentralnervensystem; auch seine Körperentwicklung verläuft anders. Gestillte Kinder haben eine Tendenz, etwas weniger zu wiegen als künstlich ernährte Kinder. Das Fettpolster ist anders aufgebaut und durch den natürlichen Sättigungsmechanismus lernen sie, ihren Appetit zu steuern. Haut und Muskulatur fühlen sich bei Stillkindern anders an (Stuart Macadam 20). Unterschiede im Blutbild und in der Darmflora sind messbar. Nicht nur dank den nutritiven Komponenten, sondern auch wegen der bioaktiven Zusammensetzung Immunfaktoren, Enzyme, Wachstumsfaktoren und Hormonen, die in der Muttermilch einzigartig sind hat das Stillkind lebenslänglich einen anderen Körper als seine nicht gestillte Kohorte, also flaschenernährte Kinder. Um nur einen Faktor unter die Lupe zu nehmen: Die Rolle der Immunfaktoren ist auch in Industrieländern nicht unerheblich. Kurzfristig und langfristig stimuliert das Stillen den Aufbau und die Steuerung des Immunsystems des Kindes und bietet Schutz gegen die Entwicklung sowohl von Autoimmun und Herzkranzarterienkrankheiten als auch vor Allergien. All dies sind mehr als genug Gründe, ein Kind 6 Monate voll zu stillen. Aber welche Vorteile hat es, das Stillen danach fortzusetzen? Stillen bis ca. ein Jahr Ab Mitte des ersten Lebensjahrs zeigt das Kind großes Interesse an dem, was seine Mitmenschen essen. Wird es ihm nicht angeboten, drückt es sein Missfallen ganz deutlich aus ein intellektueller Sprung, aber auch eine Reaktion auf Körpersignale, dass die Zeit gekommen ist, seinen gastronomischen Horizont etwas zu erweitern. Das heißt aber nicht, dass Muttermilch plötzlich nicht mehr wertvoll ist. Sie bleibt während dem ersten Lebensjahr und oft darüber hinaus das wichtigste Nahrungsmittel, nach wie vor eine Quelle von hochwertigen Kalorien, Eiweiss, Vitaminen und Mineralien. Die nächsten sechs Monate oder länger sind eine Kennenlernzeit, in der feste Nahrung Muttermilch ergänzt, aber nicht ersetzt. Auch der Immunschutz und die Entwicklung des Zentralnervensystems wird im zweiten Halbjahr fortgesetzt. Hier gilt das Prinzip von dosisbezogener Auswirkung. Bei der o.g. Studie mit Frühgeborenen war ein Verhältnis ganz eindeutig. Je mehr Muttermilch, desto höher der IQ Wert (Stuart Macadam 18). Die Verbindung zwischen Muttermilchdosis und der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung bestimmter Krankheitsbilder ist noch klarer. o Allergien Kinder, die 6 Monate oder länger gestillt wurden, haben weniger Allergien (5%) als die, die weniger als 6 Monate gestillt wurden (36%) (Strimas JH, Chi OS, 1988). o Haemophilus Influenza Typ B Stillen länger als sechs Monate schützt gegen diese Krankheit (Takala, AK et al 1989). o Otitis media Stillen länger als sechs Monate reduziert Otitis media drei bis fünffach bis zum Alter von 27 Monaten (Teei, DW, Klein, JO, Rosner, B, 1980). o Malocclusion Als die Stilldauer von 12 auf 3 Monate reduziert wurde, stieg die Prävalenz von Malocclusion von 3% auf 16% (Labbok, MH und Hendershot, GE, 1987). o Lymphoma in der Kindheit Für Kinder unter 15 Jahren ist das Risiko fünf bis achtfach höher, wenn sie weniger als 6 Monate (oder gar nicht) gestillt wurden (Davis MK, Savitz, DA und Graubord, BI, 1988). o Diabetes Wenn Kinder 12 Monate oder länger gestillt wurden, ist die odds ratio für die Entwicklung dieser Krankheit 0.54 im Vergleich zu nicht gestillten Kindern. o Multiple Sklerose Ein zwei bis dreifach erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose entsteht, wenn ein Kind weniger als 7 Monate oder gar nicht gestillt wurde. Stillen im zweiten Lebensjahr und danach Was spricht für das weitere Stillen nach dem ersten Geburtstag? Überraschend viel: Ernährung, z. B.: Zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat beträgt die Muttermilchmenge rund 500 ml täglich. Sie kann also einen großen Teil der Kalorien, die ein Kind in diesem Alter braucht, liefern. Im Notfall kann die Milchmenge gesteigert werden und auch ein Kind, das normalerweise Beikost isst, kann wieder ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden. Muttermilch liefert 70 Kilokalorien pro 100 ml zweimal die Energiedichte eines Abstillbreis. Kinder im zweiten Lebensjahr können ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch decken. Stillkinder im Alter von 13 18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht gestillte; ältere Kinder erhalten 17% mehr. Je nach Studie gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch noch mehr Energie im zweiten Lebensjahr liefern könnte. Eine Studie aus Uganda machte deutlich, dass dort die Energiebedürfnisse in dieser Lebensphase durch Muttermilch zu 53% gedeckt wurden. Wenn man daran denkt. wie wenig viele Kinder im zweiten Lebensjahr essen sie haben einfach keine Zeit; die Welt ist dafür viel zu interessant sind diese Ergebnisse nur logisch. Wenn ein Kind vor dem zweiten Geburtstag abgestillt wird, braucht es selbstverständlich viel mehr feste Nahrung als vorher laut einer Studie wurden die anderen Nahrungsmittel um 60% erhöht und auch das reicht nicht immer aus. Unter Umständen kann ein abgestilltes Kind unter einem Energiedefizit leiden einem 28%igen Defizit laut einer Studie von 1982. Eine andere Studie zeigte, daß nicht gestillte Kinder nur 84% der vorgeschlagenen Kalorieneinnahme hatten, während noch gestillte Kinder 108% der optimalen täglichen Kalorien zu sich nahmen. Bioverfügbarkeit, Vitamine und Mineralien Die Kalorien der Muttermilch sind keine leeren Kalorien. "Muttermilch bleibt auch die wichtigste Quelle an hochqualitativem Eiweiss, Vitaminen und anderen Nährstoffen" (Helsing und King, 1982). Hochqualitativ und gut bioverfügbar. Wieviel eines Nährstoffes in der Milch ist, ist nicht die interessante Frage. Wir müssen danach fragen, wie bioverfügbar er ist. Es nutzt also nichts, wenn der Nährstoff nur da ist und das Kind nicht darüber verfügen kann. o Eiweiss wird in der Muttermilch besonders gut absorbiert. Im zweiten Lebensjahr deckt Muttermilch die Eiweissbedürfnisse zu 38%. Und die Ergebnisse bei den Vitaminen und Mineralien sind noch eindrücklicher: o Vitamin A wird im zweiten Lebensjahr 100%ig durch Muttermilch gedeckt. In Entwicklungsländern kann dies besonders wichtig sein. Es wurde da festgestellt, dass nicht gestillte Kinder einem sechs bis achtfach höheren Risiko an Xerophthalmie (einer Vitamin A MangelErkrankung des Auges) zu erkranken ausgesetzt sind als gestillte Kinder. Der Schutz bleibt auch nach dem Abstillen erhalten. o Eine tägliche Einnahme von 500 ml Muttermilch liefert 19 mg Vitamin C, 95% der Menge, die Kinder im zweiten Lebensjahr brauchen (Armstrong, 1987). Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist die Vitamin CKonzentration der Muttermilch 3,3 mal höher als im Blutplasma der Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vitamin C Werte hat, wird es in der Milch bis zu 6 12fach angereichert. Stillkinder erhalten so höhere Konzentrationen an Vitamin C als Kinder, die mit Vitamin C angereicherter künstlicher Babynahrung, Gemüse und Früchten ernährt werden. o Eisen ist zu 50% in der Muttermilch im zweiten Lebensjahr erhalten, Kalzium zu 44%, Niacin zu 41 %, Folsäurezu 26% und Riboflavin zu 21%. Eisen ist eines der wichtigen Beispiele der Bioverfügbarkeit. Es ist zwar niedriger in der Muttermilch als in der Kuhmilch, nur wird es aus der Muttermilch zu rund 70% absorbiert (vgl. 10% in Kuhmilch), so dass ein Stillkind besser mit Eisen versorgt ist als ein nichtgestilltes Kind. Immunfaktoren Immunfaktoren sind auch noch wichtig. Früher wurde angenommen, dass nur im Kolostrum sehr hohe Anteile bereitstünden, die sich im Verlauf der Laktation zurückbildeten und nach sechs Monaten nur noch von geringer Bedeutung seien. Heute ist bekannt, dass die Immunglobulinmengen nach dem sechsten Monat steigen, offensichtlich als Reaktion auf die absinkende Milchmenge. Mit 20 Monaten entspricht der Spiegel von IgA und IgG der Höhe, die nach einer Laktationsdauer von zwei Wochen gemessen wurde. Wenn wir darüber nachdenken, ist es auch ganz logisch, dass einige Schutzfaktoren in dieser Zeit steigen, weil Kinder ab sechs Monaten sehr mobil werden; sie kommen überall hin und stecken die unmöglichsten Dinge in den Mund. Sie brauchen viel Schutz. Dieser Schutz erfolgt durch verschiedene Immunfaktoren in der Muttermilch, darunter: Lysozym, ein unspezifischer antimikrobieller Faktor wird in Muttermilch angereichert und erreicht in einigen Fällen nach 12 Monaten die gleiche Menge wie im Kolostrum. Nach neueren Untersuchungen weiss man, dass es bis zum 25. Lebensmonat des Kindes' ansteigt und erst dann abfällt. 1 ml Muttermilch enthält rund 4000 lebende Zellen (überwiegend Lymphozyten und Makrophagen) , die das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten hemmen. Der Bifidusfaktor in der Muttermilch fördert nach wie vor das Wachstum des Lactobazillus bifidus im kindlichen Darm, so dass sich Staphylokokken gar nicht erst ausbreiten können. Interferon, ein antiviraler Faktor, und Laktoferrin, das durch seine Eisenbindung ein Wachstum von E. coli, Staphylokokkus aureus und einigen Candidapilzen verhindert, sind ebenfalls in der Muttermilch enthalten. Laktoferrin zeigt kontinuierlich ansteigende Werte. Wie wichtig ist dieser immunologische Aspekt für das ältere Stillkind? Diesbezüglich ist die Studie von Chandra aus Kanada sehr interessant, weil seine Studienobjekte gesunde Kinder der Mittelklasse in einem gut entwickelten Industrieland waren. 60 Kinder wurden über einen Zeitraum von 24 Monaten untersucht. Im Hinblick auf drei übliche Erkrankungen fand er erhebliche Unterschiede bei deren Auftreten bei gestillten und künstlich ernährten Kindern : Atemwegserkrankungen auf 10 gestillte Kinder kommen 23 Flaschenkinder Durchfall auf 10 gestillte Kinder kommen 35 Flaschenkinder Mittelohrentzündungen auf 10 gestillte Kinder kommen 95 Flaschenkinder Nach der Einführung fester Nahrung, sind Stillkinder besonders in Entwicklungsländern für Durchfall anfällig. In Bangladesch wurden noch gestillte Kinder und nichtgestillte Kinder zwischen 6 und 35 Monaten bezüglich Durchfallerkrankung verglichen. Die Energieaufnahme bei nicht gestillten Kindern fiel um 40%; bei gestillten Kindern blieb sie fast unverändert. Die Stillkinder bekamen auch 2,5 mal soviel Eiweiss wie die nicht gestillten. Bei Durchfall ist ein Appetitverlust häufig auch in Industrieländern. Doch viele Stillkinder trinken sehr gerne, auch wenn sie sonst keinen Appetit haben. Es wird vermutet, dass das hochqualitative Eiweiss in der Muttermilch dazu führt, dass ein krankes Kind wieder Appetit auf Kohlenhydrate hat, die für die Gewichtszunahme so wichtig sind (Armstrong, 1987) und dies ist bei unseren Kindern auch nicht unwichtig. Das "natürliche" Abstillalter Aus dem bisher Gesagten ist klar geworden, dass Muttermilch ihre Nahrungs und immunologischen Werte behält, so lange sie produziert wird. Trotzdem muss die Stillbeziehung irgendwann zur Ende kommen aber wann? Die Anthropologin Katherina Dettwyler hat versucht, durch kulturvergleichende Studien und durch Vergleiche der Säugetiere untereinander diese Frage in etwa zu beantworten. Ich werde hier auf die Vergleiche der Säugetiere verzichten obwohl sie hoch interessant und überzeugend sind, und nur kulturenvergleichende Studien berücksichtigen. Auf ihrer Suche nach einem "hominiden Entwurf" (hominide blueprint) für das "natürliche" Abstillalter hat sie verschiedene Kriterien angeschaut: o Alter, in dem das Kind das Geburtsgewicht vervierfacht hat o Alter, in dem das Kind ein Drittel des durchschnittlichen Erwachsenengewichts erreicht hat o Bezug auf das Gewicht einer erwachsenen Frau (Abstillalter in Tagen = 2,71 mal das Gewicht einer erwachsenen Frau in Gramm) o Vergleich zu Schwangerschaftswochen (6 x Schwangerschaftswochen auf vergleichenden Primatendaten basiert. o Alter beim Durchbrechen der ersten Backenzähne. Nach keinem der Kriterien würde ein Kind unter 2,3 Jahren abgestillt und die Grenzen reichen bis 6 Jahre für Mädchen und 7 Jahre für Jungen. Sechs Jahre übrigens ist der Zeitpunkt, wann das eigene Immunsystem des Kindes reif und eigenständig wird. Bis zu diesem Punkt, schreibt Dr. Dettwyler, können die Lymphokine in der Muttermilch die aktive Immunantwort sowohl im Serum als auch sekretorisch steigern (Dettwyler, 56). Ist die Idee, dass Muttermilch eine positive Auswirkung auf das Immunsystem des Kindes bis zu 6 Jahren haben könnte, so weit hergeholt? Ganz und gar nicht. Gespendete Muttermilch als Behandlung für verschiedene Krankheitsbilder ist mittlerweile weit verbreitet: o Marinkovich (1988) behandelt IgA lnsuffizienz mit 100ml frischer Frauenmilch täglich o Asquith berichtet über den Einsatz von Frauenmilch bei der Therapie für Leukämie oder Knochenmarktransplantation o Erichson (1990) berichtet, dass verbrannte Kinder Frauenmilch besser vertragen als die übliche hypermolekulare Nahrung und o Wright benutzt mit Erfolg frische Frauenmilch für Erwachsene in den ersten Tagen nach Lebertransplantation (Springer, persönliche Kommunikation, 1996). Ist es so schwierig zu glauben, dass die Milch der eigenen Mutter lange Zeit. bis ins Schulkindalter als effektiver Stimulus für das kindeseigene Immunsystem dienen kann? Sollten wir unsere Abstillvorschläge so hoch setzen? Nicht unbedingt. Die Vorschläge bleiben nach wie vor die Gleichen: "Im Idealfall wird die Still beziehung fortgesetzt, bis das Kind ihr entwachsen ist" (Grundsatz 6, La Leche Liga). Das eine Kind wächst aus seinem Stillbedürfnis früher, das andere später hinaus. Weil das Stillen eine Partnerschaft ist, spielen auch die Bedürfnisse der Mutter eine Rolle. Wir möchten hier keine neue Vorschriften erstellen, sondern durch das Anschauen der wissenschaftlichen und anthropologischen Daten einen erweiterten Blick für das "normale" Abstillalter und eine grössere Toleranz für die Mütter, deren Stillpraktiken von der kulturellen Norm abweichen schaffen. Ich hoffte, mit diesem Referat dazu beigetragen zu haben. REFERENZEN Bradley, J., Baldwin, S., Armstrong, H. Breastfeeding: a neglected household Ievel weaning food resource. in Alnwick D., Moses S., Schmidt OG. (eds.) Improving young child feeding in eastern and southern Africa' Household Ievel feod technology. International Development Research Centre. Ottawa, Canada IDRC 265e 1988 Chandra, RK. Prospective studies of the effect of breastfeeding on incidence of infection and allergy. 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von biggi! ich denke, leute, die nur kurz oder gar nicht gestillt haben, haben völlig falsche vorstellungen vom LZS. man kann es absolut nicht mit dem "babystillen" vergleichen. ich arbeite schon seit meine kleine 5 monate alt ist, bin also gar nicht da, von wegen "immer-verfügbar", nööö. heute ist sie 2 jahre, stillt noch. lg ayshe


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... Das in einem Großteil der Welt keine Kuhmilch getrunken wird liegt wohl eher daran, dass es nicht vertragen wird zB.: von Asiaten, Afrikanern,... lg


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Die Verträglichkeit der Kuhmilch in der "westlichen Welt" ist aber auch auf deren Kultur und die natürlichen REssourcen (domestizierte Kuh) zurückzuführen und war auch nicht immer vorhanden. Davon ganz abgesehen hat auch hier etwa jeder 7. eine Kuhmilchunverträglichkeit - getrunken wird sie trotzdem. LG, Kathi