Riri1234
Hallo meine Lieben, Ich bin im Moment mit meinen Gefühlen ziemlich überfordert. Bin nun in der 9. SSW. Es ist ein absolutes Wunschkind! Wir haben uns nichts mehr gewünscht als schwanger zu werden. Jedoch geht es mir seit ein paar Tagen ganz komisch. Mir geht alles auf die Nerven. Mein Freund darf mich nicht mehr küssen oder anfassen, es nervt mich einfach zu sehr. Ich habe mich so sehr gefreut als der Test positiv war und der Arzt es bestätigt hat. Gestern hatte ich dann den ersten richtigen Termin, es entwickelt sich bisher normal. Und habe zum ersten Mal den Herzschlag gehört. Jetzt zur eigentlichen Sache.. ich habe absolut kein Gefühl schwanger zu sein bzw. habe bisher noch keine Bindung zu dem Kind im Bauch aufbauen können. Ich habe von vielen gehört, dass sie ihr Kind direkt lieben und Herzrasen bekommen. Ich habe das nicht. Ich fühle einfach nichts.. keine emotionale Bindung, gar nichts. Habe Angst, dass es so bleibt. Kann es nicht verstehen, da es ja gewollt ist und ich mich am Anfang so sehr darüber gefreut habe. Hat jemand ein paar Worte für mich ?? Liebe Grüße
Hallo, Du hattest einfach eine bestimmte Erwartung, wie Du Dich fühlen müsstest. Und jetzt bist Du überrascht und beunruhigt, weil Du anders fühlst. Deine Gefühle sind aber absolut normal! Die meisten Schwangeren bauen so früh noch überhaupt keine innere Bindung zum Kind auf. Ich denke, das ist von der Natur vielleicht auch so gewollt, weil in den ersten drei Monaten ja auch noch etwas schiefgehen kann. Aber auch danach ist es keineswegs so, dass man das Kind in seinem Bauch schon irgendwie „kennen“ würde. Ich selbst habe zwar immer wieder innerlich Kontakt zu meinen Kindern aufgenommen, wortlos mit ihnen geredet, den Bauch gestreichelt - aber trotzdem bleibt ein Rest Unwirklichkeit. Und ich weiß von anderen Frauen, dass das bei ihnen sogar noch stärker ist, viele nehmen gar keinen absichtlichen Kontakt (über Worte) zum Kind auf, weil ihnen das komisch vorkommt. Jedenfalls: Alle Gefühle sind in der Schwangerschaft erlaubt und normal! Fall nicht auf die von der Werbung vermittelte Illusion herein, eine Schwangere sei von morgens bis abends wahn-sin-nig glücklich und schwebe neun Monate lang selig über Blumenwiesen. Alles Quatsch. Eine Schwangerschaft ist zum einen ein tiefer Einschnitt im Leben, und solche großen Veränderungen machen immer auch Angst. Die Hormone sorgen zusätzlich dafür, dass die Gefühle oft Achterbahn fahren, man gereizt, depressiv, müde, schlecht gelaunt ist. Zum anderen dauert eine Schwangerschaft sicher auch deshalb neun Monate, damit wir viel Zeit haben, uns an den Gedanken zu gewöhnen. Und das geht nicht von heute auf morgen, sondern dafür reicht sogar das dreiviertel Jahr kaum aus. Ich selbst fand auch im 9. Monat den Gedanken, dass ich einen anderen Menschen im Bauch habe, durchaus noch manchmal ziemlich strange - und das ist es ja ganz objektiv betrachtet auch. Ich verrate Dir noch was: Sogar wenn das Baby da ist, ist es einem die ersten Stunden richtig fremd. Man kennt es nämlich noch nicht wirklich. Man wusste nicht, wie es aussieht, wie es klingt, wie es riecht, wie es von seiner ganzen Art her ist. Man lernt es eigentlich erst nach der Entbindung nach und nach kennen. Das ist ganz normal. Es gibt sogar Frauen, die in den ganzen ersten Tagen kaum etwas fühlen gegenüber dem Baby. Sogar das ist - vorübergehend und anfangs - nicht selten. Die Liebe kommt dann mit etwas Verzögerung. Der wichtigste Rat jetzt: Lass die Idee los, wie Du Dich in welchen Phasen der Schwangerschaft fühlen solltest. Sondern schau einfach, was da an Gefühlen kommt. Verurteile Dich für kein einziges (auch nicht für negative), versuche auch nicht, irgendein Gefühl wegzumachen. Lass die Gefühle kommen, durch Dich hindurch gehen und wieder fortziehen, wie sie wollen. Du darfst alles empfinden: von Freude, über Sorge, Angst, Gereiztheit, Enttäuschung - egal was. All diese Gefühle gehören zur Schwangerschaft und auch zum Muttersein dazu. Dein Kind will keinen irrealen Pseudo-Engel als Mama, der niemals schlechte Gefühle hat. Sondern Dein Kind will einen richtigen Menschen, nämlich DICH als Mama, genau so wie Du bist. MIt allem drum und dran. Du darfst auch als Mutter mal überfordert, übermüdet, schlecht gelaunt, ungerecht sein, wenn Du die meiste Zeit trotzdem liebevoll bist. Schlechte Gefühle muss man nicht „wegmachen“, sie gehören zum Leben dazu. LG
Wow! Danke für deine Mühe mir das ungute Gefühl etwas zu nehmen.
Ich hoffe bei mir ist das dann genauso !
Es ist meine erste SchwangerSchaft, da macht man sich glaub um alles mögliche Gedanken..
Danke für die Antwort ! Ich werde an deine Worte denken, wenn ich wieder heulend im Bett liegen will
Lg
Hallo liebe Riri1234,
es ging mir zu Herzen, wie es dir geht und wie du dich sorgst. An die Beiträge hier schließe ich mich an - es darf jetzt alles sein, wie es dir geht. Dir Hormone sind nicht zu unterschätzen und stellen die verrücktesten Dinge in uns an Hab’ Geduld mit dir.
Jede Frau ist anders und jede Mami ist anders - tickt anders. Wenn du dein Baby hast, wirst du spüren, was zu dir passt. Wie du deinen Alltag mit dem Baby gestalten willst und was dir wichtig ist. Gibt es andere Mamis in deinem Umfeld? Oder hast du deine Mutter, mit der du mal reden kannst?! Mit alle dem bist du wahrscheinlich noch ganz am Anfang, dass du dir überhaupt Gedanken drüber machen kannst. 9 Wochen schwanger ist noch gar nicht lange!
Natürlich überlegst und planst du dann mit dem Papa dazu zusammen
Kannst du dich ihm mitteilen und ihm erklären, wie’s dir grade geht?! Nachvollziehen braucht er es nicht können. Vielleicht kann er mit einer Portion Gelassenheit dazu beitragen, dass du dich mit der Zeit entspannen kannst. Die mittleren Schwangerschaftsmonate sind oft die, in der eine Frau ganz viel Energie spürt. Also wieder ein Aufschwung nach den ersten mit der Umstellung. Hab’ Hoffnung - vieles kommt ganz von alleine. Ganz liebe Grüße zu dir!
Ich konnte lange keine Bindung zu unserem Sohn aufbauen in der Schwangerschaft. Ich war depressiv, mein Reizdarm hatte sich verschlimmert und ich hatte sehr große Verlustangst aufgrund einer vorigen Fehlgeburt, dazu das ungeplante. Jede Untersuchung beim Frauenarzt war Streß für mich. Dazu durch den extrem heißen Sommer hatte ich arge Kreislauf Probleme und und und. Selbst beim Spüren der ersten Tritte tat sich nichts, dazu wurde mir ständig Angst gemacht aufgrund des hohen Blutdrucks und Übergewicht. Unser Sohn lag beim Ultraschall auch jedesmal sehr ungünstig das man nicht alles immer gut sah. Erst ab der 30. Ssw wo das Zimmer stand wurde es mir immer mehr bewusst. Leichte Gefühle kamen endlich auch zum Vorschein. Diese wurden zwar wieder etwas gebremst in der 33. Ssw aufgrund einseitiges Notching. Wäre es sehr gravierend gewesen hätte ich ihn aufgrund des Notchs in einem Krankenhaus mit Frühchen Station bekommen müssen was absolut nicht meine erste und letzte Wahl wäre (das Krankenhaus ist ne Katastrophe). Aber es ging alles bis zur 37. Ssw gut wo er letztendlich aufgrund vom beidseitigen Notch geholt werden musste per Kaiserschnitt. Glaub mit als der erste erlösende Schrei kam, waren Gefühle da, die ich noch nie empfand. Ich weinte und war glücklich ihn kurz zu sehen und hoffte schnell genäht zu werden. Kaum ihm Kreißsaal war es Liebe auf den ersten Blick als mein Sohnemann auf meiner nackten Brust in Pampers war und sich durch ein paar Worte und Rückenkraulen sofort beruhigen ließ. All das was ich gesagt und gedacht hab die ganze Schwangerschaft über (da waren heftige Dinge bei) Taten mir direkt unendlich leid und vorallem mir selbst weh. Jeden Tag (er ist jetzt 20 Tage alt) entschuldige ich mich immer wieder bei ihm. Auch wenn er mich sichtlich trotzdem liebt hab ich das Gefühl aufgrund dessen trotzdem es immer wieder zu sagen das es mir leid tut und deswegen will ich alles perfekt machen. Tu dir den Gefallen und rede offen mit deinen Partner drüber und such dir am besten eine Hebamme. Ich habs nicht getan, erst zur Nachsorge und hab das Gefühl es wäre besser gewesen eine die Schwangerschaft allein aus den Bibdungsängsten zu haben. Was vielleicht hilft ist eine Schwangerschaftsberatung. Die konnten mir etwas emotional und finanziell helfen. Aber glaub mir, zum Ende hin wird das anders von den Gefühlen.
Ich seh das genau wie die Vorrednerin. Ich bekomme jetzt mein 3. Kind und bei jedem hab ich unterschiedlich gefühlt. Die ersten 2 waren z.b eigentlich nicht geplant aber von der ersten Sekunde war da soviel Liebe das ich hätte platzen können. Wäre zu viel Liebe eine legitime Todesursache wäre ich wohl tot umgefallen. Und jetzt bei Nr. 3? Der Zwerg war geplant... ein halbes Jahr Vorfreude auf den Tag an dem ich endlich die Pille absetzen könnte und dann nach 4 Monaten hat es geklappt. Ich hab mich erstmal riesig über den Test gefreut und auch mein Mann war sehr glücklich. Aber danach war da ganz lange nichts. Die Untersuchungen konnten mir nicht mehr als ein "oh schön" abgewinnen. Und wirklich schwanger gefühlt hab ich mich auch nicht. Eher wie bei einer Magen-Darm-grippe...total erschöpft und angenervt von allem und jedem. Und immer wieder Zweifel ob ich das wirklich schon will oder mir das ganze nicht zu viel wird. Die richtige Vorfreude und wirklich Liebe für diesen Menschen kommen jetzt erst wo man das Geschlecht weiß, Tritte spürt, er einen Namen und die ersten Sachen hat. Es einfach langsam real wird und sich dieses Puzzel ,darum wer dieser Mensch ist, nach und nach zusammensetzt. Ich glaub so richtig geplatzt ist der Knoten bei mir sogar erst Montag als ich plötzlich Blutungen hatte und dachte mein Zwerg würde mich jetzt verlassen. Also es kann alles aber nichts muss. Viele Frauen spüren diese Liebe zum Kind sogar erst viele Wochen nach der Geburt. Mach dir nicht soviel Druck....alles was du fühlst ist im Bereich des normalen.
Also ich kriege jetzt ganz langsam eine Bindung und ich bin inner 26. Ssw..... also...