Elternforum Schwanger - wer noch?

Neuen Arbeitgeber informieren, Bv

Neuen Arbeitgeber informieren, Bv

Lea200796

Beitrag melden

Hallo ihr Lieben, Ich bin schwanger und das ist wunderbar! :) Wir freuen uns, nur gibt es etwas, was mir große Bauchschmerzen bereitet. Ich bin Vorschullehrerin und müsste wegen fehlender Ringelrötelimunität auch gleich ins BV. Das Problem ist, dass ich jetzt an einer neuen Schule anfange nach den Ferien. Ich habe große Angst es der Schulleitung mitzuteilen und ein furchtbares Gewissen. Zumal die Schulleitung sich bei meiner alten Schulleitung darüber beklagt hat, wie viele Schwangere an der Schule sind.. Übernächste Woche kommen ja schon die Kinder zur Einschulung.. Uff. Am Montag beginnen die Präsenztage mit Fortbildungen für mich. Da werde ich es der Schulleitung mitteilen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Hat jemand Tipps? Über jegliche Antworten würde ich mich sehr freuen. :) Liebe Grüße


Liax90

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lea200796

Huhu Erstmal herzlichen Glückwunsch! Wie weit bist du denn? Ich verstehe dich total gut - ich arbeite als Sozialpädagogin an einer Grundschule. Ich bin dort zwar nicht neu, aber durch den Personalmangel habe ich auch ein sehr schlechtes Gewissen... Ich schätze in deinem Fall je eher du es mitteilst, desto besser für die Schulleitung. Vielleicht sogar telefonisch? Weiß nicht, musst du selber entscheiden natürlich. Ich werde noch bis zur 12. Woche warten. Ich hatte im letzten Jahr eine Fehlgeburt und weil ich so früh ins BV gegangen bin, wussten alle Kollegen dann letztendlich bescheid... Das möchte ich nicht nochmal erleben. Das ist mir zu privat. Im Endeffekt, unser schlechtes Gewissen spricht zwar für uns, aber die Personalsituation ist nicht unser Problem. Ich drücke uns beiden die Daumen Liebe Grüße


Dielilalaunekuh

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lea200796

Hallo Lea, Ich war/bin in der gleichen Situation. Ich hatte Mittwoch meinen ersten Tag an der Grundschule (NRW) und war montags bei der Lehrerkonferenz und habe das Team kennengelernt. Ich arbeite auch als Sozialpädagogin an dieser Schule. Ich habe es dann Mittwoch direkt der Schulleitung gesagt, da mir meine Gyn geraten hat es direkt zu sagen. Für die Schulplanung und für meine Sicherheit. Meine Schulleitung hat echt super reagiert, sie war sehr emphatisch, hat sogar von ihrer persönlichen Schwangerschaft erzählt und mir mit gemacht. Hatte schon etwas Tränen in den Augen weil ich mit so einem positiven Gespräch nicht gerechnet habe. Bei mir stehen die Blutergebnisse wegen der Immunitäten noch aus, deswegen bin ich grad freigestellt. Wenn alles gut ist werde ich dann dort anfangen im Büro zu arbeiten. Ich würde dir auch raten es sofort zu erzählen :) das Leben kann man nicht planen, wir sind alle Frauen und damit muss immer gerechnet werden :) Liebe Grüße und alles Gute für deine Schwangerschaft


Bela66

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lea200796

Hallo, ich sag mal ein paar klare Worte, wenn ich darf, gell. Erstens: Du „müsstest“ nicht ins BV, sondern Du MUSST ins BV. Ich habe eine Freundin, die ihr Baby durch Ringelröteln in der 16. SSW per Totgeburt verloren hat. Das ist nichts, was in irgendwelchen Medizinbüchern steht, sondern es passiert wirklich. Deshalb gibt es da keine Alternative. Zweitens: Es ist nicht Dein Problem, sondern es ist ein gesellschaftliches Problem, dass sich Frauen schämen, wenn sie schwanger werden. Weil sie glauben, sie würden ihre Vorgesetzten „im Stich“ lassen, wenn sie das tun, was der Staat ja eigentlich will, nämlich Kinder bekommen. Bin selbst Lehrerin. Dass es an Schulen einen riesigen Personalmangel gibt, hast nicht Du verschuldet. Sondern die Politik hat 20 Jahre lang offenen Auges zu wenig Ausbildungsstellen für Lehrer an den Unis geschaffen, macht es Junglehrern schwer, Festanstellungen zu bekommen und wacht jetzt erstaunt auf, weil es auf einmal keine Lehrkräfte gibt. Es ist Aufgabe des Staats, dafür zu sorgen, dass es genug Lehrernachwuchs gibt, dass Lehrer besser bezahlt werden, damit der Beruf für mehr Menschen (und auch Männer) attraktiv wird, und dass Lehrer leichter in Festanstellungen kommen. Damit junge Frauen problemlos Kinder bekommen können, ohne dass alles zusammenbricht. Ich kann trotzdem verstehen, dass es Dir unangenehm ist, von der Schwangerschaft zu erzählen. Aber das macht man am besten kurz, knackig, sachlich, freundlich und ohne Entschuldigungen und Rechtfertigungen. Denn wenn man in den Rechtfertigungs-Modus gerät, bekommt man auch negative Reaktionen. Andere Menschen haken dort unbewusst sofort ein und fangen an zu lamentieren. Sage z. B.: „Im Leben passiert oft Unvorhergesehenes, und so geht es gerade auch mir. Ich bin schwanger. Daher wollte ich jetzt einige Dinge mit Ihnen besprechen. Ich habe keine Immunität gegen Ringelröteln und werde von meinem Arzt daher ins BV geschickt.“ Und dann schaust Du, wie sich das Gespräch entwickelt, welche Fragen zu klären sind usw. Bleibe auf der sachlichen Ebene. Lass Dich auf enttäuschte Kommentare, Zickigkeit, Vorwürfe und unterschwellige Kritik nicht ein. Schaue dann freundlich und glasig. Warte, bis derjenige sich von selbst fängt und wieder auf die Sachebene zurückkehrt. Diskutiere nicht, erkläre nicht, entschuldige Dich nicht. Das ist unnötig und unangebracht. LG und eine schöne Kugelzeit!


Dielilalaunekuh

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Bela66

Amen ! Dem ist nichts hinzuzufügen


Lea200796

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Bela66

Vielen, lieben Dank für eure Antworten! Das hat mir echt geholfen und Mut gemacht. Gleich habe ich noch einen Termin beim FA. Leider ist derzeit nur die Vertretung da, die letztes Mal noch der Meinung war, dass ich arbeiten könnte. Da werde ich nochmal mit ihr reden.. Ich bin jetzt in der 10. Woche. Eigentlich würde ich auch gerne bis zur 12. Woche warten, da ich auch letztes Jahr eine FG hatte aber der Fairness halber werde ich es Montag schon mitteilen..


Ruto

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Bela66

Schließe mich dem zu 100% an.