HanaU
Hallo zusammen, ich wende mich in großer Verzweiflung an euch. In bin in der 12. Woche und leide seit 6 Wochen an permanenter Übelkeit und Erbrechen. Nichts scheint zu helfen. Die Geruchsempfindlichkeit ist auch sehr ausgeprägt. Nachdem ich nichts mehr drin behalten habe und keine Flüssigkeit mehr aufnehmen konnte, habe ich mich ins KH einweisen lassen, was für mich eigentlich immer die Hölle ist. Mit der Diagnose Hyperemesis gravidarum war ich nun eine Woche dort und habe 3x täglich vomex Infusionen und 1x Vitamine pro Tag bekommen. Die Übelkeit ging kaum weg, aber ich bekam Flüssigkeit und das Erbrechen schwankte, mal war ein Tag besser, der nächste dann wieder schlechter. Ich merkte aber auch, wie sich mein psychischer Zustand verschlechterte und ich wollte es irgendwann wieder zuhause probieren. Gleichzeitig hatte ich panische Angst vor zuhause, weil ich da zuletzt alles schon so verknüpft hatte, dass ich alleine beim betreten der Wohnung jedes Mal würgen musste, obwohl ich wusste, dass es nicht stinkt. Aber wenn ich im KH an zuhause dachte, wurde mir direkt ganz anders. Was mich zusätzlich fertig macht, weil eigentlich soll zuhause ja ein Ort sein, an dem man gerne kommt. Aber es ist nur noch mit Unwohlsein verknüpft und das macht echt Angst. Ich leide seit einigen Jahren an Depression und einer Zwangsstörung, welche sich gerade wieder breit machen und vielleicht sogar die Übelkeit verstärken. Es scheint wie ein qualvoller Kreislauf. Nachdem ich nun im KH zwischenzeitlich Phasen hatte, wo die Übelkeit erträglicher war, bin ich heute nach Hause und es ist einfach nur schrecklich. Ich musste wieder mehrfach erbrechen. Es ist, als würde mir einfach von allem schlecht werden, seien es Gerüche oder nur der Anblick von Küche oder Badezimmer. Nur der Gedanke an unsere Kaninchen lässt mich zum Klo rennen. Es ist nicht mehr auszuhalten und ich weine nur noch. Ich kann keine Freude mehr empfinden und habe schreckliche Angst, wie lange dieser Zustand noch dauert. Mit grauen lese ich von berichten, in denen Frauen es bis zur Geburt haben. Aber da muss es doch mal bessere Phasen geben, weil wie soll man das sonst ertragen? Ich fühle mich schrecklich und kann mir aktuell nicht vorstellen, das noch einmal durchzumachen. Ich habe Angst, dass es nicht besser wird und ich in ein großes Loch der Depression falle und nichts mehr schön wird. Wird die Geruchsempfindlichkeit bleiben? Werde ich mich jemals zuhause wieder wohlfühlen, ohne dass alles mit Übelkeit und Würgereiz verbunden ist? Überlege schon, mich ganz bald wieder ins KH zu begeben, irgendwie war das neutrale und sterile dort (was ich eigentlich hasse) besser für die Übelkeit. Aber es muss ja auch zuhause irgendwann wieder gehen. Kann das jemand nachvollziehen? Tut mir leid für den langen Text, ich bin einfach wie gesagt sehr verzweifelt und weiß mir kaum noch zu helfen.
Hey HanaU, Hast du mit deiner FA bzw. dem KH über die Depression und Zwangsstörung gesprochen? Das kann natürlich die Übelkeit verstärken und einen Teufelskreis auslösen. Vielleicht solltest du über eine Therapie nachdenken oder dich medikamentös einstellen zu lassen, um den Kreislauf zu durchbrechen. Versuche dein Zuhause wieder positiv zu besetzen. Leichter gesagt als getan, ich weiß. Aber sieh auch die kleinen Schritte. Ich wünsche dir alles Gute und drücke die Daumen, dass die Hyperemesis besser wird!
Ich habe es im KH angesprochen, da wurde aber wenig drauf eingegangen. Heute habe ich einen Termin bei meiner Gynäkologin, um das anzusprechen. Ich möchte allerdings ungerne wieder Antidepressiva nehmen. Therapie habe ich vor ein paar Wochen abgeschlossen, befinde mich noch in einer Selbsthilfegruppe. Aber natürlich habe ich Angst, dass ich ohne Antidepressivum den Teufelskreis nicht durchbrechen kann und zugrunde gehe.
Das ist absolut schrecklich und ich verstehe dich gut, da ich sogar schon außerhalb der Schwangerschaften schon öfter wegen unstillbaren Erbrechen stationär behandelt wurde und auch die Schwangerschaften nicht so toll waren… Aber darf ich ehrlich sein? Ich habe das Gefühl, dass aus dir schon sehr eine Depression spricht. Hyperemesis Graviardum KANN bis zur Geburt anhalten - normalerweise endet sie aber um die 14. Woche. Du bist in der 12., also noch im “üblichen” Rahmen. Warum liest du die Horrorgeschichten? Warum versuchst du nicht erstmal die 14. Woche als Lichtblick zu sehen? Es ändert nichts daran, wie lange es wirklich dauert, aber ein optimistischer Blick hilft mehr. Die Angst, das nichts mehr schön wird, ebenso. Auch, wenn der Weg vielleicht besch*ssen ist, du wirst dennoch irgendwann den ersten Tritt spüren, den ersten Body kaufen, dein Baby kennenlernen. Erneut: Ich glaube dir, wie schlecht es dir grade geht, aber Hyperemesis Graviardum hat ein definitives Enddatum mit der Geburt deines Kindes. Dein Leben wird natürlich wieder schön, wenn nicht eigentlich viel schöner. Natürlich wird auch dein Zuhause nicht für immer mit Übelkeit verbunden sein. Ich muss sagen, ich mag den Geruch von Sterilium auch ganz gern, insbesondere wenn mir elend ist. Vielleicht ändert ihr für die Zeit einfach eureReinigungsprodukte? Wascht mit neutralem Waschmittel. Verzichtet auf Weichspüler. Mach dir die ätzende Situation schöner. Mein Kotzeimer hat einen Namen und Wackelaugen. Mag kindisch klingen, aber mir hilft das. Brichst du direkt ins Klo, besorg dir ein besonders angenehmes Kissen für die Knie. Kannst du die Küche meiden? Kann dein Freund dir woanders eine hübsche (!) Ecke mit Getränken, Traubenzucker, (möglichst geruchsneutraler) Nahrung machen? Merkst du, bevor das Erbrechen los geht? Mir helfen dann spontan ein bis zwei Rennie. Manchmal stoppt es das und in jedem Fall macht es das Erbrechen weniger schmerzhaft. Und ja, auch Angst(Störung) kann einem reichlich auf den Magen schlagen - bitte pass auf, dass deine Hyperemesis sich nicht nahtlos mit Angsterbrechen die Klinke in die Hand gibt… Du hast die Antidepressiva abgesetzt und das ist eine Leistung. Aber es ist auch keine Schande, wenn du sie in dieser, ohnehin emotional sehr intensiven Phase, noch einmal brauchst. Alles Gute dir.
Danke für deine Rückmeldung! Ja, du hast recht, es spricht schon sehr die Depression aus mir. Es ist halt schwierig, das aufzuhalten, wenn so viele dunkle Gedanken auf einen niederprasseln. Ich versuche aber jetzt, zu hoffen, dass es vielleicht auch bald besser wird. Auch neue, andere Gerüche probieren wir gerade aus. Auf die antidepressiva möchte ich trotzdem nicht zurückgreifen. Das Absetzsyndrom möchte ich nicht nochmal. Und ich glaube, dass richtige Therapie mehr hilft als Tabletten.
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