Lilly8304
Hallo, liebe Community! Ich war bis März 2023 mit einem 46-jährigen Mann zusammen. Es war nach meiner Ehe (bis 2014), aus der ich schon zwei ältere Kinder habe, die erste Liason mit einem Mann. Alles grundsätzlich sehr schön, aber im Endeeffekt passten unsere Vorstellungen leider nicht zusammen und so habe ich diesen Kontakt abgebrochen. In erster Linie lag es daran, dass er sich nicht fest binden wollte, der er selber erst seit knapp zwei Jahren getrennt war, seine Kinder mehrere 100 km von ihm weg lebten und er durch einen verantwortungsvollen Job die Energie für eine Beziehung nicht finden konnte (oder wollte). Da er sich aber mir gegenüber benommen hat, als ob wir eine Beziehung führen würden und ich das Gespräch mit ihm gesucht habe, hat er so blöd reagiert, dass ich gleich, nachdem ich viele Wochen Bauchschmerzen mit der Situation hatte, die Sache beendet habe. Wir haben immer mit Kondom verhütet, ich stellte aber zwei Wochen später fest, dass ich schwanger bin. Das Baby kommt im November. Ich habe es ihm noch nicht gesagt. Ich habe die Befürchtung, dass er denkt, ich hätte die Schwangerschaft absichtlich herbeigeführt. Oder dass ich sein Geld möchte (was ich nicht will! Ich bin selber sehr gut aufgestellt). Ich möchte ihm auch sein Leben nicht noch schwerer machen, denn er leidet sehr unter dem Verlust seiner Kinder durch die Trennung. Auf der anderen Seite wird dann natürlich auch bald ein Würmchen sein, der einen Vater hat (meine beiden größeren Kinder haben nämlich leider keinen mehr) Könnt ihr mir helfen, wie und ob ich mit meinem Ex sprechen soll? Ich freue mich über jeden Tipp.
So wie es sich anhört, würde ich ihm nichts davon erzählen. Andererseits...würde ich es ihm auch nicht verheimlichen wollen... Die Frage ist, ändert sich seine Meinung, wenn er erfährt, dass das Kind von ihm ist... Oder denkt er eben, du willst Kohle von ihm oder wolltest unbedingt ein Kind von ihm... Viele schwere Fragen... Hast du noch Kontakt zu ihm? Ich glaube, ich würde es ihm erst mal nicht erzählen... Vielleicht bekommst du ein anderes Gefühl dafür, wenn das Kind da ist... Evtl bekommst du das Verlangen, es ihm ja doch zu erzählen...
Hey ... schwierige Situation! Trotz allem steht es ihm zu es zu wissen ! Was er am Ende draus macht , ist ja seine Sache! Und wenn keinen Vater angibst muss er auch nicht zahlen! Aber ich denke er sollte es wissen !Du kannst ihm ja sagen , das du keine Erwartungen an ihn hast , fertig Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute
Hallo, es hilft dir vielleicht bei deiner Frage, wenn du dir klarmachst, dass es hier weniger um dich geht als um dein Kind. Jedes Kind hat ein Recht darauf zu wissen, wer sein Vater ist. Kinder, die das nicht erfahren dürfen, leiden später sehr, denn der Vater gehört zur Findung der eigenen Identität unbedingt dazu. Und zu einer gesunden Psyche. Das heißt nicht, dass enger Kontakt bestehen muss (obwohl das sehr wichtig wäre), aber dass das Kind weiß, wer der Vater ist, dass es ihn vielleicht hier und da sieht, und dass beide die Chance haben, selbst zu entscheiden, ob sie sich sehen wollen oder nicht. Und das heißt natürlich umgekehrt, dass auch der Vater es wissen muss. Der zweite Punkt ist, dass es dir nicht zusteht, stellvertretend für dein Kind auf Kindesunterhalt zu verzichten. Denn es geht auch hier ja nicht um dich. Sondern der Unterhalt gehört deinem Kind. Es hat Anspruch darauf, bis es seine erste Ausbildung oder sein erstes Studium beendet hat. Es geht hier um Jahrzehnte. Das Geld steht deinem Kind zu, und du kannst nicht für das Kind entscheiden, dass es den nicht braucht - weil es hier ja nicht um dein Geld geht. Dasselbe gilt für das Erbe. Dein Kind ist mit der Geburt erbberechtigt gegenüber dem Vater. Auch hierauf darfst du nicht stellvertretend verzichten, denn du weißt nicht, ob das deinem Kind später recht ist. Ich denke daher, du musst es dem Vater wirklich sagen. Nicht für ihn und nicht für dich - sondern für das Kind, das nicht im luftleeren Raum dastehen sollte. Du kannst eines Tages krank werden, so dass du nicht mehr erwerbstätig sein kannst, und ja, du kannst auch sterben, bevor dein Kind groß ist. Dann sollte es einen Vater haben, und es sollte finanziell das Geld und später das Erbe bekommen, das ihm zusteht. Ich kann verstehen, dass dir das Ganze unangenehm ist. Sage dem Kindsvater, dass du weißt, dass das jetzt komisch aussieht. Dass das Kind aber wirklich ungeplant ist. Und letztlich gilt ja: Was dieser Mensch jetzt denkt von dir oder nicht denkt von dir, ist nicht so wichtig. Er darf alles Mögliche denken, das ist menschlich. Aber du kannst auch hier seine Reaktion nicht vorwegnehmen. Wer weiß, wie er wirklich reagiert. Und selbst wenn er jetzt schlecht reagiert, kann es sein, dass er in einiger Zeit seine Meinung ändert und das Kind doch sehen will - entweder bald oder erst in einigen Jahren. Er muss die Chance dazu aber haben. Informiere ihn also rasch, denn wenn du jetzt noch lange wartest, ist das wirklich unfair. Erzähle es ihm, klar, freundlich, aber knapp. Mach‘ im Eifer des Gefechts keine Zugeständnisse. Verzichte nicht auf Unterhalt fürs Kind. Ihr müsst beim ersten Mal gar nicht über Geld sprechen, es muss erstmal sacken bei ihm. Das weitere kann man später klären. Gib ihn außerdem nach der Geburt bei der Anmeldung des Kindes als Vater an, das ist ganz wichtig. Das hat erstmal keine Konsequenzen, aber damit ist rechtlich alles wasserfest. LG
Ich sehe das genauso. Es geht hier nicht um ihn oder um dich, sondern um dein Kind. Ich würde es ihm sofort ehrlich sagen. Ja, es war ungeplant, aber dennoch gehören 2 dazu, deswegen sollst nicht nur du für dein Kind aufkommen, sondern auch er. Du weißt ja nicht, was die Zukunft bringt und was in 5 oder 10 Jahren sein wird. Du musst auf jeden Fall dem Vater von seinem Kind erzählen, besser früher als später. Außerdem wird dein Kind irgendwann wissen wollen, wer der Vater ist und willst du deinem Kind dann sagen müssen, dass du es ihm verheimlicht hast? Egal was er daraus macht, ob er Kontakt will oder nicht. Deinem Kind zuliebe musst du es ihm sagen.
Ich finde, dass er auf jeden Fall auch das Recht hat zu erfahren, dass er Vater wird. Was danach passiert, zeigt die Zeit. Aber egal wie es dann ausgeht, du hast alles getan und ihm die Möglichkeit gegeben, als Vater da zu sein.
Komplizierte Situation, aber so ist das Leben nun mal häufiger… Kommunizieren musst du es sowieso. Die Frage ist eher wann und wie. Eine Möglichkeit wäre z.B. eine Postkarte mit Ultraschallbild zu schicken. Oder später eine Geburtstagskarte.
Hallo Lilly, es gibt nicht viel, was ich meinen Eltern vorzuwerfen hätte, aber ein immerwährender und auch mit zunehmendem Alter nicht kleinzukriegender Schmerz rührt daher, dass meine Eltern einige schwerwiegende und richtungsweisende Entscheidungen für mich getroffen haben, ohne mich an diesen zu beteiligen. Ich wünsche mir (auch als Studienrätin mit teilweise abstrusen Erfahrungen in dieser Sache) von Herzen, dass Eltern ihre Kinder anhören und Weichen im Leben der Kinder so stellen, dass die Kinder diese mit entsprechendem Alter selbst schalten und ihre eigene Richtung wählen können. Dir und deinem Kleinen wünsche ich eine feste, tiefe, vertrauensvolle und enge Bindung - von beiden Seiten aus.
Ich würde es ihm auf jeden Fall sagen. Wie eine meiner Vorrednerinen schon schreiben, es geht um das Kind. Ich würde es ihm aber so Formulieren, dass er nicht denkt, dass du ihm etwas "unterschieben" möchtest oder irgendwelche Forderungen an ihn hast. Ich finde es aber nur fair dem Kind und auch dem "Erzeuger" gegenüber dort offen und ehrlich zu kommunizieren. Schließlich sollte ein Mann in seinem Alter auch so viel verstehen, dass sobald er mit einer Frau schläft es auch zur Schwangerschaft kommen kann, da kein Verhütungsmittel der Welt 100 % Schutz bietet (auch nicht die Sterilisation). Von daher sehe ich Ihn schon auch in der Verantwortung sich zumindest Gedanken darüber zu machen wie er mit der Situation umgehen will. Er kann sich glücklich schätzen, dass du keine Forderungen an Ihn stellst. Ich hoffe du hast auch die Kraft die Situation zu meistern wenn er sich für das Vater sein entscheidet aber gegen eine Beziehung. Viele Grüße lolorossi
Hallo. Ich hab nur deinen Eingangspost gelesen. Und ich möchte sagen, dass dein ungeborenes Kind zwei Rechte hat - das Recht, seine biologische Abstammung zu kennen, den Vater kennen zu lernen - und Recht auf Unterhalt vom Vater. Und du hast die Verantwortung, für seine Rechte einzustehen, da es das noch nicht selbst kann. Was spielt es schon für eine Rolle, was der Mann von dir denkt, was Absicht war oder nicht, das ist doch nebensächlich und dein Stolz hier fehl am Platz.