Elternforum Schwanger mit 35 plus

Schwanger mit 35

Schwanger mit 35

Fayesworld

Hallo, Ich schreibe hier vllt. aus einer Panikattacke heraus. Ich bin kurz vor meinem 35 Geburtstag schwanger geworden und jetzt in der 9SSW. Seit 2 Tagen renne ich nur panisch durchs Haus, weil ich so extreme Angst habe, dass ich jetzt ein Kind mit Chromosomenanomalie bekommen werde, weil ich jetzt 35 bin. Vermutlich klingt das für Außenstehende sehr verrückt. Aber ich kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Ich muss dazu sagen, ich wollte immer vor 35 Mutter werden, wir versuchen es seit 6 Jahren, ivh hatte im Februar 2023 eine missed abortion. Wir haben es erst mit 29 versucht, weil ich tatsächlich eine PTBS habe und ich diese erst aufarbeiten wollte und das go meiner Thetapeutin haben wollte, um zu versuchen schwanger zu werden. Im Rahmen meiner PTBS habe. Ich auch Zwangsgedanken und Angstepisoden entwickelt. Allerdings hatte ich nichts davon mehr seit über 7 Jahren( Ursprungstrauma in der Jugend). Deshalb die Frage an euch, ist das eine reale, sinnvolle Angst oder geht mein Gehirn wieder seine eigenen Wege? Help!!!! Liebe Grüße


Traurig2020

Antwort auf Beitrag von Fayesworld

Hey, kurz und knapp: Bist nicht allein mit den Gedanken. Ich hatte sie allerdings schon bei meiner ersten Schwangerschaft mit damals 33 Jahren. Wir haben für uns damals wie jetzt auch (bin 36) entschieden, dass wir ALLE Untersuchungen machen lassen. Dementsprechend habe ich Ersttrimestwr-Screening und NIPT (Harmony) machen lassen. Zudem habe ich das zweite Screening beim Pränataldiagnostiker wiederholen lassen. Natürlich schließt das nichts vollständig aus, aber es beruhigt zumindest etwas. ;) Ansonsten rufe ich mir immer wieder die Statistik in den Hinterkopf. Und die besagt, dass 98 Prozent der Kinder gesund zur Welt kommen. Bin jetzt übrigens in der 26. SSW und es ist ei!n IVF-Baby. Meine Erstgeborene übrigens ebenfalls. Versuch dir die Fakten in den Kopf zu rufen. Bei mir hilft das immer die ärgste Panik abzuwenden. LG und halt den Kopf oben


die_ente_macht_nagnag

Antwort auf Beitrag von Fayesworld

Nein, die Angst ist weder real noch sinnvoll. Der Anteil der Ü35 Mütter wird seit Jahren größer; die überwiegende Mehrheit dieser Kinder ist gesund. Und auch jüngere Mütter bekommen Kinder mit Beeinträchtigung. Das Alter ist kein Garant. Was genau macht die Angst? Entscheidungen treffen zu müssen? Das sich Wunschvorstellungen nicht realisieren? Deine Schwamgerschaft ist noch frisch, so richtig "merkt" Frau ja noch gar nichts. Es ist im Grunde auch normal, daß man in der Situation ambivalente Gefühle hat. Vielleicht solltest du eine Schwangerschaftskonfliktberatung wahrnehmen oder wieder mit deiner Therapeuthin. Alles Gute ...


Jorinde17

Antwort auf Beitrag von Fayesworld

Huhu, vorab: Ich habe mit 39 das zweite Kind bekommen, kann also beim Thema Ü35 mitreden. Aber eigentlich geht es hier gar nicht um dein Alter. Sondern das Ding ist, dass seelische Probleme wie Angststörungen in der Schwangerschaft und kurz nach der Entbindung meist schlimmer werden. Grund ist, dass alle Hormone zugleich Neurotransmitter sind (Botenstoffe), die immer auch aufs Gehirn wirken. Und das merkt man eben auch. Phasen hormoneller Umstellung (Schwangerschaft und Wochenbett) sind deshalb besonders anfällig für eine Verschlechterung von Neuröschen, das ist leider normal. Die Frage ist halt, ob du das managen kannst oder nicht. Man darf Ängste haben in der Schwangerschaft, sie sollten aber nicht den Alltag dominieren. Wenn dich deine Angst aber den ganzen Tag beschäftigt, du keine Freude mehr hast, sondern Furcht das bestimmende Gefühle wird - dann solltest du eine schwangerschafts-begleitende Gesprächstherapie machen. Das ist möglich und hilft. Du kannst aber auch konkret deine Ängste lindern: Indem du in den nächsten Wochen den sog. Harmony-Test machst, der die häufigsten Chromosomen-Anomalien sicher entdeckt. Man muss ihn selbst bezahlen (um die 200 EUR), aber dafür hat man Sicherheit. Sprich deinen Arzt darauf an. Übrigens haben die meisten Kinder mit Down-Syndrom junge Eltern. Denn zwar steigt mit zunehmendem Alter das Risiko, ein Kind mit Trisomie 21 (oder 18 etc.) zu bekommen. Aber da sehr viel mehr Frauen in jüngerem Alter Kinder bekommen als mit über 35 oder mit 40, ist hier die Anzahl erkrankter Kinder trotzdem höher. Auch wenn junge Frauen ein geringeres Risiko haben. Denn sie haben kein Null-Risiko, auch hier kommen Trisomien vor, und die Masse sorgt dafür, dass es insgesamt hier mehr Down-Kinder gibt. Wenn dir auch der Harmony-Test keine Beruhigung gibt, weil z.B. neue Ängste die alten ablösen, solltest du nicht zögern, dir psychologische Hilfe zu suchen. Die Schwangerschaft ist einfach zu schade, um sie sich mit ständigen Ängsten zu vergällen. Bitte nicht zögern, da ist nichts dabei, gell. LG


Fayesworld

Antwort auf Beitrag von Jorinde17

Ich danke euch allen dreien für eure Antwort, eure Worte haben mir gut getan! Ja, ich habe mich dazu entschlossen, die pränatalen tests zu machen. Ich hoffe meine FÄ spielt da auch mit, die hab ich noch nicht gesehen, sondern war in Vertretungspraxen, weil sie seit Weihnachten bis Montag im Urlaub ist. Ich habe tatsächlich mich schon bei meiner alten Therapeutin gemeldet, die Art meiner Gedanken habwn leider Zwangsgedankencharakter, was mich bitterlich enttäuscht, da es wie gesagt die letzten Jahre alles weg war....... Aber wenn du recht hast, und solche psychischen Erkrankungen durch die hormonelle Umstellung gepusht werden, dann gibt es ja Grund zur Hoffnung das ein paar Jahre nach der Geburt (meine Gyn sagte, dass ich mit meiner Vorgeschichte die Ideale Kandidatin für ne postnatale Depression sei) wieder weg ist. Danke euch erstmal!


stef_02

Antwort auf Beitrag von Fayesworld

Hey, wir haben ja schon festgestellt, dass wir viele Sorgen teilen. Hier verstehe ich dich auch absolut! Auch wenn es erstmal nur um Statistiken geht und an deinem 35 Geburtstag nichts in dir explodiert, dass dann alles ändert. Dennoch verstehe ich dich zu 100% auch bei mir ist die Angst trotzdem da. Angst ist oft nicht realistisch oder logisch. Wir haben es auch später versucht weil ich z.B. meine Angststörung und so erst besser und effektiver unter Kontrolle haben wollte, und so lange warten wollte. Gesagt getan und was ist, die Schwangerschaftshormone spülen mir natürlich ordentlich die Hirnchemie durch und führen dazu, dass Angst und Gedanken nach langer Zeit wieder zu nehmen die Chance stand 50:50, tja aber ich habe zum Glück vorher ein entsprechendes Netz gespannt, falls die erste Zeit schwerer sein sollte. Vlt käme das für dich auch in Frage. Auch es noch mal mit deiner Therapeutin, falls du noch Kontakt hast durchzusprechen kann helfen. Das gilt natürlich, dann WENN die Ängste dich übergebührlich belasten und es dir durch diese schlechter geht oder du mit denen Skills nicht zu Rande kommst. ist auf jeden Fall keine Schande sich bei starker Belastung noch mal Hilfe zu suchen!! Ansonsten glaube ich sind diese Ängste in einem gewissen Maße auch einfach normal..zumindest denke ich das....ist auch alles neu für mich


mrskikizweimal

Antwort auf Beitrag von Fayesworld

Du scheinst mein Zwilling zu sein HAHA! Ich habe zwei Tage vor meinem 35. Geburtstag herausgefunden, dass ich schwanger bin. War totaler Zufall. PTBS hatte ich auch, diese habe ich austherapiert und wurde dann ein Jahr nach Abschluss der Therapie schwanger. Ich würde dir raten einen wirklich guten Gyn zu finden. Meiner ist großartig. Was du beschreibst, habe ich gerne 2-3 Tage vor dem nächsten Untersuchungstermin. Da gehen meine Gedanken mit mir durch. Mein Gyn ist aber sensationell gut. Strahlt ganz viel Ruhe aus und bei jedem US sagt er mir, dass er keine Probleme sieht und dass alles in Ordnung ist. Sonst würde ich dir auch empfehlen mit deiner Therapeutin über diese Ängste zu sprechen. Es scheint vielen Frauen so zu gehen, dass sie sich mit Sorgen in dieser Phase belasten. Ob es bei dir mehr ist als bei anderen kann ich dir natürlich nicht sagen.