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Ich werde aus meinem Mann einfach nicht schlau

Ich werde aus meinem Mann einfach nicht schlau

SuSiSanne40

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Hallo, irgendwie scheint er sich jeden Tag weniger über die Schwangerschaft zu freuen. Ist es vielleicht nur eine Schutzreaktion so lange ich noch keine Bestätigung vom FA habe oder will er das Baby plötzlich doch nicht mehr? Er sagte sogar zu mir das ich es ja unbedingt wollte, aber dann hätte er sich doch mehr um Verhütung kümmern müssen wenn er so gar keins mehr gewollt hätte, oder? Ich hab schon Bauchschmerzen weil es mich so belastet. Wie haben sich Eure Männer denn so am Anfang verhalten? Ich hab mir zwischenzeitlich sogar gewünscht nicht mehr schwanger zu sein, aber mein Herz liebt dieses Baby jetzt schon.


Astrid

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Antwort auf Beitrag von SuSiSanne40

Hallo, gar nicht wenige Männer reagieren so, wie Deiner - nimm das auf keinen Fall persönlich. Mein Mann hat mir das mal aus seiner Sicht erklärt: Er hat sich zwar Kinder gewünscht, hatte gleichzeitig aber einen ziemlichen Bammel davor. Er mag nicht so gern Veränderungen und Neues, das er nicht kennt und planen kann. Das verunsichert ihn. Vor allem die Riesenverantwortung, die mit einem Kind einhergeht, konnte er sich nicht so recht vorstellen, er wusste nicht: Wird das leicht, oder ist das etwas total Schwieriges? Außerdem ist Vatersein ja etwas, das für immer ist - auch das kann sich beängstigend anfühlen. Er war deshalb in meinen Schwangerschaften leider auch nicht gerade euphorisch, sondern hielt sich ziemlich bedeckt. Ihm war die große Veränderung, die sich da ankündigte, überhaupt nicht geheuer. Auch all das Medizinische, was so an der Schwangerschaft und Geburt dran hängt, war ihm sehr fremd. Er musste das alles erstmal verarbeiten. Jedenfalls war das sofort weg, sobald unser erstes Kind auf der Welt war. Er hat das Baby gar nicht mehr herausgerückt und saustolz allen Verwandten vorgeführt. Ich musste mich schon richtig durchsetzen, um unsere Maus auch mal halten zu dürfen. Und natürlich ist er längst ein toller Vater und richtig gut in diese Rolle mit all ihrer Verantwortung hinein gewachsen. Nimm Deinem Mann die Zurückhaltung nicht zu übel. Die meisten Männer können nicht gut über ihre Gefühle sprechen, weil sie ihnen selbst gar nicht besonders klar sind. Dein Mann ist verunsichert, hat Bammel, was da nun auf ihn zukommt, kann das Ganze aber nicht in Worte fassen. Gib ihm Zeit! Noch ein wichtiger Tipp aus eigener Erfahrung: Beziehe Deinen Mann nach der Geburt des Kindes unbedingt vom ersten Tag an in die Babypflege mit ein, das ist gerade für solche Männer ganz wichtig. Sie müssen schnell eine Bindung zum Baby bekommen, und dürfen gar nicht erst Zeit haben, eine Scheu vor der Vaterrolle zu entwickeln. Manche Mütter machen leider den Fehler, dass sie ihrem Mann nichts zutrauen und das Baby daher fast allein versorgen. Das ist nicht gut fürs Baby, und gar nicht gut für den Vater und seine Bindung zum Kind. Auch wenn Dein Mann sich also anfangs nicht so geschickt anstellen sollte oder nicht alles perfekt macht - lass ihn gnadenlos machen, er schafft das schon! LG


SuSiSanne40

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Antwort auf Beitrag von Astrid

Hi, danke für Deine schnelle Antwort. Da wir ja schon eine Tochter haben weiß er ja was auf ihn zukommt. Als ich mit ihr schwanger wurde waren wir erst 3 Monate zusammen, hatten beide ziemlich schwierige Zeiten hinter uns. Bei ihm gesundheitlich und jobbedingt, bei mir familiäre. Mein Papa hatte sich einige Monate zuvor das Leben genommen und uns wurde unsere Wohnung gekündigt. Ich hab damals gefühlt das das Baby ein Geschenk meines Papas ist um mich wieder glücklich zu sehen. Nun ist auch noch der Geburtstermin dieses Babys auf seinem Geburtstag ausgerechnet. Ich sehe es als Zeichen. Der Tag war damals auch der Tag seines Selbstmordversuchs (er starb einige Tage danach im Krankenhaus) und vielleicht möchte er das an dem Tag endlich wieder was schönes passiert.


Jole3

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Antwort auf Beitrag von Astrid

Sehr gut erklärt! Manche Männer sind da echt so. :)


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von SuSiSanne40

Hallo,vielleicht braucht er auch erst Sicherheit um sich richtig freuen zu können,bei uns war es umgekehrt,nach 11Jahren erfolglosen Versuchen wurde ich letztes Jahr Schwanger,mein Mann ist vor Freude geplatzt,hat es direkt nach dem Test überall erzählt... Ich wollte erst den Arzttermin abwarten,dann den Herzschlag...dann so ab der 13/15.Woche konnte ich mich langsam freuen,dann in der 21.Woche ein Tiefschlag,sie war viel zu klein,der Arzt meinte sie wäre sicher schwer krank,würde es niemals zum Et schaffen und auf kein überlebensfähiges Gewicht kommen,was aber Humbug war,sie ist einfach nur so klein,so richtig genießen konnte ich nur die letzten 2-3Monate und selbst da kam es mir unwirklich vor Ich denke ich habe das als Schutzreaktion weggeschoben um mit einem eventuellen Verlust besser klarzukommen Unser Sonnenschein ist jetzt 4Monate alt und alles ist wie verflogen,ich hab keine Bindungsprobleme oder ähnliches gehabt


Conny82

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Antwort auf Beitrag von SuSiSanne40

Meiner ist auch so. "Jetzt ist das doch nur ein Zellhaufen". "Ich hab noch kein Bezug dazu". Wurde wirklich besser, nachdem ich den MuPa in der 9. SSW bekam. Un der Bauch dann immer mehr wuchs. Denke das is normal. Sie haben keine Hormone die sie veraendern. Ihr Koerper muss sich nicht umstellen.


Jole3

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Antwort auf Beitrag von SuSiSanne40

Vielleicht geht es ihm auch so, dass er Angst hat, nicht genug Liebe für zwei Kinder zu haben oder eben vor der größeren Verantwortung für zwei Kinder erstmal Respekt hat. Egal, was es ist: lass ihm Zeit. Ich wünsche dir eine entspannte Schwangerschaft und dass ihr euch bald gemeinsam freut! :)


Astrid

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Antwort auf Beitrag von SuSiSanne40

Huhu, wollte noch ergänzen: Auch mein Mann tat sich bei BEIDEN Schwangerschaften schwer, nicht nur beim ersten Kind. Nachdem er sich an ein Einzelkind gewöhnt hatte, war es ihm trotzdem unheimlich, zwei Kinder zu haben. Er selbst ist auch Einzelkind und kannte das also nicht - und was er nicht kennt, verunsichert ihn eher, als ihn zu euphorisieren. Ich finde es übrigens toll, dass Du Dein Baby als Geschenk gesehen hast, das dem Schicksalsschlag mit Deinem Vater etwas Gutes entgegensetzen soll! Das ist eine wirklich schöne Einstellung, die sicher irgendwo auch wahr ist! LG


LiLiMa

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Antwort auf Beitrag von SuSiSanne40

...obwohl unser zweites Kind geplant war, hab ich erstmal geweint als ich den positiven Schwangerschaftstest in Händen hielt. Bis ich mich damit angefreundet hatte dauerte es viele Wochen. Und richtig gefreut hab ich mich die ganze Schwangerschaft sehr selten. Ich habe mir ständig Sorgen um die Zukunft und Gedanken gemacht, wie es mit 2 Kindern wird etc. Hat der Liebe zu meinem Kind keinen Abbruch getan ;)