Mitglied inaktiv
Hallo! Ich les eigentlich immer nur bei Euch mit, aber der Beitrag von Mamafürvier veranlasst mich, mich doch mal zu Wort zu melden :o) Kurz zu mir, damit Ihr wisst, mit wem Ihr es zu tun habt*gg* Ich heisse Susanne, bin 35 und habe 3 Kinder ( 16 Jahre, 3 Jahre und 5 Wochen alt). Ich bin ebenfalls aus der ehemaligen DDR und habe meine Tochter im Juni 89 bekommen, also kurz vor dem Mauerfall. Ich muss Mamafürvier zustimmen, man hat heute einfach viel zuviel Infos und ist höllisch verunsichert. Als ich mit meiner Tochter SS war, bin ich mit ausbleiben der Mens zum Doc ( Heim SS-Tests gabs nicht), man guckte mich nur blöde an und bestellte mich in 2 Wochen wieder zum SS-test in der Praxis. US hatte ich auch nur 2x, einmal in der 8.SSW wegen ständiger Blutungen und einmal um die 36.SSW. Und die Geburt.... hab ja nun den direkten Vergleich, für manche wäre das vermutlich Horror gewesen. War man über ET musste man zur Fruchtwasserspiegelung antraben, dafür gabs nen Sammeltermin, oft wurden 10 Frauen und mehr am Fliessband abgefertigt. Bei mir gings nach der Spiegelung direkt in den Kreisssaal weiter, da ich wohl aller 3 min Wehen hatte ( hab nicht eine davon gemerkt) und mit mir gingen noch mind. 6 andere Frauen. Im Kreißsaal lag man zu 3. oder 4. nur durch eine Stoffwand getrennt. Mein Partner durfte nicht mit rein. Reihum wurden Wehentröpfe verteilt, egal ob nötig oder nicht und die Fruchtblasen wurden geöffnet. Man durfte nur liegen, sich allenfalls von der einen zur anderen Seite drehen und wenn man nur etwas lauter atmete wurde man zusammengeniest, Schmerzmittel gabs garnicht und Dammschnitte wurden prophylaktisch bei fast jeder gemacht. Wenn es zur Geburt kam, waren ausser 2 Hebis und nem Arzt noch reichlich Medizinstudenten um einen rum, da wurde garnicht erst gefragt, obs einem Recht ist. Sein baby hatte man allenfalls für 10 min auf dem Bauch, dann hat mans erst wieder auf der Station gesehen. Pünktlich im 4 Std Takt hat man die kleinen bekommen für 30 min, dann wurden sie wieder ins Kinderzimmer gebracht, das letzte mal bekam man sie um 22 Uhr und dann erst wieder um 6 Uhr morgens. Ich hab übrigens im OZK in Berlin-Lichtenberg entbunden und das galt schon als "Fortschrittlich". Was Toxoplasmose ist oder Listerien, das wusste Otto-Normalmensch garnicht, der Toxo-Test gehörte damals aber zum Standard, man wurde nur nicht aufgeklärt, was es damit auf sich hat. Ich war damals auch viel unbeschwerter, bei den SS von den beiden kleinen hatte ich viel mehr Ängste. Fazit: Infos sind gut, nur zuviel davon schaden mehr als sie nützen. LG Susi
Ich hab jetzt noch n mulmiges Gefühl, wenn ich dran denke. Mit ET+11 kenn ich die "Spiegel-Abfertigung" auch noch *ätzend*. Im Kreißsaal ging jeder auf und ab der Lust hatte und da ich mit der "Uschi" zur Tür lag konnte jeder gleich sehen was los ist *schäm*. Nach der Geburt hatte ich die Babies auch nur kurz, dann tagelang nur zum Stillen für n paar Minuten den Rset sah ich sie ducrh die Glasscheibe im Babyzimmer liegen und war todtraurig. 1 Baby durfte ich anfangs wegen Medikamenten nicht stillen und bekam es erstmal 2 Tage garnicht. Schmerzmittel gabs eh nicht unter der Geburt und ich bezweifle, daß ich welche hatte zum Nähen. Fühlte sich nicht so an. Hab noch so ne Story, die manche sicher mal wieder nicht glauben wollen... ...die Besuche der Fürsorgerin oder wie die Tante noch mal hieß... ...Das Baby war ein paar Tage alt und da kam unangemeldet eine Tante vom Jugendamt (glaube ich). Sie wollte die Wohnung sehen, ob alles Kindgerecht ist, wo das Baby schläft, Mecker gabs für Kissen am Kopfende des Stubenwagens und andere Vergehen. Ich hab heut noch keinen Schimmer, was die Tante wollte. Im Nachhinein hab ich manchmal nachgedacht, was sie getan haben könnten, wenns in einer Familie mal gar nicht gut mit der Unterbringung und Versorgung des Babys aussah. Jetzt Kinder bekommen ist soooo schön! SS-Tests macht man easy zu hause udn ist nicht ewig unsicher. Die SS-Vorsorge ist umfassend und vor allem erfährt man was drüber und so interessant mit den vielen US. Man kann ne Betäubung bekommen, wenn man will und bekommt sogar seine eignen Kinder zu sich. Kerstin
Hallo Susi, danke für den realistischen Einblick. Für mich klingt das wie aus einem Horrorfilm. :-( Aber da alles so durchreglementiert war, hat sich vermutlich auch kaum jemand Gedanken darüber gemacht, ob es auch anders ginge, oder? LG mera
meine mutter hat mich 1982 auch in der ehemaligen ddr entbunden und leidet da heute noch drunter... sie lag 12 std oder so am wehentropf, durfte nichtmal ein buch lesen, wurde blöd von der hebamme angemacht, durfte meinen papa und auch sonst niemanden dabei haben, die haben ihr nicht gesagt, das mein papa da war um sich nach uns zu erkundigen, beim stillen gabs keinerlei hilfe und es hat dann auch nicht geklappt, was zur folge hatte, das ich nicht gestillt wurde etc.pp meine mutter hat das schon damals nicht verstanden, warum die so streng waren und ihr nichtmal ein buch gelassen haben, hätte nun wirklich niemanden gestört... jetzt war sie ganz neidisch auf mich :-) allerdings mußte sie auch oft den kopf schütteln, weil man heutzutage als schwangere ja kaum etwas 'darf', wo früher überhaupt nicht die rede von war. und ich fand/finde viele dinge die schwangeren geraten werden auch echt albern, schließlich bekommen frauen schon immer kinder und auch in schlechten zeiten (z.b. krieg, da wurden auch gesunde, kräftige kinder geboren...) ich glaub man muß einfach den mittelweg finden und öfter einfach mal nicht hinhören, wenn schon wieder so ein gut gemeinter rat kommt.
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