Elternforum Schwanger mit 35 plus

Erst 4 Monate "Kinderwunsch", jetzt nur noch Panik

Erst 4 Monate "Kinderwunsch", jetzt nur noch Panik

Lorillegra

Vermutlich werde ich hier auch keine Hilfe finden, denn Entscheidungen muss man allein fällen. Aber ich muss mal irgendwo außerhalb meiner Partnerschaft und Familie meine Gedanken sortieren. Erstmal ein paar Eckdaten: Ich bin 36, mein Partner 28. Ich arbeite festangestellt (endlich!!) und bin die Hauptverdienerin. Mein Partner wird ca. Ende Mai mit seiner Ausbildung fertig sein und dann vermutlich trotzdem deutlich weniger verdienen als ich (Wenn er einen Tarifvertrag bekäme, 800 Netto weniger als ich jetzt). Ich habe seit 19 Jahren ein Pferd (also hohe Kosten, die leider nicht mal eben so reduzierbar sind). Anfang August habe ich mit meinem Partner über eine Unruhe in mir gesprochen, die mit der ungewissen Zukunftsplanung zwischen uns zu tun hat. Vielleicht aber auch nur mit einer gewissen "Langeweile" nach fast 3 Jahren Corona-Beschränkungen und vielen dadurch verlorenen Freundschaften etc. Ich fand plötzlich Schwangere in Badeanzügen irgendwie schön, Babies und Kleinkinder niedlich. Alles Dinge die mich sonst immer kalt ließen. Also dachte ich: Ich will offenbar ein Kind. Im Gespräch mit meinem Freund war er sehr zögerlich, bei ihm hat sich der Wunsch eher zurückentwickelt (er wollte immer welche und jetzt irgendwie eher nicht mehr unbedingt). Das gab richtig Stress, nun hat er etwas später dann entschieden "mir ein Signal zu geben" und ist von unserer Routine zur Verhütung abgewichen. Obwohl ich es für unwahrscheinlich hielt (sonst hätte ich ihn gestoppt), bin ich sofort schwanger geworden. Die Schwangerschaft war dann bei der ersten Untersuchung auch intakt und schon soweit fortgeschritten, dass es einen Herzschlag gibt (was ich gar nicht wissen wollte, der Arzt hat mich ungefragt informiert und hinterher auch beeinflussen wollen bzgl Abbruch) Mein Problem ist jetzt: Ich könnte das Kind natürlich bekommen. Ich leide aktuell sehr unter den "Nebenwirkungen", seit 4 Tagen habe ich ständig Panikattacken (ich habe grundsätzlich eine Neigung zu Depressionen und Panik). Aber medizinisch ist wohl alles okay und es gibt keinen Grund für einen Abbruch. Die ersten Tage/Wochen in denen ich auf den Arzttermin gewartet habe, hatte ich auch durchaus mal gaaaaanz leicht positive Gedanken. Jetzt ist da aber nur noch Angst. Angst, dass ich mich 9 Monate lang selbst hassen werde (ich bin leider sehr auf meine Sportlichkeit fixiert, die ich wegen starker Übelkeit schon jetzt nicht mehr aufrecht erhalten kann). Angst, dass ich keinen Bock habe auf ein Leben mit Kind. Angst, dass wir finanziell niemals klar kommen werden. Angst, dass ich psychisch wieder so zusammenbreche wie in den letzten Tagen und damals, als ich mich umbringen wollte. Angst, dass ich nicht gut fürs Kind sorgen kann Angst, dass ich wenn es aus dem Bauch kommt möchte, dass es jemand weg tut. Angst vor allem. Mein Partner ist ein Schatz. Er unterstützt beide Entscheidungen. Wenn wir uns dafür entscheiden, bekommen wir das hin, sagt er. Wenn wir uns dagegen entscheiden, bekommen wir das auch hin (meine Angst vor dem Abbruch ist natürlich auch nicht gerade klein!!). Zu allem Überfluss hat der empfohlene Arzt für einen Abbruch jetzt Urlaub. Ich bin derzeit nicht in der Lage, klar zu denken. Heute früh habe ich versucht, Joggen zu gehen. No way. Vermutlich habe ich auch irgendwelche Mängel an Eisen usw. Der Arzt hat kein Blut abgenommen. Ich habe ein paar Tage Folsäure genommen (allerdings nicht den Klassiker Femibion, weil ich histaminintolerant bin und ich ein Präparat eines diesbezüglichen Experten genommen habe). Ich habe das Gefühl, die extreme Panik mit Sterbewunsch wird davon noch schlimmer. Ich ertrage keine Stille, weil ich sonst durchdrehe. Kann nicht alleine sein. Höre Hörbuch den ganzen Tag, um mich abzulenken. Woher zum Teufel weiß man denn, ob man den Alltag mit Baby will? Beziehungsweise wer hat denn ernsthaft so viel Langeweile in seinem Leben, dass er nichts besseres zu tun hat, als sich nur noch um ein Baby zu drehen? Von morgens bis abends geht es nur noch um Schlafen, Wickeln, Wäsche waschen, füttern, Arzttermine, Bewegungsförderung, etc. :(


Hühnerjessy

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Hallo, Da du hier im forum bist, geh ich davon aus, dass du schon älter bist. Ich war bei meinem Sohn 21 Jahre und ja, irgendwie ist dieser kinderwunsch auch aus Langeweile, aber auch aus dem Wunsch heraus entstanden, eine Familie gründen zu wollen. Wir haben nur 1 Monat nicht verhütet, dann bekam ich Angst (ebenfalls Neigung zu Depressionen und Panikattacken) und wollte wieder verhüten. Zu spät, ich war bereits schwanger und stand vor der gleichen Frage wie du. Behalten oder nicht. Ich hatte sogar das Beratungsgespräch zur Abtreibung. Ich habe mich für mein Kind entschieden, aus mehreren Gründen. Ich hätte mir das nicht verziehen können, immerhin hab ich es drauf angelegt. Und ich kann dir sagen, das Leben ist mit Kind nicht vorbei. Klar, das erste Jahr ist viel wickeln, füttern etc, aber die nächsten Jahre haben wir wahnsinnig viele tolle unternehmungen gemacht. Auch Wandern kann man mit Kind, Rad fahren etc. Es war eine tolle Zeit, ich hatte so viel Spaß und Erlebnisse. Und ja, ich bin als er ca 2-3 Jahre alt war regelmäßig wieder ausgegangen. Finanziell muss man natürlich gucken, wie alles klappt, das muss man durchrechnen, aber tendenziell sind wir ja doch eher verwöhnt und haben viele Möglichkeiten einzusparen. Ich will hier keine Entscheidung empfehlen, sondern wollte nur aufzeigen, wie es laufen kann :) Achja, mein Sohn ist nun 13 und ein pubertier, sehr nervig, aber auch dieses Alter hat viele Vorzüge. Allerdings bin ich nun wieder schwanger, nach Jahren kinderwunsch und auch hier hat mich erstmal etwas die Angst gepackt und ich frage mich zwischendurch, ob ich es schaffe nochmal von Baby an alles zu machen. Aber klar schaffe ich das und ich werde auch hier wieder nicht auf alles verzichten, nur weil ich Mutter bin und das beste rausholen.


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Hühnerjessy

Hey "Jessy", vielen Dank für deine Antwort. Ja, darauf angelegt. Klar, ich hab ja auch mitgemacht usw. Weil ich wirklich dachte, ich freue mich, wenn es passiert. Und das mein Partner und ich dann lachen und sagen "upsi" und schauen, wie wir das rocken können. Stattdessen kam da sofort Unzufriedenheit. Damit einiges aufgeben zu müssen usw. Ich weiß nicht, wieso mein Bauch mir ständig sagt "nein. Nein tu das nicht". Sollte man darauf nicht hören? Bei der notwendigen Beratung waren wir schon (heute vor einer Woche, da war ich noch nicht beim Arzt). Wir sollten positive Gründe für beide Entscheidungen auf Zettel schreiben. Haben viel positives für den Abbruch gefunden und wenig positives für die Schwangerschaft. Mein Partner sagt immer wieder, er kann mit beidem umgehen, auch wenn ihm lieber wäre, wenn wir den potentiellen Kinderwunsch noch etwas schieben. Aktuell macht er sich aber zunehmend Sorgen, aufgrund meiner psychischen Verfassung. Die Einsparungsmöglichkeiten sind bei uns sehr sehr gering. Ich meine.. Wir wohnen in einer 1-Zimmer-Wohnung. Die für diese Gegend hier ausgesprochen günstig ist. Mein Pferd verkaufen/abschaffen würde ich für ein Kind nicht. Das finde ich abartig. Klar sind wir derzeit im Fitnessstudio, das könnte man vielleicht aufgeben. Aber ein Kind kostet auch Geld. Das alles außen vor gelassen, weiß ich tatsächlich einfach nicht, ob ich Bock habe, mich ständig um ein Kind zu kümmern. Meine Hormone haben mich da offensichtlich vor der Schwangerschaft komplett geblendet. Das ist schon heftig.


Lalilu.

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Ich bin jetzt zufällig auf deinen Post gestoßen und eigentlich kommentiere ich sowas nicht und habe genug Anstand meinen Mund zu halten aber tut mir leid, so eine scheiße hab ich schon lang nicht mehr gelesen. „ Mein Pferd verkaufen/abschaffen würde ich für ein Kind nicht. Das finde ich abartig.“ Ich finde deine Einstellung sehr abartig und wirklich fragwürdig. Wie bitte kann man ein Tier über einen Menschen stellen? Ein scheiss Pferd Noch dazu über sein EIGENES Kind?! Puuuh, das ist einfach so richtig bescheuert was du schreibst und DAS ist abartig! Das kannst du doch nicht wirklich ernst meinen?! Troll Beitrag? Falls nicht, kann einem das ungeborenes Kind nur leid tun. Auch wenn ich hier vielleicht einen „Shitstorm“ auslöse, irgendwer muss dir doch mal die Wahrheit sagen und nicht mit Samthandschuhen anlangen Schon mal über eine Adoption nachgedacht? Ich kenne einige die adoptiert sind und die durften wirklich schön aufwachsen. Die sind alle den leiblichen Müttern sehr dankbar, dass sie den Schritt gewagt haben die Kinder auszutragen, das Leben zu schenken und auch abzugeben.


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Lalilu.

Halt dich doch einfach zurück, wenn du eine andere Meinung zu Loyalität und Verantwortung hast. Ich habe mein Pferd seit er klein ist und bin durch dick und dünn mit ihm gegangen. Ein Verkauf an jemanden der mit ihm noch etwas anfangen kann ist unmöglich, da er Rentner ist. Du bist ein sehr schlechter Mensch. Aber ich kann mit Menschen sowieso nichts anfangen, die kategorisch Kinder über alles stellen. Genau aus diesem Grund habe ich ja hier geschrieben. Ganz offensichtlich macht es mir ja Angst, zukünftig alles einem Kind unterzuordnen, wo ich zb nicht der Typ bin, der wie alle auf jedes verflixte Baby zurennt. Im Gegenteil.


Lalilu.

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Ich hab dir nur meine Ansicht gesagt, anscheinend hast du ein Brett vorm Kopf. Das werden sich sicherlich auch sehr viele andere denken aber sich die Zeit nicht nehmen wollen, hier zu kommentieren. Ich wünsche dem ungeborenen Kind alles Gute.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Sorry, aber du kannst wohl froh sein, dass deine Mutter dich über alles gestellt hat. Für was stellst du denn hier überhaupt die Frage ob austragen oder nicht, wenn du (so lese ich das aus deinen Beiträgen) Mutterschaft und Kinder nicht möchtest? Hol dir am besten ein Haustier, das kannst du jeder Zeit ins Tierheim bringen, wenn es dich nervt.


Caro2503

Antwort auf Beitrag von Lalilu.

Ich schreibe hier nur wenig, aber hier muss ich meinen Senf dazu geben: Wo steht, dass die Tiere über Menschen stellt? Aber ein langjähriges Familienmitglied (und das ist ein Pferd, auch wenn es nicht im Haus wohnt) gibt man nicht so einfach ab! Erst recht nicht, wenn es schon älter ist und nicht mehr wirklich reitbar/belastbar. Ich hatte auch über 20 Jahre ein eigenes Pferd, das wirklich Unsummen an Geld verschlungen hat. Nie im Leben hätte ich es hergegeben! Es ist leider in meiner ersten Schwangerschaft verstorben, dadurch konnte ich 1,5 Jahre daheim bleiben. Hätte es noch gelebt wäre mein Kind mit 11 Monaten in die Krippe gegangen und ich wieder arbeiten. Und das hat nichts damit zu tun, dass ein Tier mehr wert ist oder so ein Quatsch, sondern mit Verantwortung für ein Lebewesen, dass nunmal zuerst da war und es nicht verdient hätte, abgeschoben zu werden! Deine Anfeindungen finde ich hier wirklich unter aller S**!!!


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Caro2503

Danke Caro. Ehrlich gesagt finde ich, wer sich als Tierhalter nicht den Kopf zerbricht, wie das beides klappen kann, sollte keine Kinder bekommen. Eine Freundin von mir hat derzeit das Problem, ihren evtl abgeben zu müssen, aber aus dem schlechten Gewissen heraus, ihm wegen des Kindes nicht gerecht zu werden. Ich kann mir einfach wegen meines finanziell schlechter da stehenden Mannes nicht mal eben beides leisten. Kind und Pferd. Sicher gibt es immer Lösungen. Irgendwie


Mauski

Antwort auf Beitrag von Lalilu.

Goldrichtig!!! Danke für den Kommentar! LG


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Lalilu.

Ich habe/hatte keineswegs ein Brett vorm Kopf, nur weil ich mein Pferd nicht für ein Kind verkaufe, herrje


Lorillegra

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Genau. Weil ich mein Pferd ja töten soll um ein Kind zu bekommen. Ihr seid so lächerlich.


Zwerg22023

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

liebe Lorillegra ich empfehle dir Schwangerenberatung vom DRK oder ähnlichen Organisationen in deiner Nähe in Anspruch zunehmen. Dort sind mehrere Sitzungen möglich auch mit Psychologen. Sie zeigen Dir auch deine Möglichkeiten auf. Sport kannst du weiter ausüben nur etwas gemächlicher. Aber auch da kannst du dein Frauenarzt fragen zwegs reiten. Wäge das für und wieder gut ab, spreche mit deinem Partner viel!!! Ich selbst 42 Jahre bin jetzt, nach endlichen Jahren 2. Kinderwunsch und Behandlung, in der 9+3 SSW und mehr in Sorge und Angst das es bleibt...


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Zwerg22023

Ja, wir waren letzte Woche Dienstag bei einer Beratung und da ging es mir schon sehr sehr schwankend. Aber erst seit Freitag Nacht bin ich komplett zusammengebrochen und heute hatten die leider schon zu, als ich anrufen wollte. Ich muss ja auch noch arbeiten aktuell. Könnte mich natürlich schon wieder krank melden, aber das möchte ich eigentlich nicht. Schön, dass es bei dir geklappt hat und du glücklich damit bist! Das wird schon bleiben


Lynn..

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Hallo, so richtig viel schreiben kann ich dazu gar nicht, ich glaube da kann man mit zwei oder drei Sätzen auch nicht großartig helfen oder was bewegen. Aber aus eigener Erfahrung und auch von anderen kann ich nur sagen, dass Zukunftsängste normal sind, es verändert sich ja ganz gewaltig was und da ist einem auch mal echt mulmig zumute.Aber man bekommt es hin und viele Sorgen lösen sich in Luft auf. Aber das was halt von vorneherein klar war, war das man das Kind möchte Ich wünsche dir viel Glück bei der Entscheidung und hoffe du hast entsprechend Unterstützung


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Lynn..

Hallo Lynn. Meine Familie versucht, was sie kann. Aktuell ist es aber wohl an mir, zu entscheiden, ob ich das Risiko eingehe ein Kind für immer unglücklich zu machen (und mich und meinen Freund und wer weiß wen noch). Oder ob ich eine Entscheidung möglichst schnell durchsetze, die vorrangig mir Probleme machen wird/kann. Ja, das ist genau das Problem. Andere haben auch Ängste, aber die wollten ein Kind. Die haben vllt sogar lang drauf hin gearbeitet. Ich nicht! Ich habe nur mal angemerkt, dass wir darüber reden sollten, wann für uns ein Zeitpunkt wäre und ob wir uns das überhaupt vorstellen können.


Ulli03

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Liebe Lorillegra, du warst heute schon sehr früh auf, um hier noch ein paar Antworten zu schreiben. Ich hoffe du bekommst heute den Termin, wo du dir von medizinischer, oder vielleicht auch psychologischer Seite fachmännischen Rat holen kannst. Auf jeden Fall sollte dein Blut untersucht werden. Manchmal hilft ganz wenig wirklich sehr viel, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Im Grundsatz geht es ja vielen Schwangeren ähnlich, wie du es beschreibst, oft sogar, selbst dann, wenn ein ausgesprochener Kinderwunsch bestand. Das hängt einfach mit der hormonellen Umstellung zusammen, die du ja in voller Breite zu spüren bekommst. Du darfst erst einmal davon ausgehen, dass sich vieles spätestens nach der 12. SSW legt. Dann hat sich der Körper auf die Schwangerschaft eingestellt und für die meisten Frauen folgen dann Monate, wo man sich als Frau gut fühlt. Da geht auch Sport wieder und der Kreislauf stabilisiert sich. Du schreibst aber auch von Dingen, die mich ein bisschen aufhören lassen. Diese Ausnahmesituation scheint dich an etwas zu erinnern, wo du einmal über deine Grenzen überfordert warst. Kann das sein? Du schreibst von einem Zusammenbruch und einer Zeit, wo du dich umbringen wolltest, du schreibst von deiner psychischen Verfassung mit Panik und Sterbewunsch. Kann es sein, dass da etwas Unverarbeitetes hochkommt, was eigentlich gar nicht direkt mit der Schwangerschaft etwas zu tun hat? Die Unsicherheit ist vielleicht nur der Auslöser, aber nicht die Ursache? Denn du schreibst andererseits auch von „gaaaaanz leicht positiven Gedanken“, und ich muss über deinen liebevollen Humor schmunzeln wenn du schreibst: „dass wir dann lachen und sagen "upsi" und schauen, wie wir das rocken können." Und ganz sachlich kannst du sagen: „Ich könnte das Kind natürlich bekommen, ... medizinisch ist wohl alles okay und es gibt keinen Grund für einen Abbruch“.... Du hast hier geschrieben, um deine Gedanken zu sortieren. Vielleicht kann meine Rückmeldung dir dabei helfen. Das wäre mein Wunsch für dich! Finanzen, Wohnung, Berufstätigkeit... das alles lässt sich in Ruhe klären und da finden sich ganz bestimmt Wege. Ich will dir Mut machen, - vielleicht mit einem Arzt – hinter deine tiefere Angst zu schauen. Denn Angst ist kein guter Ratgeber. Und Angst kann man nur überwinden, indem man hindurchgeht. Vielleicht brauchst du dazu Hilfe, das wäre doch völlig ok. Was meinst du?


Kampfgnom27

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Sorry aber doch hast du! Du hast das weglassen der Verhütung akzeptiert und bist damit bewusst das Risiko eingegangen dass es passiert?!! Zum Problem kann ich nicht wirklich was beitragen. Ich denke es ist ein misch aus. Dieser unterbewussten Panik die oft in der ersten Schwangerschaft passiert und Vll aber auch tatsächlich einem eigentlichen nicht wollen.nur du kannst das am Ende beantworten… Dem möglichen Kind zu liebe überlegt man sich das vorher oder gibt es dann zumindest zur Adoption frei..


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Ulli03

Hallo Ulll, nein ich habe leider keinen Termin bekommen. Niemand macht einen Abbruch, wo ich psychologisch Hilfe bekommen könnte, weiß ich gar nicht und dazu muss ich noch arbeiten und mich um mein Leben kümmern. Am liebsten würde ich auf Pause drücken. Alles ist weg, alle Freude, alles Gute in meinem Leben. Inzwischen stelle ich auch die Partnerschaft in Frage. Wünschte einfach ich hätte niemals diesen Sex gehabt. Der eh nicht schön war. Ich danke dir uns allen hier fürs Mut machen. Sicher gibt es unverarbeitetes. Wobei meine Psychologin beim letzten Check sagte, bei mir scheint alles okay, nur bräuchten wir dringend Paarberatung. Etwas, das wir einen Tag nach der ungeahnten Zeugung angegangen sind. Und jetzt alles wieder auf Eis legen. Wieder alle Ziele wegdrången. Seit drei Jahren liegt mein eigenes Leben für meinen Partner und wg Corona auf Eis. Ja ich brauche Kontrolle und Sicherheit. Ja, das ist alles schon seit der Kindheit entstanden. Ein weiterer Grund, das keinem weiteren Wesen anzutun oder nicht?


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Ich finde das gar nicht soo ungewöhnlich,viele bekommen am Anfang diese Panik,viel ist daran auch die Hormonumstellung schuld,aber in unserer Gesellschaft müssen Schwangere eben super glücklich sein Vieles davon vergeht aber tatsächlich.mit fortschreitender Schwangerschaft,ebenso sie tollen Nebenerscheinungen vom Anfang Ich selber habe in meinen Schwangerschaften nachdem die ersten Wehwehchen durch waren sehr regelmäßig Sport gemacht,hab mindestens bis Ende des 6.Monats gearbeitet,ich bin Krankenschwester in der häuslichen Pflege,außer dass ich keine schwerstpflegefälle mehr versorgt hab hab ich meine Arbeit ganz normal geschafft,incl die vielen Treppen steigen. Den Alltag mit einem Baby Gestaltest du allein,wir wollten beim ersten Kind eigentlich dass er daheim bleibt,es kam anders aber es war auch ok Ich fühle mich aber auch mit 4 Kindern nicht besonders eingeschränkt,wir machen weiterhin vieles was wir vorher auch gemacht haben und mein Leben bestimmt sicher nicht nur der Windelinhalt und Babyschwimmen. Wäre es eine Option dass du nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gehst und er daheim bleibt? Ich bin auch immer nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen,ich bin nicht der Typ der nur daheim sein kann,eine entspannte zufriedene Mutter mit einem gut betreuten Kind ist manchmal besser als eine Vollzeitmutter die damit nicht erfüllt ist. Wenn du eine Psychotherapeuten hast dann mach dort einen Termin,ansonsten bieten viele verbände wie Caritas und co Lebensberatungen an(nicht eine reine Schwangerschaftsberatung),bei dir wäre das eher im Sinne einer Krisenintervention Das mit dem Pferd kann ich halbwegs nachvollziehen,kann man es noch reiten?wäre da eine Reitbeteiligung zur Reduktion der Kosten möglich?(kenne ja dein Pferd nicht,ich weis dass man manche schon mit 12/14 nicht mehr reite. Kann,wir hatten im Stall aber eine Stute die war 27 und hatte soviel Energie die hätte man nicht stehen lassen können, deshalb frag ich) Die Frage ist halt wie sehr du dir überhaupt alternativen wünscht,wege gibt es immer


Lorillegra

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Hey Maroulein, danke für deine Antwort. Er kann leider eher nicht daheim bleiben, da das direkt nach der Ausbildung sicher kein guter Start wäre. Aktuell kann ich nichtmal normal duschen gehen. Bekomme einen Puls von 100 (mein Ruhepuls lag immer unter 50).treppensteigen geht fast gar nicht. Gestern waren wir gemeinsam mit dem Pferd spazieren, ich habe kaum Luft bekommen und mein Herz raste. Ich werde heute nochmal versuchen eine fachmännische Beratung zu erreichen. Letzte Nacht lag ich wieder ab zwei / halb drei wach und konnte nicht mehr einschlafen. Die Folsäure die ich nehmen müsste, traue ich mich nicht zu nehmen. Und mit dem Pferd hast du richtig erkannt. Er hat drei Pflegerinnen, dafür bekomme ich aktuell 60€ im Monat. Mehr geht nicht, da er leider nicht mehr belastbar ist. Wir haben aber in den letzten vier Jahren noch keinen Stall gefunden wo wir ihn günstiger/besser unterbringen können. Das wird sicherlich nicht ganz plötzlich anders sein. Ich weiß nicht, was ich will und mir wünsche. Aktuell will ich einfach wie vorher jede Nacht gut schlafen, keine Schmerzen haben, keine Angst, keine Übelkeit. Mal wieder Spaß haben und Lachen. Habe ich seit Wochen nicht mehr. Wenn das möglich wäre, im Zusammenhang mit der SS okay. Aber es scheint für mich nicht drin zu sein.


Shanalou

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Ganz ehrlich, wenn du dir sicher bist, nicht unter einer Abtreibung zu leiden, würde ich mich an deiner Stelle dafür entscheiden. Du solltest dir auch sicher sein, dass du es nicht bereust, wenn ihr es später nochmal versucht mit einem Kind und es dann nicht klappt. In der Schwangerschaft dürfte das mit deinem Pferd noch kein Problem sein. Ich kenne viele, die bis kurz vor der Geburt geritten sind. Danach sieht die Sache schon etwas anders aus. Und das erste Jahr mit Baby ist auch nicht wirklich einfach. Das ist die Realität und man sollte das schon wirklich wollen. Das Pferd abzuschaffen wäre auch für mich indiskutabel. Ich drück dir die Daumen füreinander gute Entscheidung und lass dir bitte kein schlechtes Gewissen einreden!


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Shanalou

Danke Shanalou, für deine Antwort. Ich bin mir nicht sicher, darunter nicht zu leiden. Sonst wäre ich vermutlich nicht hin und her gerissen. Ich habe natürlich auch Bedenken, etliche! Werden wir jemals einen Schritt aus unserer Comfort Zone gehen? Vermutlich nicht, wenn wir nicht zb durch ein Kind dazu gezwungen sind. Gestern haben wir zb eine Wohnung besichtigt die wirklich gut war. Nicht super toll, aber gut. Und trotzdem zieht es uns nicht aus der jetzigen weg. So viele psychologische Hürden die uns im Weg stehen. Vllt ist er auch nicht der richtige Mann für mich und ich merke das tief drinnen und gehe deswegen keinen weiteren Schritt. Ich mag nicht mehr leben gerade.


camelia14

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Ich schreib mal vorsichtig, dass ich dich verstehe. Du findest lauter rationelle Erklärungen warum du doch kein Kind brauchen kannst/willst, weil dein Unterbewusstsein Panik vor der Veränderung hat. Ein Kind zu bekommen, ist Veränderung, wie eine Schwangerschaft eine Geburt… vieles davon ist nicht kontrollierbar (und als zu panik/Depressionen neigender tendiert man dazu alles kontrollieren zu wollen) und das macht unglaublich Angst. Deine Argumente (Fitnessstudio, Pferd,job,Sport,…:) sind in meinen Augen nur der verzweifelte Versuch deiner Psyche bzw deines Verstandes, rationelle Erklärungen für diese unrationellen Gefühle zu findenD Ich würde aber vor einem Abbruch drüber nachdenken, du bist 38, deine Chancen schwanger zu werden werden nicht besser.::: ich musste vor der Geburt meiner Tochter im ersten pqndemiejahr vier Fehlgeburten durchmachen. Das Leben mit Baby ist nicht nuR. Putzen, waschen, füttern sondern weiterhin noch leben :-) Ich habe mittlerweile drei Kinder und lebe auch noch, mache Sport, singe im Chor und bin Ärztin von Beruf :-) Ich sag dir nur dein Risiko nach einem Abbruch- der jetzt als einfachster weg erscheint- in einer tiefen Depression zu versinken ist sehr groß. Ich würde mal alternativ drüber nachdenken, mich in gute Psychotherapeutische ggf. auch psychiatrische. Behandlung zu begeben und zu überlegen, wie kannst du die Situation am besten händeln. Und bis das Kind auf die Welt kommt hast du noch einige Monate Zeit. Ich hatte beim ersten auch eine Riesenpanik vor der Geburt und bin. Mit einer Freundin bis 5 Uhr morgens durch die lokale unserer Studienzeit gezogen, bin dann ewig im Auto gesessen und dachte mir, wenn icv jetzt einfach abhaue..:-) Das ist blödsinn und im Nachhinein lach ich drüber. Am Ende des Tages ist es die Familie die zählt, Freunde hat man nur wenige so gute.


antheia

Antwort auf Beitrag von camelia14

Zwischen Armutsgrenze und geht gerade so und "ich bin Ärztin und singe im Chor" bestehen vermutlich kleine Unterschiede ;-)


Bela66

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Für mich klingt es so, als ob Du eine Therapie machen solltest. Habe ich vor vielen Jahren auch gemacht wegen einer Angststörung und bin sie heute ganz los. Ich wundere mich seitdem immer wieder, das Menschen freiwillig viele Jahre leiden anstatt sich helfen zu lassen. Alles Gute für Dich!


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Bela66

Hallo Bela, danke ich war halt bereits einige Jahre in Therapie und wurde als nicht therapienotwendig beim letzten Mal abgewiesen.


Mami20102012

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Ich beantworte eigentlich keine Beiträge. Ich bin ehrlich gesagt schockiert. Ich habe mich auf Grund deines Beitrags das erste Mal mit dem Thema Abtreibung auseinander gesetzt. Was soll ich sagen, ich liege hier neben meinen Baby und mir kommen die Tränen. Wird dein Baby etwas davon spüren? Jeder möchte doch leben :-( Es tut mir leid wenn ich dir damit zu nahe trete aber mir geht es nicht gut das zu lesen.


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Mami20102012

Dann halt doch einfach den Mund, anstatt andere Leute mit deinen Vorwürfen zu belasten. Wenn du als Mutter nicht den Sabbel halten kannst, solltest du mal überlegen, ob du wirklich Mutter sein solltest.


Lalilu.

Antwort auf Beitrag von Mami20102012

Hallo Mami20102012, ich bin voll bei dir und nur weil man offensichtlich anderer Meinung ist, hat niemand das Recht dir deinen Mund zu verbieten Ich kann ja Abtreibungen unter gewissen Voraussetzungen einigermaßen nachvollziehen aber sicherlich nicht hier. Liebe Fragestellerin, vielleicht solltest du froh sein auch manche Sachen durch andere Augen sehen zu können und dir vielleicht ein/zwei Gedanken mehr zu machen. Vielleicht kommt auch irgendwas woran du noch gar nicht gedacht hast?


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Vermutlich ist mein Problem einfach, dass ich mich wirklich nur schlecht noch weiter zurück stellen kann, nachdem ich mein ganzes Leben viel zurück gesteckt habe. Immer hinter meiner Mutter herlaufend, ständigen Änderungen und Umzügen unterworfen, dann durch die jugendlich leichte Entscheidung für ein Pferd (die ich ja damals schon direkt beängstigend fand) bis vor wenigen Jahren extrem eingeschränkt (Zeit nur fürs Pferd, Geld nur fürs Überleben und was die Familie so geschenkt hat). Keine Möglichkeit zu tun und zu lassen, wonach mir ist. Immer wieder Arbeitslosengeld. Immer wieder jobsorgen, weil ich aus dem Job geflogen bin aus verschiedenen Gründen. Jetzt endlich hatte ich den Punkt an dem ich genug Geld habe um neue Hobbies auszuprobieren, in den Urlaub zu fahren. Da stelle ich einiges wieder hinten an, weil mein Freund nicht mitziehen kann finanziell. Dann ist da endlich etwas Land in Sicht, weil die Ausbildung im Mai nächstes Jahr rum ist. Und schon muss ich wieder alles begraben, weil ein Kind kommen soll. Ich habe einfach keine Kraft mehr übrig. Jeden Tag fühle ich mich freudlos und resigniert.


antheia

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Also,ich kann dich in Teilen gut verstehen. Ich hatte keinen ausgeprägten Kinderwunsch,mein Partner schon. Dafür habe ich einen sehr guten Job und ein tolles Pferd. Der Deal ist: ich arbeite und behalte das Pferd, er bleibt ein Jahr in Elternzeit und kümmert sich um das Kind, das er unbedingt wollte. Natürlich unterstütze ich ihn finanziell daheim, mit den 1800€ Elterngeld kommt er nicht hin. Ich finde es aber nicht verwerflich, als Frau nicht freudig durchzudrehen, weil man schwanger ist. Deine Ängste kann ich gut nachvollziehen. Notfalls vielleicht einen billigeren Rentnerstall suchen und nicht mehr täglich fahren (Rentnerkoppel?!). Oder braucht das Tier mehrfach Futter und teure Medikamente? Ich würde an deiner Stelle die Finanzen schwarz auf weiß aufschreiben und schauen, was wie möglich ist. Wenn du sowieso daran zweifelst, ob es der richtige Mann ist, gibt es ein ganz anderes Problem... Vielleicht war dein Kinderwunsch auch wirklich hormonelle Torschlusspanik. Ich würde mich psychologisch nochmal beraten lassen, eine Liste machen und dann für mich in Ruhe entscheiden. Hör dir die blöden Vorwürfe hier nicht an. Wer in Wohlstand und hormoneller Wolke lebt, redet sich viel einfacher. Wir hatten anfangs auch nie Feld und mussten jeden Cent zweimal umdrehen, bis wir verbeamtet wurden. Das macht definitiv Angst.


Mörchen17

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Es ist vollkommen berechtigt, dass Du bei einer solchen "Vorgeschichte" sagst, Du möchtest erstmal kein Kind haben - ABER was ich nicht verstehe: Warum habt Ihr es in dieser Situation überhaupt auf eine Schwangerschaft ankommen lassen? Ich bin nicht gegen Abtreibungen, habe selbst vor vielen Jahren eine solche durchführen lassen, aber in Deinem Fall finde ich, Du wärest Deinem ungeborenen Kind einiges an Rechenschaft schuldig, wenn Du die Schwangerschaft abbrechen würdest. Wäre das Ganze ungeplant passiert, würde ich anders denken, aber so kann ich nur sagen, das habt Ihr - Du und Dein Partner, Du bist natürlich nicht allein "schuld" - ziemlich gründlich verbockt. Und das rechtfertigt in meinen Augen keinen Schwangerschaftsabbruch. Übrigens ist auch mit Kind das Leben nicht vorbei. Ich bin (leider) auch erst spät, mit 40 Jahren, Mutter geworden, es war eine enorme Umstellung, das lässt sich nicht wegdiskutieren, aber wir mussten und müssen uns finanziell eigentlich nicht einschränken. Und in den Pferdestall kann man ein Baby/Kind auch einfach mitnehmen. Ein Kind bedeutet nicht nur Verzicht, sondern auch sehr viele neue Erfahrungen und Erlebnisse. Und Liebe.


Mami20102012

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Jammer jammer jammer, du bist ja so arm dran und musstest immer zurück stecken. Das ist das was man hier raus ließt. Immer nur an sich denken... Komisch für ein Pferd kann man sich aufopfern und seine Zeit aber nicht für das eigene Baby. Unfassbar.


Mami20102012

Antwort auf Beitrag von Mami20102012

Dass man darüber überhaupt entscheiden kann ob jemand leben darf oder nicht.... Jeder hat doch das Recht zu leben. Und vor allem hast du es drauf angelegt. Arme kleine Seele.


Ulli03

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Hallo du Liebe, ich hatte dir privat geschrieben, weil es hier so unübersichtlich geworden ist. Nun sind weitere Antworten dazugekommen, doch ich weiß nicht, ob du noch hier liest. In deinem letzten posting schreibst du: „Ich habe einfach keine Kraft mehr übrig. Jeden Tag fühle ich mich freudlos und resigniert.“ Da ist es doppelt schwer wieder Hoffnung zu schöpfen. Dabei stehen zwischen deinen Zeilen wirklich kleine Goldkörnchen, die du vielleicht durch deine Resignation im Moment gar nicht mehr wahrnehmen kannst. Es ist vor allem die finanzielle Unsicherheit, die dir jetzt am meisten zu schaffen macht, stimmt‘s? Hast du einen unbefristeten Arbeitsvertrag? Wenn ja, solltest du dir wirklich keine Sorgen machen müssen. Hat man dir bei der Beratung erklärt, was dir zusteht? Bevor das Kind da ist, wird dein Freund dann auch ein Einkommen haben, auch wenn es weniger ist als deins. Das kommt doch dann noch obendrauf, oder? Was denkst du zu den Erfahrungen von Belly-Monkey? Vielleicht kannst du ihr etwas abschauen, was dir weiterhilft? Und welcher Arzt hat dir keinen Termin gegeben? Jedenfalls warst du schon in therapeutischer Behandlung und zuletzt meinte deine Psychologin, bei dir wäre alles ok, und dann sie hat euch eine Paarberatung empfohlen. Die seid ihr ja auch schon angegangen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Das ist doch prima! Denn auch dafür bekommt man nicht immer sofort eine Gelegenheit. Hattet ihr denn schon einen Termin zusammen? Was willst du jetzt tun? Ich würde mich freuen, wenn du nochmal schreibst. Ganz liebe Mut-mach-Grüße Ulli


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von antheia

Danke Antheia für deinen Beitrag. Von uns würde keiner 1800 Euro Elterngeld bekommen. Wir haben es ganz genau ausgerechnet und mit der dann notwendigen größeren Wohnung haben wir ein monatliches Minus von mehreren hundert Euro. Würde mein Partner Elternzeit nehmen, bekäme er monatlich maximal 500 Euro, da er ja jetzt die Ausbildung mit knapp 900 netto macht. Also würde es auch nichts bringen, wenn ich arbeiten gehe. Wir stünden dann noch schlechter da. Ein Rentnerstall wäre toll, leider lässt seine Gesundheit nicht jeden xbeliebigen Stall zu und hier habe ich in 6 Jahren Suche noch nichts gefunden (wenn es brauchbar gewesen wäre, hätte es nur ca 100 Euro weniger gekostet als jetzt, dafür aber viele Einschränkungen).


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Mörchen17

Ich finde schon, dass mit Kind das Leben vorbei ist. Schon die Schwangerschaft ist etwas katastrophales. Müde, Panikattacken, ständig ist einem schlecht, man kann nichts machen, man bricht einfach mitten im Geschäft zitternd zusammen, Darm und Magen schmerzen wie geschluckte Rasierklingen. Wieso haben wir es drauf ankommen lassen? Weil die App sagte, es gäbe kein größeres Risiko als in den 2 Jahren vorher, wenn wir es mal ohne Kondom gemacht haben. Weil ich ja vor der Schwangerschaft dachte "ach komm, das wäre doch vllt schön" (hormonelle Brille halt). Weil mein Freund mich liebt und dachte, er tut MIR damit einen Gefallen. Ich aber wenn dann seine Freude gebraucht und gewollt hätte. Weil wir massive Kommunikationsprobleme haben (an denen wir zwar nun noch intensiver arbeiten, aber nunja). Bezüglich dem Rechenschaft schuldig sein, weiß ich nicht ob du es so fies meinst, wie du es geschrieben hast. Ich versuche mal, es nicht so fies zu nehmen. Ich habe mich meinem "ungeborenen Kind" gegenüber "gerechtfertigt" und vorallem entschuldigt. Mehr als einmal. Niemals ohne Schmerz und Trauer. Das werde ich ganz sicher nicht mein Leben lang müssen, aber danke für die Schuldzuweisung und den Versuch, mich in genau die Falle zu stürzen, die ihr alle hier für mich prognostiziert habt ;)


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Ulli03

Hallo Ulli, danke für deinen Beitrag, ich habe mich hier rausgezogen, weil die Leute hier echt teilweise extreme Probleme zu haben scheinen. Nein, es ist nicht vorallem die finanzielle Unsicherheit. Und nein, es ist nicht sicher, dass er etwas verdienen wird (sein Ausbilder hat das Vertragsangebot nicht umgesetzt bisher und eine extrem komische Entlohnungstaktik bei der wir nicht wissen, was er verdienen wird. Dadurch wissen wir nicht, wann, was und WO er arbeit finden wird, sobald die Ausbildung vorbei ist). Wenn er Geld verdienen wird, dann erst nachdem das Kind da wäre. Wir haben das ausgerechnet und da ich ja über 1000 Euro verliere, müsste er über 1500 Euro mehr verdienen als jetzt. Denn mit dem jetzigen Geld können wir uns keine Wohnung für ein Kind leisten. Wir bräuchten jetzt schon 500 Euro mehr dafür. Die Rechnung geht aber nicht auf, denn in seinem Beruf bekommt niemand zum Einstieg 2500 Euro netto. Oh und wir haben keinen Arzt für einen Abbruch gefunden. Das waren die, die keinen Termin gegeben haben. Und als wir ein Gespräch hatten, war es ein wirklicher Gruselverein. Lieben Gruß


Mia_13

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Du solltest das tun was du tun möchtest. Bis zur 12. Woche steht dir die Entscheidung offen. Darüber kann und darf niemand entscheiden und urteilen als nur du alleine. Du bist weder ein besserer noch ein schlechterer Mensch, egal was du hier tun wirst, sondern der Mensch der du bist. Ich wünsche dir alles Gute und dass du deine Entscheidung niemals bereuen wirst!


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Mia_13

Danke! Bisher geht es mir weitestgehend gut mit der Entscheidung. Es gab ein zwei kurze Situationen der von allen prognostizierten "du wirst alles was passiert als Karma ansehen" Gefühle. Aber das wäre sicherlich nicht so hart passiert, wenn mir das nicht jeder gesagt hätte. Zum Glück kennt sich meine Familie mit dieser Art des magischen Denkens aus und kann gegensteuern.


Belly-Monkey

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Ich will dir weder dazu raten, das Kind zu bekommen, noch dazu, es abzutreiben. Das ist eine schwierige Entscheidung, die du leider ganz alleine treffen musst. Hier aber mal meine Meinung(!): Ich lese aus deinen Beiträgen hinaus, dass es zwei Grundprobleme bei dir gibt, die dich so in Panik versetzen: 1. Finanzielle Probleme 2. Die Vorstellung, dass du dich mit Baby gar nicht mehr Selbstverwirklichung bzw. in den Vordergrund Stelen kannst. Alles andere, die Panik etc. sind Äußerungen dieser Grundprobleme. Alles was du aufführst (Fitness, Pferd etc.) sind Facetten dieser Grundprobleme. Ich schreibe das extra so, damit du vielleicht den Blick dafür bekommst, dass der Berg an Dingen, die dich in Panik versetzen, gar nicht so groß ist, wie er dir aktuell erscheint, da du ihn auf diese beiden Grundprobleme runterbrechen kannst. Ich hoffe, diese Sichtweise entlastet dich ein bisschen, auch wenn die Grundprobleme dadurch natürlich nicht verschwinden. Ich selbst bin Solo-Mama, habe mich also bewusst dazu entschieden, ein Kind ohne Partner zu bekommen. Und ich kann dir sagen: Es ist zu einem großen Teil Einstellungssache, ob man nach der Geburt sich zurückstellt und nur noch Mama ist oder ob man sich auch selbst verwirklicht. Ich habe ein paar Mamas in meinem Kollegen/Bekanntenkreis, die sich in dieser 0815-Mamarolle eingenistet haben. Ich kenne aber auch welche, die es so wie ich gemacht haben und nach der Geburt relativ normal weitergelebt haben. Sobald ich mich nach der Geburt körperlich fit genug gefühlt habe, ist der Kleine in die Trage gekommen und ich habe mich ganz normal mit Freunden getroffen, bin Essen gegangen, habe Sport gemacht (ich gehe z.B. gerne bouldern, immer mit mehreren und wenn ich an der Reihe bin, nimmt eben gerade mal einer der anderen den Kleinen), Stadtfeste usw. Das IST möglich, wenn man die richtige Einstellung hat und nicht dem Irrtum verfällt, dass man nur eine gute Mutter ist, wenn jeder kleine Pups des Kindes an erste Stelle gestellt wird. Die Wahrheit ist nämlich, dass die Hauptzutat, eine gute Mutter zu sein, darin liegt, mit sich selbst im Reinen zu sein und sich selbst gut zu fühlen. Btw. habe ich auch nie auf dieses Mantra der Routine gehört. Bei uns gab es von Anfang an keine Baby-Routine. Der Kleine schläft, wenn er will (mittlerweile hat es eine ungefähre innere Uhr) und wenn ich dann aber irgendwo hin will, muss er eben in der Trage oder im Kinderwagen schlafen. Ein "Ich kann aber erst ab 14 Uhr, weil der Kleine vorher Mittagsschlaf macht" gibt es hier nicht - und mein Sohn ist von Anfang an gut damit klar gekommen. Vielleicht bekommst du ja durch meine Erfahrungen einen etwas anderen Blick auf diese spezielle Sache. (Der Fairness halber muss ich an dieser Stelle natürlich darauf hinweisen, dass nicht alle Babys gleich sind, es pflegeleichte und nicht so pflegeleichte gibt, aber die Grundbotschaft soll sein, dass man auch viel selbst in der Hand hat und selbst bestimmt, was für eine Mama-Philosophie man verfolgt.) Wegen des Finanziellen: Hier wäre es wahrscheinlich erst einmal am besten zu schauen, wie der Stand ist. Führt ihr schon so etwas wie ein Haushaltsbuch? Habt ihr einen ganz klaren Überblick, für was ihr wie viel im Monat ausgebt? So dass ich sehen könnt, wo es sich lohnt, zu reduzieren? Ansonsten ist es auch lohnenswert sich mal bei ProFamilia über finanzielle Unterstützung zu informieren. Es ist keine Schande z.B. Wohngeld zu beantragen oder mit H4 aufzustocken in der kritischen Zeit. Man kann auch Geld für die Erstausstattung beantragen. Und bei uns ist es tatsächlich so, dass mein Sohn kaum Mehrkosten verursacht (ich stille aber auch (muss also kein Geld für Milchpulver ausgeben) und die Kleidung habe ich für sehr wenig Geld von Freunden und Bekannten bekommen. Wirklich ins Geld gehen nur die Windeln, aber selbst die sind mit dem Kindergeld dicke abgedeckt.) Ich selbst habe z.B. jetzt während des Elterngeldbezugs nach Abzug aller Fixkosten nur ca. 500€ (inkl. Kindergeld) übrig. (Ich wohne in der teuersten Stadt Deutschlands und die Bearbeitung von Wohngeldanträgen dauert hier mittlerweile 12 Monate und länger.) Durch tracken der Kosten mit einer entsprechenden App komme ich trotzdem jeden Monat mit dem Geld hin. Dies einfach mal so als Tipp hier reingestellt. Zum Abschluss noch ein gut gemeinter Rat: Sei lösungsorientiert, nicht problemorientiert. Du bist eine starke Frau Unabhängig davon wie du dich entscheidest, wünsche ich dir alles Gute für die Zukunft.


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Hallo Belly-Monkey, danke! Danke für deinen Beitrag, auch wenn ich ihn erst jetzt nach der Entscheidung lese. Es war mir nicht mehr möglich, klar zu denken und die Beiträge haben meistens nicht geholfen. Ich möchte trotzdem noch kurz darauf eingehen, weil mir dein Beitrag für die Zukunft hilfreich sein könnte. Ja das runterbrechen auf diese Zwei Kerndinge ist hilfreich. Allerdings kamen mit der Zeit noch ein paar andere Sachen dazu, die ich nicht mehr auf einen oder zwei Nenner bringen konnte. Diese habe ich ganz für mich notiert um sie (wenn möglich) in einer neuen Therapie zu bearbeiten. Respekt für deine Entscheidung! Ich habe zwischenzeitlich auch schon mal gedacht, wäre ich ganz alleine, wäre es für mich vllt sogar einfacher. Denn es ist für mich schwierig, die fehlende Freude meines Partners zu kompensieren. Insbesondere, wenn ich selbst unsicher bin. Mein Partner ist sehr introvertriert und weder freudig, noch traurig, noch panisch. Höchstens, wenn es mir schlecht geht, dann merkt man was. Meine Mutter war wie du. Mein kleiner Bruder (17) war einfach überall mit dabei. Und das fand ich super! Mit ihm ging das auch super gut. Wir waren in Abu Dhabi, da war er 4 Monate alt. Easy! Selbst das Fliegen. Aber dann gibt es auch zum Beispiel meinen Cousin. Autist/Entwicklungsverzögert. Ist 5jährig wie 2,5. Extreme Wut. Meine Tante macht quasi nichts mehr. Außer zu Hause sein und mit dem Kind in den Wald gehen und joa. Das wäre mein Untergang. Kinder sind (wie du ja auch einräumst) unterschiedlich. Und ich möchte nicht ein !lebendes! Kind weggeben müssen oder mit meiner Unfähigkeit leben lassen müssen, seine Besonderheiten auszuhalten. Du triffst dich weiter mit Freunden usw. Das ist super toll! Ich beneide dich! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alle meine Freunde sich nur noch entweder mit Leuten ohne Kinder oder welchen mit treffen. Je nachdem, welchen Stand sie selbst haben. Generell habe ich nicht viele Freunde (alle eben Mutter geworden und/oder weggezogen). Es gäbe also niemanden, der das Kind hält, wenn ich im Restaurant mal auf Klo möchte. Oder wenn ich beim Pferd bin und dieses bewegen möchte. Das müsste immer mein Freund machen. Ich müsste also immer auf ihn warten. Finanzen: Wow, du hast nach Fixkosten noch 500 Euro?? Wie machst du das?? Wir haben ausgerechnet, dass wir aktuell in der kleinen Wohnung (40 qm, 1 ZKB) monatlich ca 400 Euro haben die wir ein wenig flexibel für Essen gehen und Anschaffungen ausgeben können. Oder falls man mal mehr als im Schnitt tankt usw. Solang wir keine Wohnung mit 2tem Zimmer anmieten, ginge das auch mit Elterngeld, vorausgesetzt, mein Freund verdient mindestens 1600 netto (was aber aktuell eher nicht so aussieht). Wenn ich nach dem ersten Jahr dann wieder 27 Stunden arbeite, würde das gerade so noch gehen, dann aber als Nullnummer (also ohne Spielgeld). Sobald wir aber eine angemessene Wohnung beziehen, haben wir ein dickes Minus. Klar, das kann ich ne Weile mit meinen Ersparnissen auffangen. Aber das ist einfach keine Basis. Lieben Gruß und dir noch eine schöne Zeit mit deinem Schatz!


yingyang78

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Hi, warst du schonmal richtig krass verliebt? So ähnlich fühlt es sich an, wenn du zum ersten Mal dein Baby im Arm hälst. Die Gefühle, die du dann hast, kann dir keiner vorher beschreiben. Das ist pure Liebe. Und wenn man jemanden so abgöttisch liebt, gewinnt man seelisch ungemein an Stärke und Willenskraft. Ja, ein Leben mit Baby ist anstrengend, ein Leben mit Kleinkind auch, aber es ist auch nicht ewig Zeit dafür. Irgendwann ist sie abgelaufen. Jetzt schenkt dir das Schicksal dieses große Geschenk. Es ist das schönste Geschenk, was du jemals erhalten wirst. Klein sind sie auch nicht ewig und sie geben so viel zurück. Selbst wenn man an manchen Tagen nur die Decke über den Kopf ziehen will, holen die kleinen Mäuse einen da schnell wieder raus. Du wirst dich nie wieder umbringen wollen, denn dann würdest du das kleine Mäuschen ja allein zurück lassen müssen. Ich habe vier Kinder. 22, 18, 4 und 4 Monate. Es war nicht immer leicht, doch man schafft es. Ob mit dem Haufen Geld oder mit sehr wenig. Mit seelischem Hoch oder Tief. Freue dich auf dein Baby. Es ist die großartigste Reise, die du je erleben wirst. Du wirst automatisch ein anderes Denken bekommen. Such dir eine Hebamme, die dich in der ersten Zeit unterstützt und sei offen für ein neues Kapitel im Leben


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von yingyang78

Huhu yingyang. Ich glaube nicht, dass du weißt, wie Depressionen, Panikstörungen und Selbstmordgedanken funktionieren :) Du bist dann zum Beispiel überzeugt, dass es dem Kind definitiv BESSER ginge, wenn du nicht mehr da bist. Schön, dass du mit deinen Kindern glücklich bist und euch ein gutes Leben finanzieren kannst. Viel Erfolg noch! PS: Nein, so in der Form war ich noch nie verliebt. Das ist nicht meine Art.


Marlis1987

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Dann treibt es doch ab. Du redest bei den positiven Beiträgen ja nur gegenan. Ihr werdet alle 3 offensichtlich nicht glücklich.


misses-cat

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Du bist 36, deine Uhr tickt . Dein Partner kann noch mit einer anderen Frau seine Familienplanung angehen Zum Rest sag ich nix, ist Dein leben


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von misses-cat

Na klar weiß ich das. Das wäre der Hauptgrund dafür! Das habe ich ja auch mehrfach geschrieben, es gibt also keinen Grund, einem anderen Menschen da nochmal einen reinzuwürgen :) Und gott zum GLÜCK wäre es das Einzige. Mehrere Kinder zu wuppen würde ich mir nie zutrauen


Terkey235

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Auch wenn ich mir für mich selbst grundsätzlich eher keinen Schwangerschaftsabbruch vorstellen könnte, so gibt es für mein Empfinden dennoch Gründe, eine Schwangerschaft zu beenden. Und zum Glück hat Jede das Recht, dies innerhalb bestimmter Parameter zu tun. Klar, die Wege, die zur Schwangerschaft geführt haben, sind unglücklich. Es auf ein Kind anzulegen und es danach nicht mehr zu wollen, ist schade. Das Argument, jeder Mensch wolle aber doch leben, kann ich aus Erfahrung entkräften. Ich habe sehr viel mit Menschen zu tun, die sich sehr eindeutig gegen ihre Existenz entschieden hätten, wären sie vorgeburtlich gefragt worden (was natürlich nicht geht). Das sind die Kinder von Eltern, die ähnliche Vorerkrankungen haben wie hier beschrieben, deren Eltern sich nicht in benötigtem Maße kümmern konnten, oder die weitere Einschränkungen aufwiesen wie beispielsweise Depressionen oder andere Erkrankungen. Das Leid, dass diese Kinder nun im Erwachsenenalter oder auch in der Kindheit und Jugend ertragen, ist weitreichend, voller Konsequenzen und manchmal schwer aushaltbar. In vielen Stellen drängt sich der Gedanke auf, diese Eltern hätten besser keinen Nachwuchs bekommen. Sie setzen durch ihre Elternschaft einen Teufelskreis fort, da die Kinder sehr oft ebenfalls erkranken, Traumata mit sich rumschleppen und umfassende Folgen ausbaden. Das kann von Schulabbrüchen und Arbeitsunfähigkeit bis zu Partnerschaften mit Gewalt und sexuellen Übergriffen bis hin zu Substanzmissbrauch und eigenen schweren Krankheiten wie bipolaren Störungen alles mögliche sein - und diese Menschen leiden. Wir reden hier mitnichten von arbeitsscheuen Systemsprengern aus dem Klischee-Milieu, sondern aus sogenannten "Kindern aus gutem Hause" (Nicht, dass das einen Unterschied machen sollte, aber es wird eben oft abgetan mit "naja, das sind eben Asis"). Und die haben oft in jungen Jahren schon zig Therapieansätze und Klinikaufenthalte durch. Es ist schwer, sich das anzusehen. Ja, man kann argumentieren, dass auch ein solches Leben irgendwie lebenswert ist, weil das Leben eben über allem steht. Für mich persönlich kann ich das nicht unterschreiben. Zumal diese Menschen nicht selten versuchen, sich durch eigene Kinder eine neue Familie aufzubauen, in der alles besser wird - und damit die erlernten Muster und teilweise auch erblich begünstigten Krankheiten reproduzieren. Die Nummer ist oft zum Scheitern verurteilt alles geht von vorne los. Ja, ich finde die hier im Posting beschriebene Situation sehr unglücklich und möchte mich auch gar nicht gegen die Schwangerschaft aussprechen. Vielleicht ist die Geburt dieses Kindes ein so positives Ereignis, dass sich viele Dinge bessern und man bestimmte Aspekte aus einem neuen Blickwinkel sieht. Und dennoch glaube ich, dass ein Abbruch an dieser Stelle auch eine Option sein muss. Für mich klingt es nicht so, als wäre irgendjemand am Ende glücklich. Zumindest nicht das Kind. Alles Gute, wie auch immer die Entscheidung ausfällt, terkey


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Terkey235

Danke Terkey! Dem ist wenig hinzuzufügen. Außer einer Sache zu dem "wie es entstanden ist". Ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass meine psychischen Probleme nahezu erledigt sind. es ging mir gut (dass ich eine schwelende Depression hatte, war mir nicht bewusst). Ich hatte nie Panik bis die Schwangerschaftshormone kickten. Ich habe selbst Herausforderungen, die ich früher nicht gut geschafft habe, gemeistert. Das mich das Ganze so aus der Bahn wirft, ist für mich ein Warnsignal. Natürlich haben die Hormone einen Einfluss. Besonders, weil ich kein Histamin vertrage und dadurch Panikattacken bekomme. Auch hormonelle Verhütung hat seit 15 Jahren nicht mehr ohne Steigerung der Panik geklappt. Aber das werde ich nicht angehen können, solang ich schwanger bin. Die Ursachen hierfür, die womöglich behandelbar sind, muss ich so angehen. Im Übrigen stimmt was du sagst. Mein leiblicher Vater ist die meiste Zeit seines Lebens arbeitsunfähig wegen Depression. Mein nicht leiblicher Vater leidet unter einer Angststörung. Meine Mutter hat diverse Ticks, allerdings ist sie extrem leistungsfähig (und leidensfähig?). Meine Tante ist ebenfalls im Borderline-Spektrum (allerdings anders und gefühlt stärker als ich). Das alles ist nicht per se ein Grund, kinderlos zu sein. Aber man sollte es noch etwas besser überlegen und vielleicht dafür sorgen, dass man direkt gut begleitet ist.


Schrumsel

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Hallo. Im Normalfall antworte ich nicht auf solche Beiträge. Aber ganz ehrlich: hier geht mir gerade die Hutschnur hoch! Du bist 36? Wo ist die geistige Reife? Du legst es ganz bewusst darauf an, ein neues Leben zu zeugen. Einen ganz neuen kleinen Menschen! Und jetzt willst du diesen kleinen Menschen töten, weil er dir im Weg steht! Frage dich: würdest du das auch mit deinem Pferd machen? Das Pferd ist ein TIER! KEIN Mensch! Und doch stellst du das Wohl dieses Tieres über das eines Menschenlebens! Schäm dich!!! Ich kann sehr wohl verstehen, dass du dein Pferd liebst und es nicht einfach abgibst. Und das ist ja auch lobenswert. Aber bis in Grund und Boden schämen solltest du dich dafür, erst eifrig einem Hirngespinst hinterher zu rennen und es dann einfach so wieder loswerden zu wollen. Anders kann man das gerade nicht nennen. Du hast mit deinem Partner einen neuen Menschen entstehen lassen. Jetzt trage die Konsequenzen. Dein Partner steht ja ganz offensichtlich zu dem, was ihr da BEIDE gemacht habt. Und ganz ehrlich: da legt er in seinem jungen Alter sichtlich sehr viel mehr geistige und menschliche Reife und Verantwortungsbewusstsein an den Tag als du! Psyche hin oder her. Ängste hin oder her. Mir wurde von klein auf beigebracht: Wer sich die Suppe einbrockt, muss sie auch auslöffeln! Du kannst dir Hilfe holen. Sprich deinen Frauenarzt an. Frag beim DRK nach. Frag beim Jugendamt. Keiner lässt dich hilflos im Regen stehen. Aber du musst auch den Hintern hoch bekommen und aufhören, nur zu jammern und nur an dich zu denken. Ich weiß sehr wohl ganz genau, was es heißt, wenn man Angst hat. Z.B. vor der nächsten Rechnung oder vor dem, was auf einen zukommt. Ich weiß wie es ist, auf Freizeitaktivitäten/Urlaub/Hobbys verzichten zu müssen. Oder jeden Cent einzeln umdrehen zu müssen. Trotzdem rechtfertigt das alles nicht, leichtfertige Entscheidungen über das Leben eines vollkommen anderen Menschen zu treffen. Und dessen musst du dir bewusst werden. Ich bin 37. Habe 3 Kinder an der Hand und werde bald entbinden. Ich habe auch Fehlgeburten hinter mir. Das Auf und Ab im Gefühlschaos ist mir also sehr wohl bekannt. Ich weiß wovon ich rede. Dass man die Partnerschaft irgendwann in Frage stellt, ist normal. Man stellt sehr viel in Frage, wenn man unter Hormonen steht. Und genau deswegen muss man eindeutig im Kopf behalten, dass dieses Zweifeln und diese Ängste NICHT IMMER rational sind! Meine Kinder sind alle Wunschkinder. Ich habe um sie gekämpft. Und trotzdem habe ich an manchen Tagen Angst bekommen, ob es genau so wirklich gut und richtig war. Ob ich das hinbekomme. Die Partnerschaft habe ich in Zweifel gezogen. Einfach alles. Aber dieses Chaos im Kopf ist normal und das geht auch wieder weg. Aber nur deswegen den Mann auf den Mond zu schießen oder ein Baby umzubringen.... Sorry. Da fehlt es bei mir komplett am Verständnis! Steh zu dem was du einvernehmlich mit deinem Partner beschlossen hast und trage die Verantwortung dafür. Kannst ja mal überlegen, ob du dein Pferd einfach so vom Tierarzt abmurksen lassen würdest, weil du unter seiner Pflege leidest. Und dann lege das als Schablone über dein Kind. Vielleicht hilft dir das weiter.


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Schrumsel

Und weil du dir dieses Leid angetan hast, müssen das alle anderen auch? Bestraf doch nicht andere für deine Fehler :) Ich habe es weder bewusst darauf angelegt (wir haben 2 Jahre lang erfolgreich mit Kondom und Kalender verhütet. Diesmal ging es eben schief). Ich bin vorallem nicht irgendeinem Hirngespinst hinterhergelaufen. Woher nimmst du das bitte? Das ist totaler Quatsch. Ich habe NIE gesagt, ich möchte jetzt ein Kind. NEVER. Ich bin der Sache auch NIE hinterhergerannt. NIE. ich habe es EINMAL ggü meinem Freund erwähnt und mich danach anderen Dingen gewidmet. Also vllt solltest du einfach den Mund halten, wenn du nichts Gutes zu sagen hast.


sabrinchen06

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Hey, wie ist denn mittlerweile die Lage? Konntet ihr euch für einen Weg entscheiden?


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von sabrinchen06

Jep. Und bis ich mir hier diese Hassbeiträge durchgelesen habe, ging es mir auch in 99 % der Zeit sehr gut damit. Wir haben einen Abbruch durchführen lassen, nicht Komplikationslos. Und vorallem in der Nacht vorher und an dem Morgen mit extremer Panik und sehr viel Stärke meines Freundes.


Dawina1985

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Hallo du Liebe, hier mal eine Pferdebesitzerin mit Kindern. :-) Ich war beim ersten Kind, obwohl es geplant war, auch mehr als überfordert. Das ist ein Stück weit normal. Aber es ist großartig mit Baby und vor allem später mit Kind. Natürlich anders, anstrengend, man hat so furchtbar viel Verantwortung...aber es ist schön. Zum Thema Pferd: Meine Rentnerin starb 2 Wochen nach der Geburt meines Sohnes. Bis auf eins habe ich dann meine weiteren Reitpferde (wir wohnen auf einem Bauernhof und haben eine kleine Pferdezucht) verkauft. Vernünftig reiten, Job und Baby/Kleinkind funktioniert einfach nicht. Ich habe damals ein Fohlen für mich behalten, das jetzt 7-jährig ist und auch nicht von mir geritten wird - zu wenig Zeit. Ich liebe die Zeit mit meinen Kindern (ja, es sind jetzt schon 2) nach der Arbeit und da möchte ich nicht mehr zum Pferd hetzen. Da dein Pferd doch schon Rentner ist: Such dir einen tollen Platz für ihn und dann wird es super schön, wenn du mit Baby im Kinderwagen oder in der Trage zum Stall kannst, dein Pferd die kleinen Hände beschnuppert oder später dein Kind im Heu spielt vor der großen Pferdenase. Mit Kindern bin ich auch zur entspannteren Pferdebesitzerin geworden. Früher brauchte ich alles an Equipment, jede noch so kleine Unpässlichkeit wurde ausdiagnostiziert und behandelt, heute ist das anders und es geht meinem Pferd und den Ponys, die wir nun für die Kinder haben, trotzdem blendend. Es wird sich alles finden! Ich wünsche dir alles Gute. Liebe Grüße Dawina


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Dawina1985

Hallo Dawina, danke für deinen Beitrag und deine Pferdehalter-Sicht. Ich bin gar nicht so der unentspannte Besitzer. Das hat sich schon von alleine in den letzten 8 Jahren mit Verletzungen gelegt. Aber einen billigen Rentnerstall würde ich ihm trotzdem nicht antun wollen. Da suche ich schon seit vielen Jahren nach etwas Passendem und finde leider nichts in zumindest 30 Minütiger Entfernung. Er kann nicht im Offenstall stehen. Die Kombi mit nachts Box, tagsüber nicht matschiger Auslauf ohne Schrägen (Sehnen sind kaputt) gibt es hier aber nicht (ich wohne im bergischen Land). Die Vorstellung, dass mein Pferd noch mein Kind kennen lernt war tatsächlich auch etwas, das eher pro Kind war. Er ist auch wirklich toll mit Kindern und hat sich früher von meinem Bruder in der Longierhalle scheuchen lassen, als dieser 5 war. Trotzdem sprechen die Gründe gegen ein Kind lauter.


NaduNaduNadu

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Geh doch Mal zu einer psychosomatischen Gesprächs Therapie, die haben auch Ambulante Notfall Plätze. (Vielleicht am besten zu einer Frau) Vielleicht wird es dir da leichter fallen, klare Gedanken zu fassen. Joggen... Dann mach doch lange Spaziergänge, hat auch was schönes


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von NaduNaduNadu

Hey danke. Ich finde leider niemanden zu dem ich mal gehen kann. Die Pychosomatik bei der ich mal notfallmäßig war, war katastrophaler Müll. Ich suche auch jetzt noch nach Ärzten verschiedenster Fachrichtungen, auch psychologisch. Aber noch klappt es nicht.


Mauski

Antwort auf Beitrag von Lorillegra

Könnte mir nicht vorstellen so ein Kind auszutragen. Überleg es Dir nochmal ob DU es wirklich willst. Das kann Dir hier keiner sagen. LG


Lorillegra

Antwort auf Beitrag von Mauski

Ja, ich auch nicht :)