edina
...erstens die Lebensfähigkeit des Kindes außerhalb des Mutterleibes. Aber folgendes muss bedacht werden: Medizinrecht und -Ethik muss doch von gesellschaftlichen Normen und Übereinkünften ausgehen, wenn es um Tod oder Leben geht. Daher gibt es zb. die Regelung, dass bis zum 3. Monat ein Abbruch gemacht werden kann ohne Indikationen. Doch ab Lebensfähigkeit gibt es andere Ansatzpunkte. Im Fall einer extremen Frühgeburt müssen dann lebenserhaltende intensivmedizinische Maßnahmen ergriffen werden - sonst können sich Ärzte des Todschlages verantworten müssen. Wie sollen ebendiese Ärzte dann in eurem Fall den Abbruch rechtfertigen? Daher muss es in solch drastischen Fällen eben strikte Richtlinien für Ärzte und Eltern geben, die dann zur Anwendung kommen. Diese rechtfertigen etwa den Spätabbruch bei schwersten Behinderungen, die mit dem Leben nicht vereinbar sind (so in Österreich, ich weiß, in D wird etwas anders argumentiert). Es kann doch nicht sein, dass in einem Zimmer ein Spätabbruch durchgeführt wird, weil das Kind Trisomie 21 hat, während im anderen Zimmer eine extreme Frühgeburt der 24. SSW mit allen Möglichkeiten der Medizin am Leben erhalten wird, obwohl eine schwerere Behinderung sehr wahrscheinlich ist. In diesem extremen Spannungsfeld steht die Medizin - und genau muss es Richtlinien geben und die gibt es meines Wissens auch. Daher wundert es mich, an welche Ärzte du geraten bist???!!! Die machen sie eventuell strafbar oder könnten extreme Probleme kriegen, wenn das öffentlich wird. Alles Gute Edith
Immer interessant, wie Leute, die ethisch pro-Leben argumentieren, dann - wie zB in den USA - das Leben der geborenen Ärzte für nichts wert erachten und diese Meinung dann durch Straftaten durchdrücken wollen. Mit Sicherheit werden sich weder ich noch meine Ärzte weder durch die FU noch den möglicherweise stattfindenen Abbruch eines Straftatbestandes schuldig machen.
ohne jemand zu verurteilen, weil das steht mir nicht zu. aber in meinen augen macht man sich am kind schuldig.
... ist Dir ja unbenommen, eine andere Meinung zu vertreten.
ist nicht das jemand anders über das leben und ob es so lebenswert ist denkt. das muss wirklich jede bzw. jedes paar in der situation unter entsprechender aufklärung selber für sich entscheiden.der zeitpunkt ist es... ich habe nie extra untersuchungen machen lassen, es dürfte demnach klar sein was ich/ wir gemacht hätten. nix! aber die meinung das es so spät noch ok wäre. daran stosse ich mich wirklich. ich habe 2 fg in der 9 ssw. mit as hinter mir. und klar war es schlimm, aber es war noch nicht wirklich ein baby für mich. das war es erst viel später, und wenn ich mir vorstelle das in der 34 ssw. zuentscheiden, also zu einem zeitpunkt wo alles komplett ist, man lange bewegungen hatte, zuhause alles eingerichtet hat usw........ da komme ich einfach nicht mit... lg christine
Hallo, vorab: Ich will Dich nicht verurteilen. Ich glaube, was die Meisten hier im Forum an Deiner Einstellung irritiert und irgendwo auch entsetzt, ist dass Du ein gesundes Kind nach einer Frühgeburt in der 34. Woche anschauen, lieben und aufnehmen würdest - Dein behindertes gleichaltriges Kind aber ablehnen, töten, in einen Sarg legen und beerdigen lassen würdest. Diese Vorstellung, dass dies ein und derselbe Mensch tun kann, ist bizarr. Ich denke, man wird nicht erst ab der Geburt in der 40. Woche Mutter, man ist auch Mutter, wenn das eigene Kind noch im Bauch ist. Welche Mutter aber tötet ihr eigenes, lebensfähiges Baby? Mein Problem und wohl auch das der Meisten Anderen hier ist dabei Deine glasklare Entschiedenheit, Dein eigenes Kind bei lebensfähiger Größe töten zu lassen - das kommt psychopathologisch rüber, und man fragt sich, was Du für ein unheimlicher Mensch bist. Das soll nicht beleidigend gemeint sein, es ist nur eine Frage, die man sich automatisch stellt. Ich weiß nicht, ob Du das Befremdliche an Deiner Haltung selbst erkennen kannst oder nicht, das wäre psychologisch zumindest interessant...
Die Diskussion hier ist wirklich unfassbar. Solche in der Art gab es ja schön öfters und ich habe auch immer mitgeschrieben, da ich davon auch betroffen bin. Bisher bei den Diskussionen musste ich mir immer die Moralaposteln vom Hals halten, weil ich für mich die Pränatal-Medizin als ein Segen empfinde und auch alles hab machen lassen und auch weiterhin engmaschig kontrolliert werde. Grund dafür ist ein auffälliger US in der 9. SSW der sich leider auch mit einer Omphalozele bestätigt hat. Ich habe deshalb alles mögliche machen lassen, weil 67 % der Babys mit dieser Diagnose weitere schwere Fehlbildungen oder Gendefekte usw. aufweisen. Wäre das der Fall gewesen hätte ich ich auch gegen das Kind entschieden, allerdings spätestens in der 22 SSW nach dem Organscreening. Es hat sich bei mir glücklicherweise rausgestellt, dass mein Baby "nur" mit einer Ophalozele geboren wird und es nach einigen Startschwierigkeiten einschl. OP ein 100%ige Chance auf ein normales Leben hat. Ein Schönheitsfehler (Narbe am Bauch) wird es wohl immer behalten. wird es mich deswegen irgendwann mal verfluchen oder mir danken, dass ich ihm dasLeben geschenkt habe? Mein FA konnte damit weniger umgehen als ich und wäre wohl für ein Abbruch gewesen. Die Pränatalmediziner und der Kinderchirurg, der unseren Sohn behandeln wird, sagte eine Fehlbildung oder ein Defekt muss nicht immer gleich eine Katastrophe sein. Es gibt vieles was man heute feststellen kann, was sich aber nach der Geburt wieder gibt, was man nie rausgefunden hätte, wenn es nicht die enorme Technik heutzutage gäbe. Nun bin ich in der 33. SSW es wird ein geplanter Kaiserschnitt wahrscheinlich in der 38. SSW geben und der kleine Knirps, der auch schon einen Namen hat turnt so dermaßen in mir rum, alle Werte sind perfekt, könnten besser nicht sein und ich bin heilfroh, dass ich mich für ihn entschieden habe und bin mir sehr sicher, dass ich das nach der Geburt auch noch so empfinde. Denn nicht nur die vorgeburtliche MEdizin ist so weit fortgeschritten, sondern die Medzin allgemein und Diagnosen, die früher ein Todesurteil gewesen wären, sind heute reparabel... Ich bin ja grundsätzlich auch der Meinung, dass jeder für sich die Entscheidung treffen muss und man es niemanden wünscht überhaupt eine trefffen zu müssen und dass jede Geschichte individuell ist und keiner wirklcih nachempfinden kann, was in den anderen los ist, aber die Beiträge einer gewissen Posterin kommen dann doch sehr herzlos rüber und ich bin da auch fassungslos, dass eine Unfruchtbarkeit zu einem Abbruch führen könnte. Es gibt viele Menschen, die wahrscheinlich fruchtbar sind aber nie den passenden Partner gefunden haben, oder die Karriere vorziehen und sowieso keine wollen. Woher will man wissen, wie das Leben so spielt. Es gibt Kinder den es an nichts fehlt, die gut aussehen, gesund sind materiell alles gut ist und trotzdem an Depressionen leiden und Selbstmordgedanken haben. Schwerste behinderungen, keien Frage, könnte ich mir auch nicht zutrauen, aber Unfruchtbarkeit usw.??? Ne, dazu fällt mir jetzt nichts mehr ein...