Mitglied inaktiv
Guten Morgen, habe gerade eine alte Zeitung mit der 55-Jährigen Mutter gelesen. Keine Angst, ich will nicht wieder eine Grundsatzdebatte anfangen;-) Aber mir kam da jetzt der Gedanke daß es laut den gängigen Statistiken ja fast ein Wunder sein müsste, daß die Kleine gesund ist, wo doch die Wahrscheinlichkeit bei 42-jährigen ca. 1:100 ist (Zahl evtl. nicht ganz korrekt, habs vergessen). Dann hätte die Kleine doch fast 100%ig betroffen sein müssen. Klar gibt da keine Statistiken mehr dazu in dem hohen Alter, aber daß weiß das Erbgut doch nicht ;-) Was haltet ihr von den ganzen Statistiken? Und hat jemand von seinem FA/ seiner FÄ zufällig was von dem neuen Bluttest gehört, der seit 10 Jahren in Forschung ist. Da kann man irgendwann kindliche Zellen aus dem mütterlichen Blut "isolieren" und dann braucht man keine FU oder Amnioz. mehr, also hat die Risiken total ausgeschaltet. Aber ich höre irgendwie die letzte Zeit davon gar nicht mehr. Weiß jemand genaueres? Sorry daß es so lang wurde Liebe Grüße Simone
Hallo Simone, genau diese Fragen habe ich mir in letzter Zeit auch gestellt (bin 41 und mit dem 5. Kind schwanger). Und dem Arzt, der die Fruchtwasseruntersuchung gemacht hat, natürlich auch ... Der Bluttest ist noch nicht praxisreif; das kann noch lange dauern. Nach der Statistik zur Wahrscheinlichkeit einer Chromosomenstörung habe ich ihn besonders eingehend gefragt, weil ich mich auch gefragt habe, woher diese so exakt aussehenden Zahlen eigentlich kommen. Nach seiner Auskunft ist das wirklich eine Statistik, also beruht auf den tatsächlich festgestellten Chromosomenstörungen bei Frauen der entsprechenden Altersgruppen in den vergangenen Jahrzehnten. Das erscheint mir ehrlich gesagt etwas merkwürdig. Eine entsprechende Meldepflicht für Chromosomenstörungen gibt es doch sicher nicht - beruhen die Zahlen dann wirklich auf den Schwangerschaften/Geburten der gesamten Altersgruppe oder werden nur die von vornherein auffälligen Schwangerschaften erfaßt ? Und schließlich : Ist die Gesamtzahl der "Fälle" tatsächlich so groß, daß sie für eine zuverlässige Statistik taugt ? Oder beruht die Statistik eher auf der allgemeinen Neigung älterer (Ei-)Zellen, sich zu verändern ? Na ja, nachdem ich kein Fachmann bin, konnte ich seine Auskunft natürlich nicht wirklich anzweifeln, aber die Fragen sind für mich offen. Im Internet habe ich versucht, dazu etwas herauszufinden, bin aber nicht wirklich weitergekommen (und habe auch zu wenig Zeit ;-). Ist nun auch lang geworden ... wenn jemand etwas dazu weiß, würde es mich auch sehr interessieren. LG Julia
Hallo, Julia, ja, ich beschäftige mich beruflich damit. Die Grundlage für solche Häufigkeiten betroffener Neugeborener pro mütterlichem Lebensalter sind insgesamt 9 große Studien aus einer Zeit, in der die Pränataldiagnostik noch keinen oder nur einen kaum messbaren Einfluss auf diese Häufigkeiten hatte. Es wurden in den entsprechenden Kliniken *alle* Neugeborenen untersucht, insgesamt etwas 5 Millionen. Dabei wurden etwa 4500 Kinder mit einer Trisomie 21 registriert. Das sind Zahlen, übrigens nicht aus Deutschland, die statistisch doch eine ziemlich sichere Aussage ermöglichen. Es wurden in den letzten Jahren immer mal wieder solche "Perinatalerhebungen" veröffentlicht, die das alte Modell doch sehr gut bestätigen. Übrigens, solche Zahlen existieren in dieser "statistischen Macht" nicht einmal annähernd für andere Chromosomenanomalien. Alterabhängige Risikoabschätzungen für z.B. die Trisomie 18 oder 13 sind daher eigentlich nicht statthaft. Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen. Viele Grüße Uli
Hallo Uli, das ist doch mal eine Erklärung ... Danke ! Interessant ist die Aussage zu Trisomie 13 und 18; das liest man so sonst auch nicht. Besten Gruß Julia
Hallo Simone, als ich mit 36 schwanger was, hieß es für mich bzw. fürs Kind - die Wahrscheinlichkeit eines Gendeffekts beträgt 0,3%, d.h. 3:1000. Die Wahrscheinlichkeit, das Kind bei einer Fruchtwasseruntersuchung zu verlieren, liegt statistisch gesehen auch bei 0,3%! Wieso redet man denn mir dann ein, fragte ich mich damals, dass eine Fruchtwasserunteruchung praktisch ohne Risiko für das Kind sei, mein Alter aber mir praktisch ein behindertes Kind "garantiert", wenn die beiden Wahrscheinlichkeiten doch gleich sind? Die Wahrscheinlichkeit einer Behinderung des Kindes bei einer 28 jährigen Mutter beträgt, wenn ich micht recht erinnere, 0,1% = 1:1000. Jenseits von 40 ist sie ~1%, d.h. 1:100. Es liegt eine Größenordnung dazwischen. Ein Vergleich, um diese Zahlen etwas "nachempfinden" zu können: zwei richtige im Lotto 6 aus 49 zu tippen hat die Wahrscheinlichkeit ~0,1%, eine richtige zu tippen ~1%. pilipuun
Hallo, Simone, doch, es gibt Statistiken zu Geburten von Müttern zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Und es ist so, dass nach dem 45. Lebensjahr das Risiko für Neugeborene mit Chromosomenanomalien *NICHT* weiter zunimmt! Das scheint überraschend, aber es gibt durchaus Erklärungsansätze dafür. Zu diesem Bluttest: Das hast Du richtig beobachtet, es tut sich dort tatsächlich nichts mehr. Man kann zwar kindliche Zellen im mütterlichen Blut finden, aber der Aufwand ist einerseits exorbitant, andererseits sind die Ergebnisse bei weitem nicht sicher genug, damit auch nur annähernd die Chromosomenanalyse nach Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie ersetzt werden könnte. Viele Grüße Uli
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