Rote_Nelke
Hallo, ich habe mich heute sehr über meinen Partner geärgert und wollte gerne wissen, ob es für Außenstehende nachvollziehbar ist. Wir haben zwei kleinere Kinder und entsprechend wenig Schlaf, weshalb wir uns seit einem Jahr regelmäßige Ruhezeiten am Wochenende verschaffen: "Ausschlafen bis 12h" jeder einen Tag. Soooo, am Anfang hat das gut geklappt, da ist er samstags ab 7h für die Kinder da gewesen und ich konnte schlafen. Sonntags umgekehrt, außer dass ich halt auch in der Nacht raus musste. Inzwischen ist es so, dass ich samstags mit dem kleinen Kind zwischen 6 und 7h aufstehe, bis 8h alles mache und meinen Partner wecken, damit ich meinem Hobby nachgehen kann. Er hat Schlafprobleme, weshalb er erst weit nach mir ins Bett geht und morgens müde ist. Verständlich, deshalb lasse ich ihn oft auch in "meiner Freizeit" am Samstag bis 9h schlafen. Heute wollte ich aber gerne um 8h zu meinem Hobby. Er verlangte noch eine halbe Stunde mehr Schlaf und verwies darauf, dass er ja auch am Vormittag noch einkaufen gehen wollte (ohne Kinder, weil ihm das immer zu Stress ist). Da bin ich sauer geworden. Als Kompromiss sagte ich, wenn er mich nett bitten würde, würde ich ihm eine halbe Stunde meiner Freizeit geben, damit er noch schlafen könne. Hat er nicht hinbekommen. Im Gegenteil: Er machte mir das Angebot, dass, wenn er noch eine halbe Stunde schlafen kann, ich dann los gehen dürfte! Da ist mir die Hutschnur geplatzt und ich bin wutschnaubend zu meinem Hobby gegangen. Ich habe wirklich nichts dagegen ihm 30 Minuten zu geben, aber ich möchte, dass es gewertschätzt wird und er nicht wie selbstverständlich über meine Zeit bestimmt. Wie hättet ihr reagiert?
Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber: "Kompromiss" in Bezug auf den Konflikt Kinder/Ausschlafen heißt bei euch inzwischen, dass ihr euch nicht mehr auf halber Strecke entgegenkommt, sondern dass du dich mit einem Mini-Zugeständnis zufrieden gibst, ihm aber einen großen Freiraum lässt? Ich glaube, dass diese Ungleichgewicht von vornherein Unmut schafft. "Schlafstörungen" sind übrigens auch in der Regel kein unabwendbares Schicksal, das man aktiv angehen kann und in meinen Augen auch sollte, wenn das eigene Schlafproblem auf Kosten der Familie und der vereinbarten Entlastung meiner Partnerin geht. Ich finde, du bist zu Recht genervt, und dass dir heute die Hutschnur geplatzt ist, würde ich zum Anlass nehmen, um noch mal grundsätzlich über eine gerechtere Regelung - für euch beide - nachzudenken. Also dass du jeden Samstag pünktlich zu deinem Hobby kannst, wenn er schon den Sonntag zum Ausschlafen hat. Schlaf ist wichtig, aber Schlaf ist auch ein Gewohnheitstier, und wenn man Einschlafstörungen hat, werden die nicht besser, wenn man immer später schlafen geht und immer später aufsteht. Das verfestigt eher das Problem.
Huhu, ich fürchte, Du bist zu nachgiebig. Das ist leider ein bisschen „typisch Frau“, immer auf Harmonie und Nettsein bedacht. Davon abgesehen, hast Du schonmal überlegt, dass Dein Freund deshalb Schlafprobleme hat, WEIL er so spät ins Bett geht? Und weil er bis dahin vermutlich daddelt, PC-Spiele macht oder Filme glotztDie meisten Schlafprobleme sind nämlich fein hausgemacht: zu viel Bildschirmkonsum, zu wenig Bewegung, kein Sport, Alkohol am Abend. Aber egal, wieso Dein Freund das letztlich hat - Du selbst hast auch Schlafmangel. Dein Schlaf ist nicht weniger wichtig als seiner, oder? Eine übermüdete Mutter ist nämlich bald keine gute Mutter mehr. Fazit: Sei straighter. Wenn Du ihm den kleinen Finger gibst, nimmt Dein Freund gern mal die ganze Hand, so wie in letzter Zeit. Bestehe auf der alten Regelung mit dem Ausschlafen. Schon bei der kommst Du ja schlechter weg, weil Du auch nachts aufstehst. ( Warum eigentlich? Kinder können sich daran gewöhnen, dass der Papa sie tröstet nachts. Am Wochenende hat mein eigener Mann mindestens eine Kindernacht übernommen). Dein Freund ist ein klein wenig egoistisch. Er ist dabei, die alte Regelung fleißig aufzuweichen und aufzulösen. Schön schrittchenweise, und es klappt ja auch perfekt. Deshalb hast Du richtig gehandelt, als Du zum Deinem Hobby aufgebrochen bist. Du solltest es aber nicht bei solchen Trotzreaktionen belassen, sondern wieder auf festen Regeln bestehen. LG
Arbeitet ihr/dein Mann? Ich finde eure Regelung irgendwie zwar fair, aber auch unglücklich an eure Bedürfnisse angepasst. Die ursprüngliche Regelung war, dass du einen Tag ausschläfst, einen Tag dein Mann. Du brauchst das Ausschlafen anscheinend nicht mehr wirklich und möchtest stattdessen deinem Hobby nachgehen. Es ist zwar fair, wenn er dann weiterhin am Sonntag ausschlafen kann, aber...ich kann ihn verstehen. Wenn ich hundemüde bin und mein Mann würde mich wecken "nur" damit er ins Fitnessstudio gehen kann, wäre ich auch nicht unbedingt begeistert. An deiner Stelle hätte ich ihn eben schlafen lassen und wäre später zum Hobby gegangen. Mir kommt es so vor, als wäre es bei euch einfach Prinzipienreiterei und nicht aus echter Notwendigkeit. Versteh mich bitte nicht falsch, natürlich hast du ein Recht darauf deinem Hobby nachzugehen und ursprünglich war abgemacht, dass er samstags früh aufsteht, aber mit aller Gewalt hatte ich das nicht durchgezogen. Schlaf wiegt für mich mehr als alles andere. Du bist fit und dann soll er das doch bitte auch sein - so kommt es bei mir und wahrscheinlich auch bei ihm an.
Äh - echt jetzt Monroe? Wenn er entscheidet, spät ins Bett zu gehen, muss die Frau das auffangen? Automatisch und unabgesichert? Der Typ ist ein oller Egoist!
Spät schlafen gehen ist nicht immer eine freie Entscheidung. Deshalb war meine erste Frage, ob er arbeitet. Ich arbeite in Schichten. Daher habe ich auch nicht selten Probleme beim Einschlafen und weiß wie wichtig Schlaf ist. Mein Mann arbeitet aber nicht weniger hart, wenn auch nicht in Schichten, aber ich gönne ihm seinen Schlaf, wenn er denn ausschlafen kann. Wenn ich fit bin, warum sollte er sich dann hochmühen, damit ich irgendeinen unwichtigen Kram machen kann, den ich auch nachmittags erledigen könnte? Das hat für mich was mit Respekt und Liebe zu tun. Wenn ich müde bin, lässt er mich genauso schlafen. Und zwar ganz unabhängig davon, was ER stattdessen gerne tun würde. Prinzipienreiterei ist das in meinen Augen, wenn ich auf klar abgemachte Regeln bestehen würde ohne dass dafür eine echte Notwendigkeit besteht. Klar, me-time ist wichtig. Aber ist es wichtig, dass das genau JETZT passiert oder hätte es auch noch eine Stunde oder sogar 5 Stunden Zeit? Im AP ist von einer halben Stunde die Rede. Das ist ein Drama ,warum genau?
Es ist nicht abgemacht, dass deine Freizeit am Samstag vormittags stattfindet. Das war ursprünglich für dein Ausschlafen gedacht. Wenn du "deine Freizeit" auf eine andere Zeit legst, habt ihr sicher beide mehr davon.
Ja, wir arbeiten beide. Keiner hat Schichtdienst. Mo-Do legt er sich nochmal hin, während ich die Kinder wegbringe. Ich habe angefangen nicht mehr auszuschlafen (und entsprechend wesentlich früher ins Bett zu gehen), weil ich nicht mehr schlafen kann, sobald ich die Kinder morgens ver- und umsorgt habe. Mein Hobby kann ich bis 12h machen, egal wann ich anfange, denn ab da ist Familienzeit, welche meinem Mann (und mir) sehr wichtig ist. Sofern hast du Recht, dass es mir ums Prinzip geht. Ich habe einmal pro Woche dieses Zeitfenster, von dem ich durchaus bereit bin Zeit abzugeben, aber nicht ungefragt und ungewertschätzt. Versteht mich nicht falsch, er bringt sich Abends sehr stark ein, macht das große Kind fertig und brint es ins Bett, etc. Morgens muss er mithelfen, macht er auch (grummelig). Das Thema Schlafhygiene und Schlaflabor habe ich mehrfach angesprochen, wie auch andere Lösungsansätze. Bringt nichts.
Ich schreibe dir mal meine Gedanken dazu. Ich kann mir vorstellen, dass sich sein Schlafrhythmus anpasst, wenn er wirklich konsequent früh aufsteht und er dann als Folge davon auch abends eher müde ist. Er steht bislang morgens mit dir auf, um die Kinder mit fertig zu machen und legt sich dann nochmal hin. Das schlaucht auch mehr, als wenn man direkt wach bleibt finde ich. Ich muß das ja zeitweise auch genau so machen durch meine Schichten. In Schichten arbeitet er ja nicht, also würde ich an seiner Stelle schon schauen da einen geregelten Rythmus reinzubringen, der für ihn UND euch als Familie passt. Das dauert ja meistens nur ein paar Tage und dann hat es sich eingependelt. Ich weiß ja nicht, wann er früh dann aufsteht, nachdem er sich nochmal hingelegt hat. Aber wenn das bspw um 9 morgens ist und die Schlafqualität dann gelitten hat, weil er vorher beim Fertigmachen der Kinder geholfen hat, fühlt er sich ja auch nicht richtig fit beim Aufstehen und ist abends trotzdem erst spät müde. Hat er schonmal ein Blutbild machen lassen? Vielleicht liegt dem Ganzen ja auch was gesundheitliches zugrunde. Oder ihm fehlt einfach mal das richtige Ausschlafen ohne Unterbrechung. Auch das kann man ja am Wochenende angehen. Und vielleicht könntest du auch dein Hobby an einer anderen Stelle an einem anderen Tag ansetzen. Generell solltet ihr vielleicht einfach mal über eure Erwartungen aneinander sprechen und Lösungen finden.
Ich wäre noch viel mehr explodiert - zumindest idealerweise. Er hat es sich fein eingerichtet und bekommt es hin, dass er fast komplett aus eurem ursprünglichen Arrangement raus ist. Schlafstörungen kann man angehen. Aber er scheint ungewillt - er muss ja nicht - du machst alles für ihn. Er soll das angehen - schlaflabor, Schlafhygiene - und endlich seinen Teil zur Erziehung leisten!
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