Schnubbel82
Hallo! Ich möchte mir gern etwas von der Seele schreiben. Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Mann verheiratet, wir haben zwei Kinder (9&7), sind vor knapp 10 Jahren gemeinsam in eine fremde Stadt gezogen und vor 3 Jahren ins gemeinsame Haus. Unsere Beziehung ist sehr harmonisch, wir streiten nicht und setzen uns immer gemeinsame Ziele. Das hat auch während wir hauptsächlich in der Elternrolle steckten gut funktioniert, das perfekte Team. Aber nun sind wir immer häufiger Paar, weil die Kinder uns ja immer weniger brauchen. Ich habe mit Sport angefangen und gehe gern mit Freundinnen aus, das war als das vor zwei Jahren anfing schon erst schwer für ihn. Mittlerweile hat er aber auch Hobbies, wenn auch keine Kumpels mit denen er sich treffen würde, aber er sagt auch das brauche er nicht, ihm reicht es wenn wir uns ab und zu mit befreundeten Pärchen treffen. Ich stelle mir nun seit einiger Zeit die Frage ob ich so auch noch die nächsten 30 Jahre verbringen möchte... so aalglatt und eher wie beste Freunde. Das ist nämlich auch eine Sache, ich habe keine Lust auf Sex, er würde aber gern oft. Er ist auch derjenige von dem das Kuscheln, küssen etc. ausgeht, er tut echt alles für mich und zeigt mir ständig und sagt es auch dass er mich liebt. Und ich hab das Gefühl ich kann das gar nicht so erwiedern, ihm nicht geben was er verdient, und dann denke ich wieder: Was willst du eigentlich? So einen tollen Mann kriegst du nicht nochmal. Und doch stelle ich unsere Ehe in Frage, will aber gleichzeitig -auch den Kindern- nicht alles kaputt machen. Was erschwerend hinzu kommt- ich habe mit meiner besten Freundin geschlafen... sie ist Bi und wir kennen uns fast 10 Jahre, da war nie was , aber dann ist es im letzten Jahr als wir zum Wellness-Wochenende waren doch passiert. Und seitdem noch 4 mal. Und es war schön. Ich bin völlig durcheinander.... Danke dass ich das hier mal niederschreiben konnte, auch wenn es keinen vernünftigen Rat gibt, vlt kennt ja jemand eine ähnliche Situation- dass das Leben einfach zu perfekt ist.... Lg!
Wenn du schon mehrfach fremd gegangen bist,ist dein/euer Leben doch nicht perfekt.Was meinst du,wie er sich fühlt,wenn du ihm-sofort-die Wahrheit sagst?Also,ehrlich wäre das zumindest.
Hmm so nimmst du ihm und auch dir die Chance jemanden kennenzulernen wo es wirklich passt. und wenn sich das jetzt schon länger hinzieht,dann wird es wohl eher schlimmer als besser.
Ich weiß nicht, wenn es dem Esel zu wohl ist geht er aufs Eis. Als ich deinen Text gelesen habe, musste ich an "nur die Liebe zählt" denken. Beziehung ist gescheitert. Du bereust was du gemacht hast, hast irgendwann festgestellt, was du früher hattest und welche Fehler du gemacht hast. Nun willst du deinen Mann zurück. Das was ihr habt ist relativ viel, finde ich zumindest. Nach vielen Jahren Beziehung, Kind, Haus und allem was dazu gehört, kommt oft die Langeweile und die Spannung fehlt. Man kann versuchen, Neues zu schaffen, sich neu zu entdecken, mit dem Partner Pläne machen oder man kann die Sache hinschmeißen, alles kaputt machen und ein neues spannendes Leben anfangen. Ob du so glücklicher wärst, musst du selbst entscheiden, das kann dir keiner vorhersagen. fsw: was hätte sie jetzt davon?
Er tut alles, es ist harmonisch, du hast keinen Bock auf ihn aber doch bei anderen schon... hm... Willst du es den Kindern nicht kaputt machen oder dir nicht? Liest sich wie das, was ich sonst nur von Männern kenne. Nicht gehen sondern mit anderen rummachen um das Bleiben geschmeidig zu machen.
Ich glaube du hast es da auch bei meinem "drecksack" getroffen
Den Fehler habe ich 1 mal gemacht, mit naiven 18... blöderweise kann man eine Person nicht loswerden, mit der man zusammen arbeiten muss. Seit dem gilt "don`t f**k in the company"!
Aus Fehlern lernt man :-)
Hallo, welche Werte sind dir wichtig? Ich meine Werte in einem philosophischen/ ethischen Sinn. Du steckst in einem Dilemma, jede Entscheidung (und auch sich nicht zu entscheiden ist eine Entscheidung) führt zu Konsequenzen, mit denen du und natürlich Ehemann, Kinder und restliches soziales Umfeld leben müssen. Mögliche Ideen: Wert "Wahrheit" ist dir ganz wichtig -> offenes Gespräch mit Ehemann, verletzte Gefühle auf vielen Seiten, evt. zerbrechen der Ehe/Familie, die Kinder sind betroffen Wert "Nicht-Schaden wollen": Du lässt es wie es ist, keine Verletzungen, Familie läuft weiter (Ich lese aus deinen Zeilen kein wirkliches Unglücklichsein, eher eine Unzufriedenheit), aber evt. bist du nicht authentisch dir gegenüber und trauerst später verpassten Chancen (z. B. Zusammenleben mit einer Frau) nach Ich würde versuchen, die Optionen die du hast, weiterzudenken und in mich hineinzuspüren, wie sich die zu erwartenden Konsequenzen anfühlen. Für mich wäre die Entscheidung dann deutlich klarer, ich spüre genau, welche Konsequenz sich deutlich schlimmer anfühlt und welche Option dann wegfällt. Allerdings müssen auch die Konsequenzen für die "Unbeteiligten" aber von Entscheidungen Mitbetroffenen bedacht werden (Kinder, Großeltern usw). Mittlerweile denke ich, eine Ehe ist ja nichts statisches, stabiles. Sie ändert sich mit den Änderungen der Rollen der Partner. Mit deren Wachstum oder Stagnation und die Erwartungen an die Ehe sollten nicht so derart hoch sein. Ein gutes Team zu sein, ist eine wichtige Größe und der Partner kann nicht für das eigene Glück und Glücklichsein zuständig sein, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Die hohen Ansprüche an eine Ehe sind nicht realistisch und vermutlich das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, haben Frauen diese Gelegenheit so hohe Ansprüche überhaupt zu denken. Einerseits schön, dass es diese Möglichkeit gibt, anderseits bringt es Probleme hervor, die Generationen vor uns nicht hatten -> und die Frage daher: Wer lebt(e) glücklicher? Viele Grüße und schönen Sonntag Zuckerhuhn
Hallo, ich finde, "philosophische" Erwägungen sind jetzt gar nicht wichtig, sondern ich würde das Ganze lieber ganz pragmatisch und realistisch anschauen: Dass eine Ehe 50 Jahre lang prickelnd bleibt, das gibt es nicht - sie kann aber natürlich durchaus zufrieden oder sogar momentweise glücklich sein. Schlaue Forscher sagen, dass es das Kino ist, das die unrealistische Erwartung ausgelöst hat, wonach eine Liebe die ganze Zeit glühend bleiben und der Partner lebenslang die totale Liebes-Erfüllung bringen muss. An dieser Erwartung scheitern Millionen Ehen, weil die Realität hier nur enttäuschen kann. Es ist völlig normal, dass es nicht mehr prickelt und zischt, wenn man schon lange zusammen ist. Und dass man mehr Lust auf Sex mit anderen (neuen, aufregenderen) Menschen hat, als mit dem eigenen Partner. Egal ob nun Männlein oder Weiblein. Das Neue ist natürlich viel reizvoller - es wäre doch komisch, wenn das nicht so wäre. Wir ticken so, wir sind neugierig - das heißt: gierig auf Neues! Deine Ehe klingt trotz aller normalen Widrigkeiten gut und intakt, es hat Euch halt der Alltag eingeholt, die Leidenschaft hat sich beruhigt, es plätschert vor sich hin. Das ist seit zehntausenden von Jahren so in der Partnerschaft. Erst neuerdings glauben wir, dass das auf keinen Fall mehr reichen kann und sind deshalb verunsichert. Da Eure Ehe aber nicht kaputt ist, würde ich auch nicht dafür sorgen, dass sie es wird! Ich würde daher jetzt gar nichts machen, vor allem keine großen "Beichten" ablegen. Die würden alles zerstören und bei allen Beteiligten Unsicherheit und Leid auslösen. Wissen kann auch schaden, der Partner profitiert nicht immer davon, alles zu erfahren! Du hast ein paar erotische Experimente gemacht, na und? Das tun verheiratete Menschen ebenfalls seit Jahrtausenden. Ich würde das an Deiner Stelle nicht unbedingt allzu häufig machen oder überhaupt weiter fortführen, schon weil die Wahrscheinlichkeit dann steigt, dass es doch herauskommt. Ich würde es mir aber einfach verzeihen. Ich will nicht falsch verstanden werden: Ich finde nicht, dass man in einer schlechten Ehe bleiben sollte, auf keinen Fall! Aber diese Ehe ist nicht schlecht. Und ich finde auch nicht, dass man fremdgehen oder eine Affäre pflegen sollte - aber das Leben ist nunmal nicht so, wie es sein "sollte", sondern es ist, wie es ist. Ausrutscher sind unschön, aber ich würde sie deshalb nicht in einer Beziehungs-Katastrophe münden lassen, bei der auch Kinder beteiligt sind. Mein Rat wäre: Hake die Seitensprünge ab, offenbar hast Du dieses Experiment einfach mal gebraucht. Beichte sie auch nicht, führe die Beziehung zur Freundin aber auch nicht weiter. Nicht alles muss an bis zum bitteren Ende ausreizen - lass es so stehen, wie es war. Wenn Du natürlich entdecken solltest, dass Du absolut und lupenrein lesbisch bist, ist das wieder etwas Anderes: Dann müsstest Du auf Dauer sicher mit einer Frau leben, um glücklich zu sein. So klingt es für mich aber nicht unbedingt. Übrigens kommt auch in einer lesbischen Beziehung nach einigen Jahren Alltag und Phasen der Unlust oder des Desinteresses auf - das ist genau wie bei Heteros. LG
Kein Rat, aber mal meine Erfahrung... Genau das war der Grund, wieso ich mich vor einigen Jahren getrennt habe. Wir kamen zusammen, als ich noch keine 19 war, geheiratet und gemeinsames Kind mit 20. Alles prima, alles toll, alles FREUNDSCHAFTLICH. Irgendwann verliebte ich mich und es war so vollkommen anders, als das was ich bisher kannte. Aber, ich hatte doch Familie! Also versuchte ich mich darauf zu konzentrieren. Erst 4! Jahre später trennten wir uns, nach 10 1/2 Jahren Beziehung, 3 gemeinsamen Kindern, mit der Erkenntnis, wir waren ein super Team, aber kein Liebespaar mehr. Nach wie vor sind wir ein super Team, unternehmen auch Dinge gemeinsam mit den Kindern. Er ist immer da wenn was ist, wir sind Freunde. Seit nun fast 4 Jahren bin ich mit dem Mann, in den ich mich damals vor etwa 9 Jahren verliebte zusammen und es ist ganz genau so wie es ist richtig und wunderschön. So war es zu keiner Zeit, meiner Beziehung mit meinem Ex Mann, keine Spur von "Gefühle werden weniger" oder der "Suche" nach etwas anderem. Ganz klar, dachte ich genauso: Was tu ich den Kindern an?! Und JA! am Anfang war es auch nicht einfach für die Kinder. Wenn es eigentlich keinen/kaum Stress gibt, verstehen Kinder eine Trennung noch viel weniger, als bei Eltern die sich streiten. Aber wir haben einem guten Weg gefunden. Die Kinder können zu Fuß zum Papa, feste Kontaktregelung gibt es nicht. Natürlich ist das optimalste, die Ursprungsfamilie, aber auch so funktioniert es gut. Lg. Anny
Danke für die netten und zum Nachdenken anregenden Antworten! Ich glaube ich nehme mir erstmal Zeit in mich genau hinein zu horchen. Keine leichte Entscheidung! Lg!
Hallo! Grundsätzlich hört sich das was du von deiner Ehe erzählst normal an. Mit der Zeit hören die Schmetterlinge im Bauch auf zu fliegen und die Ehe wird zu einer freundschaftlichen "Zweckgemeinschaft" - was jetzt nicht heißen soll, dass man seinen Partner nicht mehr liebt - aber eben anders als zu Beginn der Beziehung. Würde in die hineinhorchen was du wirklich willst und dich damit auseinandersetzen welche "Konsequenzen" das hätte.
.. das ist ja ähnlich wie bei mir. Wir sind seit fast 18 Jahren zusammen (also fast unser halbes Leben), haben 2 Kinder und ein Haus. Ich denke mal, diese Gedanken kamen dir erst, nachdem du mit deiner besten Freundin geschlafen hast?! So war es jedenfalls bei mir .. unsere Ehe läuft auch gut und harmonisch und alles passt. Verhalten meines Mannes auch ähnlich wie deiner. Ich hatte schon früher öfter das Gefühl, dass bei mir nicht mehr so viel ist wie bei ihm. Es funktioniert halt eben gut. Aber es könnte auch mein bester Freund sein. So richtig auseinander gesetzt habe ich mich damit allerdings erst, als ein anderer Freund mir zeigte, dass er mehr von mir will. Die Geschichte werde ich jetzt hier nicht ausbreiten, es zieht sich wie Kaugummi .. es ist auch zu mehr gekommen. Wie auch immer, ich habe mich dann mit dem großen Gefühlsthema auseinander gesetzt und kam eben zu der Erkenntnis, dass da wirklich nicht mehr viel Liebe ist, die einem Partner zustehen müsste. Ich bin auch sportlich und mit Freunden unterwegs, während er lieber im Garten arbeitet. Momentan bin ich an dem Punkt, dass ich alles so lasse wie es ist. Wir funktionieren seit Jahren und es passt. Ich sehe keinen Grund darin, die Familie deswegen aufzugeben. Mir geht es gut und den anderen auch. Ob jemals wieder "echte" Liebe im Spiel sein wird, wage ich zu bezweifeln, aber ich bin auch der Meinung, so lange es läuft, ist es doch gut.
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