Elternforum Partnerschaft

@all: Alkoholismus-Thread

@all: Alkoholismus-Thread

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hi, irgendwie habe ich mich schon sehr über einige Statements gewundert, in denen der regelmäßige Umgang mit Alkohol absolut bagatellisiert wird... Täglicher Alkohol"genuss" (ob Bier oder Rotwein) sei gesund und völlig normal... Arbeitende und treusorgende Männer, die 2-4 Flaschen Bier täglich trinken, sind ja überhaupt nicht auffällig... Ich habe da einmal etwas kopiert: "Ab wann ist man Alkoholiker? Ob ein Mensch Alkoholiker oder Alkoholkrank ist, kann man als Außenstehender nicht sagen. Nur der Betroffene selbst weiß, das aber erst, wenn er es sich auch eingesteht, dass der Alkohol sein Leben und nicht er selbst sein Handeln und Denken bestimmt. Der Übergang vom "normalem" trinken zur Alkholsucht ist schleichend. Der Alkoholkonsum wird immer mehr zum Lebensinhalt. Das ganze Umfeld richtet sich danach aus. Ein Alkoholiker wird seinen Bekanten- und Freundeskreis immer so wählen, dass er einer von ihnen ist. Eventuell auftretende Gedanken, die seinen eigenen Alkoholkonsum in Zweifelziehen, werden sehr schnell zerstreut, weil er sich immer mit Menschen vergleichen wird, die seiner Meinung nach, viel mehr trinken und vor allem der gesellschaftlichen Meinung eines Alkoholikers entsprechen. Sätze, wie "ich habe ja noch Familie, Haus und Arbeit" sind die häufigsten Entschuldigungen und Lügen sich selbst gegenüber, die es dem Betroffenen ermöglichen, seinen Alkoholkonsum vor sich selbst zu rechtfertigen. Nach und nach wird er sich immer "tieferen" Gesellschaftsschichten anschließen. Das wird aber nicht bemerkt, weil man den Rest der Gesellschaft als intolerant und spießig betrachtet. Es werden bewußt Menschen gesucht, die genauso viel oder noch mehr trinken. Insgesamt gibt es wohl über 5 Millionen Menschen in unserem Land, die alkoholsüchtig oder alkoholgefährdet sind. Die wenigsten von ihnen sind sich dessen bewußt und gehen mit aller Entschiedenheit dagegen vor." Das stammt von einer sehr guten und umfangreichen Site, die nicht anprangert und einige Selbsthilfeforen anbietet: http://www.forum-alkoholiker.de/selbsthilfeforum/ab-wann-ist-man-alkoholiker.php Fragt euch doch einmal ganz ehrlich selbst (also ohne euch zu selbst zu belügen...), wie lange würden eure Männer/Väter, von denen hier die Rede war, ohne einen Tropfen Alkohol auskommen? Ich glaube kaum, dass auch nur einer der beschriebenen Männer auf seinen täglichen "Genuss" verzichten würde... Komisch... wenn ein Mensch 2-4 Zigaretten am Tag rauchte, würde keiner auf die Idee kommen ihn als Nichtraucher zu bezeichnen... LG, W


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo! Sehr interessant. Ich kenne einen Mann in meiner Verwandtschaft, der abends seine 2-3 Bier trinkt. Ohne würde er entweder nicht auskommen oder ziemlich "angeranzt" werden (Entzugserscheinungen?). Auch wie sie unten schreibt: "Wir nehmen das in Angriff" - das KANN nur eine Person, nämlich der Abhängige (und dazu zähle ich ihren Mann, allein schon wegen der negativen Persönlichkeitsänderung, wenn er NICHT trinkt). LG Antje


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Nur kann man das leider (ich sage das mit voller Absicht) wieder nit verallgemeinern. Nicht jeder der zum Abend 2 Bier trinkt ist Alki. Das hat oft auch was mit der Persöhnlichkeit und der Bereitschaft zum abhängig werden zu tun. Ich bin der Meinung das jeder Alkoholkonsum durchaus bedenklich werden kann ABER er muss nicht. Fragt doch mal wieviele Männer im Urlaub trinken.. Ich könnte mir vorstellen das es wesentlich weniger sind. Das der Mann von der Philli (bitte berichtigen wenn der Name falsch ist!!) ein Problem hat haben sie ja nun schon festgestellt und sie wird sich Hilfe suchen, das ist doch supper!?! Ich lebe wie unten beschrieben straight edge! Und bin keinesfals ein beführworter IRGENDWELCHER Drogen wozu meines Erachtens auch das rauchen gehört! Hier noch ein kleiner Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholismus#Krankheitsverlauf_und_-bild Schönen Abend Ihr mädelz marny


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Wilma, interessanter Beitrag. Auch dein letzter Satz: "wenn ein Mensch 2-4 Zigaretten am Tag rauchte, würde keiner auf die Idee kommen ihn als Nichtraucher zu bezeichnen..." hat mich zum Schmunzeln gebracht... denn wenngleich ich (als militante Nichtraucherin) dir darin Recht geben würde, gelten beispielsweise in klinischen Studien Testpersonen, die bis zu 4 Zigaretten am Tag rauchen noch als Nichtraucher!!!! Wirklich kein Scherz! Beim Alkoholismus gibt es auch klinische Indikatoren. Laut WHO-Regeln ist regelmäßiges Trinken, also jeden Tag mehr als ein alkoholhaltiges Getränk, schon ein Zeichen für Alkoholismus. Das wären dann schon zwei Bier oder zwei Gläschen Wein. Dieselbe Organisation hat ja auch Studien abgesegnet, laut derer der regelmäßige Genuss von Rotwein gesundheitsförderlich ist. Hierbei handelt es sich aber um Mengen von einem halben (für Frauen und leichte Menschen) bis einem Glas Wein. Da die Bandbreite dessen, was für den einzelnen Menschen schädlich ist, natürlich auch von Faktoren wie Metabolismus oder Verträglichkeit (je nachdem, wie effizient die Alkoholdehydrogenase arbeitet ist manch einer mit 0,5 Promille, ein anderer aber erst mit 2,2 Promille blau) abhängt, gibt es zusätzlich noch weitere Indikatoren, die sich weniger leicht messen lassen (das fand ich auch im Internet, was jetzt kommt): * Toleranzentwicklung (man benötigt immer mehr Alkohol um noch die gleiche Wirkung zu spüren) * Psychische Abhängigkeit (man hat ein Verlangen nach Alkhol, das vielleicht nur leicht oder aber ausgesprochen stark ausgeprägt ist) * Entzugserscheinungen (wenn man nicht trinkt treten verschiedene körperliche Symptome des Entzugs auf) * Trinken von Alkhol um die Entzugssymptome zu begrenzen oder zu verhindern * Vergebliche Versuche den Alkoholgebrauch zu kontrollieren (oder zu stoppen) * Verbringt einen grossen Teil der Zeit mit dem Konsum von Alkohol bzw. den Folgen davon * Schädigende Auswirkungen durch den Alkholkonsum für die Person selber oder sein Umfeld (z.B. Probleme in Schule oder Arbeit, Konflikte mit Mitmenschen bzw. Familie, Vernachlässigung von Interessen und Hobbies, häufige Krankschreibungen oder Unfälle) * Das Trinken von Alkohol erfolgt häufiger und stärker als ursprünglich geplant (Kontrollverlust) * Alkohol wird getrunken, obwohl die betroffene Person von der schädlichen und gefährlichen Wirkung weiss Nicht alle, aber einige dieser Merkmale müssen zutreffen, damit man von Alkoholabhängigkeit sprechen kann. Ich denke aber, das geht fixer als man denkt. Ich kannte auch mal einen, der zuviel rauchte und trank. Ein Arzt übrigens, der es echt besser hätte wissen müssen. Jammerschade, dass er sich damit sein Leben so ruiniert hat. Ich selbst horche jedenfalls schon auf, wenn ich sehe, dass jemandem seine täglichen Bierchen sooo wichtig sind, dass er fast unerträglich ist, bis er sie hat. Stößt mich auch ab...


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

ein sehr gutes posting, habe darin einige menschen aus meiner umgebung wieder erkannt. lg schnuffelente


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

HUhu, ich nochmal. Ich stimme Wilma voll zu. Natürlich muß einer der 2-3 Bierchen am Tag trinkt kein Alkoholiker sein, aber er ist stark gefährdet. Man muß noch unterscheiden ob derjenige auch auf diese Bierchen verzichten könnte. Nur bei dem Mann um den es unten ging (sorry weiß jetzt den Namen von der Posterin nicht mehr) ist es ja so das der Mann wohl heimlich trinkt. Und das würde mir zu denken geben. Wie gesagt mein Erzeuger hat es auch heimlich getan. Ich hatte eben nie ein Vater gehabt, er war nie da und wenn dann eben besoffen. Sein Vater hat sich schon tot gesoffen und meiner tut es auch. Er hat schon starke Diabetes und seine Leber war schon vor Jahren sehr kaputt. Die Ärzte haben ihm nicht nur einmal gesagt das er aufhören soll, er tut es aber nicht. Er hat durch Alkohol seine Familie verloren, und mich mittlerweile ganz, will mit dem nix mehr zu tun haben. Mein Bruder auch eigentlich nicht. Davon mal abgesehen habe ich auch gesundheitliche Probleme weil er eben schon gesoffen hat wo ich gezeugt wurde. Ich habe mit 14 das erste Mal alkohol getrunken, und nicht Bier sondern gleich so hartes wie Wodka. Ich habe eine Flasche Wodka runter bekommen und mir gings immernoch gut, war leicht angeschwipst, normal ist das denk ich mal nicht. Ich war damals wegen der Probleme mit meinem Erzeuger auch soweit das ich sehr oft getrunken habe, viel hätte nicht gefehlt und ich wäre heute auch Alkoholikerin. Zum glück habe ich den Absprung geschafft, dank meinem Mann und nachher auch meinem Sohn. Nun trinke ich nichts mehr, ab und an mal ein pinnchen Baileys aber das wars. Alkohol ist sehr schlimm. Ich will daher auch nix mit Leuten zu tun haben die zuviel saufen. Mein Mann trinkt ab und zu nach Feierabend mal ein oder zwei Bierchen, das ist ok, aber das wars auch bei ihm. Liebe Grüße Schnitte


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hi Hier bin ich mal wieder. Ich sehe grad das ihr euch immer noch Gedanken macht. Heute hat er nichts getrunken. Aber dafür ist er früh ins Bett gegnagen weil er müde ist. Das ist auch immer so, er sagt er trinkt auch um fitt zu werden, wenn er nichts trinkt ist er zu müde... In vielen Stellen eurer Texte erkenne ich ihn wieder, in vielen aber auch nicht. Also er hat keinerlei Probleme im Alltag, sein Konsum wird auch nicht mehr. Und eigendlich war es ja so das er früher viel mehr getrunken hat, es ist ja weniger geworden! Trotzdem bin ich oft entsetzt wann er immer "Lust" auf ein Bier hat (oder auch 2 oder 3...) Also in Momenten wenn ich gar nicht damit rechne! Und er sagt immer er trinkt wenn er Stress hat um sich zu beruhigen und wenns ihm gutgeht weils dann Spaß macht! Hm, da kann ich auch nichts von halten. Er hat irgendwie immer nen Grund dafür! Bin echt ziemlich fertig im Moment und weiß nicht wie es weitergeht. Werde mir auf jeden Fall eine Beratungstelle suchen, aber wir haben doch auch die zwei Kinder, wann sollen wir denn dahingehen? Wir haben keinen Babysitter der Abends oder so auf die zwei aufpassen könnte, Großeltern wohnen zu weit weg. Und die Nachbarn würden es zwar einmal machen oder so aber regelmäßig geht das auch nicht... Naja, aber ich werd erst mal da anrufen und dann mal sehen. LG


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Dann gings dir fast mit mir. Ich hab vor nun 9 Jahren aufgehört überhaupt Alkohol zu trinken weil ich irgendwann einsah, dass ich nicht maßhalten kann. Ich konnte Wochenlang nichts Trinken und dann einen Vollrausch heimbringen ( sog.Quartalsäufer). Da die Exzesse Berufsbedingt immer auf meine freien Tqge fielen, tat es merinem Beruf keinen Abbruch, aber ich musste nach einer Weile einsehen, dass ich ohne Alk, nicht mehr konnte. Dann hab ich mich Gott sei Dank noch selber von dem Zeug weggebracht und einen sog kalten Entzug gemacht-war alles andere als schön.Aber für mich überlebensnotwendig. Allerdings kannte ich damals meinen Mann noch nicht und hjatte kein Kind. Aber ich hab seit einem denkwürdigen Rausch vor 9 Jahren keinen Alkohol mehr getrunken, ich will´s erst gar nicht auf den Versuch anlegen es steuern zu können mit mal ein Baileys, denn ich glaube zu wissen, dass ich das nicht kann und in alte Schemata zurückfallen würde. Aber mittlerweile bin ich durch meinen Mann uznd auch mein Kind so gefestigt das es kein großartiger Verzicht mehr ist. Schmecken tu ich eh nichts also kann ich genauso gut Wasser oder Limo trinken. Auch mein Vater trinkt sein Weißbier 1 pro Abend mindestens an 4 Tagen der Woche, aber spätestens nach einem Weißbier wird er so lustig , dass es schon fast peinlich ist, deshalb macht er auch nur ne Flasche Bier auf wenn er Feierabend zu Hause hat. liebe Grüße Johanna


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hi, dann versuch' doch einmal über die in meinen Beitrag kopierte Site in die Foren auf dieser Seite zu schauen... Da gibt es bestimmt einige Leute, die dir aus ihrer Erfahrung heraus antworten können. Ich glaube doch, dass viele Angehörige einfach nicht wissen " Ist er einer oder ist er's nicht?" Frag' sie einfach, wie sie damit umgegangen sind. LG, W


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Nur weil dein Vater dich betrunken zeugte, kannst du allein deswegen keine Gesundheitsprobleme bekommen, allerdings aber die genen zur Alkoholsucht. Selbst eine betrunkene Mutter, die gerade gschwängert wurde kann ihr Embryo nicht gefährden. Das kommt alles später.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

ich konnte da gestern auch nur noch den kopf schütteln, wenn man es als kind eines alkoholkranken menschen auch noch für ok befinden kann, daß jemand jeden tag mehr als ein bier und am woe auch 6-8 trinken kann. das sind 3-4 maß, da könnte man mich ins kh einliefern. bekanntermaßen pflege ich einen lockeren umgang mit alkohol, ich trinke z.t. auch mehrmals in der woche alkohol, habe aber natürlich keinen rausch. ich mag auch keine harten sachen, wenn dann ein glas sekt oder mal ne weinschorle. wenn ich auf der spur bin, können es auch mal zwei sein. ich kann aber von mir behaupten, daß ich mich von nichts abhängig mache, weder von zigaretten, noch von meiner weinschorle, noch von einem mann ( höchstens von schokolade :-)))) wie jemand geschrieben hat, es ist schon ein unterschied, WER der mensch ist und wie er tatsächlich zur sache steht. ich kenne auch leute, die offen sagen, sie sind gefährdet, denen es aber egal ist. was auch stimmt ist, daß sich alkoholkranke immer "trinkkumpane" suchen, um es sich schönzureden. es wird sich aber in den köpfen nichts ändern, denn "solange er nur trinkt und nicht schlägt paßt doch alles". als kind eines quartalstrinkers, der letztendlich an jahrzehntelangem alkohol-und tablettenmißbrauch gestorben ist habe ich mich mit der problematik eingehend beschäftigt, bin aber nicht so extrem, daß ich mir den genuss von alkohol komplett versage. genausowenig wie von schokolade.