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Germanwatch - Klimaindex nach Ländern

Thema: Germanwatch - Klimaindex nach Ländern

... schaut mal, Deutschland landet auf dem 23. Platz (im Mittelfeld), Schweden hat die Nase vorn, aber sogar Länder wie Marokko, Indien, Brasilien und Ägypten liegen noch vor uns bei den Klimaschutzbemühungen: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-12/klimawandel-klimaschutz-index-germanwatch-deutschland?utm_medium=sm&utm_source=facebook_zonaudev_int&utm_content=zeitde_redpost_zon_link_sf&wt_zmc=sm.int.zonaudev.facebook.ref.zeitde.redpost_zon.link.sf&utm_term=facebook_zonaudev_int&utm_campaign=ref&fbclid=IwAR2NcBKHODgJKS4rleKFN-eJEM9_9KEWrJzp-hFTFiV6d8h0JI2bONPeEmI

Mitglied inaktiv - 10.12.2019, 10:42



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… und ja, ich habe es schon gelesen. es ploppte auch bei mir auf. Immer dieses vergleichen. Da rät man den eigenen Kindern auf sich selber zu schauen und eben nicht mit dem Nachbarn zu vergleichen und was machen wir Erwachsene? Diese ständig unter die Nase gereibe, aber Schweden ist besser und Dänemark jetzt auch. Wow! Ich erkläre mühsam meinen Kindern dass es egal ist ob Anna besser ist, es auch egal ist das Anton nur 1er schreibt … motiviere sie, dass der Weg gut ist …. und was machen wir hier, die die es eigentlich anders propagieren? Ja, wir können noch viel besser machen. Meine Kinder können noch bessere Noten schreiben. Aber der Weg ist schon mal der richtige.

von Caot am 10.12.2019, 12:00



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Kommt drauf an, wie man's nimmt ;-) Für mich war die Statistik eher informativ. Dass die USA, Saudi-Arabien und Australien Riesen-Umweltsünder sind, war mir vorher klar. Spannend fand ich aber die Sache mit Brasilien, Indien und Ägypten. Ich hab auch kein schlechtes Gewissen, nur weil ich eine Statistik lese ;-)

Mitglied inaktiv - 10.12.2019, 13:05



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Meinst du nicht, dass es an den Ergebnissen Auffälligkeiten gibt, die kritisch hinterfragt gehören? „Der Bericht zeichnet insgesamt ein düsteres Bild der indischen Umweltpolitik. Der notorische Smog vor allem in Indiens Städten ist demnach für 12,5 Prozent aller Todesfälle in dem Land verantwortlich. Auch bei 86 Prozent der indischen Gewässer hat die Verschmutzung demnach "ein kritisches Ausmaß" erreicht.„ 05.06.2019 https://www.nachrichten.at/panorama/weltspiegel/weltumwelttag-100-000-kleinkinder-sterben-an-luftverschmutzung-in-indien;art17,3136372

von Lauch1 am 10.12.2019, 14:18



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Aber wir sind ja nun auch keine Kinder und Deutschland an sich möchte doch auch "erwachsen" behandelt werden. Es ist es schon nicht so schlecht, wenn diese Statistik zeigt, dass allen anderen Umweltschutz auch nicht ganz so am Hintern vorbeigeht, wie viele hier immer wieder propagieren.

von As am 15.12.2019, 22:43



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Ich glaube, einige der genannten Länder haben einfach früher damit begonnen, über konkrete Alternativen zu diskutieren und diese dann umzusetzen. Gerade unter den afrikanischen Staaten leisten da einige seit mehreren Jahren wirklich Enormes. Zu einer Zeit, als wir Deutschen uns noch gegenseitig auf die Schultern klopften, wie toll wir Müll trennen können - und damit hörte früher das Thema bei vielen auch schon wieder auf. Im übrigen finde ich Studien, die versuchen, die Leistung zu bewerten, etwas sinnvoller, als den CO2-Ausstoß vom Vatikan dem von China gegenüber zu stellen. Letztendlich zählt nur, was die Menschheit insgesamt erreichen wird über die nächsten Jahre.

von Korya am 10.12.2019, 13:06



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Was genau leisten afrikanische Staaten denn in Sachen Klimaschutz?

von SassiStern am 10.12.2019, 13:47



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Ich habe doch schon ein paarmal drüber geschrieben. In den letzten Jahren hat Klimaschutz in etlichen afrikanischen Ländern Priorität gewonnen. Erinnerst du dich an die Meldung der 350 Millionen Bäume, die Äthopien an einem einzigen Tag gepflanzt hatte? Und das ist nur ein Teil eines weitgreifenden Aufforstungsprojekt, in dessen Rahmen insgesamt 4 Milliarden neue Bäume gepflanzt werden sollen. Sambia trainiert 1500 Bauern in der Bienenzucht, um dem Bienensterben entgegen zu wirken und gleichzeitig neue gewebliche Anreize zu schaffen. In einigen Nachbarländern wird die Landwirtschaft umgestellt, um nachhaltiger zu ernten - die Regierung investiert in kostenlose Schulungen hunderte von Landwirten mittlerer Betriebe, damit über die Fläche schneller Erfolge erzielt werden, und gleichzeitig weiter geforscht werden kann, welche Bewirtungsarten unter den lokalen Gegebenheiten am sinnvollsten sind. Oder google mal nach Getrude Clement. Sie ist dummerweise schwarz statt blond mit Zöpfchen - deshalb hört man von ihr in Europa wenig. Aber im Gegensatz zu ihrem emotional grenzlastigen europäischen Pendant mischt sie aktiv überall mit, kämpft, beteiligt sich an der Ideenfindung, hat ihre eigene Umweltsendung in Tansania gestartet und sendet einmal die Woche selbst gestalteten Radiosendungen, um soviele Menschen wie möglich zu erreichen. Und ja, sie sprach schon Ostern 2016 vor der UN-Vollversammlung in New York - aber das interessiert in der 1. Welt kaum jemanden. I wonder why? In Nigeria, Ruanda und Sambia werden Gemeinde für Gemeinde die gemeinsamen Kochöfen ausgetauscht und durch effizientere ersetzt. Nigeria hat gerade als weltweit viertes Land einen Umweltbond ("Green Bond") emittiert, der lokale Klimaprojekte im zweistelligen Millionenbereich beinhaltet: darunter Kraftwerke für erneuerbare Energien, Aufforstungs- und andere Umweltschutzprojekte. Und in Kenia, ich glaub da hatte ich auch schon mal von geschrieben, gilt das strengste Plastikgesetz der Welt. In Ruanda ist es seit 2008 verboten, Plastiktüten zu importieren, zu produzieren, zu verkaufen oder auch nur zu besitzen - und das Verbot setzen beide Regierung rigoros und mit großer Konsequenz durch. Die Strafe teilt sich in Geld- und Gefängnisstrafe - und siehe da, innerhalb von Wochen gab es keine Plastiktüten mehr im Land. Seit einem Jahrzehnt! https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-05/umweltschutz-ruanda-plastik-verbot-gesetz/komplettansicht In Ruanda und Namibia gibt es Umwelt als Schulfach... Naja, und so weiter und so fort. Ich finde es beschämend zu sehen, was solche Länder mit extrem limitierten Mitteln, aber dafür mit Begeisterung und persönlichem Einsatz alles schon in Gang gebracht haben.

von Korya am 11.12.2019, 12:49



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Ich streite ja nicht ab dass sich auch in Afrika einiges bewegt. Die Baumpflanzaktionen sind davon sicher mit Abstand das Sinnvollste. Aber zu behaupten Afrika wäre Europa in Sachen Klimaschutz voraus halte ich für ziemlich unsinnig.

von SassiStern am 11.12.2019, 20:32



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Wenn in Marokko oder Indien Hausmüll im Ofen verbrannt wird dann landet das sicher nicht in den offiziellen Statistiken.

von SassiStern am 10.12.2019, 13:46



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Und zwar hauptsächlich auf Uralt Reaktoren. Erneuerbare Energien fließen kaum in die Bewertung ein. „Die Studie basiere im Wesentlichen auf Einschätzungen von NGOs in den Mitgliedstaaten. "Die einzelnen Elemente sind unterschiedlich gewichtet", so Hojesky. Der Anteil erneuerbarer Energien beispielsweise – wo Österreich sehr gut unterwegs sei – würde kaum in die Bewertung einfließen. "Was uns immer wehtut ist, dass Länder mit Atomkraft durchaus besser bewertet werden", sagte der Klimaexperte. Diese wolle man in Österreich auch in Zukunft meiden.„

von Lauch1 am 10.12.2019, 14:02



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Schweden bezieht mehr Strom aus Wasserkraft als aus Atomstrom. Was ja auch logisch für Skandinavien ist. https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=File:Anteil_erneuerbarer_Energiequellen,_2017_(in_%25_des_Bruttoendenergieverbrauchs)_FP2019-de.png Schweden hat übrigens seit 1991 eine CO² Steuer und die auch ziemlich hoch. Im Gegenzug haben die unnütze Steuern dafür abgeschaft und soziale Projekte gefördert. Zudem haben sie bereits 2016 ihre Klimaziele erreicht und bauen noch weiter aus. Geht alles, man muss es nur wollen.

von Alhambra am 11.12.2019, 11:14



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Schweden bezieht 40 % (!) seines Stroms aus Druck- und Siedewasserreaktoren älterer Bauart. Wieso ist das für Skandinavien „klar“, Norwegen erzeugt keinen Atomstrom.

von Lauch1 am 11.12.2019, 14:18



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„Norwegen erzeugt Strom nahezu ausschließlich aus Wasserkraft . Und weil norwegische Wasserkraftwerke meist als Pumpspeicher-Kraftwerke ausgelegt sind, bietet das Land eine der raren Möglichkeiten, elektrische Energie indirekt zu speichern : Bei zu viel Strom im Netz pumpt man damit Wasser in ein höher gelegenes Becken. Steigt der Verbrauch wieder an, kann man das Wasser ins Tal laufen und dabei eine Turbine antreiben lassen. Norwegen als Batterie Europas ist ein wichtiger Teil der Supergrid-Vision – man muss die Batterie nur noch anschließen.“ Das ist aber für den Klimaindex irrelevant, weil erneuerbare Energien anders als Atomkraft gewichtet wurden.

von Lauch1 am 11.12.2019, 14:26



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Norwegen hat 5 Millionen Einwohner. Europa mehr als das Hundertfache. Wie lange soll diese Batterie reichen? Davon abgesehen müssten die Norweger etliche Stromtrassen durch ihre Wälder schlagen, nur um als Akku für Europa funktionieren zu dürfen.

von SassiStern am 13.12.2019, 10:57



Antwort auf Beitrag von SassiStern

Da geht es ja um die Vorbildfunktion. Und außerdem darum, die die „Skandinavier“ keineswegs auf Atomkraft setzen müssen.

von Lauch1 am 16.12.2019, 07:10