Regina_merle
Hallo meine Lieben,
ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich anfangen soll zu schreiben, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich bin Mama einer wundervollen Tochter. Sie ist mittlerweile 2 Jahre und 8 Monate jung. Ich bin mit ihr schwanger geworden, da war ich noch in der Ausbildung. Mein damaliger Partner und ich haben diese Schwangerschaft also nicht geplant. Nun ist es dennoch passiert und wir haben uns gegen eine Abtreibung entschlossen. Wir haben uns beide sehr auf sie gefreut, auch wenn sie für uns beide das erste Kind war und diese Eindrücke alle völlig neu für uns waren. Doch als sie dann auf der Welt war, ist es mir anders ergangen als vorgestellt. Ich habe mich zwar gefreut, dass ich sie endlich im Arm halte, allerdings war es so eine Art Gefühl, dass ich die Liebe zu ihr erst aufbauen musste. Es ist schwer zu beschreiben und klingt total verrückt ich weiß. Aber das waren meine ehrlichen Emotionen. Ein richtiges Wochenbett hatte ich auch nicht wirklich. Der Papa meiner kleinen durfte von seiner Arbeit aus nur 3 Tage mit uns Zeit verbringen und musste dann wieder arbeiten. Hieß für mich: alles bleibt an mir kleben und Aufgaben können mir nicht wirklich abgenommen werden. Natürlich schlief sie noch sehr viel, doch wenn sie plötzlich einen Schreianfall bekam, war ich völlig überfordert, da sie sich durch nichts beruhigen ließ. Manchmal musste ich sogar den Raum verlassen, weil mich das Geschrei vor lauter Erschöpfung und Müdigkeit total sauer gemacht hat. Auch der Haushalt blieb fast komplett an mir kleben. Ich hätte viel mehr kuscheln können mit meiner Maus, allerdings hatte ich ringsherum so viel zusätzliches zu tun. Das bricht mir beim Schreiben dieser Zeilen das Herz. Irgendwann haben mein damaliger Partner und ich uns nur noch gestritten, weil ich mich nur noch unverstanden gefühlt habe. Ich war kaputt, nervlich am Ende, ein totales Frack… Er kam von der Arbeit, war auch total kaputt, das weiß ich. Dennoch hatte er nicht nebenbei ein Baby, um was er sich zusätzlich kümmern musste. Zudem hatte ich auch keine Lust und Kraft mehr für Sex. Es ist wie es ist. Er hatte selbstverständlich Lust darauf. Ich musste mich förmlich dazu zwingen. Gefühlt sah mir niemand an, dass ich mich komplett aufgegeben habe und nur noch funktioniere. Auf mich habe ich gar nicht mehr geachtet. Die Streitigkeiten nahmen zu, weshalb ich irgendwann den Entschluss fasste und mich vom Papa meiner Tochter trennte. Jetzt bleibt erst recht alles an mir kleben. Ich habe seit fast 3 Jahren keine Pausen für mich. Ich habe noch nicht einmal ausschlafen können. Schaue immer, dass es meiner Tochter gut geht. Aber ich bin es langsam leid. Der Papa sieht sie nur noch sehr selten, da er nur noch mit Arbeit beschäftigt ist. Ich bin auch nebenbei arbeiten und muss dennoch Zeit für mein Kind finden.
Nun zum eigentlichen Grund für meine Nachricht im Forum.
Ich versuche meiner Tochter alles zu bieten. Ich kochte ihr gute Sachen, sie hat saubere Kleidung, ein Kinderzimmer mit Spielsachen, wir gehen viel raus an die frische Luft, machen Ausflüge, ich spiele mit ihr (obwohl ich nicht wirklich die Spielemama bin, aber es kommt vor), ich mache wirklich alles. Aber ich habe das Gefühl von Undankbarkeit. Sie macht in meinen Augen gefühlt nur Blödsinn, ich kann sie wirklich kaum eine Sekunde aus den Augen lassen, sie macht gefühlt die halbe Wohnung dreckig, nachdem ich sie aufgeräumt habe, nimmt immer noch alles in den Mund, lacht mich aus wenn ich mal schimpfe und das bringt mich noch mehr auf die Palme, sie kann nicht still sitzen bleiben, ist nur am zappeln, selbst wenn ich ihr dann den Fernseher anmache, damit ich auch mal zu was im Haushalt komme, bleibt sie nicht still sitzen, turnt im Wohnzimmer rum, sodass ich eigentlich zu gar nichts komme. Wenn sie sich dann noch wehtut, tröste ich sie meist schon gar nicht mehr, sondern meckere sie dafür an, dass sie wieder nicht auf mich gehört hat. Alleine beschäftigen klappt irgendwie auch nicht. Da wird dann auch wieder der nächste Blödsinn angefangen…Die Erzieherinnen aus der Kita teilen mir oft mit, dass sie isst wie ein Ferkel, provoziert und die anderen Kinder haut, schubst oder beißt. Mich versucht sie auch zu hauen, wenn sie dann völlig ausflippt. Ich gebe zu, ich bin seit Monaten fast durchgehend nur noch genervt und überfordert. Ich bin fast nur noch am meckern und zurechtweisen. Schicke sie sogar manchmal ins Zimmer, wenn sie mich wieder auslacht. Einfach weil ich sie nicht sehen will. Ich könnte noch mehr Dinge aufzählen, aber die würden den Rahmen sprengen.
Dabei liebe ich sie doch und möchte einfach nur, dass wir wieder zueinander finden.
Ich fühle mich wie eine miserable Mutter, aber ich bin fix und fertig.
deine tochter lacht dich nicht aus. das ist ein urinstinkt um das gegenüber zu besänftigen. da du es hier nicht erwähnst gehe ich mal davon aus, dass es keine verwandtschaft gibt, die sie dir mal abnehmen kann? zum haushalt: anstatt sie vor dem tv zu parken, versuch sie doch miteinzubeziehen. mein kind hilft total gerne mit. er darf staubsaugen, staubwischen und bruchsichere gegenstände abtrocknen. ja, es dauert dann alles länger, aber so geht die zeit auch gut rum. und ja, auch wenn wir gerade aufgeräumt und gesaugt haben, sieht es nach 1 h schon halb so aus wie davor. das ist normal. vlt. wendest du dich aber mal an die familienhilfe. da kann dir geholfen werden und man muss sich dafür auch nicht schämen oder sonst was.
Kontakt zu meiner Familie ist erst seit kurzem wieder da. Und da möchte ich meine Tochter nicht gleich dort abgeben. Zudem sie arbeiten sind oder in der Schule. Fast meine ganze Familie wohnt wo anders. Da ist es sehr schwierig jemanden zu finden, der sie mal nehmen kann.
Das mit dem Haushalt zusammen machen, habe ich natürlich schon öfter versucht, hat nur teilweise geklappt. Und ich bin auch ehrlich, dadurch, dass ich sowieso keine Pausen bekomme, genieße ich dann die 5 Minuten Ruhe, die ich mal habe. Wenn sie abends schläft, mache ich dann auch nur noch Haushalt und falle todmüde ins Bett. Da ist auch keine Zeit für mich
Aber vielen Dank für die Tipps. Ich bin für jeden einzelnen dankbar und diese ermutigen mich selbstverständlich, es immer wieder zu versuchen.
was noch ne möglichkeit wäre, wäre ne ersatzoma. oft bekommt man über die kirche, diakonie oder caritas adressen/kontakte. das sind alte damen, die selbst keine enkel haben und viel liebe zu vergeben haben. wenn du sonst keinen hast, ist das gold wert. die oma kann auch einfach zu euch kommen und sie bespaßt dein kind und du kannst mal was in ruhe machen.
was noch ne möglichkeit wäre, wäre ne ersatzoma. oft bekommt man über die kirche, diakonie oder caritas adressen/kontakte. das sind alte damen, die selbst keine enkel haben und viel liebe zu vergeben haben. wenn du sonst keinen hast, ist das gold wert. die oma kann auch einfach zu euch kommen und sie bespaßt dein kind und du kannst mal was in ruhe machen.
Fühl dich ersteinmal gedrückt. Deine Ausgangssituation und die Umstände sind ja gerade nicht die leichtesten. Alleinerziehend zu sein ist sehr hart und wenn man dann noch keinerlei Unterstützung hat ist es sehr schwierig. Für mich hört es sich so an als seist du in einem Teufelskreis gefangen den du versuchen musst zu durchbrechen. Deine Tochter ist in der Autonomiephase sie entdeckt das sie eine eigenständige Person ist und lotet nun ihr Grenzen aus. Kinder handeln die gegen dich sondern immer für sich. Sie provoziert nicht. Auch lacht sie dich nicht aus, dieses Lachen ist eine uralte Strategie den gegenüber zu besänftigen. Sie hat gelernt das alle lachen wenn sie lieb sind und dad versucht sie bei dir damit zu bewirken. Gebe ihr andere Strategie, lebe ihr vor das man sich entschuldigt wenn etwas doof gelaufen ist indem du es bei ihr machst. Tröste sie wenn sie sich verletzt hat sie möchte spüren das du sie liebst!!! Sie möchte ganz einfach Zeit mit dir und ihr ist es völlig egal wie sie die bekommt. Auch negative Aufmerksamkeit nehmen die Kinder in Kauf. Ja es ist schwierig wenn man müde,kaputt,angespannt ist. Jeden Tag die gleichen Kämpfe kämpft und das Gefühl hat es kommt nichts an. Schimpfen bringt gar nichts in ihr Zimmer schicken auch nicht das ist kontraproduktiv. Versuche ihr Alternativen zu zeigen....wenn du matschen möchtest gehen wir auf den Spielplatz in den Sandkasten oder am Waschbecken und spielen mit Wasser....das selbe wenn sie tobt... sag statt " nicht auf en Tisch malen" "hier ist ein blatt da kannst drauf malen" Kinder können nicht lange still sitzen...lass sie nach 10 min aufstehen eine turnübung machen und dann noch mal sitzen. Lass sie helfen gib ihr kleine Dinge die sie tun kann.... Auch das alleine spielen lernen sie nur wenn wir ihnen helfen dabei sind und ihnen Raum geben es auszuprobieren. Vor allem mach es dir selber einfach...es muss nicht jeden Tag alles pikobello ordentlich sein....koche für zwei oder drei Tage...einfache Sachen und manchmal reicht doch auch ein Pfannkuchen. Es ist erst anstrengend Kinder mit machen zu lassen aber nach und nach lernen sie es und haben Spaß Vielleicht machst du schon vieles davon....es sind nur Vorschläge. Du bist eine gute Mama, die beste für sein Kind und viele Mütter haben es am Anfang schwer eine Beziehung zum Baby aufzubauen. Das sind nicht immer Depressionen. Man muss dieses Wesen ersteinmal kennenlernen und auch wenn man es unter dem Herzen getragen hat ist es immer anders wenn die kleinen Wunder dann da sind. Lies Bücher Jesper Juul ist toll oder " Das gewünschteste wunschkind treibt mich in den Wahnsinn " mir fällt es leichter wenn ich verstehe warum meine Kleine so ist wie sie gerade ist. Hol dir hilfe! wenn alles nicht klappt es ist keine Schande sich eine Familienhilfe zu holen. Es zeigt eher das ma Verantwortungsvoll handelt. Alles Gute für dich!
Vielen lieben Dank erstmal für diese tollen Worte und Tipps. Es rührt mich sehr zu Tränen, dass hier Menschen sind, die mir zuhören, versuchen mich zu verstehen und mich nicht verurteilen. Ich weiß, dass ich viele Fehler mache und ich entschuldige mich auch fast immer bei meinem Kind. Es ist mir wichtig, dass sie sieht, dass auch ich oft falsch handle.
Ich habe vorhin eine Therapieschaukel bestellt, wenn es euch etwas sagt. Mal schauen, ob das was für sie ist. So fährt sie sich vielleicht auch mal runter und findet ihren Ruhepol.
Danke vielmals. Ich nehme mir diese Anregungen zu Herzen.
Hey, das hört sich sehr anstrengend an und ich weiß aus Erfahrung wie belastend es sein kein allein mit allem fertig zu werden. Auch ich habe mein Sohn oft angeschnautzt, ob wohl sie nichts für die Situation können. Hab da in den letzten Jahren viel an mir gearbeitet um das nicht mehr zu tun. Den auch schreien ist eine Form von Gewalt in der Erziehung und verletzt die Seele der Kinder. Das gute ist die Kinder verzeihen uns dieses Fehlverhalten, trotzdem solltest du daran arbeiten und dich entschuldigen wenn es passiert. Manchmal hab ich mich mit meinem Sohn zusammen gesetzt, da war schon etwas älter als 3 und mit ihm besprochen was wir besser machen können, ,,Ich hab ihm gesagt wir sind ein Team und wollen zusammen lachen und Spaß haben, das wir das aber nur zusammen schaffen." Ich hab ihm immer wieder um Hilfe gebeten, z b. beim kochen oder das er mir etwas holen sollte, im Haushalt eingebunden Vielleicht könntest du schauen ob es eine Selbsthilfegruppe für alleinerziehende Mütter gibt, wo man sich gegenseitig unterstützen kann. Das Jugendamt ins Boot holen, falls dein ex Partner keinen Unterhalt zahlt. Deine Tochter in einen Verein anmelden, klar muss man die Kinder hinbringen, aber im der Wartezeit kann man Kontakt zu anderen Eltern finden, vielleicht ergibt sich ja dadurch ein spieldate oder eine Freundschaft für dich oder einfach in der Wartezeit ein bisschen Zeit für dich. Eine Mutterkindkur beantragen, die steht dir als alleinerziehende auf jeden Fall zu, Wartezeit ca.3-9monate je nachdem welchen Zeitraum du sie antreten möchtest Ich habe außerdem die Bücher von jasper juul, Daniela Graf/Katja Seide und Philipp perry gelesen. Waren sehr aufschlussreich Viel glück für euch

Vielen Dank. Es ist so lieb von euch!
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