FrauSilke
Hallo zusammen! Ich wende mich an euch, weil unser Sohn, nun 2,5 Jahre alt, einfach nicht mehr isst und so wahnsinnig untergewichtig ist. Er wiegt momentan und seit längerem genau 10 kg. Er ist schon seit Geburt untergewichtig, nur heute, isst er kaum noch was und vermutlich durch sein Alter und die Trotzphase, die noch dazukommt, ist jede Mahlzeit ein Machtkampf. Egal, ob wir nichts sagen und ruhig bleiben, oder ob wir schimpfen, er macht was er will. Will nicht auf seinem Stuhl sitzen bleiben, hampelt nur rum, beschäftigt sich mit allem anderen außer mit dem Essen, braucht ewig für minimale Mäuseportionen, etc. Um unseren Sohn etwas besser verstehen zu können, beschreibe ich ihn kurz. Er ist wie gesagt schon zu leicht trotz Geburt zum Termin auf die Welt gekommen, immer schon ein schlechter Esser und dazu noch hochsensibel, wie man uns damals gesagt hat. Das heißt, er hat keinen Filter, saugt alles was er mitbekommt in sich auf und ist dadurch schnell reizüberflutet. Er ist für sein Alter kognitiv wahnsinnig weit, sprach schon früh perfekt und redet den ganzen Tag. Stellt unendlich viele Fragen zu allem, was ihn beschäftigt, hinterfragt alles, nimmt alles wahr. Schimpft man mit ihm, scheint ihn das lange zu beschäftigen. Spätestens abends im Bett fragt er Dinge dazu und wacht nachts dann ständig auf und weint. Er ist für sein Alter sehr ernst wie wir finden. Natürlich hat er auch Spaß, aber er kann nicht wie andere Kinder ausgelassen spielen und sich über Spielzeug freuen. Stattdessen interessiert er sich für alles was mit Technik, Maschinen oder Geräten zu tun hat wie Staubsauger, Waschstraße für Autos, ja eigentlich jedes Elektrogerät wird genauestens begutachtet und hinterfragt. Letztendlich ist es nun durch all diese Umstände mit dem Essen so wahnsinnig schwer. Er ist so willensstark und will einfach nicht essen. Wir machen uns eigentlich nur noch Sorgen, dass es noch schlimmer wird, wir vielleicht auch falsch reagieren, es vielleicht auf seine spätere Gesundheit Einfluss hat, etc. Vielleicht kann uns jemand einen Tipp geben oder hat vielleicht Erfahrung mit Kindern mit Untergewicht und/oder Hochsensibilität. Ich danke euch im voraus. Viele Grüße Silke
Hallo, echte Erfahrung habe ich nicht dazu, aber ich kann dir meine Gedanken aufschreiben. Wenn ihr es noch nicht ausprobiert habt, dann wäre mein Tipp euren Sohn in den Einkaufs- und Kochprozess mit ein zubeziehen. Er darf mit Rühren, weiche Sachen schneiden usw. Er darf mit aussuchen, was es zum Essen geben soll. Vielleicht hilft es auch erst einmal eine Zeit lang mehrere Komponeten zu kochen, z.B. Kartoffeln, Gemüse und dazu gibt es Fisch oder ein Stück Fleisch o.ä. Euer Sohn nimmt sich selber (eventuell mit Hilfe, wenn sehr heiß) etwas auf seinen Teller. Dann würde ich guten Appetit wünschen und nicht weiter das Essen zum Thema machen sondern über euren Tag erzählen oder was auch immer. Wenn ihr fertig seid, würde ich ihn fragen, ob er auch fertig ist und dann je nach Antwort entweder gemeinsam den Tisch abräumen oder ihm noch die Möglichkeit geben noch etwas zu essen. klar das klappt nicht von heute auf morgen, aber wenn ihr an einer Variante dran bleibt, dann entspannt sich eure Atmosphäre wieder und vielleicht klappt es dann auch besser. Dazu muß ich erwähnen, es wird aber auch immer Kinder geben, die eher wenig essen und das reicht ihnen, sie sind trotzdem recht fit. So einen Kandidaten habe ich bei mir auf Arbeit im Kindergarten auch. Ich wünsche euch viel Glück und Geduld! Lg Seerose
Ich bin bei deinem Bericht daran hängengeblieben, dass dein Kleiner schon immer dünn zu sein scheint. Im Moment ist er ja etwas über der 3. Perzentile. War er da schon immer? Die Perzentilen sagen eigentlich nur aus, wo ein Kind im Vergleich zum Durchschnitt der Gesamtbevölkerung steht. Perzentile 3 heißt also, dass nur 3% der gleichaltrigen Jungen leichter sind, Perzentile 50, dass 50% der Gleichaltrige leichter und 50% schwerer sind… Insofern ist es ganz normal, dass nicht jedes Kind auf der 50. Perzentile liegt. Auch die 5. 3. .. Perzentile sind also nicht gleichzusetzen mit schlimm oder krankhaft. V.a. Wenn Kinder immer auf der gleichen bleiben, ist das oft genetische Veranlagung. Wie war das denn bei dir, dem Papa, euren Geschwistern, Großeltern? Wir wissen von väterlicher Seite, dass alle als Kinder sehr, sehr dünn waren. Bei mir ähnlich, allerdings nach einer Pummel-Babyphase. Unser Kleiner scheint die Mischung zu sein. Als Baby extrem leicht (2500g), dann gute 6 Monate sehr gut gebaut. Seit der läuft, sieht er von der Figur aus, wie der Papa auf Kleinkindbildern. Ja er ist sehr dünn, obwohl er extrem viel isst. Aber wie gesagt, dass sind die Gene. Seit der KiA den Vater und Opa kennengelernt hat, ist das Gewicht auch kein Thema mehr gewesen ;) Grundsätzlich haben Kinder ein gutes Hunger und Sättigungsgefühl. Kein Kind wird verhungern, solange es genug Nahrung angeboten bekommt. Ich finde dein Sohn liest sich als sehr aufgeweckter,intelligenter Junge. Wieso versucht ihr nicht mal, ihm einfach zu vertrauen. Setzt euch eine feste Zeitgrenze. 2-3 Monate z.B. Nehmt in der Zeit diesen ganzen Druck ums Essen raus. Es gibt feste Regeln, wann und wo gegessen wird. Sonst kann er machen was er will. Er will nichts? Dann darf er aufstehen. Sich mit anderem beschäftigen. Wahrscheinlich ist dann beim nächsten Essen der Hunger größer. Bindet ihn ins Kochen mit ein. Lasst ihn auch ein paar Mal die Wochen Ideen mit einbringen, was er Essen will - wenn er das möchte, nicht zwingen! Vielleicht stellt ihr dabei fest, dass es lieber vegetarisch isst oder mit viel oder wenig Gewürzen/Kräutern, lieber orientalisch oder deftig, Kartoffeln liebt oder Nudeln hasst… ich könnte mir vorstellen, dass sich an seinem Gewicht nicht groß was ändern wird. Dann wisst ihr, dass das seine Wohlfühlfigur ist. So oder so würde ich mir erhoffen, dass ihr diesen Stress ums Essen damit reduziert bekommt
Hallo Silke Wirklich hilfreich gemeint und nicht patzig oder so: ich hab mir mal sagen lassen, dass noch kein Kind am gedeckten Tisch verhungert sei. Grundsätzlich sollte man um das Essen konsequent KEIN Aufhebens machen. Falls es dir möglich ist, würde ich dir raten, dich entspannt zurück zu lehnen. Dann wird es schneller besser, als wenn du dich zu offensichtlich bemühst. Dr. Busse schreibt auch häufig was zu Fragen in deine Richtung, schau doch bel ihm mal vorbei im Forum. Alles Liebe!
Dem kann ich nur zustimmen. Das funktioniert bei unseren Söhnen bestens. Einer ist übrigens von der Grösse her auf der 90. Perzentile und vom Gewicht auf der 10., also im Verhältnis zur Grösse auch sehr leicht. Deshalb dränge ich ihm das Essen aber nicht auf und er darf selbst entscheiden, wie viel er pro Mahlzeit isst. Manchmal isst er auch nichts, das ist kein Problem.
Bei uns ist es nicht ganz so extrem wie bei euch. Aber wir haben Parallelen. Mein Sohn ist hypersensibil hat außerdem ADS. Das äußert sich auch im Essen bei uns. Wir lernen jeden Tag dazu ehrlich gesagt. Wir versuchen gelassen zu bleiben. Im viel zu erklären. Er möchte z.B. gerne wissen für was das Lebensmittel gut ist. Wir haben seit Jahren nur bestimmte Lebensmittel die gehen. Er kann sich leider kaum überwinden etwas Neues zu probieren. Bzw es ist ekelig usw ... ich lasse ihn, frage aber immer mal wieder ob er probieren möchte. Mittlerweile sagt er selbst, dass er ja eigentlich nicht immer das selbe Essen kann. Mal sehen vielleicht kann ich darauf aufbauen. Wichtig ist den Druck rauszunehmen. Er ist hochsensibil und merkt eure Stimmung beim Essen. Ich gebe ihm zusätzlich Sanostol das schmeckt ihm. Ansonsten würde ich auf ihn eingehen. Wenn er sich für Technik interessiert ist doch toll. Immer wieder stärken und auf ihn eingehen . Meiner klettert gerne . Wir sind viel im Wald unterwegs. Versucht es lockerer zu sehen. Ist nicht einfach ich weiss....wir arbeiten auch jeden Tag an uns und wie wir damit umgehen.
Eine meiner Freundinnen hat zwei Kinder, die beide immer zu klein für ihr Alter waren. Beim Großen kommt auch dazu, dass er hochsensibel ist, was sich unter anderem dabei äußert, dass er mit Kleidung ein ziemliches Problem hat und nur bestimmte Kleidungsstücke erträglich sind und er hat auch leichte Wahrnehmungsstörungen. Dennoch war die Größe und das Gewicht bei ihren Kindern nie ein Problem. Sie sind schon sehr leicht und klein auf die Welt gekommen und das ist lange so geblieben, dass sie im Prinzip immer zu klein und zu leicht waren. Aber die Ärzte haben sich bei ihr keine Sorgen gemacht, da sie auf ihrer Kurve weitergewachsen sind und zugenommen haben. Der Große hat mit 6 Jahren einen großen Sprung gemacht. Da hat er von der Größe etwas aufgeholt, ist zwar immer noch klein für sein Alter, aber trägt nun mit 7 Jahren doch schon Größe 122/128, was ja nicht ungewöhnlich ist. Die Kleine ist über 2 Jahre alt und ist nach wie vor sehr, sehr klein. Sie hat erst Kleidergröße 80/86 und ist auch noch sehr leicht. Aber beide Kinder sind ansonsten fit und deshalb sehen die Ärzte auch kein Problem. Der Große bekommt Ergotherapie, aber das war es ansonsten auch schon. Mein Kleiner war ein Extrem-Frühchen und ist deshalb auch immer leicht und zart gewesen. Er war lange Zeit unter den Perzentilen und auch lange Zeit im Untergewicht. Er hatte auch erst mit 2 Jahren 10 kg, mit 1 Jahr gerade mal knapp 8 kg. Aber auch bei ihm war es in Ordnung auf seiner Kurve weiter zu wachsen. Was das Essensproblem anbelangt, da habe ich bei meinem Großen ein ähnliches Vergnügen, obwohl er nie untergewichtig war. Ihm haben Mini-Mengen also gereicht bzw. hat er sich einfach sehr, sehr lange von Flaschen ernährt. Auf jeden Fall ist es tatsächlich so, dass es immer schlimmer wird, je mehr Theater man drumherum macht. Es entwickelt sich dann ein regelrechter Machtkampf. Deshalb hab ich früh damit aufgehört das Thema Essen dauernd zu thematisieren bzw. Gewese drumherum zu machen. Ich habe ausgewogenes, gesundes Essen zubereitet für uns alle, auch mit unterschiedlichen Komponenten, sodass er auch einzelne Sachen daraus nehmen konnte und jeder hat gegessen, was er gegessen hat. Wurde mal nichts gegessen, war das so. Und es gab Tage, da hat er wirklich nur drei, vier Bissen gemacht, den ganzen Tag über. Das einzige bei ihm war, dass er eben morgens und abends immer noch (auch mit 7,5 Jahren noch) eine Tasse warme Milch trinkt. Ich habe das Essen auch oft spielerisch schön hergerichtet, dann gab es eben Piratenbrote, oder eine Schlange aus Brot und Gurkenstücken, es gab Mäuse-Bissen, Obstspieße, etc. Je lustiger und schöner es nämlich aussieht, desto eher wurde auch zugegriffen. Er hat bei der Zubereitung helfen dürfen und durfte auch selber schneiden, anrichten, etc . Dennoch ist er nach wie vor mäkelig und isst immer noch nur ganz wenige Gerichte. Rohkost geht super, da isst er auch fast alles und auch sehr gern, aber beim Mittagessen sind wir auch bei Gerichten angelangt, die man an einer Hand abzählen kann und vorallem isst er da nach wie vor nur einzelne Komponenten. Er isst jeden Tag eine Suppe, die geht bei ihm immer, auch in verschiedenen Varianten, und er isst sehr gerne Salat, aber dann hört es sich schon auf. Es geht nur trockener Reis, trockene Nudeln, Pfannkuchen (aber auch völlig leer) und Fischstäbchen. Das war es. Er isst weder Fleisch noch Fisch noch irgendeine Soße, keine Kartoffeln, keine Eintöpfe. Gemüse mag er in gekochtem Zustand auch nicht, das geht nur roh. Aber er ist gesund und fit und ich hab mich damit abgefunden, dass es so ist. Haben wir ein Essen, dass er gar nicht isst, isst er eben nur Suppe oder nur Salat (er will von sich aus oft gar nicht mehr als Suppe oder einen Salat). Ich mache keine Extrawurst für ihn, akzeptiere es aber, dass er eben nicht mehr isst. Ab und an kostet er mal was und hin und wieder isst er dann auch mal was anderes (wie letztens mal gekochten Karfiol), aber meist bleibt es bei mikroskopischen Probiermengen und bei Ausnahmen. Er bekommt dafür über den Tag verteilt mehr Möglichkeiten zu essen, da es für ihn leichter ist öfter ein paar Bissen zu machen, als eine größere Portion auf einmal. Und Obst und Gemüse geht da auch ganz gut. Dennoch gibt es immer noch Tage, wo er über Stunden gar nichts isst oder eine Hauptmahlzeit komplett ausfallen lässt. Versuche innerlich ruhiger zu bleiben. Wenn er jetzt wirklich abnehmen sollte, dann wird der Kinderarzt eine Indikation setzen, aber man kann ein Kind nicht zum Essen zwingen. Davor wurde uns auf der Neo schon gewarnt. Nicht mal Babys soll man die Flasche mit Gewalt in den Mund stecken und sie nötigen, denn dann verweigern sie komplett. Da ist es besser, sie bleiben ein paar Wochen länger an der Magensonde und essen dann aber von sich aus, freiwillig und gerne. Schau mal, was passiert, wenn er eben weniger isst. Vielleicht braucht er einfach nicht mehr und nimmt dennoch langsam, aber stetig zu. Und es gibt eben auch Kinder, die zart und leicht sind, so wie es stärkere, schwerere Kinder gibt. Mein Großer hat bei einer Magen-Darm-Grippe mal 3 kg abgenommen und die über 1,5 Jahre nicht wieder zugenommen. Trotzdem war es auch lt. Kinderarzt nicht dramatisch. Wenn du dir dennoch selber ganz, ganz viele Sorgen machst und es nicht schaffst dahingehend lockerer zu werden, dann gibt es ja vielleicht auch die Möglichkeit einer Ernährungsberatung. Die können oft auch gute Tipps im Umgang mit Kindern machen, die Essen verweigern, sodass ihr aus eurem Teufelskreis ausbrechen könnt, bevor sich eine Essstörung manifestiert. Alles Gute!
Hallo, zwischen Essensverweigerung und HSP gibt es keinen Zusammenhang. Ich bin selbst HSP, habe aber als Kind normal gegessen. Umgekehrt ist meine Tochter keine HSP, hatte aber als kleines Kind Phasen, wo sie sehr wenig wog und fast nichts gegessen hat. Zuerst einmal muss man sich klarmachen: HSP ist keine Krankheit oder Einschränkung, es ist einfach ein normales Wesensmerkmal, das sehr viele Menschen besitzen. Es hat positive und negative Seiten, wie jede andere Veranlagung auch. HSPler sind oft intelligent, empathisch, einfühlsam, kreativ, humorvoll. Und sie sind manchmal schnell überreizt, kommen schwer und nur langsam wieder runter, haben mitunter übertriebene Ängste, sorgen sich schnell, meiden Menschenaufläufe und Partys etc. So ist das, und es ist okay. Achte darauf, dass Du Deinem Sohn immer vermittelst, dass er perfekt ist, genau so, wie er ist. Das ist sehr wichtig, und viel mehr musst Du auch gar nicht tun. Natürlich solltest Du ihn ein bisschen vor zuviel Reizen schützen (kein TV, nicht zuviel Musik, nur ein Hörspiel am Tag und nicht fünf usw.). Was das Essen angeht, das ist ein ganz eigenes Thema. Ich würde da nichts vermischen. Viele Kinder sind ja sehr zierlich und noch dazu schlechte Esser. Wenn der Kinderarzt hier kein Problem sieht, würde ich auch nicht künstlich eines schaffen. Viele Eltern von schlechten Essern lassen es beim Essen leider zu Machtkämpfen kommen, und auch Ihr seid offenbar schon in diese Falle getappt. Man kommt da auch wieder raus, aber man muss sich als Eltern einig sein, und man muss konsequent sein. Und das geht so: - Dass Essverhalten des Kindes wird am Tisch nicht kommentiert. Das Kind wird nicht gelobt, wenn es etwas isst, und nicht getadelt, wenn es nichts isst. - Es wird auch nicht zum Essen aufgefordert, ermahnt oder mit Belohnungen dazu animiert. Essen ist etwas Schönes und Genussvolles, man muss dafür weder gelobt noch belohnt werden. - Am Ende der Mahlzeit wird das Essen abgeräumt. Wenn dem Kind dann plötzlich doch noch einfällt, dass es essen möchte, wird auf die nächste Mahlzeit verwiesen. Zwischendurch gibt es keine Snacks, sondern allenfalls einen Apfel oder ähnliches, kalorienarmes Obst. So ist bei der nächsten Mahlzeit mehr Appetit da. - Bei Tisch wird auch zwischen den Eltern nicht über das Essen gesprochen, sondern über heitere, schöne oder auch alltägliche Themen, die Freizeitplanung, schöne Erlebnisse, Begebenheiten usw. - Kommentare des Kindes zum Essen werden ebenfalls ignoriert. “Ich mag das nicht” wird freundlich-desinteressiert zur Kenntnis genommen und nicht kommentiert. Es wird auch nicht bestraft durch böse Blicke oder gereizte Bemerkungen. Es gibt aber auch keine Extrawurst. Das Kind bekommt auf seinem Teller zwei oder drei gesunde Nahrungsmittel angeboten. Die kann es essen, muss es aber nicht. Nur so kriegt Ihr die Überfrachtung des Essens mit Machtkämpfen und mit kindlichen Autonomie-Bestrebungen wieder weg. Essen ist etwas Schlichtes, Einfaches, Schönes und Natürliches. Nichts anderes. Und daher gehört auch nichts anderes dort hin. Keine Negativität, kein Machtkampf, nicht einmal besondere Aufmerksamkeit. Diese neue Haltung fällt schwer, weil wir Eltern immer Angst haben, das Kind könnte dann noch weniger essen. Aber das stimmt nicht. Das Gegenteil ist der Fall: Erst wenn der ganze Überbau, der ganze emotionale Ballast vom Essen abfällt, kann das Kind überhaupt wieder zu einem natürlichen, entspannten Essverhalten zurückfinden. Das dauert etwas, es geht nicht von heute auf morgen, das war bei meiner Tochter auch so. Man muss einfach straight das neue Vorgehen durchhalten und dabei gelassen bleiben. Erst wenn Theater beim Essen eine Null-Reaktion auslöst, die Eltern nicht mehr dazu in Resonanz gehen, kann das Kind dieses Verhalten loslassen. Und das tut es auch nach einiger Zeit, weil es sich als ineffektiv erweist. LG
Tolle Antwort, davon lebt das Forum. Auch wenn es nicht meine Frage war: Danke!
Wart ihr mit ihm deshalb mal beim Arzt oder ernährubgsberater oder so? Es gibt eine frühkindliche Anorexie, und so wie es sich anhört schränkt das wenige essen ja evtl. Schon sein Wachstum ein, damit würde ich nicht spaßen. Wenn ihr was esst und ihm nichts anbietet, fragt er danach?
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