Isset
Guten Tag, unser 2,5 jähriger Sohn hat seit einer Woche Angst vor seiner kleine Schwester 3 Monate. Sobald sie nur ein kleines Geräusch von sich gibt, beginnen seine Angstzustände. Entweder er sagt das er Angst hat, oder er imitiert das Weingeräusch seiner Schwester. Umso lauter sie dann wird desto schlimmer wird das Ganze. Mittlerweile sind wir schon sehr verzweifelt weil meine Lebensgefährtin nicht alleine mit beiden zu hause bleiben kann. Unsere größte Sorge ist, das sich der kleine sobald er diese Angst bekommt, nicht mehr in den Griff bekommt bzw er aus diesen Muster rauskommt. Im Grunde müssen wir dann entweder mit Ihm oder mit Ihr aus der Wohnung raus damit sich der Kleine wieder beruhigt. Ich hab mittlerweile diverseste Foren durchgeforstet aber nur einen ähnlichen Fall in diesen Forum gefunden. Wie können/sollen wir hier vorgehen?
Das kann freilich viele "Ursachen" haben, oder vielleicht besser "Auslöser". Zum einen wird die Schwester jetzt vermutlich eben lauter und mobiler. Sie drängt sich jetzt präsenter in sein Leben. Manche Kinder können auch laut überhaupt nicht ertragen. Mein Kleiner hat damit auch mit über 2 Jahren noch immer wieder Probleme. Staubsauger ist für ihn der Horror gewesen bis wir einen gekauft haben der ECHT leise ist. Auf der anderen Seite bedient es vielleicht auch ein Bedürfnis von ihm. Wenn er Angst zeigt, sagt dass er Angst hat oder die Schwester nachahmt, dann nimmt ihn einer von Euch und er hat Ruhe vor der Schwester, weil er räumlich von ihr getrennt ist. Je nachdem was jetzt wirklich ursächlich für sein Verhalten ist, kann man verschiedene Wege gehen. Klar, könnt ihr es jetzt ignorieren und ihm damit "beibringen", dass die Schreierei und das Angstspiel ihm nichts bringt. Aber wenn dahinter wirklich sein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Nähe steht, dann kann reines Ignorieren natürlich auch sehr viel kaputt machen. Deshalb würde ich erst mal schauen, dass er unheimlich viel Aufmerksamkeit von einem Elternteil bekommt und wenn das geht einfach auch eine "Auszeit" mit Exklusivzeit included. Toll wäre hier sicher, wenn Mama mit ihm - und nur mit ihm - vielleicht zum Kindersport, Schwimmen oder irgendwo anders regelmäßig hingeht. Auf jeden Falle würde ich ihm nicht sagen, dass er keine Angst haben muss, sondern ihm einen Ausweichplatz anbieten. Meinen Sohn warne ich vor bevor jemand saugt und dann hält er sich die Ohren zu und klettert auf die Couch oder das Bett. Jetzt kann man vor dem Schreien der Schwester natürlich nicht vorwarnen aber vielleicht kann man ihm auch ein Spielzelt o.ä. im Kinderzimmer anbieten und ihm sagen, dass er sich da verstecken kann, wenn ihm die Schwester Angst macht. Die darf da dann natürlich nicht rein, auch wenn sie leise ist. Das ist dann SEIN Zelt. Wenn gar nichts geht und er da wirklich hysterisch wird, würde ich aber auch mal Rat vor Ort einholen, also jemand, der deinen Sohn auch sehen und erleben kann in diesen Situationen. Denn das ist ja von Außen überhaupt nicht einschätzbar.
Ich sehe die Situation ja nicht, aber ihr raustragen halte ich für wirklich falsch. Zum einen muß er sich ja daran gewöhnen, zum anderen ist es so eventuell (!) ein Spiel von ihm um Aufmerksamkeit zu bekommen statt der Schwester. Ich würde gersuchen ihn zu begleiten in den Momenten, etwas schönes mit ihm spielen, bevor sie anfängt zu weinen (es lassen sich ja mit 3 Monaten oft schon Zeitfenster entdecken) und dann ganz relaxt bleiben und ihm beistehen. Wenn selsbt ihr rausgeht, wirkt das ganze auf ihn ja noch schlimmer.
Meine Vorrednerinnen haben schon total gute Anstöße dazu gegeben. Nur noch ein paar Gedanken auch von mir. Ein schreiendes Baby ist extrem laut und tut den noch sehr empfindlichen Ohren eines Kleinkindes wirklich ganz konkret weh. Kleine Kinder hören viel höhere Frequenzen als wir. Und wenn es dann ein-, zweimal richtig wehgetan hat, wird das Schreien mit etwas Unangenehmen verbunden. Es ist dem Kind außerdem auch nicht geheuer. Weinen wird ja auch als Ausdruck von Not verstanden, und die scheinbare Panik und Not des Babys beunruhigt auch Deinen Sohn. Trotzdem würde auch ich nicht übertrieben auf die "Angstzustände" eingehen, denn kleine Kinder instrumentalisieren solche Dinge sonst beinahe automatisch. Sie machen das nicht absichtlich oder bewusst, sondern unbewusst. Dein Sohn leidet ja sowieso schon unter der ganz unvermeidlichen Geschwister-Eifersucht, die haben alle älteren Geschwister, und sie zeigt sich auf unterschiedlichste Weise (oft verborgen, indirekt oder auf Nebenkriegsschauplätzen). Und natürlich ist es daher für ihn zugleich auch ein bisschen reizvoll, erhöhte Aufmerksamkeit zu bekommen für seine wiederkehrende Angstreaktion. Reagiere auf die Angst daher betont beiläufig und gelassen. Tröste ein bisschen, aber nicht übertrieben, geh' nicht mit ihm hinaus, rede nicht ausführlich auf ihn ein. Schenke ihm dafür aber sehr viel Aufmerksamkeit in anderen Bereichen: Wenn er Dir bei etwas hilft, eine kleine Handreichung macht, etwas selbst macht. Es ist reizvoll für Kinder, schon "groß" zu sein und vieles zu können, was das Baby noch nicht kann, und wofür man Mamas Anerkennung bekommt. Last but not least noch etwas zur Beruhigung: Kinder haben einfach Phasen. Und zwar gefühlt mindestens 1001, bis sie endlich volljährig sind. Hier gibt es eine gute, und eine schlechte Nachricht. Die schlechte ist: Phasen kann man nicht verkürzen oder gar durch schlaue pädagogische Kniffe abstellen. Man kann sie - durch zuviel Betonung - allerdings verlängern. Die gute Nachricht ist: Alle Phasen haben die wunderbare Eigenschaft, irgendwann ganz von selbst zu verschwinden! Bis dahin darf man gelassen sein, das Kind sanft (aber nicht übertrieben) trösten, und abwarten. LG
Vielen Dank für eure Hilfe. Wir haben ein paar eurer Tips beherzigt und haben jetzt aufjedenfall eine erträglichere Situation als noch vorige Woche. Was ich in meinen ersten Post vergessen hab zu erwähnen, das der kleine ja Kontakt zur kleinen sucht. (zb wenn sie "still" ist will er ihr den Schnuller geben oder er spielt vor ihr und schaut ob sie ihm zusieht) Man merkt halt das er leicht angespannt ist, leichtes zittern wenn er vor Ihr steht, vergisst ab und zu zu schlucken, allgemein ängstlicher (ein Fussl wird dann gleichmal zur Spinne usw).
gibt es nciht dies SChallschutz kopfhörer....die die Baybys auch in Konzerten tragen wenn Eltern unbedingt an lärmende Pltze wollen
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