Jessi2809
Hallo. Meine Tochter wird im September 5 Jahre alt und seit ca. 6 Monaten wird der Gang zur Toilette für uns alle zur Qual. Meine Tochter ist eine recht schlechte Trinkerin. Wenn es hoch kommt, trinkt sie so 300ml Wasser/Tee am Tag. Im Kindergarten ist es etwas mehr. Ich versuche ihr durch Wasserhaltige Lebensmittel etwas mehr Flüssigkeit zukommen zu lassen. Nun das Problem. Wenn sie auf die Toilette geht, dann möchte sie meist 30min später schon wieder gehen. Wenn wir sie lassen, kommt aber kaum was raus. Beim Kinderarzt waren wir schon. Da war alles in Ordnung. Sie meinte zu uns, wir sollen die Abstände zwischen den Toilettengängen vergrößern. Unsere Tochter soll alle 90min zur Toilette. Wir versuchen das jetzt seit einer Weile, aber besser wird es nicht. Meine Tochter weint, schreit rum und wird wütend bis sie wieder zur Toilette kann. Aber es kommt trotzdem nicht sonderlich viel. Am Wochenende spielt sie vormittags meistens erstmal alleine im Zimmer. Sie will dann ihre Ruhe. Sie geht dann ca 6:30 Uhr auf Toilette und hält dann bis 9:30 an. Sobald sie aber ins Wohnzimmer zum Spielen kommt, geht das Drama los. Sie spielt nicht, es dreht sich dann alles nur darum, wieder auf Toilette zu kommen. Es ist auch egal, ob sie sich alleine beschäftigen soll, ich oder Papa mit ihr spielen, ihre Schwester mit ihr spielt. Es dreht sich alles ums pullern. Sie pullert auch mindestens 1 mal am Tag ein. Wir wissen echt nicht mehr was wir machen sollen. Hat jemand von euch vielleicht eine Idee? Liebe Grüße
Was du beschreibst, klingt sehr verfahren und nach zu viel Druck/Machtkampf. Vielleicht in Kombination mit einer kleinen Blasenkapazität. Was genau los ist, kann man anhand deiner Schilderung nicht sagen. Wie läuft es denn im Kindergarten, oder bei anderen Situationen außerhalb des Hauses? Und gibt es auch ein Problem mit dem "großen Geschäft"? Ich habe nicht so ganz verstanden, warum ihr genau den häufigen Toilettengang unterbinden sollt. Hat das der Kinderarzt wirklich so gesagt, oder waren die 90 Min. nur die allgemeine Empfehlung, was sinnvolle Abstände wären? Habt ihr schon mal probiert, euch in das Thema gar nicht mehr einzumischen, und sie so oft auf die Toilette gehen zu lassen, wie sie möchte? Auch das Trinken nicht mehr thematisieren, höchstens einige Male pro Tag anbieten, aber nur mit "ok" antworten, egal was sie antwortet. (Ich habe noch nie gemessen, wie viel meine Kinder trinken oder das groß gesteuert.) Das Ganze müsst ihr mindestens 2 Wochen durchziehen, und euch da wirklich zusammenreißen. Auch Außenstehende/Oma usw. darum bitten, bzw. eure Tochter denen gegenüber in Schutz nehmen. Der Leidensdruck bei deiner Tochter scheint sehr groß zu sein, und sie braucht dringend eure Unterstützung. Falls ihr es alleine nicht schafft und der Kinderarzt keine große Hilfe ist, dann sucht andere Anlaufstellen. Es gibt spezielle Zentren für das Thema Blasenkontrolle, eventuell hilft auch ein Termin bei der Erziehungsberatung. Wichtig ist, dass eure Tochter erfährt , dass sie selbst Kontrolle über ihre Körperausscheidungen hat. Da finde ich das Verbieten von Toilettengang kontraproduktiv.
Danke erstmal für deine Antwort. Im Kindergarten hat sie in letzter Zeit auch öfter eingepullert. Letzte Woche jeden Tag und sie muss dort auch öfter auf Toilette. Nicht so oft wie bei uns zuhause, laut den Erzieherinnen allerdings öfter als die anderen Kinder in ihrem alter. Sie weint aber dort nicht, denn die Erzieherinnen lassen sie einfach gehen, auch wenn sie alle paar Minuten müsste. Wenn wir am WE oder am Nachmittag draußen sind, gibt es Tage da hält sie 3-4 Stunden an und dann gibt es Tage an denen wir keine 20min draußen sind und sie fängt wieder mit der Toilette an, obwohl sie war bevor wir losgegangen sind. Aufgefallen ist mir allerdings, dass sie oft sagt, dass sie auf Toilette muss und dann auch schnell wütend wird/weint wenn wir etwas machen, worauf sie gerade keine lust hat. Wenn wir sie abholen und wir wollen noch eine runde spazieren und sie will das aber nicht, dann gehts los mit 'Ich muss pullern, wenn wir nicht gehen, dann puller ich ein'. Mit dem großen Geschäft hat sie keine Probleme. Unsere Kinderärztin sagte zu mir, dass Kinder in ihrem alter mindesten 2 Stunden anhalten sollten und wir das unbedingt mit ihr üben sollen. Wir haben sie auch schon gehen lassen wie sie will, aber auch da geht sie dann alle 30min. Auf die Trinkmenge habe ich nur so geachtet, weil ich erst dachte, sie geht so oft, weil sie viel trinkt und dabei ist mir aufgefallen, dass sie recht wenig trinkt. Sie kommt auch nie von allein um etwas zu trinken, man muss ihr immer etwas anbieten, dann trinkt sie. Biete ich nichts an, dann trinkt sie auch nicht außer zu den Mahlzeiten. Über die Erziehungsberatung habe ich auch schon nachgedacht, dass hatte unsere Kinderärztin mir dann aber ausgeredet, deshalb habe ich das erstmal auf Eis gelegt. Ich werde dann dort aber doch mal einen Termin vereinbaren. Ich weiß ja, dass sie die Situation genauso stresst und bedrückt wie uns. Wahrscheinlich sogar mehr. Zumal sie schon sehr lange trocken ist und sie vorher damit nie Probleme hatte.
Nach deiner Antwort (sie kann, wenn sie entspannt oder abgelenkt ist, auch länger einhalten; das Verhalten tritt vor allem auf, wenn sie keine Lust hat) würde ich schätzen, es ist bei ihr eine Kopfsache. Vielleicht ihre Art, Unwohlsein oder negative Gefühle zu kommunizieren. Eventuell geht es auch in Richtung Provokation oder Schrei nach Aufmerksamkeit. Aber ihr dürft nicht denken, dass sie das mit Absicht macht - in dem Alter ist so ein Verhalten oft unbewusst. An eurer Stelle würde ich sie einfach in Ruhe lassen, egal wie oft sie gehen will. Generell das Thema nicht mehr kommentieren, und keinen Druck ausüben. Zu Hause ist es ja kein Problem. Unterwegs braucht man da natürlich etwas Fingerspitzengefühl, da man nicht den kompletten Ausflug auf der Toilette verbringen möchte. Aber vielleicht lässt sie sich da mit sich reden, sobald sie merkt, dass ihr Verständnis für sie habt und sie ernst nehmt. Vielleicht könnt ihr noch weitere Denkanstöße bei der Erziehungsberatung bekommen, oder auch bei der Psychologin hier im Expertenforum. Kommt sie denn dieses Jahr schon in die Schule? Wenn ja, könnte es auch ihr Signal sein, dass sie sich von der bald anstehenden Veränderung überfordert fühlt. (Natürlich könnte es genauso mit anderen Veränderungen, wie Umzug, Krankheit oder Todesfall in der Familie usw. zusammenhängen.)
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