Louisa88
Hallo, ich habe folgende Situation die mich irgendwie etwas belastet. Mein Sohn ist 18 Monate alt und ein sehr aktives Kind. Der grosse kuschler war er nie, höchstens für ein paar Minuten. Den Tag über verbringe ich meistens mit ihm alleine, da mein Mann bis abends arbeitet. Er freut sich zwar , wenn ich mit ihm spiele aber grisse Emotionen kommen da nicht. Die Mutter meines mann es wohnt in der Wohnung neben an. Wir haben einen gemeinschaftsgarten. Er sieht sie also auch jeden Tag. Sobald er sie sieht rennt er auf sie los und ist vor Freude kaum zu bremsen. Ich bin dann jedesmal abgeschrieben. Auch wenn wir mehrere Stunden im Garten sind sucht er nur den Kontakt zu ihr. Kennt jemand solche Situationen? Irgendwie belastet mich das.
Hallo, als Mutter bist Du für alles zuständig, auch fürs Unangenehme: für Regeln, fürs Aufpassen, für Neins und Verbote. Du bist manchmal müde, gereizt, schimpfst vielleicht auch mal - wie jede Mutter eben. Eine Oma dagegen kann ihren Enkel nach Strich und Faden verwöhnen. Sie hat keine Erziehungsverantwortung mehr. Deshalb sind Omas oft die großen Stars für Kinder: Sie sind immer geduldig, haben immer viel Zeit, sind fast nie schlecht gelaunt, und sie erlauben fast alles und drücken auch mal beide Augen zu. Dein Sohn kann sich nur deshalb so gut auf die Oma einlassen, WEIL er sich bei Dir so sicher und geborgen fühlt. Er weiß, dass Du ihm die Liebe zu seiner Oma nicht übelnimmst. Du bist die Basis, auf der er steht. Und Du gibst ihm so viel Sicherheit, dass er sich traut, Dich auch mal links liegen zu lassen, um Omas Aufmerksamkeit zu genießen. Dass er sich so gut von Dir lösen kann, ist ein Kompliment für Dich. Da Du viel allein bist mit Deinem Sohn, ist so eine Oma pures Gold wert. Sie entlastet Dich nicht nur, sie gibt vor allem Deinem Sohn, was er so dringend braucht: Nämlich mehr Bezugspersonen als zwei. Die moderne Familie nach dem Muster: „Mama und Kind allein zu Haus‘“ ist für Kinder nicht gut. Von Natur aus hatten Kinder früher immer viele Geschwister, viel Trubel, im Haus lebten nicht nur die Eltern, sondern auch die Großeltern, unverheiratete Tanten, man hatte die Dorfgemeinschaft, und in den Nachbarhäusern lebten Kusinen und Cousins usw. DAS ist es, was Kinder brauchen: viele Kontakte, viele Menschen, die sie lieben und sich um sie kümmern. Die verschiedenen Erwachsenen haben auch alle eine unterschiedliche Art, unterschiedliche Auffassungen vom Leben, es gibt bei ihnen unterschiedliche Regeln usw. Das bereichert ein Kind, es lernt so nicht nur den Blickpunkt eines einzigen Menschen kennen, sondern verschiedene Sichtweisen auf die Welt. Das ist sehr wichtig. Ich weiß, Eifersucht tut weh, gerade als Mutter. Aber das Verhalten Deines Sohnes ist wirklich normal. Eine Oma wie diese beschenkt einen fürs ganze Leben. Ich selbst bin so dankbar, dass ich wunderbare Großeltern hatte, die mich wahnsinnig verwöhnt haben. Sie gleichen manche Ungeduld, Müdigkeit, Lustlosigkeit, wie sie jede Mutter auch mal hat, prima aus. Sie machen ein Kind reich, seelisch stabil und resilient. Gönne Deinem Sohn die Oma. Er rennt deshalb so begeistert zu ihr, weil sie eben nicht selbstverständlich und alltäglich bist, wie Du. Dass Du ihn liebst, weiß er eh, und er verlässt sich darauf. Die Oma aber ist nicht seine Mutter, die ihn automatisch liebt. Sondern sie ist eine andere Erwachsene, die ihn toll findet, und das findet ER wiederum wunderbar und aufregend. LG
Vielen Dank für deine lieben Worte. Allerdings trügt der Schein hier ein bisschen. Ich verstehe mich mit der Oma leider überhaupt nicht gut aus diversen Gründen. Jedesmal wenn mein Sohn nur auf sie zugeht, drückt sie mir auch einen Seitenhieb rein.ich gönne meinen Sohn die Oma, aber manchmal mischt sie sich eben zu viel ein. Sie ist definitv nicht die angenehmste Person. Ich würde dir absolut recht geben, wenn er sie nur selten sieht. Aber er sieht Oma fast jeden Tag. Daher fühle ich mich manchmal deplatziert.
DAS ist eine der besten Antworten, die ich in drei Jahren RuB je gelesen habe und fasst alles zusammen, was ich dazu hätte sagen können. Noch dazu: Wenn ich mal grummelig (trotz des oben beschriebenen Wissens) bin, bspw. an Tagen, wenn ich vom Kind nur grundlos angewütet werde, dann muss meine Mutter immer lachen und sagt jedes Mal „tja, wir Mütter haben immer die Arschkarte“. Nicht besonders feinsinnig ausgedrückt, aber recht hat sie und das weiß ich. Und ich weiß, dass mein Kind mich liebt. Wenn es hinfällt oder sonst etwas schrecklich doof ist, dann rennt es oft an drei paar ausgebreiteten Armen (Papa, Oma, Opa) vorbei, weil es in meine will und ich finde, dass das auch schon sehr viel aussagt. Ich freue mich sehr über den guten Draht von Kind und Oma und ehrlicherweise auch darüber, dass durch die Oma das Kind auch mal von meinem Rockzipfel kommt und mir durch deren Liebe zueinander kleine Freiräume entstehen.
Das ist auch alles richtig, was du schreibst. Aber bei uns wohnt die Oma nebenan. Also es ist fast täglich Kontakt. Ich freue mich über die Nähe zu den Grosseltern. Aber manchmal möchte ich auch etwas Zeit draußen mit meinem Sohn alleine verbringen. Da kann es schon mal nervig sein,wenn permanent die Oma mit Ratschlägen dazwischen funkt und locker 2 Stunden mit im Garten sitzt. Natürlich bin ich froh,wenn mein Sohn abwechslungsreich hat. Aber jeden Tag muss das halt auch nicht sein. Und über 2 Stunden nicht den Kontakt zu mir suchen, finde ich schon etwas seltsam.
Wir wohnen auch mit der Oma zusammen. Zwei abgeschlossene Wohneinheiten, aber gleiches Haus und gleicher Garten. Die beiden sehen sich täglich und teilweise auch mal stundenlang ohne mich. Wenn wir gemeinsam draußen sind, dann kommt es drauf an, wer grade das lustige macht. Kind will schaukeln, Oma aber lieber sitzen bleiben? Dann darf auch Mama mal anschubsen. Aber eigentlich lieber Oma. Dein Sohn ist scheinbar gut an dich gebunden und muss daher nicht permanent zu dir zurückgucken - das ist an sich toll. Ich vermute, dass es dich mehr nervt, weil dich deine Schwiegermutter nervt, kann das sein? Oder fändest du es auch so doof, wenn der Papa 2h ohne dich mit Kind tüdeln kann? Oder wenn das Kind 2h bei Freunden oder in der KiTa ist ohne nach dir zu suchen?
Dann solltest Du Platz zwischen Dich und die Schwiegermutter bringen. Es hat keinen Zweck, so dicht aufeinander zu wohnen, wenn man sich nicht mag, nur um Miete zu sparen. Der Preis ist einfach trotzdem zu hoch. Es ist fast nie eine gute Idee, so nah bei den Schwiegereltern zu wohnen. Ich würde das in 1000 Jahren nicht machen, obwohl ich sogar eine liebe Schwiegermutter habe. Ich denke, Du musst Dich bei Deinem Partner durchsetzen, so dass Ihr wegziehen könnt. Dann ist Dein Verhältnis zur Oma auch wieder entspannter. Bis dahin solltest Du versuchen, Deine eigenen Gefühle von denen Deines Sohnes zu trennen. LG
gönn ihm die Abwechslung, du bist immer da, dich sieht er immer.. nutz die Zeit und lies ein Buch und freue dich , dass er Spaß hat..
Es mag sein, das ich es ein bisschen empfindlicher sehe ,weil das Verhältnis zwischen mir und meiner Schwiegermutter nicht das beste ist. Aber trotzdem würde es mir auch zu denken geben, wenn das Verhältnis anders wäre. Wir ich schon schrieb, war mein Sohn nie ein kuschler. Er rennt dann mal auf mich zu und ist sofort wieder weg, Umarmungen mag er auch nicht. Aber an Omas Rockzipfel hängt er halt stets. Ich denke manchmal, vielleicht habe ich was falsch gemacht? Aber wenn ich die Monate rewiev passieren lasse, fällt mir nicht wirklich was ein. Eltern machen Fehler klar,aber da war jetzt nichts Ungewöhnliches.
Das ist ja das Problem. Es ist ein generationenhaus und mein Mann ist hier aufgewachsen. Daher kann er sich nicht vorstellen wegzugehen ziehen. Es ist alles schön ländlich und idyllisch, aber das war nie meine Wunschvorstellung. Es nervt ihn auch selber, das die Eltern sich ständig einmischen. Aber eine Trennung würde für mich halt auch nicht infrage kommen.
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