Mitglied inaktiv
Hallo, mein Mann hat unserer Tochter, wird im Januar 4 Jahre, gestern erzählt, dass der kleine Tim von einem bösen Mann umgebracht worden ist und der jetzt aber im Gefängnis ist. Sie hat das Foto in der Zeitung gesehen und wollte wohl wissen, wer der Junge ist. Mein Mann meint, er will sie nicht anlügen und deswegen hat er ihr die Wahrheit gesagt. Hmmm...ich bin mir da nicht so sicher. Sollte man die "große, böse Welt" nicht noch etwas länger von den Zwergen fern halten? Ich setze sie ja auch nicht vor die Nachrichten und lasse sie Schreckensmeldungen ansehen. Was meint denn Ihr? Sie sagte heute Morgen auch noch, dass sie Angst hat, dass der böse Mann sie umbringt, denn das würde ihr ja wehtun. LG Svenni Übrigens ist mein Mann ganz sicher nicht hartherzig oder so, höchstens ein wenig unbedacht. Und nun macht er sich genau so ´nen Kopf wie ich...
...mhm,ist schon ne Gratwanderung.... meine Beiden(sind mittlerweile 6 und 8 Jahre) haben uns auch schon frühzeitig mit solchen Fragen konfrontiert(durchs Radio-morgens auf dem Weg in den Kiga zB haben sie die Meldungen halt gehört) Ich bin da mit meinem Mann einer Meinung:Ganz abschotten KANN man die Kleinen nicht-aber man muss auch aufpassen,dass man ihnen nicht das Grundvertrauen nimmt so dass sie eine Bedrohung in allem und Jedem sehen. Wichtig ist halt schon dass man wenn sie Fragen stellen auch (kindgerecht) antwortet. Meine Beiden wissen mittlerweile,dass es eben sehr böse Menschen gibt,die anderen wehtun. Dass eben NICHT alles Friede,Freude,Eierkuchen ist.... Mittlerweile fragt(zumindest meine Tochter) schon gezielt nach wenn sie zB Nachrichten mitbekommt-und ich kann mit ihr schon ganz gut darüber reden.Mein Sohn ist da zurückhaltender(aber er bekommt es trotzdem mit) LG Tanja
hi, langsam heranführen ist wahrscheinl. am besten. So kann sie nach und nach aufgeschnappte Themen nachfragen und erklärt kriegen. Ich finde, dein Mann hat richtig reagiert. Wenn man einem Kind im Kinderton erklärt, was los ist, kommen die Informationen später nicht alle auf einmal. L. G. Katy
Hallo, ich glaube auch, daß du die Kinder nicht von der "bösen" Welt abschotten kannst, außer ihr hört zuhause kein Radio, Fernsehen und habt keine Zeitung, die Mäuse schnappen so viel auf. Kindgerechte Erklärungen bringen sicherlich mehr, als sie mit ihren aufgeschnappten und meist falsch gedeuteten Stücken allein zu lassen. Jonas (5 Jahre) hat z.B. im Sommer mindestens eine Woche "Überschwemmung" nachgespielt und das ganze so verarbeitet, hoffe ich jedenfalls!!!!!. Renate
Hallo, diese Frage haben Kinderpsychologen schon längst eindeutig geklärt: Kindern darf optimalerweise nur Altersgemäßes zugemutet werden. Tabu sind für Vorschulkinder Erklärungen über Mord und über Naturkatastrophen sowie Kriege. Eine Kinderseele in diesem Alter wird durch solche Dinge in ihrem Weltvertrauen sehr erschüttert, ohne das Geschehen gleichzeitig verarbeiten zu können. Es ist unsinnig und überflüssig, dies zu tun. Fast ein Akt seelischer "Körperverletzung". Dass dies schädlich ist, steht in der Kinder- und Jugendpsychologie außer Zweifel. Es gilt die Regel: Je jünger das Kind, desto heiler die Welt. Nur so entwickelt es Vertrauen und eines Tages die Kraft, auch Risse im heilen Weltbild mehr und mehr verkraften zu können. Kindern im Schulalter darf man ruhig schon wesentlich mehr zumuten. Fernsehbilder von Krieg, von toten Menschen und Krawallen sollten Kinder erst mit zehn Jahren zu Gesicht bekommen - und auch nur mit ausführlichen Erklärungen. Dass dies leider beinahe eine Utopie ist, liegt an der Gleichgültigkeit vieler Eltern, die die Kids allzu gern vor der Glotze parken. Für jüngere Schulkinder geeignet sind Sendungen wie "Logo", wo zwar über Kriege und Katastrophe berichtet wird, aber keine Toten gezeigt werden. Ein bissel gesunder Menschenverstand darf es schon sein, huh? Es leuchtet auch jedem Nicht-Psychologen ein, dass eine vier Jahre junge Seele unendlich viel mehr auf Sicherheit angewiesen ist, als die eines acht oder zehn Jahre alten Kindes. Ein vierjähriges Kind braucht nicht von Kindermord erzählt bekommen, weil es hiervon nur Schaden nimmt, und keinesfalls profitiert. Ein vierjähriges Kind KANN noch nicht selbst auf sich aufpassen, sondern muss von seinen Aufsichtspersonen davor geschützt werden, dass sich jemand an ihm vergreift! Das ist Aufgabe der Eltern, nicht die des Kindes. Ich sage meiner Tochter immer, dass es Menschen gibt, die Kindern sehr weh tun, und dass sie deshalb nicht mit Fremden sprechen oder gar auf irgendwelche Märchen, die diese erzählen, hereinfallen soll. Dies hat sie als Warnung ausreichend beeindruckt, auch ohne dass ich von Mord und Totschlag geredet habe. Mit sechs Jahren ist das etwas anderes - da ist das Kind schön öfters kurze Zeit allein unterwegs (Schulweg), so dass man hier ruhig deutlicher werden sollte, das sehe ich auch so. Grüßle, Hexe
Ich gebe dir recht, die Inhalte der TV Schau kann man keinem 3 J zumuten. Da wir jedoch meistens diese laufen lassen, während wir im Wohnzimmer "Aperitif" trinken, achten wir darauf, dass es keine Katastrophen / Terror etc. Meldung gibt, und wenn ja bleibt der TV lieber und wir schauen erst später zu.
In der grauen Theorie mag das ja stimmen, was Du schreibst. Aber in der Praxis ist es m. E. nicht umsetzbar, es sei den Du sperst Dich mit den Kindern zu Hause ein. Mein Sohn ist vier (wird bald 5)und ich hätte ganz sicher solche Themen wie Sunami, Erdbeben oder aber auch das Dritte Reich (Konzentrationslager, Gaskammern) nicht von mir aus an ihn herangetragen. Aber in der KiTa gibt es nunmal auch Kinder mit älteren Geschwistern und da reden die Kinder darüber. Und dann finde ich es sehr wichtig, dass dieses Themen und die damit verbundenen Ängste von mir und auch von der KiTa kindgerecht aufgefangen werden. Mein Sohn und seine besten Freunde (Zwillinge) haben sich z. B eben mit dem Thema zweiter Weltkrieg und allem Schrecklichen, was damit verbunden war sehr intensiv beschäftigt. Initiator war der große Bruder der Zwillinge, der dieses eben in der Schule durchnahm. Die Mutter und ich haben uns dann gemeinsam überlegt, wie wir damit umgehen. Naturkatastrophen sind auch immer wieder Thema, da leider nicht in jedem Haushalt das Thema Fernsehen restriktiv gehandhabt wird. Das heißt einige Kinder bekommen es im fernsehen mit und tragen es dann als Thema in den Kindi. Von daher finde ich diese Einstellung in der Theorie gut aber bei KiGa-Kindern nicht umsetzbar und etwas weltfremd. Gruß Kerstin
Ich stimme deinem Mann zu und habe deshalb zu KIGA Start unserer Tochter ein Buch geschenkt: ich kenne dich nicht und gehe nicht mit dir. Dabei handelt es sich um eine kleine Hanna, die trotz Verbot mit einem Bösen Mann geht und glücklicherweise noch von einer Nachbarin gerettet wird. Es ist ab 3 Jahre zugelassen und bestens beschrieben, dabei werden auch die Gefühle und Ängste sehr Realitätsnah dargestellt. Ich fand es notwendig, weil unsere Tochter sehr gerne auf Leute zu geht und manchmal zu mutig ist. Sie weiss auch was tot bedeutet und das ist auch gut so.
HexHex schreibt: "Tabu sind für Vorschulkinder Erklärungen über Mord und über Naturkatastrophen sowie Kriege. ... Dass dies schädlich ist, steht in der Kinder- und Jugendpsychologie außer Zweifel." Das halte ich wirklich für eine sehr realitätsfremde Theorie. Ich würde mal sagen, für die Mehrheit der "Vorschulkinder" auf dieser Welt ist die direkte Konfrontation mit Naturkatastrophen, Krieg, Tod, Gewalt, Hunger usw. "Normalität". Bis vor einigen Jahrzehnten war das auch bei uns so. Sind also alle psychisch geschädigt außer einer privilegierten Minderheit, die in einer relativ "heilen Welt" aufwächst? Und für unsere Kinder soll es schon schädlich sein, nur darüber zu reden? Tut mir leid, das glaube ich keinem Psychologen. Ich habe mit meiner Tochter (4) auch schon über Krieg geredet, auch darüber, dass es böse Menschen gibt, die Kindern weh tun, oder sie auch umbringen. Oder z.B. über Faschisten - da kam die Frage, als ich im Wahlkampf auf dem Weg zur Kita NPD-Aufkleber abgerissen habe. Natürlich muss man es kindgerecht und teilweise vereinfacht erklären, aber die Kinder wollen es wissen und verarbeiten es auf ihre Weise, fragen auch zum Teil immer wieder nach. Sicher haben sie manchmal auch Ängste, aber die notwendige Geborgenheit geben wir doch als Eltern, indem wir versichern, dass wir sie beschützen und aufpassen, dass ihnen kein böser Mann etwas tut. Und andererseits auch darüber reden, dass Kinder sich wehren können, laut schreien, beißen, kratzen, Sand in die Augen werfen, Hilfe holen usw. Ich sage meinen Kindern übrigens auch, dass wir für eine bessere Welt kämpfen müssen, in der es z.B. keine Kriege und keine Arbeitslosigkeit mehr gibt. Es gibt also nicht einfach nur das Böse, dem man hilflos ausgeliefert ist, sondern man kann - und muss - auch etwas dagegen tun. Das finde ich wichtig, dass Kinder so etwas von Anfang an lernen. Viele Grüße, ich hoffe das war jetzt nicht zu lang Riki
Hallo Riki, meine Eltern, Tanten und Onkel sind ausnahmslos mitten im zweiten Weltkrieg geboren worden. Menschen, für die dies gilt, sind zwar meist auf den ersten Blick gesund und alltagstauglich. Auf den zweiten Blick haben sie zu einem sehr großen Teil ähnliche seelische Probleme und Störungen bis hin zu Ängsten, Neurosen, Depressionen und psychosomatischen Erkrankungen. Diese Ähnlichkeit und bestimmte wiederkehrende Muster lassen den zweifelsfreien Schluss zu, dass es natürlich (!) traumatisierend und verunsichernd wirkt, wenn ein Kind Krieg und Gewalt erlebt. Es gibt eine bestimmte Richtung in der Psychologie, sie sich ausschließlich mit diesen (heutigen) Erwachsenen befasst und zwar mit Grund. Kriegskinder spüren die Angst der Eltern, erleben den Tod von Bekannten und Verwandten oder gar Elternteilen, erfahren die Bombennächte im Luftschutzkeller, die Brände draußen, die Schreie, das Weinen der Erwachsenen etc. Es ist völliger Blödsinn zu behaupten, dies sei normal und gehöre zum Leben dazu. Nur, weil wir es noch nicht geschafft haben, langfristig auf diesem Globus Frieden zu etablieren, heißt das nicht, dass Krieg "normal" wäre (mein Gott, was für eine Ansicht...!). Dass Gewalt zu erleben Kindern natürlich schadet, gilt auch heute für Kinder in Katastrophen- und Bürgerkriegsgebieten. Wie kann man das überhaupt bezweifeln wollen. Denk mal zu Ende, was das bedeutet, was Du da behauptest. Ich propagiere nicht, dass man seine Kinder weltfremd erzieht. Natürlich müssen sie vor Gefahren gewarnt werden. Aber wie gesagt altersgemäß. Meine (kein bissel weltfremde) Tochter wäre jedenfalls sehr schockiert, wenn ich ihr im Fernsehen den kleinen Tim zeigen und ihr sagen würde, denn hat ein böser Mann jetzt umgebracht. Vielleicht ist Deine Tochter ja da schon abgehärteter, worum ich Dich aber nicht beneide... Außerdem finde ich es Quatsch, dass Kinder im Kiga oder beim Spielen eh alles erfahren. Erstens ist es etwas völlig anderes, wenn sie mal davon nebenbei hören, als wenn sie es im Fernsehen sehen müssen oder man sich berufen fühlt, ihnen jede große Naturkatastrophe nun hautnah mitzuteilen. Zweitens habe ich noch nie erlebt, dass Kinder sich beim Spielen über Krieg oder Gewaltverbrechen unterhalten hätten, und ich habe zwei Kinder mit vielen Spielkameraden. Dies gilt wohl eher für Kinder, bei denen die Glote tagtäglich stundenlang nebenher läuft, so dass sie mit all dem konfrontiert werden. Ich glaube, dass viele Erwachsene sich nur sehr schwer in die Erlebniswelt eines Kindes hereinversetzen können und wollen. Nur, weil bei einem Kind seelische Beeinträchtigungen fast nie zu sehen sind (das kommt erst später), heißt das nicht, dass Kinderseelen robust wären. Das sind sie nicht und es fehlen ihnen noch völlig die Erfahrungs- und Verarbeitungsmuster und -fähigkeiten von uns Erwachsenen. Nicht-Wissen schützt Kinderseelen vor Überforderung. Warnungen müssen sein, aber mit dem Tod zu drohen, damit es nicht mit Fremden mitgeht, halte ich bei einem vierjährigen Kind für total daneben - und damit stehe ich nicht allein da. Grüße, Hexe
Sorry, was Du schreibst ist Quatsch. Wie ich schon schrieb, war der zweite Weltkrieg bei meinem Sohn und seinen Freunden recht lange im KiGa ein Gesprächsthema. Mein Sohn darf den Sandmann und "Wissen macht Ah" sehen. Und das wars. Ansonsten läuft bei uns werder Radio noch Fernsehen im Beisein der Kinder. Die Regelung bei den Freunden ist noch restriktiver. Sonntags die Sendung mit der Maus. Und das wars. Und genau diese Kinder haben sich (Anstoß war wie bereits gesagt der Schulunterricht des grossen Bruders, der auch kein Fernsehen sieht) sehr intensiv mit dme wirklich schlimmen Thema auseinandergesetzt. Wie ich schrieb, kommen die Themen "Naturkatastrophen" meist schon durch andere Kinder, die viel Fernsehen dürfen. Aber wenn sie dann nachfragen oder auch im Garten nachspielen, kann man das doch nicht verleugnen. Von mir aus würde ich auch nie die Themen anschneiden, aber aufarbeiten, wenn die Kinder es mitbekommen finde ich schon sehr wichtig. Gruß Kerstin
Wo bitteschön habe ich geschrieben, dass man das Thema Krieg nicht aufarbeiten darf, wenn es die Kinder thematisieren? Natürlich muss man Tod und Krieg mit den Kindern besprechen, wenn es in ihrem Leben aktuell wird - zum Beispiel durch den Tod eines Verwandten oder eines Haustieres, oder auch durch Bemerkungen anderer Kinder. Das ist doch jedem normal denkenden Menschen klar, oder? Statt auf alberne Nebenkriegsschauplätze auszuweichen, guck doch mal, worum es in meinem Posting geht (Krieg und Naturkatastrophen seien für viele Kinder "normal" und daher unschädlich, wie Riki postete) und bleib beim Thema.
Hier ist das Zitat, auf das ich mich beziehe: --------------------------------------- Außerdem finde ich es Quatsch, dass Kinder im Kiga oder beim Spielen eh alles erfahren. Erstens ist es etwas völlig anderes, wenn sie mal davon nebenbei hören, als wenn sie es im Fernsehen sehen müssen oder man sich berufen fühlt, ihnen jede große Naturkatastrophe nun hautnah mitzuteilen. Zweitens habe ich noch nie erlebt, dass Kinder sich beim Spielen über Krieg oder Gewaltverbrechen unterhalten hätten, und ich habe zwei Kinder mit vielen Spielkameraden. Dies gilt wohl eher für Kinder, bei denen die Glote tagtäglich stundenlang nebenher läuft, so dass sie mit all dem konfrontiert werden. ---------------------------------------- Und wie bereits gesagt, auch Vierjährige,die in Punkto fernsehen sehr kurz gehalten werden, bringen diese Themen aus dem Kindi oder von älteren Geschwistern mit. Von daher finde ich die Einstellung, dass man solche Dinge von Kindergarrtenkindern fern halten kann eher weltfremd. Gruß Kerstin
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