Elternforum Rund ums Kleinkind

Kind beschäftigt sich mit dem Tod

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Kind beschäftigt sich mit dem Tod

Blue_Berry

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Hallo in die Runde, wie war es bei euren Kindern, wann haben sie Fragen zum Thema Tod gestellt? Irgendwie bedrückt es mich etwas, das mein Kind schon mit Ende 2 Fragen dazu stellt und etwas besorgt wirkt. Vorneweg, es ist nichts Ernstes in der Richtung vorgefallen bei uns. Über einen Zeitraum von einem Monat haben wir kindgerecht und kurz erklärt, was ein Friedhof ist, als wir daran vorbeikamen und er gefragt hat, dann gab es bei Biene Maja einen Käfer der sich "tod gestellt hat" zu seinem Schutz und dann haben wir eine Zecke, die wir aus seinem Arm gezogen haben, getötet und erklärt das die uns krank macht. Das wären jetzt alle Berührungspunkte, die mir überhaupt einfallen. Kurz darauf hat er im Bett liegend vor dem Mittagschlaf gesagt: "Ein Glück leben Menschen lange lange." Ich hab gefragt wie er das meint und er hat gesagt "Menschen gehen nie tot." Ich versuche immer ehrlich zu sein und habe gesagt, leider ist es nicht so, Menschen sterben auch, aber meistens erst nach langer langer Zeit. Seitdem fragt er etwa alle 1-2 Wochen, und das nun schon zum 5. oder 6. Mal gestern, wann Menschen denn sterben und wann wir (Papa, Mama, er) sterben. Ich antworte jedes Mal, man weiß das nicht genau aber meistens erst nach langer langer Zeit. Wir sind nicht gläubig und ich habe mal gehört, dass man Kinderfragen gern konkret beantworten soll und nicht unbedingt viele weitere Informationen geben muss – sowas wie „wir kommen in den Himmel“ würde uns eigentlich widersprechen. Gleichzeitig mache ich mir echt Sorgen darüber dass sich mein Kind in dem jungen Alter schon Sorgen darüber macht wann wir sterben -.- Ich kenne auch jemanden, einen mittlerweile erwachsenen Freund von mir, der als Kind so eine Angst vor dem Sterben hatte dass er eine Therapie in der Grundschule gemacht hat. So wirkt das bei uns noch lange nicht aber das Thema kommt einfach immer wieder hoch. Hat jemand einen Ratschlag, wie war das bei euch? Vielleicht kann mich jemand beruhigen…


Itzy

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Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Meine 3 Kinder haben in dem Alter auch mal Fragen zum Tod gestellt. Sei es wegen der toten Katze am Straßenrand, der Tod der Uroma oder weil sie versehentlich auf einen Käfer getreten sind. Genau wie du habe ich das kurz, kindgerecht und sachlich beantwortet. Nichts beschönigt. Das einzige was ich nie in dem Zusammenhang gesagt habe, ist das mit "friedlich eingeschlafen". (Als Oma starb). Auch bei uns im Kiga fragen due 3.Jährigen immer mal wieder mehr oder weniger. Im Waldkiga ist das Erleben von sterben/vergehen und neuem ganz sichtbar, und damit haben wir immer einen guten Aufhänger. Bleib offen und gut.


Blue_Berry

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Antwort auf Beitrag von Itzy

Danke dir, das beruhigt mich schonmal! Ich hab da so gar keine Erfahrungen (erstes Kind) und es kam mir so früh vor.


Schru

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Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Da reicht ja nur ein toter Vogel auf der Straße o.ä. , um Fragen aufzuwerfen. Auch hab ich ihr von meinen Großeltern erzählt, was ihr Interesse am Tod geweckt hat. Aber sie war da recht unemotional dabei. Irgendwann erklärte sie mir beim Einkaufen aber, dass die (elektrischen) Eingangstüren beim Penny von meiner Oma und meinem Opa aufgemacht werden. Anders konnte sie sich anscheinend nicht erklären, wie sich die Türen öffnen. Und ich denke fast jedes Mal daran, wenn ich beim Penny einkaufen gehe. LG


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Ich würde auch die Fragen kindgerecht und ehrlich beantworten und nicht schönreden. Wenn dein Kind das Gefühl hat, es ist kein Tabuthema und seine Fragen alle für ihn beantwortet werden, wird er das Thema sicher irgendwann auch wieder lassen können. Wenn er jetzt merken würde, du weichst dem Thema aus, dann wäre es seltsam für ihn und er hätte vermutlich das Gefühl, dass das etwas ist, über das man nicht spricht, etc. Und das wäre sicher schlimmer. Deshalb finde ich, du machst das ganz gut. Mein Großer war mit 4,5 Jahren direkt mit dem Tod konfrontiert, als einer seiner Geschwister (Zwillinge) 6 Wochen nach der Frühgeburt verstarb und das Leben seines zweiten Bruders noch lange am seidenen Faden hang. Er hat dann auch oft gefragt, ob und wann ich sterbe und alles über den Tod des kleinen Bruders wissen wollen. Wir haben sehr oft und viel und auch offen, aber eben kindgerecht und nur so viel, wie er wissen wollte, darüber gesprochen. Es hat recht lange gedauert und er hat auch oft das Gleiche immer wieder gefragt, aber es war gut für ihn, dass wir eben ehrlich mit ihm gesprochen haben. Dadurch konnte er es auch verarbeiten und es wurde kein Tabuthema daraus. Mittlerweile sind 2 Jahre vergangen und manchmal kommen immer noch Fragen bzw. bezieht er seinen verstorbenen Bruder auch immer mit ein und er gehört ja auch irgendwie immer dazu. Aber das Thema Tod und Sterben ist nicht mehr ständig Thema und ich habe einfach im Gefühl, dass es ganz richtig war, wie wir damit umgegangen sind und dass es ihm geholfen hat, dass wir seine Ängste und Fragen einfach ernst genommen haben und ihm kindgerecht ehrlich geantwortet haben.


Blue_Berry

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Antwort auf Beitrag von sunnydani

Das tut mir Leid mit eurem Verlust! Ich finde das habt ihr ganz toll gemacht mit dem darüber reden, das erfordert ja auch viel Stärke! Aber ihr habt alle recht, einfach offen, ehrlich und kindgerecht antworten ist sicherlich das Beste! Eure Erfahrungen beruhigen mich auf jeden Fall sehr.