Naaadiine
Hallo zusammen, Mein großes Kind ist 3, das kleine 4 Monate. Ich komm gar nicht richtig dazu ausgiebig mit dem großen Kind zu spielen, da das kleine nur beim Stillen oder in der Trage schläft (hier aber nur wenn der Geräuschpegel nicht allzu groß ist). Habe ein echt schlechtes Gewissen meinem großen Kind gegenüber. Aber ich kann das kleine ja nicht einfach schreien lassen und mit einem völlig übermüdeten Kind kann man den Tag ja auch vergessen. Wie handhabt ihr das?
Hast du einen partner/Partnerin? Teilt euch auf. Einer von euch spielt mit dem großen Kind, während der andere sich um das Baby kümmert.
Oder gibt es Großeltern/ Onkels/Tanten in der Nähe? Lass sie mit dem Baby spazieren gehen, dann hast du Zeit für das große Kind.
Nimm Hilfe an, wenn es die Möglichkeit dazu gibt. Man muss nicht immer alles alleine wuppen.
Wenn es diese Möglichkeiten nicht gibt, dann vertrau darauf, dass Menschen gewohnheitstiere sind beide Kinder werden sich über kurz oder lang daran gewöhnen, dass sie nicht alleine sind und sich die Mama teilen müssen. Das ist nichts schlechtes. Dein Baby wird ja auch größer und dann könnt ihr zusammen was machen.
Bis es soweit ist, ist es natürlich sehr anstrengend. Aber das ist es mit Kindern doch immer wieder mal, egal ob ein Kind, zwei, drei, ...
Mein Kleiner (3 Monate) kommt mit auf den Spielteppich und guckt uns zu, wenn er wach ist. Oder ich stille im Schneidersitz auf dem Boden im Kinderzimmer. Manchmal kümmert sich auch der Papa ums Baby. Mein Großer (2,5 Jahre) spielt aber immer schon auch gerne alleine und der Kleine ist nicht so empfindlich, was Geräusche angeht.
Also ich bin ja grundsätzlich der Meinung, dass man nicht seine komplette Aufmerksamkeit 24/7 nur einem Kind schenken muss und dass es einem Kind nicht schadet, wenn es Bezugspersonen teilen muss und nicht die ganze Zeit bespielt und bespaßt wird. Du brauchst also kein schlechtes Gewissen haben. Es ist für Kinder sehr positiv, wenn sie lernen auch Rücksicht zu nehmen, zu teilen, sich allein zu beschäftigen. Es bedeutet ja nicht, dass man das Geschwisterkind links liegen lässt, aber es macht doch nichts, wenn es eben mal Zeiten gibt, in denen es lernen darf, sich auch selbst zu beschäftigen. Während dem Stillen kannst du ja z.B. ein Bilderbuch anschauen, basteln oder daneben malen oder das Kind spielt in der Zwischenzeit daneben alleine etwas und ansonsten geht doch sicher vieles noch mit Baby in der Trage oder im Kinderwagen. Gerade als mein Kleiner noch so klein war, fand ich es mit dem Großen noch leichter, da der Kleine einfach noch überall dabei war, aber selbst noch keine Forderungen nach bestimmten Tätigkeiten gestellt hat und nicht selbst alles haben wollte und mitgemischt hat. Er lag dann eben daneben auf dem Boden, war in meinem Arm, in der Trage oder draußen im Kinderwagen, während ich mit dem Großen gespielt habe. Später dann, als er mobiler wurde, und selbst schon alles mitmachen wollte, aber noch nicht so konnte, wurde es etwas schwieriger, aber dennoch machbar, indem man eben einmal das macht, was der eine will und dann das, was der andere will oder beide Kinder in seine Tätigkeiten so miteinbezieht, wie es gerade am besten passt. Aber schlechtes Gewissen, wenn der Große mal warten musste, hatte ich keines, denn ich finde es stärkt die Sozialkompetenzen unglaublich, wenn die Kinder nicht immer nur komplett im Mittelpunkt stehen. Ansonsten müsste die vorherige Generation ja auch gestört sein, denn dort waren in jeder Familie nahezu viele Kinder und da hat sich noch keiner ständig mit ihnen beschäftigt. Stattdessen konnten diese Kinder noch viel besser allein spielen oder eben mit anderen Kindern und mussten nicht immer darauf bestehen, dass alles nur so gemacht wurde, wie sie wollten, sondern konnten viel besser nachgeben oder sich auch mal durchsetzen, in einer Gruppe zusammen spielen, sich gegenseitig helfen und Rücksicht aufeinander nehmen und auch mal warten. Es ist schon ein bisschen das Problem von unserer Gesellschaft jetzt, dass viele denken, das komplette Leben dreht sich nur mehr ums Kind, sobald es da ist und es darf in keiner Sekunde unbeschäftigt sein und keine Sekunde unzufrieden sein. Und später wundern sich dann viele, warum es vielen Kindern schwer fällt sich in einer Gruppe von Kindern zu integrieren oder sich an gemeinsame Gruppenregeln zu halten, weil sie es bis dahin nicht gewohnt waren, dass es sich nicht ständig nur um sie und ihren Willen dreht. Du tust deinem Kind also für sein späteres Leben tatsächlich nur Gutes, wenn es ein Geschwisterchen hat und schon früh lernen darf, dass Mama eben auch für das Geschwisterchen da ist und es seine sozialen Kompetenzen dahingehend stärken kann. Und keine Sorge, es wird nicht leiden, sondern es geht ihm auch gut, wenn du nicht dauernd ausgiebig mit ihm spielst und es lernt fürs Leben und wird sich später mit Freundschaften auch leichter tun, als wenn es dauerbespaßt wird und Mama immer sofort springt und jeden Wunsch erfüllt bzw. alles abnehmen will. Und dein kleines Kind wird auch größer und dann kommen auch wieder Zeiten, in denen du mehr Zeit für jedes einzelne Kind hast oder du mit beiden Kindern zusammen gut spielen kannst. Oder man kann auch Exklusiv-Zeiten einführen, in denen eben ein Kind mit Mama allein und ein Kind mit Papa allein etwas machen darf und das dann immer wieder mal abwechseln. Alles Liebe!
Ich erinnere mich noch sehr gut an diese Zeit, die du jetzt durchmachst. Mein Sohn ist 8 Monate und meine Tochter etwas über 3 Jahre alt. Ich war am Anfang auch sehr zerrissen und hatte permanent ein schlechtes Gewissen. In mir kam immer so ein Vermissen auf, ich habe meine Tochter vermisst, obwohl sie da war, aber wir fast keine gemeinsame Zeit mehr hatten. Ich habe in seinen Schlafphasen mit ihr gespielt. Dann hatte ich noch eine Stillkiste, mit Dingen drin, die sie während ich gestillt habe, machen konnte. ( die Puppe umziehen, lesen…Aufkleber kleben etc) Ich habe keine zündende Idee für dich, ich kann dir nur Mut machen und sagen, dass es besser wird. Ich kann dir nur raten, lass den Haushalt liegen, nutze die Schlafzeiten für dein großes Kind. Liebe Grüße Eva
Ich kann dir gerne auch von mir schreiben wie ich das momentan löse. Mein großer ist 19 Monate alt und der kleine 4 Monate . In den ersten Wochen war es auch bei uns sehr schwer da der kleine einfach nur in der trage schlafen wollte oder nur gestillt werden wollte. Dann haben wir uns eine federwiege angeschafft und Vormittags schläft er da super drinnen ich kann Vormittags meinen großen beschäftigen, mit ihm spielen, vorlesen, kochen und im Haushalt miteinbeziehen. Wenn der große seinen Mittagsschlaf macht kuschel ich mit dem kleinen und Stille ihn ganz intensiv da ich dann etwas mehr Ruhe und Zeit habe. Wenn der große wieder wach ist spielt der kleine auch unter seinem Spielbogen und der große kuschelt mit seinem Bruder oder spielt mit mir oder wir gehen raus spazieren. Ich Versuche beiden gerecht zu werden aber es sind immer Mal Situationen wo beide mich brauchen und wo beide in den Arm wollen und ich Versuche einfach da auf jeden einzugehen und wenn einer Mal bisschen weinen oder warten muss dann ist es so, das müssen sie einfach lernen das sie Geduld haben müssen. Ich bin aber total zufrieden so wie es momentan läuft weil ich nicht den Eindruck habe das irgendwer von den beiden zu kurz kommt. Die Investition in die federwiege hat sich von uns sehr gelohnt das ich einfach Mal dem kleinen nicht so viel tragen muss und er da drinnen es liebt und ich einfach Zeit habe für den großen, dass er nicht zu kurz kommt.
Die letzten 10 Beiträge
- Windel Ablehnung/ Trocken werden/ Einnessen
- Freundschaft aufrecht herhalten ?
- Kind hasst Autofahren
- Aussprache und Grammatik mit 3
- Sprachentwicklungsstörung
- Einschlafprobleme
- Haar farbe
- Parmesan Unverträglichkeit erbrechen
- Mein Kind will, wenn er weint, alleine sein und nicht getröstet werden.
- Tipps für Augentropfen