Elternforum Rund ums Kleinkind

Die berühmte Trotzphase

Die berühmte Trotzphase

toni020918

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Hallo liebe Mamas! Ich weiß, es ist kein Geheimnis, dass die Kleinen ab 2 Jahren in die Trotzphase kommen, aber ich bin gerade am Ende meiner Nerven. Mein kleiner ist im September 2 geworden. Ich bin zurzeit mit unserem 2. Wunschkind schwanger und mit ihm zuhause. Dank Corona haben wir kaum Kontakte, die geliebte Turn- oder Schwimmgruppe fällt aus. Wir haben aber einen großen Garten zum Austoben. Mein Sohn verhält sich aber komplett anders die letzten Wochen. Er ist wütend, unzufrieden, schnell gelangweilt. Er macht viel Unsinn, woraufhin ich viel schreie und laut bin. Ein Teufelskreis. Ich suche nach Tipps. Mit 3 kommt er in den Kindergarten und im April unser Baby. Ich möchte unsere Zeit nur zu zweit bis dahin noch so schön wie möglich gestalten. Gleichzeitig hab ich Angst was uns erst bevorsteht wenn das Baby da ist. Habt ihr Tips? Danke & LG Toni


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von toni020918

Mein Kleiner (2,5 Jahre alt) ist im Moment auch sehr am trotzen. Er hat immer so brav gespielt und zurzeit ist er nur am Sachen anstellen und überall dabei, wo er genau weiß, er darf nicht. Mir hilft es, dass ich dann sowieso schon mal vieles wegräume, was er nicht darf, damit sein Bereich, in dem er sich aufhält, eben schon mal sehr "kindersicher" ist und ich nicht dauernd "Nein" sagen muss. Dann lenke ich ihn auch oft ab bzw. biete ihm eine Alternative an, zu dem, was er gerade will. Wenn er z.Bsp. an Läden geht, die er nicht darf, sage ich ihm, er darf bei seiner Lade räumen. Wenn er mit Sachen wirft, gebe ich ihm einen Ball oder Luftballon und sage, er darf damit werfen. Wenn er ständig am Lichtschalter ist, gebe ich ihm eine kleine Lampe, an der er ein- und ausschalten darf. So quasi die Aufmerksamkeit nicht immer auf das "Nicht-Dürfen" lenken, sondern darauf lenken, was er stattdessen tun darf. Oft hilft das, aber auch nicht immer. Denn er probiert ja mit Absicht seine Grenzen aus. Und dann ist es natürlich nicht lustig, die Lade aus- und einzuräumen, die er darf, sondern eben die andere, die er nicht darf. Da hilft dann alles nichts, da muss man dann eben konsequent bleiben und den Zorn und die Wut aushalten. Ich sage dann schon "Nein" zu ihm bzw. nehme ihn von dort weg und wenn er dann brüllt, dann ist das eben so. Vielleicht bietest du ihm auch mal was Neues, Spannendes an, wenn er oft gelangweilt ist. Irgendwas, was er noch nicht kennt oder nicht so oft macht. Und beziehst ihn in deinen Haushalt mit ein, wenn sie helfen dürfen, fühlen sie sich auch schon wieder groß und gebraucht. Geschirrspüler ausräumen hilft mein Kleiner z.Bsp. schon super mit, auch beim Wäsche aufhängen reicht er mir die Wäscheklammern, beim Tisch abwischen bekommt er auch ein Tuch und wischt mit ab, etc. Es dauert halt alles viel länger, aber in den meisten Fällen kann man sich die Zeit ja nehmen, wenn man mit Kind zu Hause ist. Ich wechsel z.Bsp. auch die Spielsachen durch. Es liegt nicht immer alles da und auch nicht immer das Gleiche, sondern es wird mal das her- und das andere für einige Zeit wieder weggeräumt, sodass das Spielzeug dann auch wieder mehr Reiz hat, als wenn immer das Gleiche und das noch dazu massenweise frei zur Verfügung steht und herumliegt. Viel draußen sein lenkt sie auch oft ab, wir machen beinahe täglich Spaziergänge bzw. sind auch viel im Garten, da ist es dann oft auch etwas leichter Ich weiß, es ist anstrengend, aber versuche trotzdem selber ruhig zu bleiben. Es gehört einfach zur Entwicklung dazu, dass sie ihre Grenzen austesten. Das Wichtigste ist, konseqent zu sein und eine Sache nicht einmal erlauben und dann wieder nicht, denn das verwirrt sie und dann lernen sie auch, das Ganze, was man sagt, nicht so ernstzunehmen, wenn es mal so, mal so ist. Vorher überlegen, was sie dürfen und was nicht und dann eben mit Alternativen, Ablenken und Konsequenz die eigenen Grenzen durchsetzen und den Zorn des Kindes aushalten. Es ist eben so, dass es für das Kind in dem Moment schlimm ist, wenn es das nicht darf und die Kinder dürfen auch wütend sein, sie müssen jedoch lernen, mit ihrer Wut umzugehen und je älter sie werden, desto besser können sie ihre Impulse kontrollieren, vorallem wenn sie Klarheit und Sicherheit von uns bekommen. Alles Liebe!


Chillimohn

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Antwort auf Beitrag von toni020918

Mir sagte jemand, die Kinder müssen im Moment so viel kooperieren, soviele Neins akzeptieren, dass sie bei dem, wo sie selbst Nein sagen und bestimmen können, dies auch tun. Bei uns ist es oft anziehen, wickeln und ins Bett gehen. Er ist 3einhalb. Nicht einfach, aber so erklärt verständlich. So viel als möglich mitbestimmen lassen, klare Neins und gute Nerven. Alles, was nicht zwingend ein Nein braucht, einfach lassen. Er will das grüne Glas, ok bekommt er. Die gelbe Hose etc. Bzw zwischen zwei Dingen wählen lassen. Plus das Buch 'Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn', darin und am Blog wird viel erklärt.


Esmeralda

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Antwort auf Beitrag von toni020918

Ich wünschte mir, dass die negativ konnotierten Begriffe "Trotz" und "Grenzen austesten" nicht mehr verwendet würden und besser von der Autonomieentwicklung gesprochen würde. Der Text von Herrn Dr. Nohr dazu ist hilfreich: https://www.rund-ums-baby.de/experten/entwicklung-von-babys-und-kindern/trotz.htm Für deinen Sohn ist die Situation noch schwieriger, wegen Corona und weil du schwanger bist und weniger Ressourcen für ihn übrig hast. Kann dich nicht der Papa mehr unterstützen?


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von Esmeralda

Also ich persönlich finde die Begriffe Grenzen austesten und trotzen nicht negativ. Ich meine es auch nicht negativ, wenn ich das sage und lasse mein Kind ja auch viel bestimmen und mithelfen, wie ich oben geschrieben habe. Aber nichts desto trotz machen sie trotzdem oft nun mal genau das, wo sie wissen, sie sollen nicht und das ist für mich nun mal, weil sie ausprobieren wollen, wie weit sie gehn dürfen, wie Mama dann darauf reagiert und da ist es meiner Meinung nach in Ordnung, wenn man seine eigenen Grenzen eben aufzeigt. Immerhin können sie schon auch lernen, dass auch andere Menschen Bedürfnisse haben und eben nicht immer alles so geht, wie sie wollen. Das gehört für mich genauso zum Leben und lernen dazu wie eben das Selbstständig-Sein-Wollen und dass man das auch fördert und sie mitmachen lässt und deshalb meine ich das aber alles nicht negativ, wenn ich das so sage. Alles Liebe!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von toni020918

Ja das ist nicht einfach für die Nerven. Überleg dir gut welche Sachen dir wirklich wichtig sind bei diesen konsequent bleiben beim Rest wirklich überlegen ob das die Kraft wert ist. Fällt manchmal schwer aber trotzdem das Verhalten nicht persönlich nehmen. Schaff dir auch Freiräume und lass den Papa das Kind übernehmen und mach was anderes. Das hilft auch um wieder ruhiger zu werden.